Miles
Tristan? War das sein Name? Es musste so sein, denn er zögerte jetzt nicht länger und öffnete die Tür, die hinaus führte. Der Raum davor war klein und nur von ein paar Kerzen erhellt. Toby trat ein und der Dielenboden knarzte unter seinem sicheren Schritt. Eine graubraune Wolldecke hing als Verdunkelung am Fenster, es gab einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und ein Bett. Auf den Stühlen hingen unordentlich hingeworfene Kleidungsstücke. Die Jacke einer Uniform war dabei. Das war nicht seine, das war die des Mannes, der vollkommen bloß auf dem Bett lag und ihn erwartete. Miles, so hieß er, wie Toby auf seltsame Weise wusste, und sein Anblick jagte Toby-Tristan einen heißkalten Schauer über den Rücken. Der Mann war von ebenmäßiger, kräftiger Statur, gewiss mindestens eins achtzig groß und sein volles, dunkles Haar schimmerte beim Schein der Kerzen rötlich. Es war militärisch kurz geschnitten. Miles mochte vielleicht Ende zwanzig, Anfang dreißig sein. Beim Anblick von Tristan strahlte er und setzte sich in den Kissen auf, sodass er mit dem Rücken am Kopfteil des Bettes lehnte. Jetzt erkannte der Blonde, dass Miles bereits eine beginnende Erektion hatte und spürte deutlich, wie sich auch zwischen seinen Beinen etwas regte. Deswegen waren sie hier und nein, Tristan wollte auch keine Zeit verschwenden. Sein Puls fuhr in die Höhe, als er die Bettkante erreichte und sich ganz selbstverständlich und ohne Vorwarnung rittlings über Miles' kräftige Schenkel setzte.
„Jetzt sei nicht so ungeduldig, mein Captain", neckte er mit Tobys Stimme, leckte sich über die Lippen und legte seine Hände dem anderen auf die muskulösen Schultern. Dieser fasste ihm um die Mitte und lächelte erwartungsvoll. Tristan hielt es nicht länger aus, denn der Mann unter ihm war unglaublich sexy, erst recht aus der Nähe. Er beugte sich zu ihm vor und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Wie selbstverständlich fügten sich ihre Lippen aufeinander und Tristan entfuhr ein wohliges Brummen, während sie sich küssten und ihre Zungen spielen ließen. Miles stöhnte voller Lust und Verlangen auf. Ihre beiden Erektionen ragten zwischen ihnen empor und der Blonde beugte sich noch weiter vor und herunter, um ihnen die ersehnte Reibung zu verschaffen. Das würde nicht lange genügen, denn ein Ziehen und Prickeln in der Leistengegend verriet ihm, dass er mehr wollte. Mehr Miles, mehr Sex. Tristans Penis pulsierte, als hätte er ein Eigenleben und könnte es kaum erwarten. Tristan entschied, sich darum zu kümmern. Er fasste mit einer Hand zwischen sich und den anderen Mann und bekam sich und ihn zu fassen. Miles lachte glucksend in ihren Kuss und begann, wilder und fordernder zu küssen als zuvor. Ohne Zweifel verstand er was davon. Er fasste nach Tristans Blondschopf und hielt ihn mit beiden Händen. Die Lust des Jüngeren steigerte sich so noch mehr. Er presste seine Schenkel fest an den Mann unter ihm und schob sein Becken vor, während er ihre prallen Erektionen weiter rieb. Es kam ihm vor, als würde sein ganzer Körper wie ein Bogen gespannt, der nur darauf wartete, am Punkt der höchsten Spannung einen Pfeil abzuschießen. Tristan suchte den Blick seines Liebsten und sah in dessen honigfarbenen Augen die gleiche Leidenschaft, die gleiche Begierde, die gleiche Liebe.
„Ich will dich", stieß der Blonde nun unter Stöhnen hervor und sogleich spürte er, wie sich die Lippen seines Geliebten an den seinen zu einem Lächeln formten. Er wusste genau, was jetzt folgte.
Tristan gab sie beide frei, um seine Hände abermals auf Miles' Schultern zu stützen, sich etwas aufzurichten und so zu positionieren, dass er dessen Länge in sich würde aufnehmen können. Der Atem des Jüngeren ging aufgeregt und ungleichmäßig, so sehr erwartete er die bevorstehende Vereinigung. Miles machte sich bereit, indem er etwas Öl in seinen Händen verrieb und es dann großzügig auf seiner Erektion verteilte. Dann war es endlich so weit und der Blonde ließ sich langsam zurücksinken, während sein Liebster Zentimeter für Zentimeter in ihn eindrang. Ein wohliges Ziehen und Schauern durchfuhr seinen jugendlichen Körper. Die erneute Anspannung ließ ihn den Kopf nach hinten werfen und sich selbst vor Lust auf die Lippen beißen. Er hörte wie Miles laut ausatmete und ihn liebevoll beim Namen nannte. „Oh, Tristan ... ja, nur du ... ich will dich so sehr, Tristan ..."
Tristan wartete einen Augenblick, um seinem Körper die Chance zu geben, sich vorzubereiten, dann lehnte er sich auf den Schenkeln seines Geliebten vor und hob sich an. Das Gefühl bei dieser ersten kleinen Bewegung war bereits so intensiv, dass er glaubte, er werde vor Überreiz zerbersten. Sie mussten es langsam angehen, sonst wäre es zu schnell vorbei.
„Alles okay?" Miles war nicht nur ein guter, er war auch ein aufmerksamer Liebhaber. Beides gehörte ganz sicher zusammen.
„Ja, alles, sehr sogar. Ich liebe und begehre dich so sehr", antwortete Tristan.
Sodann begann er vorsichtig und behutsam mit wiegenden Bewegungen. Vor, hoch und runter, zurück. Er spürte sein Blut aufbrausen und das Blut und den Herzschlag seines Liebsten in seinem Innern pulsieren, als wären sie ein einziges, starkes, lebendiges Wesen. Miles griff ihm lustvoll mit den Händen an den Po, um seine Bewegungen zu unterstützen und ihn immer wieder anzuheben. Wenn er sich senkte, küsste und leckte er ihn und schmeckte das Salz auf seiner Haut. Es war unglaublich. Konnte es etwas Erfüllenderes geben als das? Sicher nicht. Tristan konnte nicht mehr denken oder sich orientieren. Alles, worauf es ihm nun ankam, war die Steigerung seines Tempos und der Einklang ihrer Bewegungen. Er trieb sie weiter und weiter ihrem Höhepunkt entgegen, an den Rand der Erlösung und endlich kam sie mit einem heftigen Zucken und Beben. Der Blonde riss die Augen weit auf, glaubte, um sich her grellweiße Blitze zu sehen und suchte Halt in den Augen seines Liebsten. Noch immer wiegten sie sich vor und zurück, aber deutlich langsamer, beinahe schleppend, mit nachlassender Kraft. Miles' honigfarbener Blick hielt ihn fest, er raunte irgendwelche süßen Worte, die Tristan nicht verstand, doch der Klang seiner Stimme war reines Glück und Liebe zugleich. Der Blonde ließ sich schlaff vornüber sinken und sogleich nahm der andere ihn in seine starken Arme, drückte ihn an sich und küsste ihn auf Haar und Stirn. Wie um den Moment länger festzuhalten, schloss Tristan die Augen und horchte nur auf den Atem und den Herzschlag des anderen. Beides beruhigte sich langsam, bis es schien, als wären sie beide im absoluten Gleichklang.
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