Kapitel 44

Caya_C 💝

"Also, das war der angenehme Teil meiner Familie." Brummt Drake, während er Mia die Tür raus schiebt. Ich höre, wie er ihr 10 Kinderriegel verspricht, wenn sie das Zimmer jetzt verlässt. Echte Geschwisterliebe.

"Sie ist super süß." Sage ich zu ihm, während ich mich in sein Bett kuschle. Erst als er mir einen merkwürdigen Blick zu wirft, registriere ich verlegen, was ich da mache.

"Sorry." Murmle ich und springe schnell wieder auf.
"Nein Süße, alles gut. Es war schön, dich in meinem Bett zu sehen." Er streckt die Arme nach mir aus und ich gehe zögernd auf ihn zu.

"Wir hatten heute einen richtig schönen Tag oder?" Ich lächle und bin unglaublich erleichtert, dass er das genauso sieht wie ich. "Ohja, den hatten wir." Mein übereifriges Nicken bringt ihm zum Grinsen und ich schmiege mich dicht an ihn ran.

"Was willst du eigentlich nach der Uni beruflich machen?" Seine Frage reißt mich aus meiner angenehmen Trance und ich schweige verwirrt. Wieso interessiert ihn das?

"Ich bin mir noch nicht sicher." Murmle ich ausweichend und wende den Blick von ihm ab.
"Ach komm schon, du kannst es mir sagen."
Ich seufze ergeben. "Ich möchte eine eigene Firma gründen. Und du?"
"Ich weiß es nicht." Mein Vater hätte gesagt, dass man es mit dreiundzwanzig definitiv wissen muss.

💠💠💠

Als ich am Morgen aufwache, liegt Drake nicht neben mir. Ich rolle über das riesige,weiche Bett und lasse den gestrigen Tag Revoue passieren. Es war so schön. Fast zu schön.

Ich steige erstmal unter die Dusche und ziehe dann wieder ein Shirt von ihm an. Dann gehe ich die Treppe runter und lausche, ob ich etwas oder jemanden höre. Aber es herrscht absolute Stille. Ich durchquere den Flur und öffne eine der beiden Türen die in die anderen Teile des Gebäudes führen.

Klappernde Geräusche und ein Geruch nach frisch gebratenem Speck dringt zu mir durch und ich gehe einfach in die Richtung, in der ich den Ursprung vermute.

Als ich an einer schlichten, weißen Tür vorbei gehe, höre ich Stimmen. Die Tür ist nicht, wie alle anderen geschlossen, sondern nur angelehnt.

"Du hast keine Ahnung." Dröhnt eine bissige, männliche Stimme.
"Nein, du hast keine." Widerspricht jemand genauso hart und aggressiv. Drake.

Mit wem redet er?

"Du weißt, was damals passiert ist. Und es darf sich nicht wiederholen. Unter keinen Umständen."
Wovon redet er?

"Denkst du, das weiß ich nicht?" Brüllt Drake und etwas kracht laut auf den Boden und zerbricht. In dem Zimmer herrscht jetzt eine gefährliche Stille.

"Es hat sie zerstört und dich und Mia. Wenn du nicht aufpasst, wird sich das Ganze wiederholen. Und SIE in unserem Haus ist das beste Warnzeichen. Halt dich von ihr fern. Man kann ihnen nicht vertrauen."

Zitternd gehe ich ein paar Schritte von der Tür weg und versuche das Gehörte zu verstehen. Aber es ergibt einfach keinen Sinn. Mit schnellen Schritten gehe ich zurück in Drakes Schlafzimmer.

Mia wartet auf dem Zweiersofa
und strahlt als sie mich sieht.
"Hallo Abi, magst du Mensch ärgere dich nicht?" Sie deutet auf das Spiel, das ausgebreitet vor ihr liegt.

Dabei wirkt sie so kindlich glücklich, dass ich nicht Nein sagen kann. Ich lasse mich neben ihr nieder und sie fängt an.

Und ein Wunder, ich habe unglaubliches Pech. Nach vier Runden hat Mia so viel Mitleid mit mir, dass sie mich überhaupt nicht mehr raus schmeißt. Sie gewinnt trotzdem.

Eigentlich habe ich ja damit gerechnet, dass Drake gleich wieder kommt, aber nach über einer Stunde ist noch immer nichts von ihm zu sehen. Ich beginne vorsichtig damit, Mia nach ihrer Familie auszufragen und sie macht genau das gleiche mit mir. Sie ist viel zu schlau für Ihr Alter.

"Wie alt bist du nochmal?" Frage ich neugierig und mustere ihre hellblonden lockigen Haare.
"Ich bin sieben und gehe in die erste Klasse." Antwortet sie stolz. "Und du?"

"Ich bin zwanzig und gehe zur Uni."
"Wie Drake?"
"Genau, wie Drake."
"Ich sehe ihn nicht häufig, weißt du? Er ist oft weg und wenn er hier ist, dann hat er meistens keine Lust mit mir zu spielen." Ein trauriger Ausdruck huscht über ihr Gesicht und ich frage mich, wieso er nicht mehr Zeit mit ihr verbringt.

"Wo ist eure Mutter?" Mia schaut mich schockiert an und senkt dann den Blick. "Wir reden nicht über sie." Antwortet sie schulterzuckend und versucht zu verbergen, wie sehr ihre Stimme zittert.

"Und warum?" Frage ich vorsichtig und hoffe, mich nicht zu weit vor zu wagen.

"Das geht dich nichts an." Drake steht plötzlich in der Tür und funkelt mich böse an. Ich entschuldige mich, doch er geht überhaupt nicht darauf ein.

"Mia, geh in dein Zimmer." Seine kalte Stimme jagt mir unangenehme Schauer über den Nacken und ich betrachte Mia, die mit hängenden Schultern das Zimmer verlässt.

Er reibt sich frustriert über die Stirn, doch sein Blick wird wenigstens etwas weicher.
"Sie erinnert mich so sehr an sie. Immer wenn ich Mia anschaue, sehe ich sie." Seine Stimme klingt gequält während er die Fäuste ballt und auf und ab wandert.

Ich spüre den ganzen Zorn der unter der Oberfläche brodelt. Erinnere mich an das Bersten von Glas als vorhin etwas kaputt gegangen ist und frage mich, ob es ihm oft so geht, wie jetzt.

"Kann ich etwas tun?" Frage ich vorsichtig, stehe auf und geht zögerlich auf ihn zu. Er hebt seinen Blick. "Das kannst du tatsächlich." Ich atme erleichtert auf. "Du kannst gehen."

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