💭Kapitel 2💭

Humpelnd erreiche ich endlich mein Haus. Ich sperre schnell die Haustür auf und rieche sofort, dass meine Mum gekocht hat. Nudeln!
„Mum, ich bin daaaaa" rufe ich in die Küche.
„Elli! Wie war dein letzter Arbeitstag vor den Ferien?" ruft meine Mum zurück.

Ich überlege kurz, ob ich ihr von dem Vorfall erzählen soll, entscheide mich dann aber dagegen. Schließlich möchte ich nicht, dass sie sich wie immer zu viele Sorgen macht.
„Ganz gut, ich geh mich kurz umziehen."
„Beeil dich aber, das Essen wird sonst kalt" ruft mir meine Mum noch hinterher.

Ich versuche schnellstmöglich die Treppen hinauf zu hüpfen, was sich jedoch als äußerst schwierig und schmerzvoll herausstellt, da bei jeder einzelnen Stufe mein Bein mehr schmerzt und brennt.

Als ich dann endlich in meinem Zimmer angekommen bin, nehme ich mir eine Jogginghose aus dem Schrank und ziehe die zerissene blutige Jeans vorsichtig aus. Ich beiße meine Zähne zusammen und sehe zögernd durch den Spiegel auf mein Bein. Sofort sehe ich wieder nach oben - es ist schlimmer als erwartet.

Meine langen braunen Haare hängen zerzaust herunter und zeigen, dass mein Tag heute nicht gerade wie geplant verlaufen ist. Meine braunen Augen sehen mich müde durch den Spiegel an. Sie sehen erschöpft und ausgelaugt aus.

Nachdem ich mir genug Gedanken über mein müdes Ich gemacht habe, setze ich mich auf mein Bett, um die Wunde vorsichtig mit einem Taschentuch zu säubern. Nicht sehr professionell aber das sollte für's Erste reichen.

Kurz darauf ruft mir meine Mum von der Küche aus zu, dass sie es eilig hätte, weil sie zur Arbeit müsse und ich doch bitte zum Essen kommen solle.
Hastig lege ich noch ein paar Schichten Tempos auf mein Bein - das müsste reichen bis Hobi kommt. Zum Thema Hobi...ich schnappe mir mein Handy und schreibe ihm, dass er in einer halben Stunde kommen kann, dann ist nämlich meine Mutter in der Arbeit und ich kann mich noch ein bisschen frisch machen. Dann gehe ich nach unten zum Essen.

***

Nachdem ich dann zu Ende gegessen habe, stehe ich auf, um nach oben zu gehen und mich fertig zu machen. Jedoch werde ich von meiner Mutter festgehalten.
„Warte mal kurz...ich muss was mit dir besprechen!"
Verwirrt sehe ich sie an „Kann das nicht bis abends warten? Ich muss mich umziehen - eine Freundin kommt gleich zum Lernen vorbei..."

Meine Mutter schüttelt den Kopf und sitzt sich an den Tisch. Dann fängt sie an, mit den Fingern nervös auf den Tisch zu trommeln. Das heißt nichts Gutes...
„Nein, das kann nicht bis abends warten - es ist sehr wichtig und ich möchte dass du es jetzt schon weißt"

Langsam werde ich neugierig.
„Um was geht es denn?"
„Also..." fängt sie an „...es geht um die Ferien" sie setzt kurz aus und sieht mich an. Dann senkt sie wieder ihren Blick.
„Wir wollten ja zusammen die Ferien verbringen, weil ich ja immer auf Geschäftsreisen bin..."
„Ja,das stimmt. Du hast gesagt dass wir vielleicht sogar wegfliegen...weil wir das ja seit Vater weg ist nicht mehr gemacht haben." werfe ich ein. „Ja das hab ich...nur..." sie macht wieder eine Pause.
„Nur?" sehe ich sie fragend an.
„Ich muss wieder auf Geschäftsreise!" flüstert sie.

Was? Das heißt, dass ich wieder alleine zuhause bin, was jetzt im ersten Moment nicht unbedingt schlecht klingt, aber ich bin 17. Ich habe keinen Führerschein und wir wohnen sehr abgelegen, weswegen zu Fuß gehen auch nicht in Frage kommt. Das heißt...ich kann ein paar Wochen alleine zuhause sitzen und vergammeln. Aish... ich hasse Langweile.
„Wie lange denn?" frage ich enttäuscht. „Die ganzen Ferien..."

Ich versuche meine Enttäuschung zu verbergen, da ich nicht möchte, dass meine Mutter merkt, wie sehr sie mich damit verletzt hat. Ich meine, sie hat mir schon öfter versprochen, Zeit mit mir zu verbringen, aber immer kam irgendetwas dazwischen.
Und meine Freundinnen fliegen  alle in den Urlaub... also bin ich echt komplett lonely.
Das kann man leider nicht ändern... dann bleibe ich eben alleine zuhause, wie jedes Jahr. 

Naja...wird schon werden!
„Bin dann mal oben - moment! Wann fährst du überhaupt?" frage ich. „Morgen früh. Mir wurde es heute kurzfristig mitgeteilt. Ich kaufe heute noch genug zu Essen ein und alles was du noch brauchen könntest, mach dir keine Sorgen. Aber vielleicht solltest du dich wirklich mal fertig machen, sonst kommt Chloé noch und du bist noch nicht fertig. Ich bin dann mal auf der Arbeit!" antwortet sie und gibt mir eine Kuss auf die Stirn. Dann nimmt sie sich ihre Tasche und verlässt das Haus.

Ich sehe ihr nachdenklich hinterher und werfe dann panisch einen Blick auf die Uhr: Eine viertel Stunde nur noch! So schnell es mein Bein zulässt humple ich nach oben ins Bad.

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