Kapitel 19

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Nach kurzer Schwärze bin ich wieder auf den Beinen und schaue mich nach Fili um, welcher auch den Turm hinuntergestürzt ist. Zu meinem Glück finde ich hin recht nah bei mir und untersuche ihn schnell.

Er hat keine schweren Verletzungen, so weit wie ich es sehen kann.
,,Fili?”, frage ich besorgt und rüttel an ihm, doch bekommen ich keine Regung von ihm.
In mir steigt die Panik auf und mir fangen an, Tränen die Wangen hinunterzulaufen.
,,Fili!”, versuche ich es noch einmal, doch bekomme ich wieder keine Regung. 
Schnell lege ich meinen Kopf auf seine Brust, um zu hören, ob sein Herz noch schlägt. Zu meiner Erleichterung schlägt es noch und ich spüre, wie sich seine Brust leicht hebt und senkt, was mir zu verstehen gibt, dass er noch atmet. Ich atme auf und schleife ihn an einen sicheren Ort. Dort versorge ich ihn schnell und gehe sicher, dass er auch wirklich in Sicherheit ist. 
,,Ich komme bald wieder zurück und hole dich”, flüstere ich ihm zu, gebe ihm einen Kuss auf die Lippen und mache mich dann auf die Suche nach den anderen. 

Wie es scheint, war ich doch eine Zeit lang bewusstlos. Denn der Krieg scheint vorbei zu sein. Mein Weg führt den Turm wieder hoch, wo ich kurz darauf Stimmen höre und ihnen folge.
,,Warum tut es so weh?”, fragt eine weibliche Stimme weinend.
,,Weil sie echt war”, antwortet eine männliche Stimme.
,,Wenn das die Liebe ist, dann will ich sie nicht!”

Ich biege um die Ecke und gelange wieder ins Freie, doch was ich sehe, lässt mich kurz aufhören zu atmen.
Tauriel sitzt weinend auf dem Boden neben Kili, welcher tot auf dem Boden liegt.
,,Ich möchte ihn begraben”, meint sie und gibt ihm einen Kuss.
,,Das kannst du nicht”, finde ich nun meine Stimme wieder und mache mich bemerkbar.
Tauriel schaut mich an und Thranduil dreht sich zu mir um.
,,Er wird bei seinen Vorfahren begraben, in den Hallen der Könige”, erkläre ich und ein schlechtes Gefühl breitet sich in mir aus.
,,Vater!” hauche ich entsetzt und laufe los. 

Völlig außer Atem komme ich auf dem großen See an und erkenne drei Gestalten darauf. So schnell ich kann, laufe ich auf Bilbo und meinen Vater zu.
,,Vater!”, rufe ich panisch und komme schlitternd vor ihm zu stehen.
,,Nein, bitte nicht”, sage ich und knie mich zu ihm runter.
Vater hat eine große Bauchwunde, welche unaufhörlich blutet und sein Blick ist starr und leer zum Himmel gerichtet.
,,Vater!”, sage ich erneut und presse meine Hände auf seine Wunde, um sie zu stillen.
,,Vater?”, frage ich mit brüchiger Stimme, doch bekomme ich keine Antwort.
,,Nein, bitte nicht. Vater!”, flehe ich, doch bekomme ich wieder keine Regung von ihm.
,,Bilbo?”, frage ich flehend den Hobbit, doch schaut dieser mich nur niedergeschlagen an.
,,Nein, nein, nein”, wiederhole ich immer wieder und will es nicht wahrhaben, doch als ich auch keine Atmung von ihm spüre, breche ich weinend zusammen. 
Ich kralle mich an seine Brust und schreie meinen Schmerz hinaus. Über das ganze Schaltfeld ist mein Schrei zuhören und jeder kann meinen Schmerz heraushören, den ich in diesem Moment erleiden muss. 

Das die andern Zwerge und Gandalf nun auch auf dem See angekommen sind, bekomme ich nicht mit. Auch, dass sie Fili in den Berg gebracht haben, habe ich nicht bemerkt. Erst als mich zwei starke Hände an den Armen packen und mich sanft aber bestimmend von Vater wegziehen, bekomme ich meine Außenwelt wieder etwas mit.

Am ganzen Körper zitternd und schluchzend lasse ich mich von demjenigen, welcher mich gepackt hat, weg bringen. Ich werde auf einen Stein gesetzt und vor meinem Gesicht erscheint Thranduil, welcher sich vor mich gekniet hat. 
,,Ich weiß, es hört sich unmöglich an, doch du musst dich beruhigen”, meint er zu mir.
,,Ich konnte mich noch nicht einmal von ihm verabschieden”, sage ich und breche wieder in Tränen aus.
,,Es schmerzt, ich weiß. Doch bin ich mir sicher, dass er nicht gewollt hätte, dass du so um ihn trauerst”, meint er.
,,Ich konnte mich nicht entschuldigen, für das, was ich ihm an den Kopf geworfen habe. Wir sind im schlechten auseinander gegangen. Ich bin schuld an dem Tod meiner beiden Eltern!”
,,Wie meinst du das?”, fragt er mich und ich schaue ihn mit Tränen in den Augen an.
,,Mutter ist aufgrund meiner Geburt gestorben. Vater hat dir nichts gesagt, weil er nicht wollt, dass du mich hasst. Er hat Nana sehr geliebt, das musst du mir glauben. Es ist alles meine Schuld”, weine ich und dann passiert etwas, von dem ich nie im Leben gedacht habe, dass es passiert, Thranduil nimmt mich in den Arm.
,,Nichts ist deine Schuld, hörst du! Deine Mutter hat dich so sehr geliebt, dass sie es nie ertragen hätte, wenn du anstelle von ihr gestorben wärst. An dem Tag, als sie mir erzählt hat, dass sie ein Kind erwartet, habe ich sie noch nie so glücklich gesehen”, er lässt von mir ab und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht. 
,,Du bist ihr größter Schatz und den werde ich behüten”, meint er      

,,im gar-le mell”, hauche ich. (Ich hab dich lieb)

Als wir unten am Erebor ankommen, werde ich gleich von Fili in den Arm genommen, welcher mittlerweile wieder auf den Beinen ist.
,,Es tut mir so leid”, flüstern wir beide zu dem jeweils anderem.
,,Bist du verletzt?”, fragt er mich und schaut mich an.
,,Nur einen Kratzer am Bauch, sonst nichts”, antworte ich und er atmet erleichtert auf. 
,,Wir sollten dich fertig machen”, meint er auf einmal und will loslaufen.
,,Wofür?”, frage ich verwundert und er dreht sich zu mir um.
,,Na für die Ernennung zur Königin. Du bist Thorins Tochter”, erklärt er, doch schüttle ich nur den Kopf.
,,Ich will den Thron nicht”, sage ich.
,,Wie bitte?”, fragt er nach und auch die anderen schauen mich überrascht an.
,,Dieser Stein und Thron, hat nichts als Ärger gebracht”, fange ich an zu erklären und holen den Arkenstein hervor.
,,Dieses Gold, welches in diesem Berg ist, ist immer noch verflucht. Ich möchte…ich bin noch nicht bereit dafür”, gestehe ich.
,,Ich verstehe”, meint er und nimmt mein Gesicht in seine Hände.
,,Ich werde ihn erst einmal übernehmen, solange, bis du bereit bist. Einverstanden? Sonst nehme ich ihn auch nicht”, stellt er klar und ich nicke. 

Wir gehen hinunter in die Halle der Könige, wo man Vater und Kili schon auf den Steintischen platziert hat. Ich laufe auf Vater zu und lege ihm den Arkenstein in die Hände.
,,Er wird mit ihm begraben”, bestimme ich und stelle mich am Fußende hin.

Die anderen der Gemeinschaft geht herum und erweisen so Thorin und Kili die letzte Ehre.

A king he was on carven throne
In many-pillared halls of stone
With golden roof and silver floor
And runes of power upon the door
The light of sun and star and moon
In shining lamps of crystal hewn
Undimmed by cloud or shade of night
There shone for ever fair and bright

The world is grey, the mountains old
The forge's fire is ashen-cold
No harp is wrung, no hammer falls
The darkness dwells in Durin's halls
The shadow lies upon his tomb
In Moria, in Khazad-dûm
But still the sunken stars appear
In dark and windless Mirrormere
There lies his crown in water deep
Till Durin wakes again from sleep 

,,Lang lebe der König!”, ruft Balin und wir alle neigen unseren Kopf für Fili.

~♡~

Schnell und möglichst ungesehen, packe ich meine Sachen, um mit Gandalf und Bilbo wieder zurück nach Bruchtal zureisen. Leider werde ich jedoch am Tor abgefangen.
,,Du willst uns wirklich verlassen?”, fragt eine Stimme hinter mir.
Eigentlich wollte ich die Feier, welche für meinen Vater stattfindet, nutzen, um ungesehen wegzukommen. Ertappt drehe ich mich um und erblicke Fili so wie die komplette Gemeinschaft. 
,,Ich brauche Zeit für mich, um alles zu verarbeiten. Ich kann nicht hier bleiben”, erkläre ich.
,,Das verstehen wir und ich glaube, da gibt es ein paar Elben, welche sich sehr um dich sorgen”, meint Balin und ich bin dankbar, dass er mich versteht.

Fili kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen.
,,Nimm dir soviel Zeit wie du brauchst und wenn du wieder da bist, dann heiraten wir!”
Mit geweiteten Augen schaue ich ihn an und kann kaum glauben, was er da gesagt hat.
,,Aber Fili es kann sein, dass ich nie wieder komme. Du solltest dich neu verlieben und glücklich werden. Ich möchte nicht, dass du an der Hoffnung zerbrichst, dass ich vielleicht wieder komme”, sage ich.
,,Zwerge können sich nur zweimal in ihrem Leben verlieben. Das hast du uns erzählt, weißt du noch? Ich habe mich zweimal verliebt. In Naira und Anila! Es war schon immer du”, meint er und steckt mir einen Verlobungsring an den Finger.
,,Ich warte auf dich, egal wie lange es dauert!”
,,Aber”, fange ich wieder an, werde aber von ihm unterbrochen.
,,Nichts aber! Thorin hat uns seinen Segen gegeben, also lass es endlich zu und erfülle den letzten Wunsch deines Vaters und Königs.”

Geschockt schaue ich ihn an und im nächsten Moment spüre ich seine weichen Lippen auf den meinen. Kurz darauf erwidere ich den liebevollen Kuss und lege meine Arme um seinen Nacken. Von den anderen hören wir ein Jubeln und ein Klatschen. 

,,Amralime menu tessu”, sagen wir beiden, als wir uns gelöst haben. (Meine Liebe, du bedeutest mir alles)
,

,Du kannst Khuzdul?”, fragt Fili mich überrascht, was mich zum Lachen bringt. 
,,Natürlich, Adad hat es mir selbst beigebracht.” (Vater)
,,Apropos Thorin, er hat dir etwas hinterlassen”, meint er und überreicht mir zwei Briefe. 

Auf dem einen steht Elrond drauf und auf dem andren Nathith. (Tochter)

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Tja, meine Minnie's, die Geschichte geht langsam dem Ende zu.

Wir lange Naira wohl braucht, um ihrer Bestimmung nach zukommen und wo will sie nun hin?

Das erfahrt ihr alles im nächsten Kapitel^^

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