Kapitel 7

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Am nächsten Morgen stehen die Zwerge in der Küche und beobachten Beorn, wie er Holz hackt. Gandalf will Beorn eigentlich schonend darauf vorbereiten, dass 13 Zwerge in seinem Haus sind, doch leider vermasseln sie es auf ganzer Linie und Beorn ist aufgewühlt. Als Letztes kommt Thorin raus und Beon beruhigt sich wieder etwas.
,,Hey Beorn, sie gehören zu mir”, richte ich die Aufmerksamkeit aller auf mich.
,,Guten Morgen”, wünsche ich den Zwergen und stelle den Korb mit Kräutern ab.
,,Diese Zwerge gehören zu dir?”, fragt Beorn mich und ich nicke.
,,Sie sind Freund und wirklich nett. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, weil ich nicht früher etwas gesagt habe”, antworte ich.
,,Schon gut”, meint er und wir gehen rein.
,,Na schön, wer hat Hunger auf Frühstück?”, frage ich und alle Hände gehen hoch.
,,Natürlich, was habe ich auch erwartet”, kichere ich. 

,,Also Ihr seid der, den sie Eichenschild nennen, also sagt mir, warum macht Azog der Schänder Jagd auf euch?“, fängt Beorn das Gespräch an, während er Fili Milch einschenkt.
,,Du weißt von Azog”, stellt Thorin fest.
,,Wer weiß nicht von ihm”, sage ich und stelle Bombur noch einmal was hin.
,,Mein Volk war das erste, welches in den Bergen lebte. Bevor die Orks aus dem Norden kamen. Der Schänder hat fast meine ganze Familie umgebracht, doch einige hielt er sich als Sklaven. Nicht zum Arbeiten, zum Zeit vertreibt! Hautwechsler einsperren und zu foltern schien ihn zu belustigen”, erzählt Beorn.
,,Gibt es noch mehr wie dich?”, fragt Bilbo.
,,Einst gab es viele”
,,Und jetzt?”
,,Jetzt gibt es nur noch einen”, antwortet Beorn und stellt die Kanne weg.
,,Ihr müsst den Berg vor den letzten Herbsttagen erreichen”, meint er und setzt sich hin, während ich wie jedes Mal, wenn ich hier bin, die Fessel versuche von seinem Handgelenk zu entfernen. 
,,Ehe der Durinstag zu Ende geht, ja”, meint Gandalf wissend. 
,,Ihr habt nicht mehr viel Zeit”, meint Beorn und ich hole eine Handfeile aus meiner Tasche und fange an zu feilen.
,,Darum müssen wir durch den Düsterwald”, erklärt Gandalf.
,,Eine Dunkelheit liegt über diesem Wald. Grausame Wesen kriechen im Dickicht umher. Nur in großer Not würde ich mich dort hinein wagen”, erzählt Beorn.
,,Das hört sich nach Spaß an”, sage ich und habe Beorn fast befreit. 
,,Wir werden den Elbenweg nehmen, der ist noch sicher”, meint Gandalf.
,,Sicher? Die Waldelben des Düsterwalds sind anders. Sie sind weniger klug, dafür gefährlicher, aber was macht das schon”, erklärt Beon.
,,Irgendwie fühle ich mich angegriffen….Ah! Geschafft!”, rufe ich fröhlich aus und halte die Fessel in der Hand. 
,,Wie meinst du das?”, fragt Thorin, der meine Freude und was ich eben geschafft habe, ignoriert. 
,,In dieser Gegend wimmelt es von Orks, es werden stetig mehr und ihr seid zu Fuß unterwegs. Ihr erreicht diesen Berg niemals lebend”, antwortet Beorn und steht auf. 

Ich haue Bofur eine runter, als ich sehe, wie er die kleine Maus wegschubst und nehme sie in meine Hände.
,,Ich mag keine Zwerge, sie sind gierig und Blind. Blind für das Leben derer, die sie für geringer halten als sich selbst”, sagt er und hält mir die Hand hin, in der ich die Maus lege. 
,,Doch Orks hasse ich mehr, was braucht ihr?”, fragt er Thorin und auf meinem Gesicht bildet sich ein Lächeln.

Beorn gibt uns Proviant und Pferde, damit wir zum Düsterwald reisen können.
,,Du weißt, zweimal täglich, morgens und abends! Und das gründlich Abwaschen nicht vergessen”, weiße ich ihn darauf hin und reiche ihm die Wundpaste aus den Kräutern, die ich heute Morgen gesammelt habe.
,,Wir haben ein kleines Problem”, meint Balin.
,,Was für eines?”, frage ich nach.
,,Wir haben ein Pferd zu wenig“, antwortet er.
,,Und Tilion habe ich nicht hinausgelassen, als ich aufgebrochen bin”, stelle ich fest und erblicke dann eine Hand vor meinem Gesicht.
Ich sehe auf und sehe Thorin, der mir die Hand reicht.
,,Du kannst bei mir mit reiten”, meint er.
,,Einverstanden”, sage ich, greife seine Hand und mit seiner Hilfe schwinge ich mich hinter ihm auf das Pferd.
,,Reitet schnell, die, die euch folgen, sind nicht weit”, meint Beorn und wir machen uns auf den Weg zum Düsterwald. 

~♡~

Dort angekommen, steigen wir ab und nehmen unser Gepäck, damit die Pferde wieder zurück zu Beorn können.
,,Meines nicht”, ruft Gandalf auf einmal.
,,Anila führe sie weiter”, meint er und sattelt auf.
,,Was?! Warum denn ich?”, frage ich leicht panisch.
,,Du bist zur Hälfte Elbin, du bist resistenter gegenüber dem Zauber des Waldes. Wir sehen uns am Außenposten von Erebor und verlässt nicht den Weg”, meint er und damit ist er auch verschwunden.
,,So ein Dreck. Ich verfluche dich Elbenseite”, schimpfe ich auf Elbisch.
Seufzend drehe ich mich um und laufe auf den Wald zu.
,,Los, lasst es hinter uns bringen”, sage ich zu den anderen und sie folgen mir in den Wald.

Nach einer Weile laufen, bleibe ich stehen und schaue mich um.
,,Was ist los?”, fragt Thorin.
,,Die Brücke ist kaputt. Wir dürfen den Fluss nicht einfach so überqueren, er ist verzaubert", erkläre ich und suche weiter nach einer Möglichkeit, wie wir über den Fluss kommen. 
,,Wie sieht es hier aus?”, fragt Bilbo und zeigt auf ein paar Ranken, die über dem Fluss hängen.
,,Super gemacht Bilbo, das könnte klappen, aber ob die Ranken alle von uns halten?“, lobe ich ihn.
,,Wir sollten jemanden vorschicken, jemand, der klein und leicht ist”, meint Thorin und alle schauen mich an.
,,Warum denn ich?”, frage ich.
,,Du bist eine Frau, sie sind leichter als Männer und du bist eine Elbin”, antwortet Bofur.

Vor mich hin fluchend, mache ich die Sachen fester und fange an zu klettern.
,,Warum kann ich nicht als Mann geboren sein! Das würde mir einiges ersparen”, nuschle ich und rutsche kurz vor dem anderen Ufer weg. 
Ich kann mich noch rechtzeitig festhalten, dass ich nicht in den Fluss falle. Mit einem Salto lande ich auf der anderen Seite. Ich drehe mich um und sehe, dass mir alle gefolgt sind, obwohl ich noch nichts gesagt habe. Neben mir landen Bilbo und Thorin, die es weitaus besser hinüber geschafft haben als die anderen. 
Ein Rascheln ertönt vom anderen Ufer und ein wunderschöner weißer Hirsch tritt aus dem Dickicht. Es scheint, als würde er in meine Seele sehen, doch merke ich auch, wie Thorin seinen Bogen spannt und den Pfeil auf den Hirsch zielt. Ohne meinen Blick von dem schönen Tier abzuwenden, drücke ich Thorins Bogen runter und hindere ihn so zu schießen. Ich schließe meine Augen und beuge mein Haupt etwas. Der Hirsch verschwindet und ich entferne meine Hand vom Bogen.
,,Man schießt nicht auf Hirsche”, sage ich und richte meinen Blick zu Thorin.
,,Besonders auf keine Weißen, es sind heilige Tiere”, erkläre ich und dann platscht es laut.

Erschrocken richte ich meinen Blick nach vorne und sehe, dass Bombur in den Fluss gefallen ist. Seufzend reiche ich Bilbo meine Waffen und begebe mich in den Fluss, um Bombur herauszuziehen.
,,Wird er jetzt sterben?”, fragt Bofur leicht panisch, als ich wieder am Ufer ankomme.
,,Nein, er wird nur eine Weile lang schlafen”, antworte ich und zu viert tragen die Zwerge den schlafenden Bombur.  

Nach etwas gegen machen wir Rast, damit die vier Zwerge sich mal ausruhen können. Ich schließe meine Augen und drifte kurz weg.

,,Du Vater?”, höre ich eine kleine Mädchenstimme fragen und verwundert drehe ich mich um. 
Ich sehe ein kleines Mädchen, nicht älter als vier Jahre. Sie hat schulterlange blonde Haare, die niedlich zu einem geflochtenen Zopf zusammengebunden sind. Ihre blaugrauen Augen schauen fragen zu ihrem Vater, welcher sie auf seinen Schoß setzt, doch leider kann ich sein Gesicht nicht erkennen.
,,Was ist los, Naira?”, fragt der Vater seine Tochter, welche Naira zu heißen scheint.
,,Warum habe ich keine Mutter, wie jeder andere auch?”, fragt sie und schaut ihn gespannt an.
,,Weißt du Prinzessin, deine Mutter war sehr krank, als du auf die Welt kamst, doch nun ist sie an einem besseren Ort und ist wieder gesund“, versucht er ihr zu erklären.
,,Und warum ist sie nicht hier bei uns? Liebt sie uns nicht?”
,,Deine Mutter liebt uns sehr, mehr als alles andere. Wer könnte dich nicht lieben. Sie ist an diesem Ort, weil sie nur dort gesund sein kann”, antwortet er.
,,Können wir sie mal besuchen gehen?”, fragt die Kleine hoffnungsvoll.
,,Eines Tages wirst du sie wieder sehen, da bin ich mir sicher”, meint er mit Trauer in der Stimme.

Ich öffne meine Augen und befinde mich wieder im Düsterwald.

Was bei den Valar war das denn? Dieses Mädchen kam mir so vertraut vor, doch warum nur’ 

Ich hänge meinen Gedanken nach, bis die Zwerge auf einmal loslaufen und vom Weg abkommen.
,,Hey Jungs! Kommt zurück, wir sollen auf dem Weg bleiben. Und dieser ist hier!”, rufe ich ihnen nach, doch hören sie nicht auf mich und fangen an, im Wald herumzuirren.

Der Hobbit und ich laufen ihnen nach und zack haben wir uns verirrt. So langsam wird auch mein Verstand vernebelt und weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Bilbo und ich setzten uns an einen Baum gelehnt, während die Zwerge diskutieren, wie wir hier herauskommen. So langsam beginnt mein Kopf zu schmerzen und ich schließe meine Augen. 

,,Vater, Vater?!”, ruft die kleine Naira panisch und irrt durch ganz viele Gänge. 
Leute laufen schreiend weg und überall ist Feuer. Die kleine Naira versucht in dem ganzen Tumult ihren Vater zu finden. Ich höre Drachengebrüll und spüre das Beben des Bodens.
,,Naira!”, ruft jemand das kleine Mädchen und eine Sekunde später wird sie auf den Arm genommen und hinausgetragen.
Als sie in Sicherheit war, wird sie abgesetzt und ein Mann beugt sich runter zu ihr.
,,Du bleibst hier, bis dein Vater kommt und dich holt, ja?”, meint er und sie nickt.
,,Ja, Großvater Thrain”, stimmt sie zu und der Zwerg geht wieder.
Doch durch ein weiteres Erschüttern der Erde gibt der Boden unter der 4-Jährigen nach und sie fällt rückwärts den kleinen Berg hinunter. Sie schlägt sich ihren Kopf an einem Stein auf und landet in einem Fluss.

Durch Thorins lauter Stimme werde ich aus dem Geschehen gerissen und schaue verwirrt zu ihnen.
,,Seid still! Hört ihr das?”, fragt er und gespannt lauschen alle dem Wald. 
Zunächst ist es still, doch kurz darauf hören wir knacken und tippel Geräusche. Ehe wir uns versehen, fallen riesige Spinnen über uns her und wickeln uns in ihre Netze.

Riesige Spinnen?! Das war so klar, dass mir so etwas passieren muss!

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