19. Kapitel

Der Schmerz, der fehlenden Anwesenheit der Tok'ra nahm ihr die Sinne.

Es war ein vollkommen anderer Schmerz als die Schmerzen der Folter, es war als käme dieser Schmerz aus den tiefsten Winkeln ihres Bewusstseins, es war als wäre keine Faser ihres Körpers vor dem kalten Schmerz sicher.

Die Kälte durchdrang ihren gesamten Körper, wurde von ihrem Herzen durch ihre Adern gepumpt.

Misha nahm nicht wahr, dass der Jaffa, der über ihr stand seine Waffe auf sie richtete und direkt zwischen ihre Augen zielte.

Die Fünfzehnjährige hatte den Kopf in ihren Händen vergraben und schrie, versuchte irgendwie mit dem Schmerz klarzukommen, was aussichtslos war.

Der Schmerz war so tief, dass sie ihn nie wieder loswerden würde. Er würde zu einem Teil von ihr werden, genauso wie die Tok'ra einmal ein Teil von ihr war.

Das sie die Schmerzen fühlen konnte, sagte ihr wenigstens, das sie am Leben war, dass sie nicht gemeinsam mit dem Wesen in ihrem Kopf gestorben war.

„Nadja!", ihre Stimme war heißer, als sie ihren Namen so laut schrie wie sie konnte, obwohl sie wusste, dass nichts mehr ihre Freundin zurückbringen konnte.

Sie war fort, sie war tot.

Das Zischen der Stabwaffe hallte in ihren Ohren wider, als der Krieger über ihr seine Waffe aktivierte, doch sie rührte sich nicht. Misha wusste, dass sie sich nicht wehren konnte, sie war viel zu schwach, sodass sie es kaum schaffte bei Bewusstsein zu bleiben.

Als der Mann seine Waffe an ihren Kopf ansetzte ließ sie schließlich die Hände fallen und sah ihm durch einen Schleier aus Tränen an.

Die Fünfzehnjährige sah dem Jaffa direkt in seine dunklen, grausamen Augen.

Ihr Mund war zu stummen Schreien geöffnet, nicht weil sie Angst davor hatte zu sterben, sondern weil sie nicht wusste, wie sie ohne der tröstlichen Präsenz des Wesens in ihrem Kopf leben könnte.

Ein grausames Lächeln zierte die Lippen des Kriegers als er seinen Finger langsam abwinkelte um sie zu töten.

Der Jaffa schien nach ihrer Angst zu gieren, doch sie fürchtete sich nicht.

Misha bettelte nicht um ihr Leben, die Tränen waren versiegt, in diesem Moment konnte sie so klar sehen, als hätte kein Schmerz jemals ihre Sinne vernebelt. Im Angesicht des Todes war alles plötzlich so klar.

„Stirb Ta'uri", schrie der Mann und sie schloss die Augen.

Plötzlich ertönten Schüsse von mehreren Seiten und der Jaffa hatte nicht einmal Zeit um zu schreien. Stumm klappte er über ihr zusammen, seine Waffe fiel ihm nutzlos geworden aus der Hand.

Langsam verschwamm ihr Blick wieder, die schwarzen Flecken explodierten vor ihren Augen, die Ruhe im Angesicht des Todes war wie weggeblasen.

Der Schmerz kehrte in ihren Körper zurück.

Die Schmerzen bäumten sich in ihrem Körper auf und vermischten sich.

Der Schmerz in ihrem Brustkorb, in ihrem Rücken und in ihrem Fuß, wurde mit jedem Atemzug durch ihre Adern gepumpt während die Gewissheit, dass sie die Präsenz Nadjas nie mehr spüren würde in ihren Schläfen pochte.

Während ihr Blickfeld sich immer weiter vernebelte sah sie vier vertraute Silhouetten die auf sie zugerannt kamen.

Sie war kaum noch bei Bewusstsein, als sie sich jemand neben sie hinkniete.

Plötzlich sog ein endloses Meer zweier blauer Augen sie wieder in seinen Bann, bevor die Dunkelheit sie mit sich nehmen konnte.

„Daniel", hauchte sie mit kratziger, brüchiger Stimme.

„Ich bin bei dir", seine Stimme hallte in ihren Ohren wider doch seine Worte kamen nicht mehr in ihrem Gedächtnis an, zu sehr hatte die Bewusstlosigkeit ihre Gedanken schon vernebelt.

Schlaff rollte ihr Kopf zur Seite, als sich ihre Augen überdrehten und sie in die Bewusstlosigkeit abrutschte.

Der Schmerz begleitete sie in die bedrückende Dunkelheit, als gäbe es keine Flucht vor all den Qualen.

Doch ein vertrautes Gefühl begleitete sie die ganze Zeit, Daniels Hand die ihr durch ihre Haare strich.

***

Die Hitze schien ihren Körper verbrennen zu wollen. Das Fieber wütetete in ihren Körper, als wäre der Schmerz noch nicht genug.

Grausame Erinnerungen quälten sie, grässliche Bilder brannten sich in ihre Augenlider, würden niemals vergessen werden können.

Misha wusste nicht wie lange sie von dem Fieberwahn beherrscht wurde, wie lange sie in ihrer persönlichen Hölle eingesperrt war, doch langsam lichtete sich der Nebel der Bewusstlosigkeit.

Stimmen drangen an ihre Ohren, ohne das sie dazu fähig wäre vollkommen aufzuwachen.

„Wieso ausgerechnet sie?", sie erkannte Daniels Stimme sofort.

„Weißt du nicht wer sie ist?", Jackie schien ebenfalls ganz in der Nähe zu sein.

Wo war sie überhaupt?

Die Fünfzehnjährige konnte spüren, dass jemand sie in seinen Schoss gezogen haben musste, dass sie jemand tröstend in seinen Armen hielt, Daniel.

„Sie ist...", mischte sich die Stimme der fremden Frau in das Gespräch der Männer ein.

„Hammonds Enkelin, ich weiß", unterbrach ihr Schutzengel sie und sie spürte wie er kurz inne hielt bevor er ihr weiter über die Haare strich,"Aber warum..."

„Woher weißt du das?", unterbrach O'Neill den jungen Mann.

„Die Tok'ra hat es geschafft, während der Folter, Apophis so in Rage zu bringen, dass er einiges verraten hat", Daniels Stimme klang grimmig, als er das sagte, „Er hatte all das schon so lange geplant."

„Was?", Gras raschelte neben ihr, als die Blondine sich neben ihr und dem jungen Mann hinsetzte," Was hat er geplant?"

„Misha zu entführen, sie für seine Pläne einzusetzten und sich nebenbei mit ihr zu vergnügen", erwiderte ihr Schutzengel knapp.

Seine Worte jagten einen Schauder durch ihren Körper und sie wünschte sich so sehr endlich aufzuwachen und selbst Fragen stellen zu können, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht.

„Ich habe keine Ahnung woher Apophis wusste, was Hammonds Kryptonit ist, doch irgendwie musste er erfahren haben was dem General am meisten bedeutete", nach einer kleinen Pause redete Daniel schließlich wieder weiter, „Er wollte die Erde nicht vernichten, so wie wir es eigentlich dachten, er wollte sich an uns rächen in dem er uns allesamt versklavt. Ich denke er wollte Misha irgendwie für seine Pläne einsetzten, sonst wäre sie ja nicht hier."

„Also war es geplant, dass er ihr ein solches Schlangenvieh einpflanzt?", Misha wollte am liebsten aufspringen und Jackie klarmachen, wie viel ihr sein „Schlangenvieh" bedeutet hatte.

Der Schmerz des schrecklichen Verlusts trieb ihr die Tränen in die Augen und sie spürte wie sie ihr über die Wangen rannen, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte. Sie war immer noch ohnmächtig und konnte sich nicht zwingen aufzuwachen.

„Sch", Daniels Stimme war ihr so nah und sein Atem kitzelte ihr Ohr, als hätte er sich zu ihr hinabgebeugt, „Es wird alles gut."

„Nein", sie konnte hören, wie ihr Schutzengel das Wort in die länge zog, als wisse er selbst nicht ob er richtig lag, und sich wieder aufrichtete, „Ich glaube nicht, dass er dachte, dass sich ein Spion unter seinen Kriegern befindet. Wenn er ihr einen Goa'uld, der sie willenlos gemacht hätte, eingepflanzt hätte, dann denke ich wäre es geplant gewesen, aber so. Ich meine..."

„Also?", fuhr ihm O'Neill dazwischen, „Geplant oder nicht?"

„Nein", antwortete Daniel knapp, „Nicht geplant."

Plötzlich fuhr der junge Mann herum und sie merkte wie er die Luft anhielt.

„Was war los?", die Frage geisterte in ihren Gedanken herum, doch sie schaffte es nicht sie auszusprechen. Sie würde alles dafür geben bei Bewusstsein zu sein, sie hasste es hier im Dunkeln zu schweben und nicht zu wissen was geschah.

„Teal'c!",die Fünfzehnjährige merkte wie ihr Schutzengel sich sofort wieder entspannte.

„Und?", sie hörte wie Jackie auf den Fremden zuging, „Wie siehts aus?"

„Nicht gut, O'Neill", erwiderte er," Das Tor ist umstellt. Wir werden einen Plan brauchen um sie allesamt überwältigen zu können."

Seine Worte bereiteten ihr beinahe körperliche Schmerzen, so sehr hatte sie gehofft, dass wenn sie aufwachen würde sie sich schon wieder auf der Erde befinden würde und, dass sie das alles endlich vergessen konnte, wie einen schlechten Traum.

„Carter?", wandte sich Jackie ohne ein weiteres Wort an die Fremde.

„Sir?", die junge Frau schien nicht zu wissen was er von ihr wollte.

„Bahnt sich kein Fünkchen eines Plans in ihrem Kopf heran?", das Gras raschelte als sich jener Mann, den sie schon längst zu ihrer Familie zählte, niederließ, „Wir sollten uns mal tummeln."

Allmählich nahm sie die Schmerzen wieder intensiver war und spürte beinahe jede einzelne schmerzende Faser ihres Körpers.

Ein Stöhnen entfloh ihren Lippen und sie kniff die Augen zusammen, da ihre Augenlider immer noch zu schwer zu sein schienen als das sie sie hätte öffnen können.

Das grelle Licht, das ihre Augenlider erhellte blendete sie beinahe mit geschlossenen Augen, als wäre sie noch immer von den Transportringen umgeben.

Beinahe wünschte sie sich die Dunkelheit zurück die in den Verließ geherrscht hatte.

Als sie die Schmerzen auf einmal mit voller Wucht überschwemmten schrie sie auf und riss die Augen weit auf.

Sie wollte sich aufbäumen um irgendwie der Angst entfliehen zu können, die sie nach wie vor beherrschte.

„Sch", Daniel hielt sie fest.

Viel zu schwach um irgendetwas tun zu können, schaffte sie es nicht einmal sich ein wenig aufzurichten. Ein stechender Schmerz schnürte ihr die Brust zu und machte es ihr schwer zu atmen.

„Oh Gott!", sie schrie auf unfähig den Schrei zu unterdrücken.

Kaum hatte sie die Kraft mit einer Hand ihre linke Seite zu stützen, die sie bei jedem Atemzug schien umbringen zu wollen.

Die Fünfzehnjährige wollte irgendetwas tun um nicht verrückt zu werden vor Schmerz, doch als sie mit ihren Füßen strampeln wollte, als könnte sie somit den Schmerz abschütteln, schrie sie nur erneut heißer auf.

Als sie zu ihren Füßen hinabschielte sah sie, dass einer von einer profisorischen Schiene gestützt wurde. Ihr wurde schlecht als sie sich daran erinnerte wie der Schuss einer der Jaffa sie nur ganz knapp verfehlte, in den Boden einschlug und sie somit von den Füßen holte.

Misha konnte kaum glauben, dass sie all das überlebt hatte. Dass sie immer noch atmend in Daniels Schoß lag.

Plötzlich wurde ihr die Kälte in einem fernen Ort ihres Bewusstseins wieder bewusst und der Schmerz über Nadjas Verlust, ließ sie erneut aufwimmern.

„Sie ist tot", murmelte sie nur für ihren Schutzengel hörbar.

„Oh Gott", Daniel umfasste sie fester, als wolle er ihr einen Teil ihres Schmerzes nehmen.

Er sagte nicht, dass alles gut werden würde, dass sie es schaffen würde darüber hinweg zu kommen, er schwieg einfach nur und hielt sie fest. Doch es half nicht gegen den fremdartigen Schmerz, der durch keine ihrer Wunden verursacht wurde. Nicht einmal seine hellen blauen Augen, deren Blick auf ihr ruhte konnten ihr helfen sich mit damit abzufinden, dass sie niemals mehr ihre Stimmen hören würde.

„Nadja ist tot!", sie schrie die Worte und ihre Stimme brach.

Ein Tränenschleier ließ das Gesicht der jungen Frau, die sich neben Daniel ins Gras niederließ verschwimmen, doch sie konnte trotzdem noch den Audruck der über ihr Gesicht huschte erkennen.

„Oh mein Gott", die Fremde schlug sich eine Hand vor den Mund und ihre Augen sahen kurz in die Ferne, als würde sie selbst von grausamen Erinnerungen überwältigt werden.

„Sie ist tot. Sie ist tot. Sie ist tot", immer wieder murmelte sie die Worte in der Hoffnung, dass das alles nicht wahr war.

Die ganze Zeit hatte sie die Augen weit aufgerissen und die Händen zu Fäusten geballt. Sie wollte auf irgendetwas einschlagen, doch sie war viel zu schwach um die Hände auch nur richtig anheben zu können.

Misha wollte einfach nur irgendwie die Trauer, die Schmerzen der Folter und ihre Wunden ihrer Flucht vergessen können, doch sie wusste, dass das nicht so schnell passieren würde.

Gerade als sie das Gesicht an Daniels Brust vergraben wollte um irgendwie ein wenig Trost zu finden, trat ein dunkelhäutiger Mann in ihr Blickfeld.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Team sich den schweren Rüstungen entledigt habe musste, da der Fremde gleich gekleidet war wie der junge Mann in dessen Armen sie lag.

Er sah sie nicht an sondern blickte, die Stabwaffe schussbereit umklammert, in eine andere Richtung.

Als spüre er ihren Blick, drehte er den Kopf und sah auf sie hinab.

Die Fünfzehnjährige erstarrte als sie ihm in die dunklen Augen sah.

Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, als Erinnerungen ihr die Sinne nahmen.

Sie hörte wie die Zat-Waffe aktiviert wurde und dunkle Augen blitzten in der verschwommenen Erinnerung auf. Das Emblem auf der Stirn des fremden Kriegers der sie damals gefangen genommen hatte würde sie niemals mehr vergessen.

Die Erinnerungen strömten auf sie ein und sie wurde immer wieder gepackt, vor die Füße des wahnsinnigen Herrschers geschleudert und betäubt.

Jedes mal konnte sie nur an den Schmerz und an das eine goldenen Zeichen einer Schlange denken, das sich in ihre Augenlider gebrannt hatte.

Das Zeichen des Primus, des treuen Krieger Apophis.

Ein Schrei löste sich schließlich aus ihrer Kehle und sie wandt sich unter Daniels Griff.

„Jaffa!", kreischte sie wie von Sinnen und warf den Kopf hin und her.

Sie wollte fliehen, sie musste fort von hier, fort von dem Mann, von dem Jaffa.

Die Panik ließ das Blut in ihren Ohren rauschen, als sie mit den Füßen zappelte und den Schmerz ignorierte, der sie durchzuckte als ihre Wunden wieder zu bluten begannen.

„Misha!", Daniel packte sie bei den Schultern und hielt sie so davon ab von seinem Schoß zu rutschen, „Das ist Teal'C, er wird dir nichts tun. Er ist ein Freund."

„Jaffa!", seine Worte drangen nicht zu ihr durch als sie sich versuchte aus seinem Griff zu befreien, obwohl sie wusste, dass sie viel zu schwach war um fliehen zu können.

Ein rasender Schmerz durchzuckte ihre Brust als sie sich weiterhin unter seinem Griff krümmte und wandte. Blut sammelte sich in ihrem Mund und sie hustete, doch es hielt sie nicht davon ab zu schreien.

„Jaffa!Jaffa!Jaffa!", immer und immer wieder brach ihre Stimme doch sie schrie und Blut rann ihr aus den Mundwinkel.

Ihr Atem rasselte als sie plötzlich kaum noch Luft bekam, Blut sammelte sich in ihrem Mund und rann als feine Rinnsal aus ihren Mundwinkeln.

Mit weit aufgerissenen Augen wandt sie sich weiterhin, als ihre Worte in einem Hustanfall untergingen.

„Teal'c!", sie erkannte sofort Jackies Stimme,"Geh und versichere dich, dass die Jaffa uns nicht aufgespürt haben. Es ist besser wenn sie dich nicht sieht."

„Ich würde ihr niemals etwas antun, O'Neill", die Fünfzehnjährige hörte die Worte des fremden Mannes, doch sie konnte ihm nicht glauben. Niemals würde sie einem Jaffa vertrauen können.

„Das weiß ich doch", erwiderte Jack, „Aber sie weiß es nicht."

Der Jaffa neigte den Kopf vor Jackie und ihr rann ein Schauder über den Rücken als er sie noch einmal ansah.

Als er lautlos im Wald verschwand konnte sie ihre Panik immer noch nicht bezwingen zumal sie kaum noch Luft zum Atmen bekam.

Ihr Körper wehrte sich wie von allein in wilden Krämpfen gegen Daniels Griff der sie irgendwie festhalten wollte.

„Daniel!", die junge Blondine sah plötzlich über die Schulter des jungen Mannes auf sie hinab," Leg sie flach auf den Boden."

„Sch", behutsam legte er sie ins feuchte Gras und fuhr ihr beruhigend durchs Haar," Beruhig dich es wird alles gut."

Ihre Schreie endeten in einem Gurgeln, als sie fast keine Luft mehr bekam.

Hustend versuchte sie wieder Luft zu bekommen und sich zu winden als würde ihr das helfen.

„Misha", panisch warf sie den Kopf hin und her als sich ihr Körper immer mehr verkrampfte, weil sie Angst hatte zu ersticken, sodass sie die Frau beinahe nicht bemerkte.

„Misha", Daniels Stimme ging ihr durch Mark und ein Bein und ihre Augen überdrehten sich bevor sie in dem blauen Meer seiner Augen versanken,"Sam will dir helfen. Beruhig dich, ich bin ja da."

„Daniel", ihre Lippen bewegten sich nur stumm, sie brachte nur ein leises Gurgeln zusammen.

„Hab keine Angst", er kniete sich neben ihrem Kopf hin und fuhr ihr stetig durch die Haare.

„Misha", mit weit aufgerissenen Augen, sah sie zu der Frau, die ihr Schutzengel Sam genannt hatte," Versuche ganz ruhig zu atmen. Immer ein und aus, ganz ruhig."

Verzweifelt schüttelte sie den Kopf, sie konnte nicht ruhiger atmen, es fühlte sich jetzt schon an als würde sie jeden Moment ersticken.

„Versuche mit mir zu atmen", sie lauschte auf den Atem Sams doch sie konnte nicht längsamer atmen.

Wieder verkrampfte sie sich und mehr Blut sammelte sich in ihrem Mund und rann ihr über die Wangen.

Ihre Augen überdrehten sich und sie krallte ihre Finger in Daniels Hand, der eine ihrer Hände in seine gelegt hatte.

„Jack", kurz wandte sich die junge Blondine von ihr ab, „Wir müssen zurück ins Stargatecenter. Sofort."

Jackie rannte zu ihnen und raufte sich die Haare, als er auf sie hinabsah.

„Sie bekommt kaum noch Luft", die junge Frau klang verzweifelt, „Ich kann ihr hier nicht helfen. Wir müssen sie zu Janet bringen."

„Carter",Jack wandte den Blick nicht von ihr ab, „Wir können ohne Plan nicht gegen die Jaffa ankommen. Ohne Hilfe oder einem Plan schaffen wir es nicht zurück."

„Sir!", Sam stand auf, „Sie stirbt wenn wir nicht sofort aufbrechen."

Der Colonel raufte sich die Haare und umfasste seine Stabwaffe fester.

„Was ist mit dem C4 was sie deponiert hat?", meldete sich plötzlich Daniel zu Wort und hielt den Fernzünder in die Höhe.

Zwischen all der Panik und dem Schmerz hatte sie vollkommen auf die Zerstörung der Waffe vergessen.

„Hast du es geschafft?", immer noch fuhr ihr Daniel stetig durchs Haar.

Schwach nickte sie, zu mehr war sie nicht mehr fähig. Ihren Mund hatte sie weit aufgerissen und sie schnappte hektisch nach Luft doch sie bekam kaum welche in ihre Lungen.

Schmerzhaft zogen sich ihre Lungen zusammen und der stechende Schmerz in ihrer Brust breitete sich aus.

„Gut, dann zünden wir es wenn wir beim Gate sind", Jack ging vor ihnen auf und ab, „Aber was tun wir gegen die Jaffa. Ihr habt Teal'c gehört, es sind zu viele für uns."

„Wir zünden das C4", Sam griff selbst zu ihrer Stabwaffe, „Wenn die Waffe so mächtig ist wie Misha meinte, dann müsste die Explosionskraft ausreichen um den gesamten Planeten in die Luft zu jagen. Wenn wir Glück haben."

„Wenn wir Glück haben?", Jackie schüttelte den Kopf doch er gab Daniel ein Zeichen sie hoch zu heben.

Jeder Schritt jagte ungeheure Schmerzen durch ihren Körper als Daniel begann zu laufen.

Gurgelnd wimmerte sie und krallte sich an seiner Jacke fest, als immer weniger Luft in ihre Lungen gelangte.

Sie warf den Kopf hin und her, doch es war aussichtslos.

Ihr Körper erzitterte in einem wilden Krampf als er sich gegen die Bewusstlosigkeit wehrte, doch schwarze Flecken explodierten vor ihren Augen und sie riss die Augen noch weiter auf.

„ Sie stribt wenn wir nicht sofort aufbrechen", die Worte der Frau hallten in ihren Ohren wider und Angst wallte in ihr auf.

Sie wollte nicht sterben so kurz vor dem Ziel. Sie wollte zurück zu ihrer Familie und nicht in die ewige Dunkelheit, der sie schon einmal so nahe gewesen war.

Tränen der Angst rannen ihr wieder über die Wangen während ihr Blick immer mehr verschwamm und ihre Lungen zu explodieren schienen.

"Daniel", sie konnte nur mehr ihre Lippen bewegen, doch er beugte sich trotzdem, während des Laufens, weiter zu ihr hinab.

"Hab keine Angst. Ich bin da."

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