Kapitel 3
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,,Ich glaube, wir sollten uns unterhalten. Es sind so eben ein paar Fragen aufgekommen”, meint Gandalf zu Elrond und dieser nickt.
Die beiden laufen durch Bruchtal und unterhielten sich.
,,Was meintet Ihr damit, dass sie zu der Gemeinschaft gehört?”, fragt Gandalf.
,,Wie Ihr wisst, ist Anila zur Hälfte Elb und zur anderen Hälfte Zwerg. Sie gehört auch nicht wirklich zu der Gemeinschaft, sondern gehört ihre Zwerge Abstammung zum Volk Durin”
,,Wann habt Ihr sie aufgenommen?”
,,Elladan und Elrohir fanden sie vor 60 Jahren in der Nähe von Bruchtal. Durch irgendetwas hatte sie sich eine Wunde am Kopf zugefügt, was zu Folge hatte, dass sie keinerlei Erinnerung hat, wer sie ist oder woher sie stammt”, erklärt Elrond und Gandalf geht ein Licht auf.
Wütend stampfe ich in mein Zimmer und schnappe mir mein Schwert, bevor ich mich auf den Weg zum Trainingsplatz mache. Ich stelle mich in Kampfstellung und atme noch einmal tief ein, danach schlage ich wütend auf die Strohpuppe ein. Solange bis das Stroh auseinander gefetzt überall verteilt liegt. Das mache ich auch mit den anderen fünf Puppen, bis die Sonne wieder aufgeht.
~♡~
Ich hole zum letzten Schlag aus und enthaupte die letzte Puppe nun. Schwer atmend und verschwitzt, senke ich mein Schwert.
Als ich spüre, wie sich jemand von hinten nähert, drehe ich mich um und halte der Person mein Schwert an die Kehle. Vor mir steht jetzt ein blonder Zwerg, welcher seine Hände abwehrend hochhält und mich etwas ängstlich anschaut. Meine Gesichtszüge werden wieder weicher und ich senke mein Schwert.
,,Hat man Euch nicht gelehrt, dass man sich an keinen Elb heranschleicht?”, frage ich ihn und wische mir den Schweiß von der Stirn.
,,Nicht ganz, es ist meine erste Begegnung mit einem”, gesteht er.
,,Dann sei Euch verziehen”, sage ich und lächle ihm leicht zu.
,,Zu gütig von Euch”, meint er, was mich kichern lässt.
,,Was führt Euch zu mir?”, frage ich und stecke mein Schwert weg.
,,Nun ja, mein Bruder wollte sich bei Euch entschuldigen. Dafür, dass er Euch mit Kartoffelpüree bewarf”, erklärt er und ich verziehe kurz mein Gesicht, bei der Erinnerung daran.
,,Bitte erwähnt es nicht mehr”, bitte ich ihn darum.
,,Verzeiht, ich wollte Euch nicht beschämen”, entschuldigt er sich.
,,Nun gut, wo ist Euer Bruder denn?”, frage ich belustigt, da ich ihn nirgends sehen kann.
Der blonde Zwerg dreht sich einmal im Kreis und schaut mich dann peinlich berührt an.
,,Eben war er noch da”, meint er und ich muss wieder kichern.
,,Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt”, fällt es ihm ein.
,,Ich bin Fili aus den Blauen Bergen”, stellt er sich jetzt vor und verbeugt sich vor mir.
,,Es ist mir eine Freude Euch kennenzulernen”, sage ich, doch bevor ich mich vorstellen kann, werden wir unterbrochen.
,,Wusste ich doch, dass ich dich hier finde Anila”
Verwundert drehe ich mich um und sehe meine Schwester Arwen auf mich zu laufen.
,,Oh nein”, hauche ich.
Ihr Blick wendet sich von mir ab und schaut zu den demolierten Puppen. Sofort wird ihr Blick tadelnd und das Gemecker geht los.
,,Was hast du nun wieder angestellt? Hatte Vater dich nicht darum gebeten, deine Wut zu zügeln?”, tadelt sie mich.
,,Lieber die Puppen als er!”, gebe ich zurück.
,,Wie dem auch sei, mach dich bitte frisch, damit wir mit dem Unterricht beginnen können”, übergeht sie meinen Kommentar.
Ich laufe los und drehe mich noch einmal zu Fili um.
,,Man sieht sich”, verabschiede ich mich mit einem strahlenden Lächeln und verlasse weiter lächelnd den Platz mit Arwen.
,,Er gefällt dir, habe ich recht?”, fragt sie mich dann auf dem Weg.
,,Wen?”, frage ich verwirrt nach.
,,Na der blonde Zwerg”, hilft sie mir auf die Sprünge.
,,Ach quatsch, er ist nett, das ist alles”, winke ich ab.
,,Dein Dauergrinsen sagt aber etwas anderes. Du hast dich Hals über Kopf in ihn verliebt”, neckt sie mich.
,,So ein Schwachsinn. Das habe ich in den letzten 40 Jahren nicht und das habe ich auch jetzt nicht!”
,,Jaja, rede es dir ruhig weiter ein”, meint sie und ich seufze nur.
~♡~
Erneut lasse ich einen Seufzer los und lege meinen Kopf auf den Tisch.
,,Nun komm Anila, so schwer ist es nun auch nicht”, spricht Arwen.
,,Ich kann Dichtkunst nicht leiden. Es ist die reinste Folter”, quengele ich, was Arwen zum Lachen bringt.
,,Geschichte finde ich viel interessanter”, meine ich und lasse mich in das Gras zurückfallen.
,,Gewiss findest du das, es ist am weitesten vom Lady Dasein entfernt”, kichert sie und setzt sich neben mich.
,,Oh, da liegst du leider falsch, geliebte Schwester. Waffenkunst liegt am weitesten vom Lady Dasein entfernt”, berichtige ich sie.
,,Gewiss tut es das. Sag Anila, was war der Anlass für dein Verschwinden?“, fragt meine Schwester mich.
,,So recht weiß ich es auch nicht. Ich fühle mich so eingeengt und habe Sehnsucht“, antworte ich.
,,Wonach denn?”
,,Wenn ich das nur wüsste”, meine ich und schaue gedankenverloren in die Wolken.
,,Mir ist nicht entgangen, dass du und Vater nicht mehr miteinander sprecht”, sagt Arwen.
,,Wir hatten vergangene Nacht einen Streit. Irgendetwas verschweigt er mir, was es mit den Zwergen auf sich hat”, erkläre ich ihr.
,,Anila”, höre ich Vaters Stimme, richte mich verwundert auf und schaue ihn an.
,,Auf ein Wort bitte”, meint er noch und ich stehe sofort auf.
,,Aber natürlich”, sage ich und folge ihm dann.
,,Ich mache mir Sorgen, Anila”, fängt er das Gespräch an, während wir durch Bruchtal laufen.
,,Um was?”, frage ich.
,,Um dich!”, meint er.
,,Du benimmst dich in letzter Zeit sonderbar.”
,,Ich weiß selbst nicht, was in mir vorgeht. Ich verspüre eine Sehnsucht”, erkläre ich und schaue in die Ferne, als würde ich dort eine Antwort finden.
,,Wonach?“, fragt er mich.
,,Ich weiß es nicht, Adar. Ich fürchte, darin liegt das Problem”, antworte ich und schaue ihn an.
,,Wirklich eigenartig”, er will eigentlich noch etwas sagen, wird von mir jedoch unterbrochen.
,,Bei den Valar”, sage ich beschämt, lege mir eine Hand auf die Augen und drehe mich zu Adar.
Die Zwerge haben sich beim kleinen Wasserfall niedergelassen und baden erfreut ausgiebig. Ohne Kleidung!
,,Diesen Anblick bekomme ich nie mehr los”, stelle ich verzweifelt fest.
Ich spüre Vaters Hand an meinem Rücken und führt mich fort von diesem Ort.
,,Du kannst deine Augen wieder öffnen”, verkündet er mir und ich tue, was er mir sagt.
,,Ist diese Sehnsucht der Grund für dein langes Ausreiten?“, fragt Adar mich und ich nicke.
,,Ja, jedes Mal, wenn ich ausreite, dann zieht es mich nach Norden”, erkläre ich ihm.
,,Das ist wirklich sonderbar”, meint er und seufzt dann.
,,Ich werde mir etwas überlegen, wie wir herausfinden, was nach dir verlangt”, sagt er und lächelt mich an.
,,Danke, Adar”, bedanke ich mich und umarme ihn.
~♡~
In der darauffolgenden Nacht finde ich keine Ruhe und beschließe, etwas durch Bruchtal zu laufen. Gedanken versunken laufe ich an Blumen, Bäumen und Gebäuden vorbei, bis ich an einem abgelegenen Wasserfall ende. Ich setze mich an das Wasser und blicke hoch zum funkelnden Sternenhimmel.
,,Einst lebte im Garten von Valinor ein einsamer Schatten der Nacht.
Er liebte ein Mädchen des Blütenvolks vom Glanz ihrer Farben entfacht.
A na ta míra Lórien, a na ta míra Lórien, a na ta míre nore mi Valinor.
A na ta míra Lórien, a na ta míra Lórien, a na ta míre nore mi Valinor.
Sie trafen sich heimlich im Dämmerlicht, die Stunden vergingen so schnell.
Dem Hüter der Gärten entging er nicht, der Tanz zwischen dunkel und hell.
A na ta míra Lórien, a na ta míra Lórien, a na ta míre nore mi Valinor.
A na ta míra Lórien, a na ta míra Lórien, a na ta míre nore mi Valinor.
Ótye, ótye merin ólata, melda mi Valinor
Ótye, ótye merin ólata melda mi Valinor”, singe ich allein für mich, glaubte ich zumindest.
,,Ihr habt eine wundervolle Stimme”, lobt mich eine männliche Stimme von hinten.
Versteckt drehe ich mich herum und erblicke Thorin, den Anführer der Zwerge, die hier noch verweilen.
,,Danke, doch solltet Ihr nicht bei Eurem Trupp sein und rasten?”, frage ich nach.
,,Ich konnte nicht schlafen. Ich bin etwas gewandert und habe Euren Gesang gehört”, antwortet er mir und setzt sich neben mich, nachdem er meine Erlaubnis bekommen hat.
,,Und was ist mit Euch?”
,,Ebenfalls. Ich konnte nicht schlafen. Ich komme immer her, wenn dies passiert, was zurzeit häufig der Fall ist”, gebe ich ihm bekannt.
,,Ist das der Grund, warum Ihr Euch mit Elrond gestritten habt?”
Verwundert schaue ich ihn an, blicke dann aber hoch zum Sternenhimmel.
,,Nein, nicht direkt. Eher wegen meines ungehobelten Benehmens momentan. So bin ich nun mal. Schließlich bin ich nur zur Hälfte eine Elbin”, gestehe ich und Thorin schaut mich überrascht an.
,,Seit wann lebt Ihr schon in Bruchtal?”, fragt er aufgeregt und ich kann etwas Hoffnung in seinen Augen glitzern sehen.
,,Seit ich denken kann, ich bin hier aufgewachsen", antworte ich und dieses Glitzern verschwindet in seinen Augen und wird ersetzt durch Trauer und Enttäuschung.
,,Ihr habt jemand sehr wichtigen verloren, oder?”
,,Meine Tochter, doch bin ich mir sicher, dass sie noch lebt”, meint er und ich höre die Entschlossenheit aus seiner Stimme.
,,Ich bin mir sicher, Ihr werdet sie finden. Vater sagt immer, dass die Eltern immer wissen, wo ihre Kinder sind und wie es ihnen geht. Sie haben es im Gefühl. Deswegen hätte er auch immer beim Verstecken spielen gewonnen”, erzähle ich und muss kichern, was ihn zum Lächeln bringt.
,,Was ist mit Euch, könnt Ihr singen?”, frage ich neugierig.
,,Far over the misty mountains cold
To dungeons deep and caverns old
We must away ere break of day”
,,To find our long-forgotten gold”, steige ich mit ein.
,,The pines were roaring on the height
The winds were moaning in the night
The fire was red, it flaming spread
The trees like torches blazed with light”, singen wir zusammen und Thorin schaut mich überrascht an.
,,Woher kennt Ihr es?”
,,Ich liebe die alten Geschichten und Legenden rund um Mittelerde. Wenn ich Bruchtal schon nicht physisch verlassen kann, dann eben mit den Büchern”, antworte ich.
,,Ihr habt Bruchtal nie verlassen?”
,,Außer zum Ausreiten, nicht nein. Wegen einem schlechten Gewissen meines Vater gegenüber, bin ich immer zurückgekehrt auch wenn ich die Sehnsucht spüre”
,,Wie wäre es, wenn Ihr uns begleitet?”, schlägt er mir vor und ich schaue ihn mit Unglauben an.
,,Ist das Euer ernst?”, frage ich und er nickt.
,,Wir haben leider keinen Vertrag mehr, wo Euch was zusteht”, meint er und fängt an zu grübeln.
,,Das brauche ich nicht. Ich möchte nur wegen dem Abenteuer mit Euch reisen. Erfahrung und Wissen ist mir Schatz genug”, erkläre ich ihm mit einem aufgeregten Glitzern in den Augen.
,,Dann ist es entschieden. Willkommen in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild!”
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