Abschied
Miles hob schließlich das Kinn seines Liebsten an und küsste ihn auf die Lippen. Dieses Mal lag statt des unbändigen Verlangens von zuvor nur eine grenzenlose Zärtlichkeit in dem Kuss des Mannes. Tristan wünschte sich, er könne das alles in Worte fassen, was er nun empfand, aber stattdessen legte auch er alles in den Kuss, den er ihm zurückgab. Als er die Augen aufschlug, bedeutete ihm das Lächeln in Miles' Gesicht, dass er alles verstanden hatte, auch ohne Worte.
„Ich liebe dich", hauchte Tristan dennoch, weil es so schön war, dies zu fühlen und zu sagen.
„Ich weiß", raunte Miles ihm zu und lächelte wieder. Dann, mit einem Mal, sah es aus, als schimmerten Tränen in seinen Augen.
Tristan wollte etwas sagen, doch eh er sich versah, löste der geliebte Mann die Umarmung und schob sich unter ihm hervor, um aufzustehen.
„Was hast du?", fragte der Blonde.
„Es ist ... nicht so wichtig."
Das stimmte nicht. Tristan merkte, wenn sein Liebster log, weil er ihn schonen wollte. Es kam vor, denn Miles war der Ältere und im Gegensatz zu Tristan, war er als Soldat im Krieg. Er ging kurz ins Bad und der Jüngere überlegte sich, wie er ihn dazu bringen könnte, zu sagen was ihn so bedrückte. Als Miles zurückkam, gab er Tristan ein feuchtes Handtuch, um sich zu säubern, was der Jüngere gern annahm. Gleich darauf lagen sie wieder beieinander.
„Ich kann alles verstehen und ertragen, was dich bedrückt", startete Tristan einen neuen Versuch, während er dem anderen mit der Hand über die Brust strich, „wenn du nur ehrlich zu mir bist, mein Captain." Er schaute ihm fest in die Augen.
„Ich ... Was hilft es, ich kann dir nichts vormachen. Selbst wenn ich es wirklich wollte", gab Miles nun zu. „Wenn ich morgen früh zurück zum Dienst muss, dann erwartet mich eine gefährliche Aufgabe."
Der Jüngere spürte Entsetzen in sich aufwallen. „Dann geh nicht! Bleib hier, bei mir. Wenn sie dich nicht finden, dann legt das Boot ohne dich ab."
Miles zog kritisch eine Augenbraue hoch. „Ohne den Captain? Wohl kaum. Ich werde gehen müssen. Und du musst mir versprechen, dass du keine dummen Sachen machst."
„Warum musst du gehen? Warum laufen wir nicht einfach weg, irgendwo hin, wo es keinen Krieg gib und keine Deutschen. Wo man uns in Ruhe lässt!" Tristan hörte seine eigenen Worte und kam sich im selben Augenblick vor wie ein trotziges Kind.
„Weil es so einen Ort nicht gibt. Wenn wir die Nazis nicht besiegen, dann werden sie schon bald Jungs und Männer wie dich und mich überall verfolgen und in ihre grausamen Todeslager schicken. Ich muss gehen. Wenn ich zurückkehre, dann wird das alles vorbei sein. Dann suchen wir uns ein Land, in dem wir zusammenleben können."
Tristans Entsetzen wurde nur größer. „Wenn? Was soll das heißen? Dir darf nichts passieren ..."
„Dann, wenn! Ich meinte den Zeitpunkt, wenn ich zurückkehre", fiel ihm Miles eilig ins Wort. „Es war kein falls ich zurückkehre." Das Letzte, was er wollte, war, diese letzten Stunden bis zum Morgen mit Angst und Sorgen zu erschweren. Er küsste den Jüngeren auf die Stirn, wie um das, was er gesagt hatte, zu bestärken.
„Jetzt mach dir keine Sorgen, lass uns lieber küssen und dann lieben wir uns noch einmal."
Da lag so viel Zuversicht in seiner Stimme, dass Tristan es einfach glauben wollte. Sie würden sich wiedersehen und alles würde gut. Er musste tapfer sein, denn Miles war es auch. So rückten sie noch dichter zueinander und der Blonde schlang seine Arme um den Hals seines Liebsten, drückte ihn an sich und küsste ihn wieder und wieder. Miles ließ seine Hände sanft über Tristans Seiten streichen, ebenso über die Schultern und den Rücken hinunter. Eine Weile taten sie sonst nichts, außer sich zu liebkosen und zu küssen. Irgendwann schien dies jedoch nicht mehr genug, nicht, wenn sie sich am Ende der Nacht trennen mussten.
Es war Miles, der nun die Initiative ergriff und mit einer seiner Hände zwischen ihren Leibern entlangfuhr, herab zu den Schenkeln des Jüngeren, die er hingebungsvoll streichelte, bevor er die beginnende Erektion Tristans zielsicher umschloss und weiter mit Handfläche und Daumen stimulierte. Beide Männer seufzten und stöhnten leise und genussvoll. Miles' Härte drückte sich immer mehr an Tristans jugendliche Schenkel und während der Blonde dafür sorgte, dass sein Captain am nächsten Morgen Knutschflecken am Hals tragen würde, drehte der sie beide jetzt herum und schob sich über ihn, abgestützt auf einem Arm, ohne sein ganzes Gewicht auf ihn zu legen. Trotzdem drückte das Gefühl von heißer, weicher Haut und Muskeln auf Tristans Leib und ließ ihn abermals erschauern. Er verdrängte den Gedanken, dass nur unsägliche Leere und Kälte bleiben würden, wenn sein Geliebter zurück auf See war, für unbestimmte, endlose Zeit. Was sollte er bloß tun, wie sollte er das aushalten? Er konnte nun nicht verhindern, dass er verkrampfte.
„Autsch, was ist los?", fragte Miles mit einem Mal an Tristans Lippen. Hatte er ihn etwa versehentlich gebissen? Gekratzt? Miles nahm seine Hand von Tristans Erektion und stützte sich mit beiden Armen auf, um ihm in die Augen zu schauen.
„Sorry, ich ... was ...?"
„Ist nicht weiter schlimm. Entspann dich ...", murmelte der Mann über ihm. „Lass mich einfach machen ..."
Tristan verstand sogleich, als Miles mit dem Kopf regelrecht unter seinen Armen abtauchte und an ihm herunterging. Behutsam und rückwärts kriechend küsste er ihm die Brust und schob sich weiter. Er strich ihm über die Seiten, leckte und neckte ihn mit der Zunge an Bauch und Nabel. Tristan wand sich unter seinen Berührungen und ein angenehmes Ziehen und Prickeln auf der Haut überkam ihn da, wo Miles seine Spur zog. Bald schob er ihm die Schenkel auseinander und küsste Tristan auf den Innenseiten, während er mit seinen Händen liebevoll über die feinen blonden Härchen dort strich. Tristan schnappte erwartungsvoll nach Luft und suchte sich mit den eigenen Händen Halt in Kissen und Laken. Er legte den Kopf zurück, dann war es so weit und er spürte, wie Miles begann, ihm mit der Zunge über den Schaft zu fahren. Von unten nach oben, ganz ohne Eile. Dort umspielten seine heißen Lippen die Spitze und er begann, daran zu saugen und zu massieren. Tristan wand sich erneut voller Lust und so nahm Miles die Hände zu Hilfe, um ihn in der rechten Position zu halten. Eine legte jener ihm an den Penis, die andere an die Lende. Auch hier kitzelte und schauerte Tristans Haut und wie es ihm schien, auch jede seiner Nervenenden. Er keuchte und stöhnte, während Miles ihn nun mit Mund und Zunge verwöhnte. Der Ältere stieß von Zeit zu Zeit ein wohliges Brummen aus, was den Jüngeren nur noch mehr erregte. Es veranlasste ihn, an sich herabzuschauen, um das Zusammenspiel von Bewegung und Kraft zu bestaunen, das Miles ihm darbot. Sein Kopf und die Schultern hoben sich auf und nieder und Tristan hielt es kaum mehr aus. Mit einer Hand packte er nach der von Miles, die ihn an der Seite hielt. Ihre Finger umschlossen sich so fest, dass es fast schon schmerzte, aber auch das fühlte sich auf seine Art völlig gut und richtig an. Das war der Moment, in dem Tristan spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog, um sich gleich darauf mit aller Macht zu entladen. Bevor er sich versah, rief er Miles' Namen. Wenn es eine Warnung sein sollte, kam sie zu spät und vollkommen unbeachtet. Tristan kam und ergoss sich im Mund des anderen, der gierig und lustvoll nahm, was er bekam. Der Blonde warf den Kopf hin und her und bäumte sich ekstatisch auf, woraufhin Miles von ihm abließ. Er ächzte und lachte, zumindest klang es wie beides zugleich.
„Tristan, du bist so ... unglaublich schön", brachte er dann hervor, während der Jüngere sich noch immer in seinem Höhepunkt wand.
Schließlich zog der Ältere ihn in seine Arme und drückte ihn warm an seine Brust. Er strich ihm beruhigend über Schultern und Rücken und Tristan kam langsam wieder zur Besinnung.
„Ich kann nur ... denken, ... wie sehr ich ... dich liebe", flüsterte er.
„Ich weiß", gab Miles zurück. „Und es gibt nichts, was uns trennen kann. Hörst du? Nicht dieser Krieg, nicht die Nazis, kein Gesetz, keine Strafe und auch nicht der Tod."
Tristan schüttelte den Kopf. Nein, das würde nicht geschehen.
„Sag du es auch", forderte ihn sein Geliebter auf.
„Nichts kann uns trennen", wiederholte Tristan. „Nicht Krieg, keine Nazis, nicht Gesetz oder Strafe und nicht einmal der Tod."
Miles lächelte so strahlend, wie nur er es konnte und küsste ihn.
>>> In dem Video singt die göttliche Marlene Dietrich eines der schönsten Lieder des 2. Weltkriegs. "Lili Marleen". Marlene war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin, die aus Nazi- Deutschland in die USA ging, um dort die Amerikaner im Kampf gegen Hitlers 3. Reich zu unterstützen. Brava!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top