Basic 3 - Ebenen Modi, Einfärben
Objekte freizustellen ist zwar eine häufige Aufgabe bei Covern, doch das alleine reicht meistens nicht aus. Vor allem nicht, wenn das Cover so wirken soll, als sei es aus einem einzigen Bild entstanden. Deswegen werden in diesem Kapitel das Prinzip der Ebenenmodi erklärt und eine Möglichkeit gezeigt wie man Ebenen passend einfärben kann.
Was wird in diesem Kapitel behandelt:
- Ebenenmodus
- Ebenengruppen
- Rechteckige und elliptische Auswahl
- Helligkeit und Kontrast anpassen
- Farbton-Buntheit
Welche Plugins/Skripte braucht ihr:
- Keine zusätzlichen Plugis/Skripte erforderlich
Verwendet Informationen aus Kapitel:
-Basic 1 --> Für Grundlage (Cover erstellen, Bilder als Ebenen einfügen)
-Basic 2 --> Für Grundlage (Freistellen von Objekten) + Für Bearbeitung
- Eben duplizieren (Im Ebenenfenster Rechtsklick auf passende Ebene --> Ebene duplizieren)
Grundlage:
Für dieses Kapitel solltet ihr euch als erstes eine grobe Cover Basis schaffen, damit ihr wisst wie euer Cover aufgebaut ist.
Sucht hierfür die Hauptelemente eures Covers zusammen, stellt sie mithilfe von Ebenenmasken frei und baut aus ihnen euer grobes Coverkonzept. Das Ergebnis kann etwa so aussehen:
Wichtig!!!
Wenn ihr die nächsten Schritte befolgt habt immer Sicherheitskopien von euren Ebenen parat und speichert regelmäßig. Dupliziert am besten bereits am Anfang alle Ebenen und schaltet diese unsichtbar. Diese Ebenen solltet ihr während des Tutorials nicht bearbeiten, sondern nur zum duplizieren benutzen. Sonst kann es sehr schnell passieren, dass ihr eine Ebene bearbeitet, von der ihr später eine weitere Kopie braucht!
Ebenenmodi:
Nun kommen wir zuerst zu den Ebenenmodi. Jede Ebene besitzen einen Ebenenmodus. Ebenenmodi beschreiben wie die übereinander liegenden Ebenen ineinander geblendet werden. Sie beschreibt also, wie jeder Pixel einer Ebene mit dem entsprechendem Pixel in der darunterliegenden Ebene kombiniert wird. Da es fast 40 verschiedene Ebenenmodi gibt, werde ich in diesem Kapitel nicht auf alle eingehen. Ihr solltet jedoch nach diesem Tutorial in der Lage sein ein bisschen selbst mit den Ebenen zu experimentieren.
Im Standardfall ist der Modus einer Ebene auf "Normal" gesetzt. Ihr könnt den Modus eurer Ebene verändern, indem ihr sie mit der linken Maustaste auswählt und anschließend oben in eurem Ebenen Dialog auf "Modus Normal" klickt. Ihr solltet nun eine ähnliche Auswahl wie diese sehen:
Da ich meinen Wolf mit dem Mond verschmelzen will, fällt meine erste Wahl meistens auf den Modus Überlagern:
Das Ergebnis ist für einen einzigen Klick nicht schlecht. Der Modus verdunkelt im Grunde genommen einfach nur meine untere Ebene (in diesem Fall der Mond). (Die genauen Formeln erspare ich euch, aber ihr könnt sie zumindest teilweise in der GIMP Dokumentation nachlesen.)
Eine relativ ähnliches Ergebnis liefert der Modus "Weiche Kanten" (Vorsicht: Der Modus "harte Kanten" hat nichts mit diesem Modus zu tun):
Es gibt jedoch etwa auch ganz andere Modi wie Nachbelichten:
Diesen Modus kann man verwenden um zum Beispiel sehr helle Bereiche des Bildes zu verbessern. In diesem Beispiel sieht man das etwa am sehr hellen Rand des Mondes. Im Normalfall verwendet man deswegen für diesen Modus oft eine selbst gezeichnete Schwarz-Weiß Ebene.
Relativ neu (und von mir persönlich gerne verwendet) sind etwa auch die Modi "Lebhaftes Licht" und "Pin Light". Lebhaftes Licht:
Dieser Modi ist etwas komplizierter. Im Grunde genommen ist es eine Kombination der Modi "Abwedeln" und "Nachbelichten". Wenn die Füllfarbe hell ist, wird das Bild sozusagen noch heller (Verringerung des Kontrastes ), wenn die Füllfarbe dunkel ist, wird der Kontrast erhöht und damit das Bild dunkler gemacht.
Pin light:
Pin light ersetzt im Grunde genommen die Farben wenn die Füllfarbe sehr hell ist.
An sich kann man mit Ebenenmodi sehr viel machen, doch erst wenn man sie kombiniert entfalten sie ihre gesamte Stärke. Wenn man Ebenenmodi kombinieren möchte braucht man jedoch sehr häufig mehrere Kopien von einer Ebene. Deswegen ist es wichtig, dass man zumindest versucht etwas Ordnung zu behalten.
Ebenengruppen:
Um Ordnung zu wahren sind Ebenengruppen sehr gut geeignet. Im Grunde genommen ist eine Ebenengruppe eine Art Ordner in die ihr eure Ebenen hineinlegen könnt, um sie zu gruppieren. Um einen neue Ebenengruppe zu erstellen, müsst ihr einfach in eurem Ebenendialog rechts Klicken und dann den Punkt "Neue Ebenengruppe erstellen" auswählen:
Per Hold-And-Drop Prinzip könnt ihr eure Ebenen in die neue Ebenengruppe ziehen. Ebenengruppen können wie Ebenen unsichtbar gemacht werden und eine Maske bekommen. Sie können jedoch auch mit dem "-" zusammengeklappt werden, so das ihr die einzelnen Ebenen in der Ebenengruppe nicht mehr seht, oder mit "+" wieder auseinander geklappt werden.
Um Ordnung zu halten solltet ihr eure Ebenengruppe benennen. Klickt hierfür mit der rechten Maustaste auf eure Ebenengruppe und wählt dort den Punkt "Ebeneneigenschaften bearbeiten" aus. Nun sollte sich dieses Fenster öffnen:
Tippt nun einfach im Feld "Ebenenname" euren gewünschten Namen ein und klickt anschließend auf "OK".
Beispiel für Ebenenmodi Anwenden (Verschmelzen von Ebenen):
Leider kann man nicht genau sagen, wie man zwei Ebenen miteinander am Besten verschmelzen kann. Deswegen erkläre ich das Ganze an einem Beispiel, damit ihr das Vorgehen gut mitbekommt und es gegebenenfalls anpassen könnt.
Als erstes erstelle ich mir eine neue Ebenengruppe. Ich ziehe in diese meinen Wolfskopf und den Mond, damit ich eine untere Hintergrundebene besitze, auf die ich die Ebenenmodi anwenden kann. Ich wähle wie zuvor für die Wolfsebene Überlagern aus. Da ich nicht ganz mit dem Kontrast zwischen Wolf und dem Mond zufrieden bin, dupliziere ich meinen Wolfskopf und ziehe die neue Ebene über meinen ersten Wolf. Ich möchte den Wolf stärker sehen, deswegen soll er etwas dunkler sein. Aus diesem Grund wähle ich für den zweiten Wolfskopf den Modus "Nur Abdunklen" aus:
Nun besitzt der Mond jedoch Haare vom Wolf, die über den Mond hinausgehen. Dies kann ich unterbinden, indem ich eine passende Ebenenmaske zur Ebenengruppe hinzufüge, so dass alles außer dem Mond unsichtbar wird. (In meinem Fall tue ich dies, indem ich den Mond auswähle und dann die Ebenenmaske mit der Einstellung "Auswahl" übernehmen erstelle):
Exkurs rechteckige/elliptische Auswahl:
Falls ihr wie ich eine schöne geometrische Form auswählen wollt, könnt ihr diesen Bereich mit "Rechteckige Auswahl" (Tastenaufruf: "R") oder "elliptische Auswahl"("E") erzeugen (Werkzeugkasten erstes und zweites Symbol). Zieht zum Markieren eure Ellipse bzw. euer Rechteck so zurecht, dass euer Element vollständig markiert wird:
Um eure Auswahl endgültig festzulegen müsst ihr nun "F" drücken. (Wenn ihr mit demselben Tool in dem Bereich eures markierten Feldes klickt, könnt ihr eure Auswahl jedoch erneut anpassen)
Fortsetzung Beispiel für Ebenenmodi Anwenden (Verschmelzen von Ebenen):
Nun hat mein Wolf jedoch leider keine Ohren mehr. Da ich diese jedoch sehen möchte und sie am besten hell leuchten sollen, brauche ich einige weitere Ebenen. Aus diesem Grund dupliziere ich mir meinen Wolf und ziehe ihn über die Ebenengruppe, so dass sein Ebenenmodi auf die gesamte Ebenengruppe angewendet wird. Da ich nicht möchte, dass der Wolfskopf innerhalb des Mondes verändert wird, muss ich meine Ebenenmaske für den neuen Wolf jedoch zum Teil schwärzen. Um dies nicht mit der Hand zu machen, klicke ich mit der rechten Maustaste auf meine Ebenengruppe und wähle dort "Auswahl aus Maske" aus:
Nun kann ich auf die Maske meiner neuen Wolfsebene gehen und den Bereich des Mondes schwarz füllen. Ein bisschen muss ich noch mit der Hand und einem Pinsel nachhelfen, damit ich etwas Fell an der Seite des Mondes und zwischen den Ohren entfernen kann. Da meine Wolfsohren jedoch heller als der restliche Wolfskopf erscheinen sollen, muss ich nun die Helligkeit anpassen und etwas den Farbton ändern.
Helligkeit und Kontrast anpassen:
Um die Helligkeit zu erhöhen und dabei nur wenig Informationen über die einzelnen Konturen zu verlieren gehe ich unter "Farben"-->"Helligkeit und Kontrast anpassen":
Es öffnet sich nun ein neues Fenster, indem ich mit den Werten Helligkeit und Kontrast spielen kann, bis meine Ohren den gewünschten Helligkeitsgrad haben:
Wichtig: Achtet immer darauf, dass eure "Vorschau" aktiviert wird. Je heller ihr zudem euer Bild gestaltet, desto größer müssen auch eure Kontraste sein, damit die einzelnen Konturen nicht untergehen.
Farbton und Buntheit:
Da meine Helligkeit nun passt, möchte ich nun meine Ohren einen schönen Blauton geben. Hierfür gehe ich erneut unter den Leistenpunkt "Farben", dort wähle ich nun "Farbton und Buntheit" aus:
Die Einstellungen hierbei sind eigentlich selbst erklärend. Mit den Regler Farbton, kann ich im Farbspektrum wechseln. Die Farbsättigung gibt an wie Intensiv meine Farben erscheinen sollen und die Helligkeit macht das Bild heller (nach rechts) bzw. dunkler (nach links). Ich gebe meinen Wolfsohren nun eine schöne Türkise Farbe, jedoch sollen die Ohren auch noch wie der Mond leuchten.
Fortsetzung Beispiel für Ebenenmodi Anwenden (Verschmelzen von Ebenen):
Aus diesem Grund erstelle ich weitere zwei Wolfsohrenebenen. Als Grundlage benutze ich die Eben eingefärbte Ebene. Ich lasse ihren Modus auf "Normal" jedoch setze jedoch ihre Deckkraft (Punkt unter Modus) auf 15% herunter. Die Nächste Ebene dient dazu die Konturen zu verstärken und besitzt den Modus "Überlagern". Um einen Leuchteffekt zu erzeugen, bekommt die oberste Ebene den Modus "Abwedeln". Dieser Modus verstärkt extrem die hellen Pixel. Da ich sehr helle Wolfsohren habe, wirkt der Modus sehr stark, weswegen ich ihn gerade einmal 1% Deckkraft gebe. Nun muss ich die verschiedenen Ebenen nur noch farblich Anpassen:
Das Grundbild ist damit fertig, allerdings möchte ich den Augen noch einen größeren Kontrast und eine andere Farbe geben, also wähle ich die Augen aus, kopiere mir die Ebene und füge sie über den Wolfsohren ein.
Erneut passe ich die Farbe an:
Nun stehe ich jedoch vor einem Problem, die Augen wirken nun viel zu hart für das Bild, da die linke Seite des Mondes sehr hell ist und die dunklen Werte des Wolfes kaum zum tragen kommen:
Also erstellen ich erneut eine Wolfsebene, die direkt unter den Augen eingefügt wird. Ich gebe ihr eine komplett schwarze Ebenenmaske und male diese mit einem sehr weichen Pinsel an den passenden Stellen an, sodass die Konturen von der Ebene über die unteren Gelegt werden. Das Ergebnis:
Man kann gut erkennen, dass die Farben teilweise noch nicht perfekt sind, gerade um das rechte Auge. Es gibt einige Tricks wie etwa die Schatten und Glanzlichter anzupassen oder auf einen Teil des Bildes ein Farbabgleich zu wirken... Das sind jedoch Funktionen, deren Werte immer unterschiedlich sind. Oft muss man sie auch unterschiedlich auf verschiedene Bildteile anwenden und man kann nur durch Erfahrung oder durch viel ausprobieren die richtigen Werte finden. Am besten ihr versucht selbst ein bisschen zu experimentieren. ^^
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