Kapitel 6

Sternchen2108😘

Heute muss ich tatsächlich mal wieder zur Uni, und das Schlimme daran ist, dass Chloe und Amber nicht hin müssen und deswegen am Strand liegen.

Sie haben mir schon über vier Selfies geschickt und eines davon von Chloe und dem heißen Barkeeper. Ich musste so laut lachen, dass mich zwei Nerds angeschaut hatten, als wäre mein Gesicht grün.

Die erste Vorlesung habe ich hinter mir, fehlt noch eine. Und dann kann ich endlich auch an den Strand. Es ist zu heiß für die Uni und das obwohl ich schon einen kurzen Rock und ein lockeres Shirt trage.

Ich bin auf dem Weg um mir meinen dritten Kaffee zu holen, denn ich bin immer noch todmüde. Also schlurfe ich durch die Gänge und halte meinen Blick auf den Boden gerichtet, damit mich bloß niemand anspricht.

Die Schlange ist ewig und ich habe eigentlich nur eine kurze Pause, aber ohne Kaffee überstehe ich den Rest des Tages nicht. Also riskiere ich lieber etwas spät dran zu sein, als ohne Kaffee.

Als ich endlich mit meinem XL Latte Macchiato auf dem Weg bin, läuft die Vorlesung schon seit über zehn Minuten. Ich biege um eine Ecke, renne volle Kanne in Jemanden rein und lande auf dem Hintern.

Verdammte Scheiße. Mein Kaffee und mein Po.

Ich verziehe das Gesicht und richte meine Sonnenbrille, die beim Fallen runter gerutscht ist.
Ich starre genervt auf einen Fleck auf der Wand und bleibe einfach sitzen. Das darf einfach nicht wahr sein. Kann der Tag noch beschissener werden?

"Stalkst du mich?" Mein Blick schnellt hoch und sein Anblick lässt das Blut in meinen Adern gefrieren.

DAS PASSIERT JETZT NICHT WIRKLICH.

"Willst du da sitzen bleiben?" Mister 'mir gehört der Club' grinst amüsiert und freut sich wie ein Geier über diese Situation.

"Momentan erwäge ich das definitiv als eine Option." Erwidere ich und versuche gelassen zu wirken. Er streckt mir eine Hand entgegen, aber ich nehme sie nicht.

"Schluck deinen Stolz runter, Babe." Ich schneide nur eine Grimasse und will ihn stehen lassen, doch er hält mich fest.
"Du spürst es auch oder?" Er nähert sich mir und meine Beine sind wie fest gewachsen, sie sollten weg gehen, doch sie bewegen sich keinen Zentimeter.

Er ist viel zu gefährlich. Unverschämt. Unberechenbar. Sexy. Heiß. Das ist einfach Scheiße. Eine scheiß Kombi.

"Nein." Ich recke trotzig mein Kinn nach vorne und halte seinem durchdringendem Blick stand.
"Doch tust du." Er grinst triumphierend und legt seine Hände um meine Taille.

"Typ, von dem ich nicht mal den Namen kenne, lass mich los." Meine Stimme ist viel zu hoch und viel zu quitschig, aber ich bin froh, dass ich überhaupt noch reden kann.

"Du kennst immer noch nicht meinen Namen? Hast du nicht das ganze Internet durchsucht und alle Leute, die du kennst nach mir gefragt?"
Eingebildetes, ignorantes Arschloch.
"Nein." Sage ich schnippisch. "Niemanden."

"Was denkst du, wie ich heiße?" Fragt er interessiert und statt sich von mir zu entfernen, rückt er noch näher an mich ran.
"Du hast bestimmt irgend so einen scheiß Badboy Namen." Sage ich sicher und verziehe dabei keine Miene.

Er dagegen lacht laut, was mir eine angenehme Gänsehaut beschert.
"Was sind denn deiner Meinung nach Scheiß Badboy Namen?" Er scheint immer noch sichtlich amüsiert zu sein und wartet gespannt auf meine Antwort.

"Ähm." Scheiße. Wieso fragt er das jetzt? Wieso bringt er mich so aus dem Konzept? "Kyle, Jason, Philipp. Sowas.."

Er betrachtet mich nachdenklich. "Hat einer von denen dir mal das Herz gebrochen?" Er strahlt plötzlich eine Ernsthaftigkeit und eine Besorgnis aus, die mich vollkommen umhaut.

"Sicherlich nicht. Ich lasse nicht so schnell Menschen in mein Leben." Mist, seit wann verrate ich sowas persönliches einem völlig Fremden?

"Gut." Er lächelt leicht und dieses Mal ist es nicht dieses verfluchte Grinsen, sondern ein echtes Lächeln. "Das hätte ich auch nicht von dir erwartet."

"Was hättest du denn erwartet?" Frage ich neugierig und blicke ihn erwartungsvoll an.
"Sagen wir es so, ich habe gehofft, dass du eines dieser Mädchen bist, die sich nicht andauernd verlieben."

"Na, damit hast du ausnahmsweise mal richtig gehofft." Ich lächle ihn an und will mich an ihm vorbei schieben, doch er hält mich wieder fest.
Ich verdrehen genervt die Augen. "Kannst du mir mal sagen was das soll? Ist das irgendwie dein Ding oder was?" Fauche ich ihn an und reiße mich mit einer ruckartige Bewegung von ihm los.

"Sonst würdest du ja überhaupt nicht mit mir reden." Schmollt er, doch grinst im nächsten Moment schon wieder.
"Und was wäre daran so schlimm?" Motze ich und tue desinteressiert, obwohl ich seine Antwort irgendwie schon wissen will.

"Habe ich doch gerade gesagt, du würdest nicht mit mir reden." Er grinst verschmitzt. Kann er eigentlich auch noch irgendwas anderes, als vor sich hin zu lächeln?
"Tolle Antwort." Scherze ich und schaue auf meine Armbanduhr.

"Es ist 15 Uhr. Ich habe gerade meine Vorlesung verpasst." Ich werfe ihm böse Blicke zu und ihn stört das natürlich nicht.
"Dein Problem. Du steht hier im Gang und redest mit einem Typen, dessen Namen du nicht kennst." Er zuckt mit den Schultern. "Gehst du noch einen Kaffee mit mir trinken?"

Ich schaue mich irritiert um. "Ich hatte einen in der Hand als ich mit dir zusammen gestoßen bin. Wo ist der bitte?"
"Keine Ahnung." Sagt er, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er lügt. Wahrscheinlich hat er ihn getrunken, als ich mich aus seinem Griff befreien wollte. Vielleicht war ich auch ohnmächtig, weil ich es nicht mit ansehen konnte, wie mein Kaffee geleert wurde. Niemand weiß es.

"Ich fahre jetzt an den Strand." Beantworte ich seine vorherige Frage und da die Vorlesungen um sind, füllen sich die Gänge langsam wieder.
"Selbst Schuld." Meint er und geht.
Ich starre ihm sprachlos hinter her und frage mich wie es sein kann, dass er mich jetzt hier stehen lässt und nicht ich ihn.

Ich schreibe Collin und gehe zum Haupteingang, dort sehe ich, wie der Typ, der gerade noch mit mir geflirtet hat, in das Auto einer Blondine steigt. Irgendwie versetzt mir das einen kleinen Stich ins Herz und als er an mir vorbei fährt, grinst er nur wissend.

Damit ist er endgültig für mich gestorben. Ich hatte einfach nur Recht mit ihm und seinem Charakter, wahrscheinlich hat er auch noch eine Freundin.

Er gehört definitiv zu der Sorte Mann, von der man sich fernhalten muss.

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