48. Nice to meet ya

Hey, tut mir leid, aber hier kommt jetzt der dritte Teil zu den Geschehnissen auf dem Weihnachtsmarkt...ich musste das wirklich teilen, entschuldigt!
Hab euch lieb und viel Spaß beim lesen!
Nice to meet ya, what's your name?

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Pov Franzi

Ich starrte selig lächelnd in die Luft und genoss Nicks Wärme an meiner Seite.
Wie überwältigend diese ganzen Gefühle in mir doch waren! Die Freude, das Glück, das verliebte Kribbeln, all die kleinen Schauer, die über meinen Rücken liefen...wow. Ich hätte nie gedacht, einmal so zu empfinden. Aber innerhalb einiger Minuten war die nervöse, vorsichtige Liebe in mir zu einem riesigen Gefühl angeschwollen, was mich auszumachen schien. Ich nahm nichts anderes mehr wahr, nur noch Nick und dieses unbeschreibliche Glück zwischen uns.

Aber trotzdem konnte ich es noch immer nicht ganz realisieren. Nick liebte mich, so, wie ich ihn liebte. Wir waren zusammen. Das war so...unvorstellbar! So neu!

,,Worüber denkst du nach, Love?", fragte mein Freund mich, als wir einige Minuten schweigend nebeneinander gesessen und den jeweils anderen angehimmelt hatten. Ich wurde rot. Mein Freund. Ich liebte diese Bezeichnung jetzt schon!

,,Es ist so...unglaublich, dass du auch in mich verliebt bist. So unrealistisch.", sprach ich dann mein innerstes Gefühl aus, welches sich unter meine Freude und Verknalltheit gemischt hatte.Ungläubigkeit. Konnte es wirklich sein, dass wir jetzt zusammen waren? Ich, Franziska Winkler, in einer ernsten Beziehung? Mein Oma würde vor Schreck aus dem Bett fallen, wenn ich ihr das erzählte!

Die Gefühle in mir fuhren Achterbahn, während ich still neben Nick saß und versuchte, sie in Worte zu packen. Eine unmögliche Aufgabe. Ich war irgendwie ziemlich benebelt und verwirrt, aber es fühlte sich gut an. Ich wusste nicht, wie ich das Chaos in mir beschreiben sollte, was sich nur während unserem Kuss zu einem, dem Gefühl der Liebe, vereinigt hatte. Wie drückt man so was aus? Ich hatte keine Ahnung, weshalb ich einfach mal raushaute, was mir in den Sinn kam.

,,Ich bin geflasht, weißt du?"

Beste Wortwahl, definitiv. Oh man.

Nick grinste zu mir herüber, als könne er meine Gedanken lesen und zeichnete mit seinem Daumen ein weiteres Muster auf meine Hand, bevor er sein Gesicht erneut meinem entgegen schob. Zum zweiten Mal trafen sich unsere Lippen und zum zweiten Mal riss mich der Kuss völlig vom Hocker. Wortwörtlich, denn Nick zog mich plötzlich mit seiner freien Hand ein gutes Stück an ihn ran. Er vergaß dabei, dass ich eine schrecklich tollpatschige Person ohne Gleichgewichtssinn war und somit nicht rechtzeitig regieren konnte, was mich tatsächlich von der Bank zu Boden riss. Autsch. Ich war noch viel zu benommen und überwältigt, als das ich irgendwie handeln konnte, weshalb ich einfach nur im Schnee sitzen blieb, der sich auf den Pflastersteinen des Marktes angesammelt hatte, und zu Nick hinauf starrte, der sich das Lachen nicht verkneifen konnte.

,,Du bist so süß, Franzi!", kicherte der Blödmann und ich grummelte nur peinlich berührt, als ich mich zurück auf die Bank zog. Gar nicht süß, nur in der Würde verletzt und das zutiefst!
Wenigstens war ich jetzt wieder in der Realität angekommen und nicht mehr völlig neben der Spur. Auch, wenn mir diese Erfahrung gefallen hatte. Ich wandte den Blick von Nick ab, um so zu tun, als wäre ich beleidigt. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein! Und das hatte er auch verdient! Ein kleines bisschen Ignorieren würde ihn vielleicht dazu bringen, das Gackern einzustellen!

Ich beobachtete gespielt interessiert das Treiben zwischen den Buden des Weihnachtsmarktes. Ziemlich viele Londoner schienen sich hier eingefunden zu haben, um gemeinsam Süßwaren zu futtern, einen doppelten Rittberger auf dem Eis hinzulegen oder um einfach an den Ständen vorbei zu bummeln, die kleine Accessoires und sämtliche Artikel zu bieten hatten. Auf den kleinen Verkaufsständen lagen noch Massen an Schnee, die Pflastersteine des Platzes wurden ebenfalls durch die weißen Flocken bedeckt, auch wenn diese längst nicht mehr unberührt oder besonders hübsch anzusehen waren. Dazu hatten sie zu viele Stiefelsohlen von unten sehen müssen.
Langsam wurde es dunkel, trotz des noch frühen Nachmittages, und die blinkenden und hell strahlenden Weihnachtsgirlanden, die man um die Buden und Laternen des Marktes gewickelt hatte, ließen die Atmosphäre noch magischer wirken.
Auch der Duft nach Glühwein, Keksen und gebrannten Mandeln untermalte die weihnachtliche Stimmung perfekt. Dazu kam dann noch das glückliche Gelächter der Passanten und die geträllerten Weihnachtssongs...

Ich fühlte mich wie im Film.
Ich hatte einen Freund, saß auf einem nahezu makellosen Weihnachtsmarkt samt Schnee und genoss die ganze Situation. Wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte, dann säße der jetzt wahrscheinlich in der Klapse.
Ich lächelte versonnen.

Als meine Augen über die kleinen Buden wanderten und Nick noch immer wie eine Ente gackerte, entdeckte ich zwischen all den Menschen und blinkenden Weihnachtslichtern ein bekanntes Gesicht. Mein Mund klappte auf, als ich erkannte, wer da an einem der Tische am Glühweinstand rumhing und noch lauter lachte als Nick neben mir. Niall, der völlig verrückte Ire, starb da drüben offensichtlich an einem Lachkrampf! Und er war nicht allein, neben dem kichernden Kobold stand Zayn, der sich alle Mühe gab, Niall zum Schweigen zu bringen. Neben dem Schwarzhaarigen Jungen schlug sich grade Liam die Hand vor die Stirn und war sichtlich verstört. Was machten meine Freunde denn hier? Ich runzelte die Stirn und suchte die Menge nach dem Rest der WG ab. Tatsächlich, einige Meter neben dem Stand teilten sich Emma und Nils eine Bank, wobei sie ehr weniger mit ihrem Glühwein als miteinander beschäftigt waren. Und Louis und Harry? Die beiden erkannte ich an der Theke der kleinen Bude, wo sie grade ihre Tassen entgegen nahmen. Ich staunte nicht schlecht. Waren wir denn in der Nähe der Wohnung? Und seit wann unternahmen die anderen einen Weihnachtsmarktbummel zusammen? Ob Harry sie dazu genötigt hatte? Oder doch Liam?

Ehrlich gesagt freute ich mich tierisch, die anderen hier zu sehen.
Und sofort brannte der innige Wunsch in mir, ihnen Nick als meinen Freund vorzustellen. Ich wollte Emmas Gesicht sehen, wenn sie merkte, dass ich jetzt tatsächlich in einer Beziehung war. Sie würde aus dem Häuschen sein! Und komischerweise war es mir auch verdammt wichtig, was die Jungs von Nick hielten. Ob sie sich mit ihm verstehen würden. Das hoffte ich wirklich, denn sie alle waren mir wichtig. Jeder von ihnen lag mir auf seine Art und Weise am Herzen, ich wünschte mir einfach, dass sie Nick sofort in ihre Gruppe aufnahmen. Immerhin würde der Grünäugige nach den Ferien auch auf unsere Schule gehen, da mussten wir doch einfach alle Freunde werden!

Kurzerhand beschloss ich, jetzt mal alle miteinander bekannt zu machen.
Offensichtlich waren die anderen gut drauf und Nick neben mir lächelte eh selig. Außerdem hatten wir alle Zeit und befanden uns in einer wunderschönen Umgebung. Einen bessern Zeitpunkt würden wir spontan wahrscheinlich nie finden.
Wozu warten? Ich hatte ja nichts zu verheimlichen, weder vor Nick noch vor den anderen!

,,Komm mal mit. Ich will dir wen vorstellen!", sagte ich also nur, unterbrach Nicks Gegacker und packte sein Handgelenk. Dann zog ich meinen Freund hinter mir her über den Platz. Ich suchte uns einen Weg durch die Buden, Christbäume und die Meute an weihnachtssüchtigen Menschen, die sich ihre Bäuche mit Mandeln und Keksen voll schlugen und irgendwelche kitschigen Songs vor sich hin summten, bis Nick und ich endlich klare Sicht auf den Glühweinstand hatten. Ja, das waren wirklich meine Mitbewohner. Albern und bescheuert wie eh und je, die Hühner!
Ich steuerte geradewegs auf den Tisch mit Niall, Zayn und Liam zu. Die Jungs hatten uns noch nicht bemerkt, sie waren viel zu sehr in ihre kleine Lachkrampfwelt vertieft und ich grinste schon jetzt. Was sie wohl für Gesichter machen würden?

Nick folgte mir noch immer kichernd und flog beinah über einen aus dem Pflaster der Platzes ragenden Stein, als er versuchte, zu mir aufzuschließen. Der war wohl noch nicht ganz wieder zurück in der Realität, aber wer konnte es ihm verübeln. Hatte bei mir ja auch lange genug gedauert, um wieder zu meinem üblichen pragmatischen Selbst zu werden.

,,Wohin willst du nur, Franzi? Was trinken? Ich hätte uns was besorgt...oh." Nicks Lachen erstarb abrupt. Ich drehte mich stirnrunzelnd zu ihm um. Was hatte er denn jetzt? Ich folgte dem Blick meines Freundes und erkannte, dass er die drei Jungs am Tisch anstarrte, die ich ansteuerte. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Verzweiflung, beinah Panik ab. Wow, so beängstigend waren meine Kumpels jetzt aber nicht! Eigentlich sahen sie sogar ziemlich lächerlich aus, nichts, was Nick verunsichern sollte. Oder hatte er etwa Angst davor, was die anderen von ihm halten würden?

,,Lass uns doch noch was Schlittschuhfahren, hm?", schlug Nick jetzt vor und wollte schon umdrehen. Oh, der wollte wirklich keine neuen Leute kennenlernen! Angsthase! Aber ich wollte sie jetzt alle einander vorstellen, außerdem war es doch eh nur noch eine Frage der Zeit, bis einer meiner Freunde aufschaute und uns entdeckte. Meine Haare waren schließlich ehr weniger unauffällig. Also stand die Sache fest. Nick konnte meinen Kumpeln jetzt nicht mehr entkommen!

Ich packte das Handgelenk meines Freundes und hielt ihn an meiner Seite, bevor er Richtung Eis fliehen konnte.

,,Nichts da. Ich will dir meine Mitbewohner vorstellen. Ihr werdet euch lieben!", rief ich grinsend über Nicks Unsicherheit und zerrte den Grünäugigen zu meinen Freunden. Er wisperte nur leise etwas und stemmte sich gegen meinen Griff, aber ich war längst am Tisch angekommen. Niall, Zayn und Liam blickten überrascht auf und erkannten mich. Ihre Augen huschten kurz über mein Gesicht und Niall schickte sich schon an, eine Umarmung zu beginnen, da fielen die Blicke meiner Freunde auf Nick. Ich zog stolz am Ärmel meines frischgebackenen Freundes, was ihn neben mich beförderte und strahlte meine Mitbewohner an, die jetzt den Blick auf Nick gerichtet hatten. Irgendwie schienen sie alle drei extrem verwirrt und irritiert, den Jungen neben mir zu sehen, aber das überging ich mal großzügig.

,,Leute, das ist mein Freund..."

,,Klirr!"

Ich fuhr herum, um zu sehen, was mich da unterbrochen hatte. Oder wer.

Es war Harry.

Der Lockenkopf schien grade mit Louis und den Glühweintassen auf dem Weg hierüber gewesen zu sein, doch jetzt stand er starr wie eine Salzsäule zwischen den Tischen, die gegipste Hand an die Brust gedrückt. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen Nick an, der seinerseits den Blick auf unseren Jüngsten gerichtet hatte. Keiner der beiden blinzelte oder regte sich sonst irgendwie, sie blickten einander bewegungslos in die Augen. Komisch, so hatte ich weder Harry noch Nick bisher erlebt.
Offensichtlich hatte Harry grade die Tasse, die er getragen hatte, fallen gelassen, denn zu seinen Füßen sammelten sich die im spärlichen Licht glitzernden Scherben und die heiße rote Flüssigkeit lief in die Fugen zwischen den Steinen im Boden. Der Schnee ringsrum färbte sich nach und nach ebenfalls rötlich und die dunkelten Scherben stachen stark daraus hervor. Dass eine einzelne Tasse, die fiel, so ein Chaos anrichten konnte...

Insgesamt ergab sich jedenfalls eine ganz schöne Sauerrei, die aber niemanden außer mich zu kümmern schien, denn jeder meiner Freunde starrte Nick an, als sei er ein Alien. Was hatten die denn jetzt alle? War es so außergewöhnlich, dass ich mit ihm hier aufgetaucht war? Vielleicht hatte ich doch vorschnell gehandelt...aber jetzt war es zu spät.

Harry, sichtlich verstört oder sonst was in der Richtung, trat einen Schritt näher an Louis, der ebenfalls die Augen auf Nick gerichtet hatte. Als Harry allerdings neben ihn rückte, wandte der Blauäugige den Blick von meinem Freund ab und schenkte seine Aufmerksamkeit dem Lockenkopf. Oh Wunder! Langsam verzog sich Louis Mine von Irritation zu Sorge.

Harry schien in Nick eine Art Fata Morgana zu sehen, seine Gesichtszüge waren jedenfalls völlig entgleist. Der Jüngere öffnete zögernd den Mund.

Er beendete meinen Satz von eben mit einem einzigen, völlig emotionslos hervorgebrachten Wort.

,,Nick."

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So, das wars dann auch schon! Sorry, bin selbst ziemlich unzufrieden.

Wie glaubt ihr, geht es weiter?

Und was sind das für Reaktionen auf Nick?

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