Der neue Therapeut

Levi POV:

Ich weiß das es unhöflich ist andere zu belauschen, aber die zwei waren auch echt nicht schwer zu überhören.
Nun stand ich hier im Physio Zimmer auch bekannt unter Ärzte Zimmer, nur halt für Physiotherapeuten. Das Zimmer hier ist unser Aufenthaltsraum, Besprechungsraum und Pausenraum in einem. Ungeduldig wartete ich auf Reiner.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und er trat ein. „Guten morgen" begrüßte ich ihn, erschrocken fuhr er zusammen, was man ihm nicht übel nehmen kann, ich grüßte nie! Außer es sind Patienten.
„Morgen, Levi. So früh schon wach?" fragte er unsicher und kam auf mich zu. „Ja." antwortete ich einsilbig. Er öffnete den Schrank mit den Patienten Akten und zog eine heraus. Ich stand auf und trat an seine Seite. Unauffällig spähte ich zur Akte in seiner Hand.

-Jäger, Eren, 25 Jahre, Traumata, vorübergehende Paralyse- (Paralyse ist ein Fachbegriff für Lähmung) Waren die Stichpunkte auf der Ersten Seite jedes Patienten zu lesen.

„Mh machbar" murmelte ich vor mich hin. Reiner sah mich mit geweitete Augen an. „Spinnst du? Der Kerl ist schon zum fünften mal da und es zeigt sich keine Besserung. Langsam glaube ich das es keine vorübergehende sondern eine vollständige Paralyse ist." sagte er leicht enttäuscht. „Ach was" entgegnete ich ihm und pflückte die Akte aus der Hand und las sie mir genauer durch. „Wann kommt er zur Therapie?" fragte ich und las unbeirrt weiter. „10:30 Uhr. Warum?" fragte er skeptisch.
Ich schloss die Akte und sah ihn an. „Übergebe ihn mir, ich bringe ihn dazu wieder zu glauben und zu laufen!" entgegnete ich ihm mit fester Stimme. Er sah mich fassungslos an. Ich glaube, ich musste es ihm doch genauer erklären, warum ich diesen Jungen als Patient wollte.

„Ich habe ihn gestern mit seinem Begleiter im Schwimmbecken gesehen und auch mitbekommen was Sie redeten, ich weiß man sollte nicht lauschen, aber die haben so laut geredet, dass es unmöglich war nicht hinzuhören, wie dem auch sei. Ich habe ihn gefragt, warum er aufgegeben hat und er sagte, dass er den Glauben daran verlor. Deswegen will ich ihm helfen." Erzählte ich ihm. Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch „Da ist doch was faul" hauchte er und in dem Moment schwang die Türe auf und Hanji kam herein.

„Ach was Reiner, unsere Lieber Levi hat nur wieder Versprechungen verteilt! Nicht wahr Shorty?" sagte sie hämisch und kam auf uns zu. Kurz späte sie in die Akte. „Mhh, Jäger? Ja der ist schon heiß. Den habe ich schon öfters gesehen, für den würde ich auch Versprechungen machen!" redete sie weiter, ich sah sie hasserfüllt an und fauchte „Vierauge, warum kannst du nicht deine Schnauze halten?" sie sah mich jetzt mit einem Undefinierbaren Blick an, wechselte aber rasch ins traurige „Das fragst du noch?! Dir ist echt nicht mehr zu helfen!" kam es herablassend traurig von ihr und verließ den Raum wieder.
„Jetzt weiß ich, warum ich dagegen bin, das Anni hier arbeitet" sagte Reiner leise. „Hey wer hat die Beine für ein Monster breit gemacht und mir dann eine Affäre zu haben, unterstellt? Ich nicht! Sie hat es so gewollt und so bekommt sie es auch." fauchte ich und schnappte mir die Akte und stürmte aus dem Zimmer. „Und ich übernehme diesen Patienten" rief ich noch, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Hanji und ich waren bis vor einem Monat noch ein Paar, aber sie meinte mir in den Rücken fallen zu müssen. Indem sie mich, mit einem anderen Betrog. Um im Anschluss mit ein schlechtes Gewissen zu machen. Und jetzt soll ich auch noch Verständnis dafür zeigen, pff soweit kommt es noch.

Kurz vor halb elf war ich vor dem Reha Raum. Als ich eintrat war nur der Junge da und versuchte vom Rollstuhl auf den großen Gymnastikball zu sitzen, was ohne Hilfe nicht machbar war. Vor allem nicht so. Und so kam es, wie es kommen musste, er fiel vom Ball. Fluchend legte er sich auf den Rücken und legte ein Arm über seine Augen.
„Warum mach ich das eigentlich noch mit?" fragte er sich selbst. Ich kam mit vorsichtigen Schritten auf ihn zu und kniete mich neben ihn. „Damit du mit mir aus gehen kannst!" sagte ich so gleichgültig und leise wie möglich. Er riss den Arm weg und sah mich mit seinen Wunderschönen Augen an.

Ich bat ihn gleich liegen zu bleiben, denn die erste Übung, würde ich eh ihm liegen machen.

"Also erst einmal guten Morgen, Eren." sagte ich und lächelte ihn an. Er legte die Stirn kurz in Falten begrüßte mich dann ebenfalls.

"Gut so als einstieg, beginnen wir mit etwas leichtem. Du bleibst auf dem Rücken liegen und legst deine Hände links und rechts dicht neben deinen Körper." Sagte ich und er tat dies.

"Gut. Jetzt nehme ich dein linkes Bein und winkel es an, so drücke ich es dir Richtung Brust. Wenn du was spürst oder es dir zu unangenehm wird, sag bitte Bescheid." Erklärte ich ihm. Er sah mich mit diesen wunderbaren Augen an und nickte leicht. So wie ich es ihm erklärt habe, tu ich es auch erst links dann rechts. Diese Übung tat ich fünfmal auf jeder Seite.

"So als nächstes gehen wir zum Gehbarren." sagte ich und stand auf. Ein Gehbarren war nichts anderes als ein Gestell mit zwei Stangen links und rechts. An diesen konnten sich die Patienten abstützen, wenn sie ihre ersten Schritte taten.











So heute habe ich ein weiteres Kapitel für euch. Wünsch euch einen schönen Sonntag

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