Kapitel 2
" Was ist denn los?", fragte mich Mike mit einem besorgendem Gesicht.
Meine Standartantwort wäre eigentlich 'Nichts', aber die konnte ich hier nicht bringen.
Oder etwa doch?
"Nichts, Mike. Lass uns gehen".
Er nickte nur und wir gingen schweigend zum Bus.
" Soll ich dich noch nach Hause bringen? ", fragte er mich. Er hatte ein kleines hoffnungsvolles Lächeln aufgesetzt.
" Nein danke, ist nicht nötig ", antwortete ich gelassen.
Wieder fragte er mich, ob etwas los sei. Und wieder bekam er nur ein " Nichts. Es ist nichts ".
Ich weiß nicht mal, wieso die Gefühle plötzlich weg waren. Waren das überhaupt richtige Gefühle? Oder habe ich mir das bloß eingebildet. Habe ich Freundschaft mit Liebe verwechselt? Ich weiß es einfach nicht. Warum ist mir das nicht früher aufgefallen? Dann wäre ich die Beziehung gar nicht eingegangen. Dann hätte ich jetzt kein Chaos in meiner Birne und ich müsste niemanden verletzen, der mir nichts angetan hat.
Daheim angekommen warf ich meinen Eltern noch ein kurzes " Hi, ich bin zu Hause " zu, und sperrte mich in mein Zimmer ein.
Ich musste diese Beziehung beenden.
Am besten rufe ich Lea an. Vielleicht kann sie mir helfen.
Sie nahm nach einer Millisekunde ab und wir redeten 3 Stunden darüber. 3 ganze Stunden nur über ein Thema, schaff das mal einer.
Lea war auch der Meinung, dass die Beziehung keinen Sinn mehr hatte.
Aber wie mach ich das denn jetzt. Ich mag ihn wirklich, aber ich denke das ist keine Liebe.
Am nächsten Tag muss ich ihm das sagen. Ich halte es nicht mehr aus.
Aber irgendwie werde ich ihn auch vermissen...
Nein Stop.
Das geht zu weit.
Der Tag verging ziemlich schnell und ich schlief auch schnell ein. Ich träumte wirres Zeug. Ich träumte von Lea und Mike. Beide haben miteinander rumgemacht und ich stand bloß daneben und habe zugesehen.
Der nächste Tag begann und ich rief direkt Mike an.
Ich sagte ihm, er solle etwas früher kommen, damit wir was besprechen können.
Nach 15 Minuten stand er vor meiner Tür, er sah nicht glücklich aus.
"Also war doch was?", fragte er.
"Diese Beziehung hat für mich keinen Sinn mehr. Tut mir Leid. Es liegt nicht an d..."
" Jaja. Dieses typische 'es liegt nicht an dir, sondern an mir'. Ich hab's verstanden. Ich dachte aus uns könnte echt was längeres werden. Ich habe alles für dich gemacht. Ich war immer bei dir wenn du alleine warst. Ich habe mich um dich gekümmert als du krank warst. Ich habe für dich gekocht, dich jeden Tag abgeholt. Das ist also der Dank?", unterbrach er mich.
Mir kullerte eine Träne hinunter. Mit so einer heftigen Reaktion habe ich nicht gerechnet. Er tut mir so leid. Aber ich liebe ihn nicht mehr.
"Mike, ich habe keine Gefühle mehr für dich. Ich will doch nicht weiter vortäuschen müssen, dass ich dich liebe", rechtfertigte ich mich.
Er sah mich an. Ich fragte mich, was er wohl denke. Nun kullerte auch eine Träne über seine leicht geröteten Wangen.
"Wie lange liebst du mich nicht mehr?", fragte er nun doch vorsichtig.
Ich zögerte mit der Antwort. Er sah mich fragend an.
"Ich weiß nicht mal, ob es wirklich Gefühle waren, die ich für dich empfunden hatte ", kam es doch aus mir raus.
Er sagte nichts mehr. Er ging einfach hinfort. Es hat ihn anscheinend mehr getroffen als ich dachte. Ich dachte eigentlich, dass wir noch Freunde bleiben könnten. Oh Mann. Und zudem sind wir noch in einer Klasse. Er tut mir einfach so unendlich Leid.
Ich ging zur Bushaltestelle, aber Mike war nicht da.
Ich stieg in den gut befüllten Bus und fande ganz hinten noch einen Sitzplatz neben Pia. Ebenfalls eine Klassenkameradin von mir. Sie ist immer gut gelaunt und freundlich. Ich unterhielte mich die ganze Fahrt mit ihr.
Als ich in der Schule ankam, gab es keine Spur von Mike. Er hat sich wahrscheinlich krank gemeldet. Paul sah mich wütend an, als ich das Klassenzimmer betrat. Wahrscheinlich hat er schon Wind davon bekommen.
"Und, wie lief's?", flüsterte Lea zu mir.
"Lea, noch ein Wort und ich setze Sie vor dir Tür!", ermahnte sie die Lehrerin.
"Wir haben noch nicht einmal 8 Uhr, wir haben noch zwei Minuten bis es klingelt", mischte ich mich ein.
Frau Weinig schaute auf die Uhr und sah, dass sie im Unrecht war. Das gefiel ihr garnicht. Die ganze Stunde lang hatte sie mich und Lea beobachtet.
In der Pause konnte ich ihr endlich alles erzählen. Sie hatte ebenfalls nicht mit einer derartigen Reaktion von ihm gerechnet.
Aber es ist irgendwie verständlich.
Da kommt deine Freundin einfach und meint, sie hätte dich nie wirklich geliebt.
Alles umsonst.
Kurz vor Pausenende lief Pia auf uns zu.
"Seid ihr am Samstag dabei auf meiner Geburstagsfeier?", fragte sie uns.
"Aber klar!", kam es Lea und mir gleichzeitig aus dem Munde geschossen.
"Gut, dann erwarte ich euch um 19 Uhr bei mir", grinste Pia.
Wie gesagt Pia ist ein Sonnenschein. Aber sie feiert die wildesten Partys der Stadt. Ich habe mich so sehr darauf gefreut. Endlich kann ich mir etwas Ablenkung verschaffen. Und da sie 18 wird, wird es eine noch umso mehr geilere Party.
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