118. Die Zeit
Letztes offizielles, aber kürzeres Kapitel, am Freitag, an Weihnachten, gibt es den Abschiedsepilog und eine kleine Danksagung.
Danke, dass ihr hier seid ❤️
We always find a way to make it out alive
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Pov Franzi
Als Harry nach Hause kam, ließen wir ihm Zeit.
Die zwei Stunden, die er fort gewesen war, hatten Aufregung und Sorge die anderen regiert. Wir hatten alle Angst um Harry. Und Angst, dass ihm sein Herz im Weg stand, dass Derek ihn wieder einwickeln würde. Ich traute dem unheimlichen Kerl fast alles zu, aber eigentlich...eigentlich vertraute ich Harry. Ich wusste, dass er wirklich verstanden hatte, dass er das Richtige tat. Was nicht bedeutete, dass es leicht sein würde.
Ich fand es schrecklich, dass Harry so etwas durchmachen musste, aber es war besser, jetzt all diesen Schmerz durchzustehen, als immer und immer wieder verletzt zu werden. Und definitiv war es besser so, das zu beenden, bevor Harry wirklich etwas noch Schlimmeres als ein Rippenbruch zustieß.
Liebeskummer war etwas Schlimmes, jemandem das Herz rauszureißen und sein eigenes zu brechen noch schlimmer. Ich wollte das alles für Harry nicht. Ich wünschte, ich könnte ihn davor schützen. Jeden meiner Freunde. Aber so leicht war es mit der Liebe nicht...auch wenn Haz echt einen Griff ins Klo abbekommen hatten.
Wir ließen Harry in Ruhe, als er nach Hause kam und das war auch das Richtige. Harry war aufgelöst, seine Lippen aufgeplatzt und die Wangen rot vor Kälte und Tränenspuren. Er sah unglaublich fertig aus, schlimmer als nach jeder Panikattacke, die ich erlebt hatte, schlimmer als er im Krankenhaus ausgesehen hatte. Vielleicht lag das an seinen glanzlosen Augen. An seinem zerbrochenen Blick.
Harry wollte unser Mitleid nicht, das wusste ich, er wollte auch keinen Gruppenauflauf oder Aufheiterung...vermutlich wollte er nur weinen. Weinen, weinen, weinen, alles rauslassen, in der Hoffnung, der Schmerz würde vergehen. So hatte ich es gewollt, als ich mit Nick Schluss gemacht hatte und auf der Toilette in Dereks Wohnung saß. Manchmal musste man allein sein. Auch wenn ich Harrys Lage nicht mit meiner von damals vergleichen konnte.
Er war sofort in sein Zimmer gestürmt, hatte die Tür zugeknallt und den Schlüssel im Schloss gedreht. Eindeutiges Zeichen. Als Harry auf kein Klopfen und keinen einzigen sanften Kommentar reagiert hatte und nur darum bat, dass wir ihn alleine ließen, hatte ihn niemand mehr gestört.
,,Sollten wir nicht mal nach ihm sehen?", fragte Niall leise, als er mir nach dem Abendessen - ohne Haz, Zayn hatte vorsichtig an seiner Tür gefragt und keine Antwort bekommen, Wunder - beim Einräumen der Spülmaschine half. Ein Glass hatte er bereits zerschmettert, der Junge würde nie eine ruhige Hand entwickeln.
,,Ich bring ihm gleich was zu Essen rein. Wenn er mir antwortet und reden mag, bin ich für ihn da, aber...manchmal möchte man einfach alleine leiden. Ich weiß nicht.", entgegnete ich zugegeben unsicher. Ich wusste nicht, was Harry wollte oder brauchte, ich wollte nur eine gute beste Freundin sein. Ich fühlte mich ein bisschen so, als würde ich Harry im Stich lassen, aber er hatte sich eingesperrt und reagierte nicht auf uns, nur sein Schluchzen war zu hören, wenn man an der Tür stand. Ich machte mir Sorgen um ihn.
,,Wieso sollte er ausgerechnet auf dich hören und dich reinlassen?", meckerte Louis, der mich gehört haben musste, als er die Milch zurück in den Kühlschrank stellte. Er sah aus, als hätte er heute ebenfalls mit jemandem Schluss gemacht, seine Augen waren rot umrandet und ich bemerkte das Zittern in seiner Stimme. Louis nahm es mit, dass Harry litt, noch so viel mehr als mich. Ich lächelte schwach und ignorierte seinen Tonfall. Ich wusste, dass er es nicht so meinte.
,,Ich hatte nur gedacht, dass..."
,,Weil Franzi deutlich einfühlsamer und weniger am Ende ist als du.", antwortete Niall für mich und die Teller schepperten, als er sie einen nach dem anderen rücksichtslos in die Maschine stopfte. Er wirkte mehr wütend als mitgenommen, aber vermutlich war das seine Art der Besorgnis. Ich blinzelte. Seine Worte ergaben trotzdem wenig Sinn.
,,Aber..."
,,Schon gut. Du bekommst das sowieso viel besser hin.", unterbrach Louis mich und zuckte mit den Schultern, als wäre es ihm egal, was Niall gesagt hatte, aber ich sah die Enttäuschung in seinem Blick. Und die Tränen. Louis war fertig mit der Welt.
Ich zögerte nicht lange, trat einen Schritt auf ihn zu und öffnete die Arme, eine stumme Einladung, auch wenn ich mir sicher war, dass Louis sie ablehnen würde. Er war nicht der Typ für Umarmungen, erst recht nicht mit mir. Aber zu meiner Überraschung tat der Wuschelkopf genau das Gegenteil, er schluchzte auf und drückte mich in eine deutlich zu umklammernde Umarmung, die mir die Luft aus den Lungen presste. Ich grunzte überrascht, erwiderte den Druck aber meinerseits und als Louis sein Gesicht in meinen Haaren versteckte und sein Körper bebte, strich ich ihm sanft über den Rücken. Ich wollte ihm helfen, ich wollte Harry helfen. Es tat weh, meine Freunde so zu sehen.
,,Shhh, es ist vorbei, Louis, es ist vorbei, hörst du? Harry hat es geschafft, den Liebeskummer bekommen wir zusammen in den Griff. Es wird alles gut werden. Er ist in Sicherheit.", murmelte ich in Louis Ohr und hoffte, dass es irgendwie half. Louis wimmerte leise. Ich atmete seinen komisch fruchtigen Geruch ein und versuchte, ihm mit meiner Nähe Trost zu spenden. Niall machte leise einen Abgang.
Es war nicht komisch, Louis zu umarmen, nur neu. Und schön irgendwie. Wir waren wirklich Freunde und er vertraute mir grade so bedingungslos, dass ich mich seiner Wärme nur hingeben konnte. Irgendwie rollte auch mir eine Träne über die Wange. Die gesamte Situation war bittersüß.
Ob nun Minuten oder Stunden später, Louis löste sich irgendwann vorsichtig von mir, rieb sich die Augen, sichtlich verlegen, und trat dann einen Schritt zurück, um uns beiden wieder Platz zu geben. Ich lächelte ihn warm an, er lächelte zurück. So etwas musste einem definitiv nicht peinlich sein, selbst wenn Louis das jetzt dachte.
,,Ich denke, ich gehe mich ins Bett legen, ruf mich, wenn Harry...wenn Harry mich braucht.", beschloss Louis mit rauer Stimme und atmete einmal durch, bevor er die Küche verließ und mich alleine mit durcheinander gekommenen Gefühlen zurückließ. Das war schnell gegangen, zu schnell für mein Gehirn.
Louis hatte mich emotional gemacht, ich war nur froh, ihn zu haben. Der Gedanke kam aus dem Nichts, aber er war wahr. Und jetzt würde ich nach Haz sehen.
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Bewaffnet mit einem Tablett samt warmem Tee - Harrys liebte Sorte - und einem süßen Teilchen, dass Liam selbst gebacken hatte, klopfte ich etwas unsicher an der Tür zur Harrys Refugium. Er würde vermutlich nicht grade essen wollen, aber die Möglichkeit zum Abendessen sollte nicht außerhalb seiner Reichweite sein. Und das duftende Gebäck gab mir zumindest einen Aufhänger.
,,Haz? Ich hab etwas zu Essen für dich." Ich bekam keine Antwort, Harry schluchzte auch nicht mehr. Es war totenstill hinter der Tür und genau das machte mir Angst. Es sollte nicht still sein.
,,Harry? Bitte mach die Tür auf, nur kurz.", bat ich deutlich eindringlicher als zuvor. Ich wollte ihn nicht bedrängen, aber ich machte mir Sorgen und ich wusste, dass nicht nur Ruhe, sondern auch eine Umarmung mehr bewirken konnte, als man dachte. Oder zumindest bildete ich mir ein, dass ich irgendetwas für Harry tun konnte.
,,Harry?" Ich hörte es auf der anderen Seite rascheln.
Schritte, dann öffnete sich die Tür einen Spalt und ich blinzelte in das dämmrige Licht dahinter. Viel konnte ich nicht erkennen. Ich trat vorsichtig einen Schritt in das Zimmer hinein und sah mich fragend um. Wo war Harry hin? Das Bett war zerwühlt, die Vorhänge verbargen die Dämmerung, auf dem Fußboden lag Harrys Winterjacke und die kleinen Lämpchen am Bücherregal sorgten für ein winziges bisschen Licht, aber Haz war nirgends auszumachen. Dann gab es wohl nur noch eine Ecke, die ich nicht einsehen konnte.
,,Haz?", fragte ich vorsichtig und stellte das Tabelett auf den Schreibtisch, bevor ich die Tür schloss und mich zu Harry kniete, der dahinter hockte, an die Wand gelehnt und leichenblass, wie ich vermutet hatte. Vorsichtig musterte ich ihn und blinzelte ins schwache Licht. Kurz blieb es still, dann räusperte sich Harry leise.
,,Ich habs getan.", flüsterte er mit furchtbar kratziger, ausdrucksloser Stimme und hob nicht mal den Blich zu meinen Augen. Er schien den Fußboden zu fokussieren, auch wenn das Wasser in seinem Blick stand und seine tränenüberzogenen Wangen bezeugten, dass er kaum noch Tränen übrig haben konnte. Auch wenn die ja sowieso immer wieder nachkamen.
,,Bereust du es?", fragte ich vorsichtig, fast ängstlich. Die Freude darüber, dass diese ganze Kiste bald ausgestanden war und ich Harry hoffentlich nie wieder im Krankenhaus oder mit blauen Quetschungen würde sehen müssen, unterdrückte ich. Es war einfach falsch grade so zu fühlen.
Harry schüttelte den Kopf, auch wenn er nicht eine Miene verzog und mich noch immer nicht ansah. Ich spürte, wie Felsbrocken von meinem Herzen abfielen. Er hatte es geschafft.
,,Er hat es nicht verstanden.", fuhr Harry fort und seine Stimme zitterte unsicher. Das setzte ihm furchtbar zu, mehr als ich angenommen hatte. Mein Herz zog sich zusammen. Er sah so zerstört aus. Ich lehnte mich an das Regal in meinem Rücken und zog meine Beine in eine angenehmere Position. Er schien mich nicht rauswerfen zu wollen und solange er freiwillig mit mir sprach, war ich an seiner Seite.
,,Er hat nicht verstanden, wieso es so besser für uns beide ist, er denkt, ich würde ihn ihm Stich lassen...", schluchzte mein bester Freund jetzt und ich rückte instinktiv näher, um ihn in den Arm zu nehmen. Harry ließ sich widerstandslos umarmen, er klammerte sich an mir fest und ich spürte seinen Körper beben. Umarmungen konnten sich besser anfühlen als man dachte.
Ich wollte Derek dafür hassen, dass er es Harry so schwer machte. Aber ich wusste, dass der Schwarzäugige nichts dafür konnte,dass er anders dachte. Und dass er Harry einfach wirklich nicht verstand. Aber das machte es nicht besser für Harry.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie verdammt schwer es sein musste, jemanden zu verlassen, den man eine gefühlte Ewigkeit an seiner Seite gehabt hatte und den man besser kannte, als sich selbst. Jemanden, mit dem man unglaublich viel verband und den man noch immer liebte, irgendwie. Aber ich konnte mir auch nicht vorstellen, mit jemanden zusammen zu sein, der mir tagtäglich Angst einjagte, über mein Leben bestimmte und dazu in der Lage war, mir alle möglichen Knochen zu brechen, würde nur seine Laune grade danach stehen. Es musste grade unendlich viel Angst vor Harry abgefallen sein, aber eben auch neue Angst vor der Zukunft und all der Liebeskummer neu dazukommen. Natürlich ging es ihm furchtbar. Und dass Derek ihm noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen aufhalste, bewusst oder unbewusst, machte das alles nicht besser.
,,Irgendwann wird er es verstehen, Harry. Und du hast ihm kein Unrecht getan und vom im Stich lassen kann man hier nicht sprechen, das weißt du doch, oder?", wisperte ich leise und wiegte Harry ein wenig hin und her, weil es ihn zu beruhigen schien, meine Wärme zu spüren. Ich ärgerte mich, dass ich nicht früher herein gekommen war. Er brauchte Hilfe. Seine Freunde. Und ich hatte es nicht verstanden, weil ich zu selbstbezogen gewesen war und ihn mit mir verglichen hatte.
,,Ja, ja, ich weiß.", schniefte er. Dereks Unverständnis hatte ihn verzweifeln lassen.
,,Aber es tut so weh. So unglaublich weh."
Ich wusste, was er meinte, zumindest ansatzweise. Seine Welt war auseinander gefallen, er hatte sich selbst und den, den er liebte, verletzt, um wieder atmen zu können und jetzt fiel es ihm doch schwerer als zuvor. Und die Gewissheit, das Richtige getan zu haben, interessierte zwar den Kopf, aber nicht das Herz. Nicht jenes Herz, dass nun zerbrochen am Boden lag und Zeit brauchte, um zu heilen. Und dieses Herz war das, was so furchtbar weh tat.
,,Ich weiß. Aber wenn die Zeit eines kann, dann Veränderungen bewirken. Und dazu gehört dann auch das Ende des Schmerzes."
Das spendete vielleicht wenig Trost, aber es war die Wahrheit. Liebeskummer war ein Kampf gegen die Uhr, nur die vergehende Zeit konnte das Herz heilen und nur sie konnte dafür sorgen, dass man wieder lachte. Auch wenn wir als Harrys Freunde alles dafür tun würden, diesen Zeitraum so gut wie möglich zu überbrücken. Niemand legte fest, wie lange man leiden musste.
Harry hob den Kopf und sah mir in die Augen. Ich las so viel Schmerz in seinen, so viel Verzweiflung und Angst in dem ungewöhnlich stumpfen Blick und ein Knoten verstopfte mir den Hals. Er hatte das nicht verdient. Und doch gab es nichts, was ich wirklich dagegen tun konnte, so sehr ich es auch wollte.
,,Ich kann mich nicht mal an unseren letzten Kuss erinnern.", flüsterte mein bester Freund und eine einzelne Träne rollte ihm über die Wange. Ich drückte ihn wieder an mich und spürte mein Innerstes vor Mitleid weinen.
,,Man nimmt das letzte Mal nie wirklich als das letzte Mal wahr, man denkt eben immer, da würde noch etwas kommen. Man denkt, man hat Zeit bis in alle Ewigkeit, aber...aber die hat man nicht.", erwiderte ich leise und wusste gleichzeitig, wie verdammt leer und unnütz alles war, was ich sagte. Harry litt, Harry würde leiden und ich konnte nur da sein und ihn halten, bis es besser wurde. Hier half kein Eis, keine Filme, keine Aufheiterungsversuche, nichts würde den Schmerz lindern.
Was ich aber tun konnte, war ihm Hoffnung zu geben. Dass er nicht alleine war und dass er nicht für immer so fühlen würde. Und dafür war ich hier. Um ihm beizustehen, auch wenn niemand ihm seine Last nehmen konnte. Die Zeit würde ihre Zeit brauchen, um all das zu heilen, was dieser Tag, was all die letzten Wochen und Monate in Harry zerrissen hatten.
,,Wenigstens ist mir nicht mehr schlecht." , hauchte Harry und ich schaffte ein halbes Lächeln.
,,Es wird bergauf gehen, Haz, versprochen. Du musst nur durchhalten und das wirst du nicht allein tun müssen.", entgegnete ich sanft und fühlte mich zwar ein wenig schlecht, weil ich nicht mehr tun konnte, als hier zu sitzen, aber gleichzeitig wusste ich, dass ich recht hatte. Es würde alles gut werden, endlich. Harry würde sich neu finden müssen, ja, aber er bekam endlich die Chance dazu. Es würde ihm gut gehen, irgendwann. Und ich würde das sehen dürfen.
Was auch immer die Zukunft für uns bereithielt - gemeinsam würden wir das schon schaukeln.
Wir hatten im letzten Jahr unglaublich viel durchgestanden, hatten einander weinen und lachen gesehen, uns unter die Arme gegriffen, waren füreinander eingestanden und hatten das ein oder andere Mal gestritten wie die Weltmeister, aber schlussendlich hatten wir es geschafft. Harry hatte es geschafft. Und ich wusste, dass ich für immer dankbar dafür sein würde, dass wir jetzt die Karten neu mischen durften. Vielleicht waren nicht alle Probleme gelöst, wir hatten noch viele Steine auf unserem Weg liegen, aber der größte Felsbrocken war endlich weggewälzt worden. Der Schmerz würde vergehen.
Das Gute hatte frei Bahn.
Ich war aus irgendeinem Grund in der Lage dazu, wirklich zu Lächeln, auch wenn ich mitten im Elend saß, neben Harry, seinen Schmerz sehen konnte und fühlte und nicht wusste, wie lange es dauern würde, um ihn wieder glücklich zu machen.
,,Danke.", wisperte Harry leise.
,,Wofür?"
,,Für alles. Du weißt schon, dafür, dass du hierher gezogen bist, dass du mich so akzeptierst, wie ich bin. Dafür, dass du so lange versucht hast, mir die Augen zu öffnen, dafür, dass du mir geholfen hast, durch ein bisschen Abstand endlich den Mut und die Gewissheit zu bekommen, die ich gebraucht habe. Und danke dafür, dass du verstehest, wieso es trotz allem, was passiert ist, schrecklich war, mit Derek dort zu stehen und mich dann abzuwenden, zum letzten Mal. Und dass du mir Zeit gegeben hast."
Ich zuckte mit den Schultern und drückte Harry noch ein bisschen an mich. Ich hatte ihn so lieb, meinen besten Freund.
,,Alles davon war selbstverständlich, weil ich dich wirklich wirklich gern hab, Haz. Naja, abgesehen von meinem Umzug, da musst du meinem Dad danken."
Harrys Kichern war das Schönste, was ich mir in diesem Augenblick vorstellen konnte. Er lachte, zumindest ein bisschen, und das obwohl heute einer seiner schwärzesten Tage war. Ich lächelte breiter. Es würde alles okay sein. Irgendwann.
,,Du bist die beste beste Freundin, die ich mir wünschen könnte.", flüsterte Harry dann und ich spürte mich selbst ein unnatürlich breites Grinsen ziehen. Vermutlich bildete ich mir zu viel auf diese Worte ein, aber es tat unglaublich gut,das zu hören. Auch wenn ich hier die sein sollte, die Haz unterstützte, nicht andersrum.
,,Obwohl ich dich für immer und ewig als Cowboy einspeichern werde?" Ich stupste ihn sanft an.
,,Jeder hat so seine Fehler, ich seh dann mal über deine hinweg." Ich lachte und Harry kicherte wieder.
,,Das stimmt wohl. Siehst du auch über Liams hinweg? Er hat gebacken, aber ob's gut geworden ist, kann ich nicht sagen. Magst du probieren?", sagte ich dann mit Belustigung in der Stimme und wies hinüber zum Schreibtisch. Harry rieb sich den Bauch.
,,Da kann ich nicht nein sagen. Vielleicht hasst mein Magen mich ja jetzt nicht mehr."
Ich löste mich von ihm und hievte mich umständlich auf die Beine. Die waren nämlich eingeschlafen. Perfekt. Ich drehte mich zu Haz um und hielt ihm auffordernd die Hand hin, während ich ihn nochmals musterte. Er sah nicht besser aus als zuvor, noch immer stand die Trauer und der Schmerz in seinem Blick und der Glanz war nicht in seine Augen zurückgekehrt, aber er lächelte. Ein ehrliches Lächeln.
Harry würde heilen. Das wussten wir beide.
,,Kommst du?", fragte ich sanft.
,,Bin soweit.", antwortet Harry und griff nach meiner Hand, um sich von mir auf die Füße ziehen zu lassen.
Manchmal brauchte man eben jemanden, der einen wieder aufrichtete.
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Ach. Ich glaub's nicht, glaubt ihr es?
Komisch. Letztes Kapitel beendet.
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