Kapitel 9

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Wir reden noch eine Weile, bis wir beide einschlafen. Nach ein/zwei Stunden werde ich wieder wach und strecke mich ausgiebig. Da ich Stimmen höre, gehe ich zur Zellentür und setze mich an die Wand gelehnt an ihr ran. Was ich dadurch sehe, lässt mich lächeln. Kili unterhält sich mit der rothaarigen Elbin, die ihn zu uns gebracht hat.

Auf einmal stellt sich jemand in den Weg, sodass ich nichts mehr sehe.
,,Hey, Ihr steht mir im Weg!", sage ich.
Die angesprochene Person dreht sich um und geht aus dem Weg. Es ist der Elb, der uns hergebracht hat. Ich schaue zu ihm und sehe seinen Todesblick auf Kili liegen.

,,Ich kann Eure Gedanken förmlich hören", lasse ich ihn wissen, er schaut zu mir und sein Blick wird weicher.
,,Hat man Euch nicht beigebracht, dass man Gespräche anderer nicht belauscht?", fragt er mich.
,,Ich kann hier nicht weg, mir wird dieses Gespräch aufgebunden. Außerdem ist Kili mein Vetter, ich kann ihn nachher damit aufziehen. Was ist Eure Ausrede?", frage ich ihn provozierend.
,,Ich habe es nur zufällig mitbekommen. Ich wollte lediglich zu Euch", meint er.
,,Womit habe ich das denn verdient?", frage ich skeptisch und hebe eine Augenbraue.
,,Ich habe ein paar Fragen", antwortet er.
,,Auf noch eine Ausfragung kann ich gut verzichten. Die vom König hat mir gereicht", knurre ich leicht.
,,Dann stimmt es also", sagt er zu sich selbst.
,,Was stimmt?", frage ich nach.
,,Ihr seid die Tochter meiner Schwester", antwortet er.
,,Das wird ja immer besser", nuschle ich und seufze dann.
,,Und was bringt Euch die Erkenntnis nun?", frage ich nach.
,,Das bleibt abzuwarten", meint er und geht dann wieder.

Nach einer Weile sind Kili und die Elbin fertig mit Geschichten erzählen und sie geht weiter.
,,Was sah ich denn da, ein Liebespaar?", frage ich ihn, Augenbrauen wackelnd und einem schelmischen Lächeln auf den Lippen.
,,Wir haben uns nur unterhalten", verteidigt er sich.
,,Erzähl das deinem Stein", kichere ich.

Kurz ist es still, bis Kili mich vorsichtig anspricht.
,,Sag mal Cousinchen, du kennst dich doch gut mit Geschichte aus, oder?"
,,Ja, schon etwas, warum?"
,,Wie ist es mit der Liebe bei den Elben?", fragt er mich und ich schaue ihn verwundert an, da ich damit nicht gerechnet habe.
,,Das ist echt kompliziert. Bei den Elben ist es wirklich grausam und traurig", fange ich an zu erzählen.
,,Warum?"
,,Elben verlieben sich nur einmal richtig in ihrem ganzen Leben und Elben sind nun mal unsterblich. Du kannst dir also vorstellen, wie grausam es ist, wenn die Person, die man am meisten liebt, von dir geht und du nie wieder glücklich sein kannst. Aber dadurch weiß man auch, dass die Liebe echt ist", antworte ich ihm.
,,Und wie ist es bei den Zwergen?"
,,Und das fragt ein Zwerg", lache ich.
,,Die Zwerge können sich zweimal in ihrem Leben verlieben. Und Menschen, Menschen können sich so oft verlieben, wie es ihr Alter zulässt", erkläre ich ihm.
,,Und was ist mit dir? Du bist ja Elbin und Zwergin?", höre ich Fili fragen.
,,Wie es aussieht, haben wir einen geheimen Zuhörer", kichere ich.
,,Ich kann hier nicht weg, da bleibt mir nichts anderes übrig", verteidigt er sich.
,,Schon gut. Ich weiß nicht, wie es bei mir ist. Ich habe mich noch nie verliebt", gestehe ich.
,,Wirklich noch nie?"
,,Ich bin 65 Jahre und davon habe ich 60 in Bruchtal verbracht. Auch wenn man viele verschiedene Leute in Bruchtal kennenlernt, war nie jemand dabei, der mein Interesse geweckt hat", erkläre ich.
,,Viele Elben kommen mit meiner rebellischen Zwergenart nicht zurecht und wenn man mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin, dann wird es nichts", sage ich.
,,Wer könnte dich nicht lieben?", meint Fili.
,,Uh, was für ein Charmeur", lache ich und spüre leichte Röte im Gesicht.
,,Ok, Schluss jetzt ihr drei. Ihr solltet euch noch etwas Schlaf holen", hören wir hinter mir und überrascht drehe ich meinen Kopf in die Zelle.
,,Haben wir dich geweckt?", frage ich nach.
,,Nein, alles gut. Ihr könnt den Schlaf aber gebrauchen", meint Thorin.
,,Ihr habt ihn gehört. Gute Nacht, Jungs", wünsche ich den beiden und gähne kräftig.
,,Gute Nacht, Cousinchen", sagen beide, was mich grinsen lässt.

Ich baue mir aus meinem Mantel und meinem langärmligen Oberteil ein Kissen und lege mich wieder schlafen. Als ich eingeschlafen bin, setzt sich Thorin neben mich und legt meinen Kopf auf seinen Schoß. Er streicht mir eine weißblonde Haarsträhne hinters Ohr und beobachtet mich beim Schlafen.

~♡~

Kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, erscheint Bilbo vor der Zelle von Thorin und mir. Thorin weckt mich und Bilbo schließt die Zellentür auf.

,,Shh...hier sind immer noch überall Wachen", ermahnt der Hobbit die Zwerge.
,,Das hast du klasse gemacht, Bilbo", lobe ich ihn.

Wir folgen Bilbo die Treppe hinunter, bis wir im Keller landen.
,,Wir sind im Keller! Du solltest uns hier herausbringen und nicht tiefer hinein", meint Kili verzweifelt.
Bilbo bringt uns zu ein paar leere Fässer und meint, wir sollen dort hineinklettern. Bei mir macht, es klick und ich hieve mich in eines der Fässer. Ich strecke meinen Kopf raus und schaue die andern verwundert an.
,,Kommt ihr endlich, oder wollt ihr dort stehen, bis die Wachen hier unten ankommen? Die leeren Fässer werden den Fluss hinunter zu einem Kahnführer getrieben", erkläre ich ihnen.
,,Das ist unser Weg hier raus", stellt Thorin fest.
,,Na los, rein da!", befiehlt er und sie machen es.
Bilbo betätigt den Hebel und wir werden in den Fluss gekippt.

Wir warten noch ein paar Minuten, bis Bilbo zu uns stößt und wir machen uns auf den Weg flussabwärts. Leider kommen wir nicht gerade weit, da man ein kleines Tor schießt, wodurch die Fässer nicht weiter kommen. Kurz dachte ich, das war's jetzt, doch werden die Elben von Orks angegriffen und es entsteht ein Kampf zwischen Orks und Elben. Kili klettert aus seinem Fass, da er den Hebel entdeckt hat, mit dem er das Tor wieder öffnen kann. Leider entgeht ihm dabei der große Ork, der mit einem Pfeil auf ihn zielt. Ich springe aus meinem Fass und schaffe es gerade noch rechtzeitig, mich zwischen Pfeil und Kili zu stellen, sodass der Pfeil mich nun am Oberschenkel trifft.

Ich zische Schmerz erfüllt auf, bleibe aber schützend vor Kili stehen.
,,Anila, alles gut bei dir?", fragt er mich.
,,Leg den Hebel um!", weise ich ihn an.
,,Was?!"
,,Mach schon!", sage ich und schaue zu ihm nach hinten.

Der Ork schießt noch einen Pfeil auf Kili, aber auch diesen fange ich mit meinem Oberschenkel ab. Leider ist es fast die gleiche Stelle und einen Schmerzschrei kann ich mir nicht verkneifen.
,,Naira!", höre ich Thorin besorgt rufen.
Kili legt den Hebel um und das Tor wird geöffnet. Kili begibt sich wieder in sein Fass und meines wird von Balin festgehalten. Ich ziehe mir noch schnell die Pfeile aus meinem Bein und springe in das Fass. Von der Verfolgung von Elben und Orks bekomme ich nicht sonderlich viel mit, da ich versuche nicht zu kentern und die Schmerzen weg zu atmen.

Während wir weiter den Fluss hinaustreiben, haben die Elben einen Ork festgenommen und zum König gebracht.
,,Sag mir, was du weißt und ich werde dich freilassen", sagt der König.
,,Welches Interesse habt Ihr an dieser Gemeinschaft aus 14? Was geht Thorin Eichenschild Euch an?", fragt Legolas, der Sohn des Königs den Ork.
,,Nicht mehr! Die zwei Morgul Pfeile, die den schwarzhaarigen Bogenschützen treffen sollten, trafen das weißblonde Weib. Das Gift wird sich in ihr ausbreiten, sie ist so gut wie tot!", lacht der Ork.
,,Du liebst es zu töten Ork, dir gefällt der Tod? Dann will ich ihn dir geben", meint Tauriel und will den Ork umbringen, doch hält Thranduil sie auf und schickt sie fort.
,,Was interessiert mich eine Frau? Beantworte die Frage", meint Thranduil.

Nachdem er seine Antworten hat, enthauptet er den Ork und befehlt Legolas, die Tore zum Königreich zu schließen.
,,Keiner gelangt in das Königreich und niemand verlässt es!"
,,Und was ist mit Naira? Hast du nicht gehört, was der Ork sagte? Sie wird sterben!", fragt der Prinz seinen Vater.
,,Es war ihre Entscheidung, mit den Zwergen zu gehen, also muss sie auch mit den Konsequenzen leben."
,,Sie ist das einzige, was dir von Lùthien geblieben ist und du willst sie einfach sterben lassen?!"

Doch antwortet Thranduil nicht darauf.

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