Kapitel 1
Die Sonne knallt auf meinen gebräunten Rücken und als mein Wecker klingelt, drehe ich mich, um die andere Seite genauso lange zu bräunen.
Ich liebe den Strand und das Meer, das Rauschen des Wassers und die leichte Brise. Amber reicht mir einen Cocktail und ich nicke ihr dankbar zu. Ich schiebe meine Sonnenbrille hoch und richte mich auf, um an meinem Cocktail zu nippen.
Amber und Chloe liegen rechts und links neben mir. Während Amber wirklich kurvig ist und mega Brüste hat, ist Chloe ziemlich dünn, sportlich und groß. Sie hat im Prinzip die perfekten Modelmaße.
Ich dagegen bin so ziemlich die Kombi aus beiden. Relativ schlank, Brüste, die größer sein könnten, aber ganz okay sind und eine schön schmale Taille. Eine der wenigen Bereiche an mir, die mir halbwegs gefallen.
Mein Iphone 10 klingelt und ich schaue genervt auf den Bildschirm.
"Alicia. Schon wieder." Ich rolle mit den Augen und Chloe grinst amüsiert.
"Was will sie?" Fragt sie herablassend und betrachtet ihre frisch manikürten Fingernägel.
"Wahrscheinlich das wir zu ihrer Party kommen. Aber die sind immer soo langweilig." Antworte ich und kräusle die Stirn. Alle tun immer so nett, wenn sie etwas von uns wollen. Aber im Endeffekt nutzen sie uns nur aus.
"Was machen wir denn heute Abend?" Mischt sich Amber ein und wirft ihre kastanienbraunen Haare über die Schulter.
"Ich habe Lust auf Alkohol." Sagt Chloe übermütig und ext ihren Cocktail. "Carlos, bitte noch drei." Sagt Amber zu der Bedienung und zwinkert ihm lächelnd zu.
"Sehr gerne, schöne Frau." Antwortet er und geht zurück zur Bar.
"Der ist aber heiß." Ich blicke Amber grinsend an. "Hast du schon mit ihm geschlafen?"
"Noch nicht." Sagt sie und wackelt mit den Augenbrauen, wir fangen an laut zu lachen. Ich liebe die beiden, wir sind seit der siebten Klasse unzertrennlich und haben absolut alles zusammen durchgestanden. Wir haben uns gemeinsam entwickelt und streben eine bedeutsame Zukunft an.
Ich lege mich zurück auf den Sonnenstuhl und richte meinen weißen Bikini. Er bedeckt nur das aller nötigste, so wie ich es am liebsten habe. Ich zwinge mich schließlich nicht umsonst dazu, fast täglich Sport zu machen.
"Und ja Mädels, wir gehen heute feiern. Und am besten vorher noch shoppen. Ich will Daddys Geld ausgeben." Füge ich tonlos hinzu. Ich muss nichts erklären, denn die Beiden wissen, wie schwierig die Situation zwischen mir und meinem Vater ist. Die wenigstens wissen, dass ER mein Vater ist. Und das bleibt auch so.
Wir trinken noch ein paar Cocktails und machen uns am Nachmittag auf den Weg in die Mall. Collin, mein Chauffeur fährt uns und wir sitzen gemütlich hinten in der Limousine und beratschlagen uns über unsere Einkaufspläne.
Chloes kleiner Hund Coco, sitzt auf ihrem Schoß und bettelt sie um ein Leckerchen an. Sie sieht so süß aus! Aber ich will keinen kleinen Schoßhund, ich würde mir einen großen Hund kaufen. Aber dafür ist momentan einfach keine Zeit.
Ich arbeite daran eine eigene Firma aufzubauen, die Mode entwirft und herstellt. Ich studiere Design und hoffe, dass ich damit Erfolg haben werden.
Aber momentan bin ich zufrieden damit, Alkohol zu trinken und mit Jungs zu flirten. Viele denken, dass wir jedes Wochenende mit wem anders vögeln. Aber, was ein Wunder, so ist es natürlich nicht. Chloe interessiert sich nur für einen einzigen Typen und alles was sie tut ist, um ihn zu beeindrucken und ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu ziehen.
Und Amber flirtet einfach für ihr Leben gerne, hat bisher aber nur mit zwei Jungs geschlafen. Und ich? Ich habe vor drei Jahren das letze mal mit einem Jungen geschlafen, da war ich 17. Dumm und naiv.
Collin hält an und öffnet uns die Tür, wir steigen direkt vor der Mall aus und haken uns beieinander ein. Wir haben uns nur lockere Kleider übergeworfen und hohe Schuhe angezogen, jedenfalls Chloe und ich. Amber hasst hohe Schuhe und man kann an einer Hand abzählen, wie häufig, sie welche getragen hat.
Ich trage rote Pumps und ein weißes, kurzes Kleid mit tiefem Rückenausschnitt. Amber trägt ein olivgrünes Kleid, dass super zu ihren braunen Haaren passt und schwarze, hohe Sandalen. Und Chloe trägt eine schwarze Hotpan, bei der ihr halber Arsch raus hängt, aber sie mag es. Und dazu trägt sie ein rosa Shirt, das nur knapp ihre Brust bedeckt.
Wir stürmen in den ersten Laden und ich entdecke sofort ein dunkelblaues Kleid, dass mich anspricht. Chloe quietscht neben mir begeistert auf, als sie ein roten Minirock aus Seide sieht. Und Amber ist, wie immer, zurückhaltender beim Einkaufen.
💠💠💠
Ein paar Stunden später sitzen wir wieder in der Limo und betrachten zufrieden unsere Ausbeute.
"Wir sind mal wieder etwas eskaliert." Lacht Chloe und ich stimme sofort mit ein.
"Was war dein teuerstes Teil?" Frage ich sie und schaue ihre unzähligen Tüten an.
"Die Luis Voittons für fast 600. Und deins?" Sie streichelt die Tüte liebevoll. Sie liebt Schuhe einfach über alles.
"Das Kleid aus dem ersten Laden. Das lag bei knapp unter 500."
"Ah cool. Hol mal den Schampus raus. Ich habe Durst." Lacht sie und Amber rollt genervt mit den Augen.
"Ihr seid so schlimm." Sagt sie amüsiert. "Reicht, verwöhnt und die ganze Zeit am Trinken."
Wir müssen lachen, während ich die Flasche aus dem eingebauten Kühlschrank nehme und den Korken knallen lasse.
"Wohin möchten sie Miss?" Fragt Collin durch die Sprechanlage.
"Nach Hause." Antworte ich und schalte die Anlage aus.
"Auf uns Mädels." Ich schenke den Champus ein und reiche den beiden ein Glas.
"Auf uns." Rufen sie im Chor und klirren unsere Gläser aneinander. Dann nehmen wir ein paar Schlücke und lehnen uns entspannt zurück.
Bei mir angekommen, öffnet Collin uns die Tür des Autos.
"Danke, wir brauchen circa zwei Stunden. Dann wollen wir in den Infinity Club." Richte ich ihm aus, während wir unsere Tüten die Treppe hoch tragen.
"Verstanden Miss." Er nickt mir zu und steigt zurück in den Wagen.
Berta öffnet uns die Tür und drückt mich kurz an ihren riesigen Busen, wie immer.
"Hallo meine Schöne. Habt ihr euch amüsiert"
"Aber klar doch." Ich löse mich aus ihrer Umarmung und lächle ihr kurz zu. Sie hat mich mehr aufgezogen, und mir mehr Liebe entgegen gebracht als meine Eltern es je getan haben. Dafür liebe ich sie, auch wenn ich es ihr selten zeige.
💠💠💠
Wir duschen und schminken uns und um zehn steigen wir in den Wagen um in den Club zu fahren.
Dort angekommen, halten wir an der Rückseite und betreten den Club durch den VIP Eingang. Die beiden gut gebauten Türsteher nicken uns knapp zu und treten beiseite.
Ich trage einen weißen, kurzen Jeansrock und ein rotes Oberteil mit dünnen Trägern. Dazu silberne Pumps und eine Clutsch in demselben Ton.
Der Beat dröhnt in meine Ohren und instinktiv beginne ich meine Hüfte hin und her zu schwingen.
"Du gehst wie ein Victoria Secret Model." Lacht Chloe und begutachtet begeistert meinen Po.
"Du Schwein." Kreische ich und schlage spielerisch nach ihrem Arm.
Amber guckt uns an, als wären wir gestört, und das bringt uns nur dazu, noch lauter zu lachen.
Wir drängen uns in die Menge und steuern die Bar an. Dort bestellen wir uns Shots und kippen munter einem nach dem anderen runter.
Ich betrachte die tanzende Menge und verspüre sofort den Drang in sie einzutauchen. Die Anonymität hat mich schon immer magisch angezogen. Ich ziehe Amber und Chloe auf die Tanzfläche und wir lassen uns so richtig gehen.
Wir bemerken, wie die anderen uns angaffen und uns nicht aus den Augen lassen. Aber das ist uns egal. Wir sind daran gewöhnt. Ein paar mutige Jungs sprechen uns an oder legen ihre Hände auf unsere Hüfte. Aber wie immer, schicken wir sie weg und bleiben unter uns.
💠💠💠
"Abi, können wir gehen. Ich glaube Leo kommt heute nicht mehr." Chloe seufzt frustriert auf, während ich nach Amber Ausschau halte.
"Wenn wir wüssten, wo Am ist, dann schon." Antworte ich und ziehe Chloe hinter mir hoch in den VIP Bereich.
Tatsächlich entdecken wir Amber in der hintersten Ecke beim Rummachen.
"Aber Am, was machst du denn da?" Rufe ich gespielt entsetzt und baue mich vor den beiden auf. Sie löst sich von ihm und ich schaue direkt in die Auge des heißesten Typen, den ich je gesehen habe.
Wow, so muss sich Anastasia Steele gefühlt haben, als sie Christian Grey das erste Mal gesehen hat.
"Wow. Du hast aber schöne Freundinnen." Er begutachtet mich von oben bis unten und beißt sich auf die Unterlippe. So auffällig. Peinlich.
Ich verdrehe meine Augen und ziehe Amber mit mir zum Ausgang. Chloe folgt uns stolpernd und ich setze eine nach der anderen ins Taxi. Ich wollte Collins nicht extra wach klingeln, der hat so schön genug zu tun.
Als ich kurze Zeit später in meinem Himmelbett liege, starre ich an die Decke. Die Augen des Kerls gehen mir nicht aus dem Kopf, dieses intensive grün, dieser stechende Blick. Seit wann interessieren mich die Augen von irgendeinem daher gelaufenen Typen?
Ich freue mich immer sehr über Votes und Kommentare ♥
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