Kapitel 21
Jax Jones, Madison Beer, Martin Solveig- All Day and Night
Heute Morgen habe ich mit Berta gefrühstückt und nachdem sie gefühlte Stunden auf mich eingeredet hat, nehme ich mir vor, wieder regelmäßiger und mehr zu essen. Ich habe in den letzten Wochen wieder ein paar Kilo abgenommen und Berta meckert die ganze Zeit rum und das nervt extrem.
Ich habe die SMS ignoriert, so gut es geht, und in den hintersten Winkel meines Hirns verbannt. Ich verbiete mir darüber nach zu grübeln. Würde ich ihm etwas bedeuten, würde er mit mir reden und nicht nur diese blöden, sinnlosen SMS schreiben. Wenn er es überhaupt ist..
Ich weiß nicht, wieso ich enttäuscht bin, als keine neue Nachricht kommt. Ich wünschte, ich könnte es kontrollieren. Es abstellen. Ich wünsche, es wäre mir egal. Aber das ist es nicht. Die Wahrheit ist, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Bei jeder Nachricht hoffe ich, dass sie von ihm ist. Und jedes einzelne Mal hoffe ich, dass er mich fragt, ob wir uns sehen können. Denn das will ich, mehr als alles andere, auch wenn ich es mir noch nicht richtig eingestehen kann.
Die letzte Nachricht kam vor zwei Tagen, aber ich verstehe den Sinn einfach nicht.
If I close my eyes, all I see is you standig there in front of me
Und genau diese Worte hören ich in dem Lied, das gerade durch die Boxen schallt. Er hat mir einen Liedtext geschrieben und dann auch noch einen ziemlich romantischen. Jetzt ergeben die Nachrichten wenigstens halbwegs Sinn, bleibt nur noch die Frage, ob ich ihm antworte.
Soll ich? Es ist nur eine Nachricht, rede ich mir ein, dabei ist es soviel mehr als das. Und unbewusst, weiß ich das auch.
You're on my mind constantly, so I can't get no sleep
Es ist mitten der Nacht als ich mich endlich dazu entschließe, ihm zu antworten. Und ich versuche, garnicht erst darauf zu hoffen, dass er mir schreibt. Aber er tut es.
All Day and Night you keep me up, nun stop.
Mein Herz schlägt, wie wild und ich höre das Lief auf Dauerschleife. Mit pochendem Herzen liege ich in meinem Bett und presse mein Gesicht ins Kissen. Während ich überlege, was ich antworte und mir absolut nichts passend erscheint, schlafe ich ein.
💠💠💠
"Happy Birthday." Kreischen Amber und ich und applaudieren dann. Chloe steht mit hochrotem Kopf im Scheinwerferlicht des Clubs und versucht sich aus dem Licht zu schummeln. Leo hält sie fest und sie versteckt ihr Gesicht an seinem Hals.
Es ist kurz nach 12 und Chloes 21 Geburtstag ist gerade angebrochen. Wir haben zusammen mit dem ganzen Club ein Lied für sie gesungen und Leo wird ihr gleich das erste Geschenk geben.
Wir verziehen uns in die Privatlounge, die wir für heute gemietet haben. Sie befindet sich im oberen Teil des Clubs und man hat eine super Aussicht auf die Menge.
"Ihr seit so scheiße." Ihr stehen Tränen in den Augen und wir schieben die Beiden die Treppe hoch und grinsen dabei selbstzufrieden. Amber kichert und umklammert das Geschenk, dass sie hinter ihrem Rücken versteckt. Leo schenkt ihr einen Städtetrip nach Rom und wir schenken ihr die neue Gucci Tasche, weil sie schon Wochen davon schwärmt.
Sie quitscht und fällt Leo begeistert in den Arm. "Europa. Du bist verrückt geworden. Danke, du bist der Beste." Sie küsst ihn innig und streicht zärtlich über seine Wange. Dann zerreißt sie aufgeregt die Verpackung von unserem Geschenk. Staunend betrachtet sie die Tasche und dreht und wendet sie.
"Oh wow." Ehrfürchtig und mit aufgerissenen Augen starrt sie das weiße Leder an und grinst dabei wie eine Irre. "Ihr müsst mich wirklich lieben."
"Das tun wir." Ich schlinge die Arme um sie und flüstere nochmal "Happy Birthday."
Stunden später leert sich der Club allmählich, aber wir tanzen immer weiter. Der Alkohol und die Euphorie eines schönen, gemeinsamen Abends halten uns aufrecht und lassen uns unsere Sorgen vergessen. Chloe und Leo tanzen eng umschlungen und Amber und ich tauschen belustigend Blicke aus.
"Seit wann sind die beiden so süß?" Ambers kindliche Entzückung, die nur zu sehen ist, wenn sie getrunken hat, lässt ihr Gesicht strahlen. Ihr Make Up sitzt noch perfekt und ihr schwarzes Minikleid umschmiegt ihre Kurven perfekt.
Chloe und Leo kommen zu uns und verabschieden sich, Chloe grinst dabei hoch zufrieden und Leo zwinkert uns amüsiert zu.
"Wir sehen uns morgen." Sie zieht Leo nah an sich ran und die beiden verlassen den Club.
"Ich will noch nicht gehen." Amber wiegt ihren Körper mit dem Bass und visiert einen Punkt hinter mir an. Wir trinken unsere x-ten Schnaps.
"Auf Chloe." Wir lachen und kippen den Alkohol runter. Immer wieder schaut Amber auf einen Punkt hinter mir und ich verstehe genervt die Augen. "Was ist denn da hinten so interessant?" Ich drehe mich um und erblicke das Objekt ihrer Begierde. Ein ziemlich großer Kerl, breit gebaut, der mir ganz dunkel bekannt vorkommt. Er lässt Amber keinen Moment aus den Augen.
"Würde es dir was ausmachen..?" Sie schaut mich vorsichtig an, während sie ihr Kleid zurecht zieht und ich schüttle grinsenden den Kopf. "Geh nur. Aber sag mir Bescheid, wenn du nach Hause fährst. Oder halt nicht nach Hause." Ich zwinkere und sie läuft leicht rot an.
"Ich kenne ihn doch von deiner Party. Er war echt nett, bis auf, du weißt schon.."
Bis auf die Tatsacher, dass er eine Freundin hat. Jep. Aber das sage ich nicht laut. Ich will es ihr nicht schlecht reden. Manches muss man einfach nicht verstehe. Und urteilen, werde ich sicher nicht. "Ja, ist klar. Nett." Sage ich amüsiert und ihre Gesichtsfarbe wird noch dunkler. "Jetzt geh schon. Du siehst total super aus."
Sie atmet tief durch und bahnt sich dann einen Weg, durch die immer kleiner werdene, Menge. Ich schreibe Collin, dass er mich abholen soll, weil ich nicht so interessiert daran bin, alleine zu tanzen. Doch dann erklingt DAS Lied und ich kann nicht anders, als mich im Takt der Musik zu bewegen. Dieses Lied geht mir sowas von unter die Haut. Mein ganzer Körper kribbelt obwohl der Alkoholgehalt immer weiter sinkt. Im Kopf gehe ich die Zeilen mit, die er mir geschrieben hat und frage mich zum tausendsten Mal, was genau sie bedeuten. Für ihn. Für mich. Für uns.
Völlig außer Atem mobilisiere ich die letzten Kräfte für die zweite Hälfte des Lieds und schaue auf mein Handy. Ich hoffe auf eine Nachricht von ihm, doch da ist keine, enttäuscht stecke ich das Handy zurück in die Tasche und genieße die letzten Töne des Liedes. Das Lied ist so schön. Und der Text einfach perfekt.
Zwei Hände legen sich auf meine Hüfte und ich drehe mich ruckartig um. Sein Anblick verschlägt mir schlagartig den Atem. Drake. Ich mustere seine funkelnden grünen Augen, die mich aufmerksam betrachten. Sein markanter Kiefer und die dunklen Augenbrauen, die sich amüsiert heben.
Ohne darüber nachzudenken, schmiege ich mich in seinen Arm. Ich spüre, wie er im erste Moment zurück weicht, doch dann legt er seine Hände auf meinen Rücken. Erleichtert atme ich seinen vertrauen Duft ein und ziehe ihn noch näher an mich.
Ich spüre seine Muskeln, durch den dünnen Stoff seines Shirts und lasse meine Finger über seinen Oberkörper wandern. Die andere lege ich in seinen Nacken und streiche sanft durch seine Haare. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist, aber aufhalten kann ich mich nicht mehr.
Er brummt und ich spüre die Vibration an meinem Kopf viel deutlicher als die Musik oder die Menschen um uns herum. Er nimmt mich komplett für sich ein, alles andere spielt keine Rolle mehr.
Ich erhöhe den Druck und er presst meinen Körper komplett an seinen. Mein sich hebender Brustkorb stößt gegen seinen und auf meinen Armen breitet sich eine extreme Gänsehaut aus. Alles was war und alles was passiert ist, bedeutet nichts mehr. Das einzige, was ich mir wünsche ist seine Nähe. Egal zu welchem Preis, ich bin bereit ihn zu zahlen.
"Komm." Er lässt weiterhin den Arm um mich geschlungen und führt mich vorbei an der tanzende Menge, wir gehen an den privaten Toiletten vorbei, in einen Bereich, den ich noch nie betreten habe.
"Was..?" Frage ich verdutzt, als wir eine Art Schlafzimmer betreten und die Musik abrupt stummt, als die Tür geschlossen wird. Nur das Mondlicht erhellt das Zimmer und taucht die wenigen Möbel in ein schimmerndes Licht.
"Drake?"
"Abi, hör auf zu reden." Mit fliegender Leichtigkeit und einer Selbstverständlich, die meinen ganzen Körper erschaudert lässt, finden seine Lippen meine. Und es fühlt sich einfach richtig an. Es fühlt sich an, als würde es nichts besser auf der Welt geben.
Das nächste Kapitel wird heiß 🔥
Danke fürs Lesen 💖
Ich habe heute Morgen seit langem mal wieder eine Stunde Yoga gemacht. Super anstrengend, aber auch gut. Macht ihr Sport
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