49. Ich verlasse dich nie wieder
So, weiter im Text!
Danke für all die Votes und Kommentare, euer Support bedeutet mir unglaublich viel!
Hier kommt nochmal Franzi...weils Spaß macht!
Hab euch lieb, Leute!
I swear it's hard to think it's hard to breathe when you're in the air
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Pov Franzi
Fassungslos starrte ich Harry an.
Er kannte Nick?
Mein Blick flog über die Gesichter der anderen. Auch sie schienen zwar von Nicks Anwesenheit irritiert, aber in ihren Augen erkannte ich, dass mein Freund auch ihnen nicht unbekannt war.
Wie bitte? Sie alle waren einander bereits begegnet? Aber...das war doch jetzt kein Zufall! Woher kannten sie Nick denn? Und eigentlich bedeutete das, dass auch Nick meine Mitbewohner kennen musste. Aber...als wir uns im Café getroffen hatten, musste er zwangsweise mindestens einmal Zayn erblickt haben, wahrscheinlich nicht nur den. Außerdem hatten ich meinem Freund von meiner WG erzählte, er kannte alle Namen und Charaktereigenschaften meiner Freunde. War ihm denn nicht aufgefallen, dass ich Bekannte von ihm beschrieben hatte? Oder hatte er mir bewusst verschwiegen, dass sie alle einander bereits vertraut waren?
Nein, stop! Mein Gehirn drehte nur mal wieder durch. Es musste eine völlig logische Erklärung hierfür geben. Und selbst wenn, eigentlich war es doch von Vorteil, wenn sie alle einander nicht fremd waren, so blieb mir das nervige Vorstellen erspart. Und wahrscheinlich waren meine Mitbewohner nur verwirrt, schließlich hatte Nick ein Auslandsjahr gemacht. Vielleicht hatte er sich total verändert oder sie hatten hier nicht mit ihm gerechnet. Oder er war ihnen nur flüchtig bekannt.
Oder ich interpretierte hier zu viel rein, niemand kannte irgendwen und alle waren nur so bescheuert wie normal auch!
,,Nick?", kam es jetzt irritiert von Liam. Toll. Damit war mein letzter Gedanke endgültig hinfällig.
Ich sah zu Nick, dessen Handgelenk noch immer in meinem Griff lag. Würde er vielleicht mal alles erklären? Meine Verwirrung steigerte sich nämlich mit jeder Sekunde. Oh man, ich hasste dieses Gefühl, wenn alle was wissen, dass man selbst nicht weiß!
,,Harry...", hauchte Nick nur. Sein Tonfall machte mir deutlich, dass ihm etwas zu schaffen machte. Toll, mich beschäftigte das alles hier! Hilfreich, wirklich. Ich hatte ja verstanden, dass die sich kannten! Konnte mir jetzt mal wer erzählen, warum?
Mein Blick wanderte ein weiteres Mal hilflos über die Gesichter der Anwesenden. Nick starrte Harry an, als sei er ein Geist, Harry selbst musterte meinen Freund ziemlich entsetzt und Louis Augen lagen, wie sollte es auch anders sein, auf Harry an seiner Seite. Liam wirkte am Gefasstesten, er schien lediglich irritiert, während der Rest unserer Freunde Nick anglotzte und völlig überfordert wirkte. So wie ich. Nur, dass es bei ihnen an fehlenden Gehirnzellen und bei mir an fehlendem Hintergrundwissen lag, dass wir so aufgeschmissen waren. Toll.
,,Kann mir mal wer erklären, was hier abgeht?!", fragte ich nach einer weiteren Schweigeminute genervt und lehnte mich schon mal vorsorglich an den Tisch der Jungs, bevor ich noch ausrutschte und die Situation noch verrückter machte. Irgendwie war mein Gleichgewichtssinn nämlich seit dem Eis im Urlaub. Typisch. Ich wandte mich an Liam, in der Hoffnung, er würde mir antworten. Zu meinen Überraschung antwortete aber Nick, ein schmales Lächeln tauchte auf seinen Lippen auf und seine Augen waren noch immer auf Harry gerichtet.
,,Ich kenne deine Freunde, Franzi. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, bevor ich das Auslandsjahr gemacht habe. Wir waren befreundet."
Louis schnaubte, das Wort schien ihm nicht zu passen, aber er blieb still, als er vorsichtig zu Harry trat und dem Lockenkopf in die Seite stieß. Dieser blinzelte, wendete nur langsam die Augen von Nick ab und spähte zu Louis, der ein für seine Verhältnisse verdammt freundliches Gesicht machte. Beide Jungs warfen einander einen kurzen Blick zu. Es sah allerdings ehr nach einem Gespräch mit den Augen aus, denn danach begannen die beiden, die Scherben aufzusammeln und beachteten uns gar nicht mehr. Beziehungsweise Louis begann, aufzuräumen, denn Harry war mit seinem gegipsten Handgelenk etwas eingeschränkt.
Sie waren also ehemalige Mitschüler. Und Kumpel. War doch eigentlich gut, oder? Dann mussten sie sich doch freuen, Nick wiederzusehen. Vielleicht war ihr Kontakt ja eingeschlafen, während Nick in Amerika gewesen war und deshalb waren sie so überfordert. Und irritiert, weil sie nicht gewusst hatten, dass er zurück war. Ja, so musste es sein!
Ich grinste. Ich würde ihre Freundschaft schon wieder herstellen.
,,Das ist doch hervorragend! Leute, freut mich echt, wenn ihr euch schon kennt, das hier ist nämlich mein Freund. Ich hatte euch ja von ihm erzählt."
,,Ich hoffe nur Gutes.", murmelte Nick mit einem vorsichtigen Lächeln.
Liam unterbrach mich, bevor ich meinem Freund antworten konnte.
,,Ihr seid also jetzt zusammen? Seid heute? Er ist der Boxer?", durchlöcherte der WG Daddy mich mit Fragen und ich schmunzelte, während ich ein weiteres Mal nach Nicks Hand griff, um ihn zum Tisch zu zerren.
,,Ja, wir waren zusammen Schlittschuhfahren und dann hat Nick mir seine Liebe gestanden. Schaut mal, was er mir geschenkt hat!", antwortete ich und zeigte stolz mein Armband vor. Die anderen beäugten Nick noch immer ziemlich seltsam, aber das ignorierte ich. Wahrscheinlich waren sie einfach überrascht. Ich selbst verhielt mich grade ja auch nicht ganz normal. Wer hätte gedacht, dass ich mal so stolz mit einem Jungen samt Armband bei meinen Freunden auftauchte?
Emma, die zusammen mit Nils herübergekommen war, begutachtete meinen Herzanhänger staunend.
,,Respekt! Der ist wirklich schön, du hast Geschmack.", lobte sie Nick mit einem Lächeln, was mir einen halben Berg von den Schultern rutschen ließ. Meine beste Freundin schien also nichts gegen Nick zu haben, ein Glück! Ich grinste ihr zu und Emma zwinkerte zurück. Wahrscheinlich würde sie gleich, wenn wir zuhause waren, alle Details unseres Dates hören wollen, aber für den Moment war sie zufrieden. Gut so.
In diesem Augenblick traten Harry und Louis wieder zu uns, die dem Besitzer des Standes die zerstörte Tasse ersetzt hatten. Harry mied jeden Blickkontakt mit Nick, wohingegen dieser die Augen unverwandt auf den Lockenkopf gerichtet hielt. Irgendwie lag eine gewisse Spannung in der Luft. Sie hing über unseren Köpfen und die Jungs schwiegen sie absichtlich per Blickwechsel tot, nur Emma schien die Atmosphäre genauso unangenehm wie ich zu finden. Sie sah zwischen Harry und meinem Freund hin und her, aber auch die Blondine sagte nichts. Ich zog eine Augenbraue hoch. Konnte es sein, dass hier noch einiges mehr zwischen den Jungs stand, als ein Auslandsjahr?
Nick eröffnete das Gespräch erneut und stürzte mich damit in eine weitere Phase der absoluten Planungslosigkeit.
,,Harry, wie geht's unseren Eltern? Ist Dad noch auf Geschäftsreise?", fragte mein Freund. Ich starrte ihn nur an.
Unseren Eltern?! Bedeutete das etwas, dass Nick und Harry Brüder waren?! Oh mein Gott! Das wurde ja immer unglaublicher! Ich starrte Nick an, bevor ich zu Harry blickte. Tatsächlich. Wieso war mir das eigentlich nie aufgefallen? Nicks Augen waren zwar einen Tick dunkler und dauerlich kühler als die des Lockenkopfes, aber sie ähnelten sich doch ziemlich. Auch hatten sie dieselben braunen Haare. Nicks waren viel kürzer als Harrys und immer gestylt, aber sicher waren auch sie gelockt. Ich musterte die Gesichter beider Jungs. Ihre Gesichtszüge unterschieden sich eigentlich extrem, dort hatten sie nichts gemeinsam, aber die Grübchen besaßen beide.
Ich stutze. Sie sahen sich tatsächlich ähnlich. Und ich war zu blind gewesen, um diese Parallele zu ziehen. Aber Nick musste doch gemerkt haben, dass ich von seinem Bruder und dessen Freunden sprach, die er auch alle als seine Kumpels bezeichnete! Wieso hatte er denn nichts gesagt?
Ein weiterer Gedanke schoss durch meinen Kopf. Beide Jungen trugen unterschiedliche Nachnamen. Harry hieß Styles und Nick Grimshaw, deshalb war mir das mit der Verwandtschaft bisher nicht in den Sinn gekommen. Komisch.
Ich sah zu meinen Mitbewohnern. Allem Anschein nach waren sie keinesfalls verwundert über die Tatsache, dass Harrys Bruder mein fester Freund war. Oder andersrum. Na super, wieder etwas, dass nur ich nicht gerafft hatte.
Ich wandte mich an Nick. Kurz richtete der die Augen ebenfalls auf mich, ein vorsichtiges Lächeln auf den Lippen und eine klare Entschuldigung in seinem Blick. Jaja, darüber würden wir noch reden. Ich verstand nämlich absolut gar nicht, wieso er mir nicht einfach von seinem Bruder erzählt hatte.
Harry zog plötzlich meine Aufmerksamkeit auf sich, als er sein Gewicht vom rechten auf das linke Bein verlagerte und dann durch seine Wimpern zu Nick hochsah. Ich konnte nur überrascht die Stirn runzeln, als ich die Wut in den grünen Augen meines Mitbewohners erkannte. Harry und wütend? So richtig? Das hatte ich in meiner Zeit hier nur einmal erlebt, und dass war in der Küche gewesen, als Louis Harry ins Krankenhaus hatte bringen wollen, als dessen Handgelenk offensichtlich gebrochen gewesen war. Harry hatte sich damals mit Händen und Füßen dagegen gewehrt und war zornig geworden. Seitdem hatte ich den Lockenkopf nicht mehr auf diese Art und Weise gesehen, aber jetzt funkelte der Zorn in seinen grünen Augen, als er zu Nick aufblickte. Zu seinem älteren Bruder. Mir lief ein Schauer über den Rücken. War Nicks Frage über die Eltern der beiden so falsch?
,,Ich lebe nicht mehr bei ihnen. Keine Ahnung, wie sie klarkommen, ich habe den Kontakt abgebrochen.", fauchte Harry beinah und schenkte Nick, der missbilligend eine Augenbraue hochgezogen hatte, einen abschätzigen Blick. Wow, der hatte ja doch Temperament?
,,Müsstest du allerdings wissen. Hast Franzi wahrscheinlich ausgehorcht.", fügte Harry noch hinzu, wobei seine Stimme deutlich leiser wurde. Seine Augen wanderten zu mir und für eine Sekunde erkannte ich unter der Wut einfach nur Panik und Schmerz. Und Sorge. Um mich. Ich zuckte zurück. Wie jetzt? Was war denn mit dem los? Und was sollte das heißen, Nick habe mich ausgehorcht? Sicher, er hatte viel über meine Freunde, die er offenbar doch kannte, gefragt und sich für unser WG-Leben interessiert, aber doch nur, weil das alles Teil von mir war. Und er hatte nach mir gefragt. Was war das nur für eine komische Geschichte? Ich musste dringend unter vier Augen mit Nick reden, bevor ich hier alles falsch verstand, aber erstmal mussten wir die Spannung hier aus der Luft holen. Sonst würde gleich wer explodieren und ich war mir sicher, dass das schief laufen würde.
Bevor ich jedoch dazu ansetzen konnte, irgendetwas Beschwichtigendes von mir zu geben, ging die Unterhaltung zwischen Nick und Harry allerdings bereits weiter und wendete sich keinesfalls in eine versöhnliche Richtung.
,,Warum bist du einfach abgehauen? Sie hätten deine Hilfe nötig gehabt. Außerdem...eine WG? Harry, das bist du doch nicht, erstrecht nicht mit Leuten, die nicht mal in deinem Alter sind.", stichelte Nick mit gerunzelter Stirn und ich starrte ihn nur fassungslos an. Wie jetzt, er wollte Harry die WG miesreden? Was sollte das denn? Und was lag da bitte für eine Kluft zwischen den beiden Brüdern? Irgendetwas musste zwischen ihnen vorgefallen sein, das merkte ich bereits jetzt, aber irgendwie verwirrte mich das. Nick schien, unpassend zu seinen Worten, gar nicht sauer oder frustriert, seine Augen klebten einfach an unserem Lockenkopf und musterten ihn voller...Staunen? Aber wieso bloß?
Harry schien das egal zu sein. Die Worte seines Bruders versetzten ihn nur in Rage und das war gar nicht gut...Harry sollte nicht wütend sein, das passte einfach nicht.
Der Jüngste von uns wirkte allerdings, als würde er innerlich kochen. Äußerlich beschränkte er sich auf einen verletzten Blick zu Nick und das Zittern seiner Hände, während er mit leiser Stimme antwortete:
,,Du bist gegangen, Nick. Ohne es zu sagen oder irgendetwas zurückzulassen."
Es blieb für einen Moment still.
Unser aller Atem war das einzige Geräusch, was zu uns durchdrang. Die Menschen um unseren Tisch herum schienen für eine Sekunde egal, die Zeit hätte stehenbleiben können und es hätte den selben Effekt erfüllt. Meine Aufmerksamkeit lag völlig auf Harry. Der Lockkopf funkelte meinen Freund zwar noch immer zornig an, aber seine wässrigen Augen verrieten seinen wahren Schmerz. Das Grün glitzerte verdächtig und die Panik war weiterhin präsent, verschwamm aber hinter der Verletztheit in Hazzas Blick.
Ich schluckte. Ein Stich durchfuhr mein Herz, als ich meinen besten Freund so sah und wusste, dass Nick, die Person, die ich liebte, dafür verantwortlich war. Das tat weh. Denn anscheinend musste Nick sein Auslandsjahr ohne Vorwarnung an Harry, seinen Bruder, angetreten haben, aus welchem Grund auch immer. Und das hatte diesen logischerweise verletzt. Aber da musste noch mehr zwischen den beiden stehen, dessen war ich mir sicher.
Die anderen schienen auch irgendwie ein Problem mit Nick zu haben.
Das war kein simpler ausgesetzter Kontakt zwischen Freunden, der wieder aufgenommen werden musste...da steckte mehr hinter, ganz bestimmt. Meine Mitbewohner musterten Nick nicht freudig überrascht, sondern so, als wüssten sie nicht, was sie mit ihm anfangen sollten. Das fiel mir jetzt auf. Nicht nur zwischen Harry und Nick herrschte diese Spannung, sie hatte uns alle erfasst. Oh man, hier hatte ich etwas angestoßen. Und ich hatte keinen Plan, mit wem ich zuerst darüber reden musste.
Alle hier kannten einen Teil der Story und ich wusste nicht, ob ich mich zuerst mit Nick aussprechen, Harry trösten oder Liam über weitere Informationen ausquetschen sollte.
Bevor irgendetwas davon geschehen konnte, war es allerdings Nick, der erneut Initiative ergriff.
Er trat vor, umrundete mich, Zayn und schließlich Louis, um zu Harry zu gelangen. Louis gefiel das augenscheinlich überhaupt nicht, er stand nämlich Trost spendend bei seinem besten Freund und Nick schob ihn einfach unbeholfen zur Seite, um Platz zu bekommen. Der Junge, den ich gelegentlich noch immer als Matrose bezeichnete, schenkte meinem Freund einen wütenden Blick, unternahm aber nichts, als dieser den Abstand zu seinem jüngeren Bruder verringerte.
Harry spähte zu Nick empor, ein wildes Gefühlschaos in den Augen. Er regte sich keinen Zentimeter, hielt vielleicht sogar den Atem an.
,,Es tut mir leid, Puppy. Ich verlasse dich nie wieder.", hauchte der Grünäugige dem Lockenkopf zu, aber wir alle hörten seine Worte. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Stimmung mit ihnen einherging. Zärtlichkeit? Reue?
Nick interessierte sich für nichts mehr als für seinen jüngeren Bruder, er ließ ihn nicht aus den Augen, als er auch den letzten Meter überbrückte und den Kleineren in seine Arme zog, wobei der dessen Gips mied.
Ich sah Harry erstarren. Für einen Moment wirkte er völlig panisch, ich merkte, dass er die Luft anhielt. Nick wisperte etwas in sein Ohr, nicht hörbar für mich. Plötzlich wich alle Spannung als den Schultern des Lockenkopfes. Seine Lider schlossen sich, er hing in den Armen meines Freundes und stieß einen Atemzug aus.
Das Bild der beiden Brüder war zweifellos herzerwärmend und niedlich, aber irgendetwas daran störte mich.
Ich seufzte.
Nun hatte ich also einen Freund, der mir einiges zu erklären hatte, einen Harry, der sich mal wieder so seltsam verhielt wie eh und je und Mitbewohner, die ziemlich überfordert aus der Wäsche guckten.
Perfekt. Und ich dachte, heute wäre mein Tag.
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So, hier ein bisschen Licht im Dunkeln...hahaha.
Ich hatte Spaß, ihr?
Was ist mit Haz, Nick und den anderen? Vermutungen?
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