Kapitel 52

paddyfam 💖

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir stellen uns auf denselben Parkplatz, kochen dasselbe Essen und unterhalten uns über dieselben Themen.

Als ich am nächsten Morgen aufwache ist von Drake nichts zu sehen. Ich schminke mich ab, da ich  es gestern vergessen habe. Ich koche Kaffee und mache mir dann eine Schüssel mit meinem Lieblingsmüsli, dass ich gestern in dem Korb gebunkert habe. Den Korb verstecke ich danach wieder im Vorratsraum und esse genüsslich meine Kellogs.

Ich versuche krampfhaft ruhig zu bleiben, ich zwinge mich alles wie an einem ganz normalen Morgen zu machen. Aber ich bin von der Haarspitze bis zum Zehennagel angespannt.

Ich habe mein Handy neben mir liegen und schaue alle zwei Sekunden auf den Bildschirm, weil ich auf eine Nachricht von ihm hoffe. Ob das irgendwas mit dem Gespräch gestern zu tun hat? Wie schnell sich die Rädchen im Kopf drehen können, wenn man beginnt, an etwas zu zweifeln.

Ich schaue Haus des Geldes weiter und versuche mich damit abzulenken. Das funktioniert auch tatsächlich ganz gut, bis ich ein Hupen höre. Als ich aus dem Fenster schaue, zwinkert Drake grinsend zu mir hoch. Neben ihm steht nicht sein Impala, sondern ein Motorrad. Hoppla.

Reflexartig schüttle ich den Kopf und er hält sein Handy hoch, zum Zeichen, dass ich auf meins schauen soll.

Vertrau mir.

Ich mag kein Motorrad fahren.

Hast du es denn schon mal gemacht?

Er lacht, als ich beschämt zu ihm runter sehe. "Komm schon Süße. Nur eine kurze Runde." Bittet er und streckt seine Hand nach mir aus. Das erinnert mich so sehr, an unsere erste gemeinsame Nacht am Strand, dass ich ergeben nicke und mir schnell was anziehe.

Unten angekommen nimmt Drake mich fest in den Arm, dann schiebt er mich ein Stück von sich weg und betrachtet mich eingehend. Verwundert beobachte ich, wie er mir eine Strähne zurück schiebt und mich dann lächelnd wieder in den Arm nimmt.

"Ich muss ja gestehen, dass ich ein ganz kleines bisschen Sorgen hatte, wie du ungeschminkt aussiehst." Brummt er leise und verstärkt den Griff um meinem Oberkörper. Ich lache und löse mich von ihm. "Ist das so?" Ich habe heute nicht einmal daran gedacht, mich zu schminken. Das ist schon sehr unüblich für mich.

"Irgendwie schon." Er nickt. "Man hört Geschichten.. Aber ich hätte es mir denken können."
"Was hättest du dir denken können?"
"Das du ohne Schminke noch schöner aussiehst." Bevor ich lächeln kann, stülpt er mir einen Helm über und setzt sich auf die Maschine, die von oben definitiv viel weniger monströs aussah. Dann setzt er sich selbst einen auf und startet den Motor.

"Du brauchst keine Angst haben. Leg deine einfach Arme um mich." Ich nicke, steige auf und setzt mich direkt hinter ihn. Ich lege den Kopf seitlich an seinen Rücken und zucke trotzdem total zusammen, als er den Motor an lässt.

Er rollt langsam durch die Einfahrt und fährt dann kurz über die Interstate. Mit jedem Kilometer entspanne ich mich etwas. Drake hält sich an die Geschwindigkeitsbegrezung und guckt ordentlich bevor er die Spur wechselt, ich entknote meine verschwitzten Hände voneinander und spreize die verkrampften Finger.

"Alles gut?" Fragt er, seine Stimme klingt durch den Helm merkwürdige weit weg, aber das ist nicht schlimm. Ich nicke an seinem Rücken und wünsche mir jetzt schon diesen Helm wieder los zu sein.

Er biegt ein paar Mal ab und die Gegen um uns herum wird immer verlassener. Sie sieht so ähnlich aus, wie die Gegend um die Lagerhalle bei der wir feiern waren und die Rocker sich rum getrieben haben. Aber daran denke ich jetzt nicht! Der Highway ist wie leergefegt und ich verfestige wieder meinen Griff um Drakes Bauch als er plötzlich das Tempo erhöht.

Kalter Schweiß bricht auf meiner Haut aus, läuft mir dir Stirn runter und ich versuche an Drakes Schultern vorbei nach vorne zu sehen. Es macht mich total nervös, nicht zu sehen, was vor mir ist.

Ich bin kurz davor Drake zu signalisieren, dass er anhalten soll, aber da biegen wir um eine Kurve und ich verstehe es. Den Kick, den man beim Motorrad fahren erlebt. Der Wind, der durch die Haare streift und dieses unbeschreiblich atemberaubende Gefühl der Freiheit.

Der warme Körper vor mir, von dem ich weiß, dass das Adrenalin genauso durch seine Adern rauscht, wie durch meine. Es ist so eine besondere Form der Verbundenheit, dass ich meine Augen schließe und Drake stumm danke.

Ich bin total beflügelt. Ich habe es tatsächlich geschafft, etwas gemacht, vor dem ich Angst hatte. Wieder. Für einen Moment fühle ich mich unbesiegbar, stark, mutig und erst als Drake mir den Helm von Gesicht zieht, merke ich das wir angehalten haben.

Ich springe auf seine Hüfte und bedecke sein Gesicht und seinen Hals übermütig mit Küssen.
"Oh, ab jetzt werden wir das aufjedenfall öfter machen!" Brummt er zufrieden und streicht über meinen Rücken.

"Ich hätte nie gedacht, dass es mir gefällt." Ich strahle und klettere von seinen Hüften.
"Ich würde dich ja auch fahren lassen.."
"Oh nein!" Unterbreche ich ihn sofort. "Das geht dann doch zu weit." Ich kichere und nehme meinen Helm.

"Sag Bescheid, wenn du deine Meinung änderst." Er zwinkert mir zu und nimmt vor mir Platz.

Auf dem Rückweg verdunkelt sich der Himmel zunehmend, was gerade blau und strahlend war, ist jetzt dunkel und grau. Ich schätze wir sind nur noch fünf Minuten von unserem Anwesen entfernt, als sich der Himmel über uns öffnet und wir in wenigen Augenblicken bis auf die Knochen durchnässt sind.

Das Shirt klebt an meiner Haut und aus meiner Jeans komme ich wahrscheinlich nie wieder raus. Drake lacht als ich bedeppert an mir runter schaue und den Kopf schüttle. Innerhalb von wenigen Minuten hat der Regen angefangen und auch wieder aufgehört.

"Wieso?" Frage ich lachend und betrachte den Himmel kritisch, der sich jedoch immer mehr verdunkelt. Noch bevor wir das Haus betreten, ertönen die ersten Donnergrollen und ich bin froh, dass wir uns jetzt im Bett verschanzen können.

Ich gehe hinter ihm dir Treppe runter und betrachte dabei wohlwollend, wie seine Jeans seinen Hintern zur Geltung bringt. Als hätte er gespürt, dass ich ihn anschaue, drückt er mich an die Wand und küsst mich gierig so bald wir in meiner Wohnung angekommen sind.


Ich denke es kommen noch so circa 30 Kapitel bei der Geschichte, also 2/3 schon geschrieben 😱

Schminkt ihr euch und wenn ja, geht ihr auch ungeschminkt aus dem Haus?

Und seit ihr schonmal Motorrad gefahren? Ich noch nie 😱

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