11. Essensschlacht Und Liam 2.0

So, letztes Kapitel war ein bisschen komisch und verwirrend, dafür hab ich jetzt ein bisschen Fluff und Spaß!
Danke für die Votes und Kommis!
🥰❤️Love u all!

Am nächsten Morgen sah alles wieder ganz anders aus.
Die Sonne brannte hell durch meine Fenster und ich lachte mich selbst aus. Rothaarige konnten offensichtlich nicht mal Rollläden runter lassen. Toll. Louis würde jetzt lachen.

Ich quälte mich stöhnend aus den weichen Kissen und der warmen Decke, nur um festzustellen, dass es grade mal kurz nach acht war. Toll. Jetzt konnte ich auch nicht mehr schlafen. Danke Sonne! Oder danke rote Haare, wie man's nimmt.

Also stand ich trotzdem auf und schlurfte zu den zu meinem Glück zu dieser Uhrzeit freien Badezimmer. Ich schmiss meine wahllos aus dem Schrank gezogenen Klamotten auf den Badewannenrand und stellte die Dusche auf heiß, während ich mich im Spiegel betrachtete.

Schulterlange, knallrote Haare, die von sehr sehr netten Menschen auch golden genannt werden konnten. Aber nur von sehr sehr Netten.
Meine Augen waren blaugrau und neidisch stellte ich fest, dass sie wenn überhaupt nur hab so schön wie die von Louis waren. Nagut, der war aber auch ein Vollblut Matrose. Da kam das Blau sicher her.
Zu meinen wässrigen Augen hatte ich noch unzählige Sommersprossen im Gesicht. Einfach toll, nicht wahr?
Eigentlich war mir mein Aussehen herzlich egal, nach meiner Oma eine wundervolle Eigenschaft. Aber hier, in dieser WG voller Schönheit und Perfektion fühlt ich mich doch etwas zu hässlich geraten. Naja, da würde ich schon wieder drüber hinwegkommen. Ich war kein Mensch mit Komplexen. Zum Glück für mich und meine Mitbewohner.

Als ich unter der heißen Dusche stand und das angenehm erfrischende Wasser mir über die Haut ließ, schloss ich genießerisch die Augen und entspannte mich völlig. Keine Probleme oder Streitigkeiten der anderen konnten mich hier erreichen. Ich war für einen winzigen Moment allein und sorglos.

Aufgeweckt, glücklich und zufrieden schloss ich wenig später die Badezimmertür hinter mir zu und tapste auf Socken in den Flur der Wohnung, wo ich bereits den Duft nach Pfannkuchen wahrnahm und leises Geschirrgeklimper aus der Küche hörte. Da war wohl jemand aufgewacht, dem Geruch nach Harry oder Liam.

Ich spazierte fröhlich rüber in den hellen Raum und entdeckte tatsächlich unseren Lockenkopf, wie er dabei war, die Spühlmaschiene auszuräumen, während auf dem Herd Pfannkuchen und Pancakes bruzelten. Ich lehnte mich an den Türrahmen und musterte den Jungen vor mir, der sich unbeobachtet fühlte.

Alles in allem schien es ihm besser zu gehen. Er war wieder fit und beweglich, seine Haare saßen und das Glitzern war in seine schönen grünen Augen zurückgekehrt. Aber er schien trotzdem weit weg mit den Gedanken, er hatte die Stirn gerunzelt. Kein übliches Harry-Lächeln, dass vor Charm nur so sprühte, und keine niedlichen Grübchen. Dafür eine fast schon verängstigte Miene. Was war nur mit Harry? Ob es mit Derek zusammenhing? Oder Louis?

Bevor ich noch erwischt wurde, machte ich lieber auf mich aufmerksam, indem in ein paar Schritte in den Raum hinein machte und mir dann eine Schüssel aus dem Geschirrspüler nahm, um sie wegzuräumen. Harry wandte sich kruz erschrocken zu mir um, dann setze er ein süßes Lächeln auf und fast vergaß ich, dass er eigentlich nicht so gut drauf war. Fast.

,,Morgen!", grüßte Harry fröhlich und nickte mir zu, während er das Besteck einsortierte.
,,Gut geschlafen?"

Ich lächelte ihn warm an und hoffte, so viel Freundlichkeit auszustrahlen wie er, aber leider war ich nicht dafür geschaffen. Harry, die Supernova an Fröhlichkeit, ich, das schwarze Loch. Beinah hätte ich über meine Gedanken gekichert. Wie schlau ich doch war!

Da Harry aber immernoch eine Antwort erwartete, verkniffe ich mir einen Lacher.
,,Ja, eigentlich schon. Nur die Sonne hält sich nicht an meine Weckzeiten. Blöd, nicht?"

Harry kicherte leise, auch wenn ich nicht sagen konnte, ob wirklich oder gespielt. Man, warum konnte er das so gut?!

,,Na dann solltest du vielleicht mal überlegen, deine Rollläden zu schließen, bevor du schläfst. Nur so als Idee.", meinte er dann und wendete grinsend einen Pfannkuchen, bevor er mir eine weitere Schüssel in die Hand drückte.

,,Tu die mal bitte in den oberen Schrank da rechts, ich komm nicht dran."

Erst musterte ich ihn verwirrt. War er wirklich so klein? Als hätte er meinen Blick bemerkt, streckte er mir die Zunge raus.

,,Bilde dir ja nichts auf die drei Zentimeter ein, rothaariges Fräulein!", schimpfte er und ich musste lachen. Bei jedem anderen wäre ich beleidigt gewesen, aber mir viel auf, dass ich wirklich ein Stück größer als Harry war und problemlos die Schüssel wegstellen konnte, wofür ich einen bösen Blick erntete. Ich kicherte wieder.

,,Wie gehts dir denn so? Nach deinem Schwächeanfall gestern?", fragte ich möglichst locker und hättet mich im nächsten Moment selbst schlagen können.
Harry nahm es mir aber nicht übel, er lief zwar etwas rot an, verlor aber sein Grinsen nicht.

,,Wieder alles fit. Keine Sorge, ich hab das manchmal.", nuschelte er verlegen und ich verdrehte die Augen. Für blöd hielt er mich also auch noch. Als Dank schlug ich ihm leicht gegen die Schulter und begann, Speck zu würfeln und suchte die Eier raus, was Harry mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete.

,,Du musst kein Frühstück machen, ich schaff das schon. Dafür bin ich doch wach.", sagte er sanft und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen verwirrt an, während ich nur verwirrt zurückstarrte. Bitte? Unterstellte der mir da grade, ungern zu kochen?! Na warte Junge mit den braunen Locken, dir zeig ichs noch!

,,Ich liebe kochen. Und backen. Und dekorieren. Und ich bin die beste Schülerin meiner Mentorin. Okay sie ist meine Oma. Und eventuell auch ihre einzige. Aber egal. Ich wette, meine Waffeln werden dich zum Schmelzen bringen!", motze ich auch schon los. Harry konnte sich kaum halten vor Lachen, und dieses Mal war es echt, hundertprozentig. Das nahm ich als Ansporn.

Zwanzig Minuten später war die Küche erfüllt von einem wunderbar süßlichem Geruch, lautem Lachen und Mehl. Zu meiner Verteidigung, Harry hatte angefangen! Er war es gewesen, der meine erste perfekte Waffel gekaut hatte und dann musste ich einfach das Zuckerpacket nach ihm werfen! Hätte doch jeder gemacht. Und als er dann die Mehltüte über meinem Kopf ausgeleert hatte war meine einzige Rache eben das Ei gewesen, dass ich über seinem Kopf aufgeschlagen hatte. Pech für ihn, ich hatte zwar Mehl im Gesicht, er aber Eidotter und Zucker darin.

,,Was zur Hölle habt ihr gemacht?!", unterbrach mich Nialls Stimme, als ich grade beschloss, Harry einen Pancake auf den Kopf zu kleben. Wir fuhren beide zum bloden Iren herum, der in Jogginghose und frisch geduscht in der Tür stand und uns entgeistert anstarrte. Bei seinem Blick spähte ich zu Harry rüber, der allerdings fast am Ersticken war vor Lachen, und musste sofort wieder losprusten. Verdammt, er sah aber auch witzig albern aus!

,,Alles okay?", fragte der ziemlich langsame Niall jetzt erneut nach und erntete dafür einen weiteren Lachflash unsererseits, was ihm wohl endlich klarmachte, dass wir nur etwas dumm waren und morgens um neun eine Essensschlacht in der Küche starten. Völlig normal sag ich da nur. Wer kennts nicht?

Niall sah das wohl auch ein und hatte seinen Humor wohl endlich in der Teeplantage der vielen Briten hier wiedergefunden, denn er grinste jetzt auch endlich und zwinkerte uns zu, was Harry dazu veranleitete, kichernd alles, was er an noch lebenden Waffeln und Pfannkuchen finden konnte, zu retten. Ich sah natürlich, dass Niall ihn unverholen musterte und fast schon abcheckte, was mich aber irgendwie nicht so ganz interessierte. Heute würde ein guter Tag ohne Dramen werden. Franzi hat gesprochen.

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Und ich hatte recht gehabt. Es wurde ein wunderschöner Tag.

Harry schien sich mit Louis wirklich ausgesprochen zu haben, die beiden lächelten wieder und auch wenn Louis ab und zu aufseufzte, die zwei unzertrennlichen Freunde knudelten endlich wieder niedlich miteinander und waren ein Herz und eine Seele.
Die anderen schienen heute guter Laune zu sein und so kam es, dass wir alle zusammen eine Sightseeingtour durch die Innenstadt Londons unternahmen. Nicht meine Idee. Mein Bruder wollte mir meine neue Heimat vorstellen. Naja so schlecht wurde es gar nicht.

Ich entdeckte den Big Ben (Louis nannte ihn Liam 2.o, was den Teddy so lange beleidigt ließ, bis Louis ihm Zuckerwatte kaufte), das London Eye, was wir auch sofort ausprobieren mussten (als würde ich zugeben, dass ich Höhenangst hatte. Mir war nur wegen den vielen Pommes schlecht gewesen, die ich vorher verdrücken musste. Ganz bestimmt!) und die lustigen Wachen, die die Briten so liebten (dahinter stand auch ein Haus, über das Harry begeistert erzählte, aber das war mir herzlich egal, die Wachen zu ärgern war lustiger und endlich arbeiteten Louis und ich mal zusammen an etwas. Vielleicht waren wir doch Seelenverwandt!).

Alles in allem war es ein guter Tag mit viel Essen und Lachen, sodass wir alle müde wieder die Wohnung erreichten. Zum krönenden Abschluss des Tages legte Niall noch einen Film ein, zum Glück ein Action Film, bei einer Komödie hätte ich den Kobold in eine Kiste gepackt und weggeschickt, damit er endlich aufhörte zu lachen.

Wir lagen alle auf den Sofas, eine riesige Kuschelei, und zu meinem Erstaunen gefiel es mir. Sonst stand ich da ja gar nicht drauf, aber mit diesen Leuten hier...ich fühlte mich wohl. Sie waren alle lustig, offen und liebten einander, das war klar. Und nach so kurzer Zeit hatte ich schon das Gefühl, dszuzugehören. Und das war, gelinde gesagt, wunderschön. Ich fühlte mich so zu Hause, wie schon sein Moms Tod nicht mehr.

Allerdings musste Nils das wieder versauen, er richtete sich nämlich plötzlich mit gequältem Gesichtsausdruck auf und schrie völlig überrascht:

,,Leute. Heute ist Samstag. Nur noch ein Tag Ferien! Montag müssen wir wieder in die Hölle: die Highschool!"

Ich fühlte sofort das Adrenalin in meinem Körper erwachen und schüttelte mich unauffällig. Die Highschool. Tausend andere Schüler, die ich nicht kannte und die ein Urteil über mich fällen würden. Mir ein Image und einen Ruf erteilen würden, nur um mich dann danach zu messen. Dass es schulisch viel anstrengender als in Australien werden würde, darüber dachte ich erst gar nicht nach. Mein Problem war es, dass ich Angst hatte, allein dorthin zu müssen. Ohne jemanden, dem ich vertrauen konnte. Denn dann würde es wirklich werden, wie Nils gesagt hatte: die Hölle.

Als würde er meine Nervosität spüren, setzte Harry sich von dem jetzt murrenden Niall auf und legte mir einen seiner Arme um die Schultern. Er lächelte sanft und strich mir über den Oberarm, was mich tatsächlich beruhigte.

,,Keine Sorge, Franzi. Du kommst doch in Nialls und meine Stufe. Die anderen sind über uns, aber es gibt Mischkurse, da sind wir dann alle zusammen. Und du hast doch ähnliche Fächer wie wir. Das wird schon!"

Ich atmete aus. Richtig. Harry und Niall waren bei mir. Und sie würden zumindest in der Pause für mich da sein, das wusste ich. Verärgert über mich selbst bemerkte ich aber, dass ich trotzdem Angst vor Montag hatte. Seit wann war ich so ein Feigling?!

,,Und wenn grad keiner von uns da ist, stellt Harry dir einfach einen seiner Milliarden Freunde vor, dann garantiere ich dir, dass du in meinem einzigen Kurs alleine bist!", kicherte Zayn, der meine Stimmung irgendwie nicht wahrnahm. Naja, er schien auch so gut wie alles gar nicht wahrzunehmen oder eben falsch zu interpretieren.

Die anderen hatte allerdings alle mitbekommen, wie nervös ich war und redeten mir so lange gut zu, bis ich laut lachend rückwärts auf das Sofa plumpste. Es sah aber auch witzig aus, wie die Jungs und vor allem Emma sich Händeringend bemühten, mir irgendwie zu helfen!

,,Leute, lasst es gut sein! Entspannt euch und lenkt mich ab!", lachte ich dann aus vollem Hals, was leider kolossal nach hinten losging.
Niall sprang mit einem Koboldgrinsen im Gesicht auf, hechtete zur Fernbedienung und wählte so schnell den nächsten Film aus, dass niemand reagieren konnte.

,,Da müsst ihr jetzt durch!", brüllte der Junge mit dem schlechten Filmgeschmack auch schon und erntete ein Stöhnen.

Trotzdem hörte ich die Worte, die Emma, welche über Nils Schoß zu mir rüber gekrochen war, in mein Ohr flüsterte:

,,Morgen kümmern wir uns um deine Schuluniform!"

Danke fürs Lesen! ❤️
Nur als Seitennotiz, falls sich wer Sorgen macht, nein, Harry ist nicht depressiv, er hat nur viel auf seinen Schultern.
Sorry für das kurze Kapitel und ich weiß, es ist ein bisschen langweilig, aber eine Story braucht auch Fluff, oder?
All the love xd 💞

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