1)

Elizabeths's P. o. V.

Ich war gerade dabei meine Haare zu bürsten, als es an der Tür klopfte.
»Liz? Bist du da drin?«, hörte ich meinen Bruder fragen.
»Ja, Tristan. Was ist?«
»Mum hat gesagt ich soll dich mitnehmen. Wie lang brauchst du noch?«
»Ich bin gleich fertig. Warte kurz unten auf mich, ok?«

Ich hörte wie er die Treppe nach unten lief. Ich legte die Bürste weg und betrachtete mein Spiegelbild. Die braunen, glatten Haare fielen mir glatt bis zu den Schultern. Das sanfte Augen-Makeup betonte meine grünen Augen. Ich war eigentlich nicht der Typ Mädchen, der sich schminkte, doch für den ersten Schultag konnte man sich schon mal etwas Mühe geben.

Ich lief in mein Zimmer und griff nach meiner Tasche. Dann nahm ich die Treppe nach unten, wo mein Bruder auf mich wartete. »Kann's los gehen?« Ich nickte.

Zwanzig Minuten später parkte mein Bruder seinen Wagen auf seinem Stammparkplatz und wir verabschiedeten uns voneinander. »Viel Spaß, Kleine.«, sagte er und wuschelte mir durch die Haare. »Meine Haare!«, sagte ich halb lachend, halb empört. Er grinste nur und ging dann in die entgegengesetzte Richtung.

Ich lief auf den Eingang der Schule zu, vor dem auch schon meine Freundinnen standen. »Hey, Leute.« Kylie ergriff als erste das Wort. »Hi, Liz. Wie geht's dir?« Sie sah besorgt aus. Alle drei der Mädchen sahen mich mitleidig an, wie ich nun bemerkte. »Mir geht es gut, Leute.«
Seit der Scheidung meiner Eltern waren nun schon 3 Wochen vergangen. Und trotzdem behandelte mich immernoch jeder, wie ein verletztes Reh. »Wir wissen, das das nicht einfach für dich ist, Liz. Aber wir sind alle für dich da, nicht wahr?« Sie blickte Bestätigung suchend in die Runde. Alle nickten Maya bejahend zu. »Leute, mir geht es wirklich gut. Ich will einfach nicht darüber reden, okay?« Na toll, jetzt schauten sie noch besorgter. »Sollten wir nicht mal rein gehen?«, versuchte ich das Thema zu wechseln. Sie nickten und wir machten uns auf den Weg zum Klassenzimmer.

In der Pause fand ich mich in der Mädchentoilette wieder, da ich die mitleidigen Blicke der anderen nicht mehr ertragen hatte. Ich hatte sowieso nie ein besonders gutes Verhältnis zu meinem Vater gehabt. Dann hatte er sich nun eben ein jungeres Modell geholt, als meine Mutter, und wenn schon. Diese Ehe war doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Eine unbeabsichtigte Schwangerschaft ist eben nicht gerade das beste Fundament für ein glückliches Eheleben.

Die Schulglocke leutete schon das zweite mal, was bedeutete, dass wir alle in einer Minute in den Klassenzimmern sein mussten. Eilig stürmte ich aus dem Klo ohne auf die aufgehende Tür zu achten. Unsanft stieß mein Kopf gegen einen anderen und ich stolperte zwei Schritte zurück. »Au.«, sagte ich unbegeistert.
»Oh man, das tut mir leid! Ich hätte besser aufpassen sollen..«, fing das mir unbekannte Mädchen an, sich zu entschuldigen. »Quatsch, ich bin Schuld. Ich bin raus gestürmt ohne auf meine Umgebung zu achten.«, sagte ich mit einem aufmunterndem Lächeln auf den Lippen. Das Mädchen schaute mich unsicher an und nickte schluckend.
Ich lächelte sie an. »Suchst du etwas?«
»Um ehrlich zu sein, ja. Ich hab keinen Plan wo ich hin muss. Ist mein erster Tag.«
Ich nickte. »Weißt du denn in welche Klasse du sollst?«
Sie nickte. »11c.«
»Wie praktisch, in die muss ich jetzt nämlich auch wieder. Wir sind schon ein bisschen spät. Komm, ich zeig dir den Weg.« Ich grinste sie aufmunternd an.

Vorsichtig klopfte ich an die Tür des Klassenzimmers und öffnete sie. »Entschuldigung für die Verspätung, sie hier wusste nicht genau wo sie hin muss. Sie ist die neue Schülerin.«, erklärte ich.

Frau Pearl nickte mir zu und winkte die Neue zu sich. »Komm, Liebes, stell dich doch erstmal der Klasse vor.«

Schüchtern stellte sich das Mädchen neben unsere Klassenlehrerin und wandte sich der Klasse zu.

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