3 unfair life

Kapitel 3

Pov. Taehyung
Flashback

Bitte lass es endlich Schulschluss sein dachte ich mir nur. Und schon wieder flog mir von hinten ein zerknülltes Papier an den Kopf und ich hörte das erbärmliche Gelächter dieser Idioten. Ich verdrehte nur meine Augen und versuchte ihnen nicht weiter Aufmerksamkeit zu schenken und mich weiterhin auf den Unterricht zu konzentrieren. Wie erwartet klappte das nicht, da ich hörte wie sie ständig meinen Namen vor sich her sangen oder sich irgendwelche Spitznamen ausdachten.
Ein paar Papierkugeln und Spitznamen später, war mein Fass dann doch voll und ich drehte mich genervt um: „Was ist eigentlich euer scheiß Problem?!" zischte ich und sah dabei in die etwas erschrockenen aber gleichzeitig schelmisch grinsenden Gesichter von 3 unglaublichen dämlichen Typen: Jackson Wang, Mark Tuan und Im Jae-Bum. Oder wie sie jeder hier nannte:
Die Jackson Gang.
Sie sind die beliebtesten und zugleich die meist respektiertesten Typen an der Schule und bis heute frage ich mich wie genau das passieren konnte.  Da hat sogar ein Stein mehr Respekt verdient, wobei auf dem auch jeder rumtrampelt.

Jackson war natürlich der erste, der wieder seine Klappe aufriss:
„Da ist ja unser Richboy TaeTae" und verzog sein Gesicht zu einem übertrieben provozierenden Lächeln.
Ich verdrehte wieder die Augen und drehte mich einfach um, da ich wusste das nichts als Müll aus diesen Mündern kommen würde. Ich war ihr Hauptopfer. So ziemlich ihr Frühstück, Mittag- und Abendessen.
An mir konnten sie alles auslassen, da ich der perfekte Loser war: Arm, weder Markenklamotten, noch gut gepflegt, schlecht in der Schule - Eben das totale Klischee. Ich glaube, wenn sie jemanden wie mich nicht hätten, den sie jeden Tag aufs neue demütigen können, dann hätten sie keinen Grund sich jeden morgen in die Schule zu quälen. Eigentlich sollte ich mich geehrt fühlen so ein großer Teil ihres Lebens zu sein wenn man so darüber nachdenkt, aber so die meiste Zeit wünsche ich mir nichts sehnlicher als das, dass irgendein Meteor auf sie stürzt.

*DINGDONG*
Endlich, meine Erlösung!!
Mit meinen schon längst gepackten Schulsachen, sprang ich auf und verließ als erster den Raum, nachdem wir uns beim Lehrer verabschiedet und bedankt hatten, um den drei Individuen nicht über den Weg zu laufen.
Ich stürmte aus dem Klassenzimmer auf den Flur und hörte sie schon wieder rufen: „TAETAEEE WARTE AUF UNS!"
Ich rannte schon fast, da ich genau wusste was sie machen würden wenn sie mich einholen. In Gedanken daran, heil und gesund hier rauszukommen merkte ich plötzlich gar nicht wie jemand, welcher aus dem Gang kam den meinen kreuzte, genauso schnell wie ich um die Ecke schoss und ich diesen jemand ausversehen mit voller Wucht gegen die Spinte schubste...
Ich wurde durch den Aufprall auch zur Seite gespickt und drohte das Gleichgewicht zu verlieren, fing mich aber zum Glück schnell wieder.
"Arrghh"
"Pass doch auf du Bauer"
"Bist du wahnsinnig man?!"
"Wie sind hier nicht bei Need for Speed alter!"
Ich bemerkte ich die ganzen Leute um mich herum und wie sie mich genervt von allen Seiten anpöbelten. Erst als ich jedoch meinen Blick nach hinten warf, konnte ich sehen was ich angerichtet hatte: Auf dem Boden vor dem Spint lag ein Junge meines Alters der sich stöhnend den Kopf hielt und neben ihm sein ganzer Schulranzeninhalt auf dem Gang zerstreut. OH SHIT!
Ich überlegte nicht lange und rannte sofort zu dem Betroffenen. "Hey, sorry das wollte ich echt nicht! Komm ich helf dir!" Entschlossen streckte ich Ihm meine Hand entgegen. Er hielt kurz Inne und sah mir mit einem gequälten Blick direkt in die Augen, woraufhin er dann aber zupackte und sich von mir auf die Beine ziehen ließ.  Lang stand er da allerdings nicht, denn er stöhnte erneut auf und drohnte umzufallen. "Warte! So wird das nichts!" Ich packte ihn also unterm Arm und schleppte ihn aus dem Schulgebäude nach draußen auf eine Bank.

Gegenwart

Ich sah ihm noch nach. Scheint ein ziemlich netter Typ zu sein und nicht so ein Arsch wie eigentlich jeder andere auf dieser Schule. Ich sah auf meine Uhr: 14:30 Uhr
VERDAMMTER MIST!
Mein Vater bringt mich um! Und wenn ich umbringen sage, dann mein ich das auch so...
Panisch stand ich auf und lief so schnell ich konnte in Richtung Zuhause.

Nach einem gehörigen Dauerlauf nach Itaewon stolperte ich endlich die Treppen zu dem Mehrfamilienhaus rauf, in dem ich auch mit meiner Familie wohnte und stieß hektisch die quietschende Tür auf.

Das Haus lag mitten in der Stadt, weswegen man hier absolut keine Ruhe hatte. Weder tagsüber noch nachts, wodurch es jedoch ziemlich billig war.
Allgemein war das Haus sehr runtergekommen und hätte dringend mal eine Renovierung nötig. Doch der Mieter weigert sich, da er es nicht einsieht seine Zeit und vor allem sein Geld in arme Leute, wie uns zu investieren.
Ich sag ja: Nur Arschlöcher in dieser Welt.
Wir können uns gerade noch so die Monatsmiete leisten, die Schulkosten für mich und meine Geschwister und unser weniges Essen, welches wir auch nur dank der zwei Nebenjobs meiner Mutter decken können. Von
6 Uhr in der Früh bis 17 Uhr arbeitet sie in der Fabrik als Näherin, dann fährt mit der Bahn in die Innenstadt und arbeitet noch bis spät abends in einem kleinen Lokal als Kellnerin. Das wenige Geld was uns dann noch bleibt gibt mein Vater für Alkohol und Zigaretten aus.
Seitdem er arbeitsunfähig geworden ist, durch einen Unfall bei seiner früheren Arbeit, macht er uns das Leben zur Hölle und benimmt sich wie das größte Monster. Er ist unteranderem gegen unsere Schulbilung und würde uns am Liebsten alles wegnehmen. Er sagt, dass wir besser Geld anschaffen und nicht für diesen Quatsch lernen sollten.
Unser Leben war ihm egal.
WIR waren ihm egal.
So ziemlich alles war ihm egal.

Als ich vor der Wohnungstür ankam machte ich dann doch kurz einen Halt und lauschte ob etwas zu hören war. Nichts zu hören
Also atmete ich nochmal tief durch und sperrte dann die Tür so leise wie nur möglich auf. Ich spähte vorsichtig durch die halb offene Tür und sah das die Schuhe meines Vaters nicht da waren.
Was ein Glück!" atmete ich erleichtert aus.
TAE du bist wieder da!" hörte ich
aufeinmal eine mädchenhafte Stimme rufen.
TAE!!" ertönte anschließend eine weitere Stimme.
Ich zog meine Schuhe aus, wenn man die überhaupt noch so nennen konnte, und stellte sie zur Seite. Im nächsten Moment lugten auch schon meine zwei kleinen Geschwister grinsend um die Ecke. „Wo ist Appa?" fragte ich.
Das Wort Appa brannte auf meiner Zunge, denn ich wollte ihn nicht so nennen. Er war alles andere als ein Vater. „Er meinte er müsse was wichtiges erledigen und ist dann gegangen." antworte JeongGyu. Wichtig?! Der hängt doch wieder nur bis 2 Uhr morgens in irgendeiner Kneipe und wirft unser ganzes Geld, von dem wir eh schon viel zu wenig haben, für Alkohol raus!
Ich ballte meine Hand zur Faust. 'Anstatt von dem Geld Klamotten, neue Schulsachen, was schönes für EonJin und JeongGyu zu kaufen oder einfach zu sparen um endlich aus diesem Kaff rauszukommen, muss er ja alles versaufen und wir müssen dann wieder darunter leiden!' ich knirschte mit den Zähnen und biss mit wütend auf der Lippe rum. „Alles in Ordnung TaeTae?" fragte meine Schwester. Plötzlich hallte Jacksons Stimme durch meinen Kopf: »TAETAE WARTE AUF UNS!!«
„NENN MICH NICHT SO!" schrie ich sie an.
Erschrocken wich sie zurück und griff nach der Hand von meinem Bruder.
Geschockt realisiert ich was ich gerade getan hatte:
„Nein...nein. Es tut mir leid." ich kniete mich hin und nahm ihr freie Hand. Erst zuckte sie zurück doch dann fiel sie mir um den Hals.
Es tut mir leid, ich wollte nicht schreien." Entschuldigte ich mich und löste mich wieder von ihr. Ich wollte ihnen nicht das Gefühl geben das Appa ihnen jeden Tag gibt: Das sie wertlos und zu nichts zu gebrauchen sind. Das ist das Letzte was ich wollte.
Ich lächelte und wuschelte beiden durch die Haare.
„Hunger?", fragte ich und beide nickten grinsend.
Zu dritt gingen wir in die Küche.
Wie war's in der Schule?" fragte ich, als ich mich bückte um den kleinen Kühlschrank zu öffen, mir jedoch wieder einfiel das dieser seit Ewigkeiten kaputt war.
Schweigen.
Jeong Gyu drehte den Kopf zur Seite.
Jeong Gyu wurde wieder verprügelt!" rief Eon Jin plötzlich.
Du Petzte!" schrie er zurück.
Die anderen haben dich auch wegen deiner Schuhe gehänselt, und dann hast du geweint!" konterte er. Ich seufzte und sah wie Eon Jin Tränen in die Augen stiegen. „SCHLUSS JETZT!" rief ich und sah beide mit einem mahnenden Blick an. Beide erstarrten und sahen zu mir.
Was habe ich über streiten gesagt?!"
Ich ging zu Jeong Gyu:
Haben sie dir wehgetan?" Er nickte. Vorsichtig drehte er seinen Kopf und zeigt auf seine linke Wange. Ein großer blauer Fleck und einige Schrammen waren zu sehen.
Ich atmete seufzend aus
Komm mit", sagte ich und zerrte ihn ins Bad.
Warum sind andere Kinder nur so schrecklich?! Kaum ist man mal nicht so cool wie die anderen und schon ist man der Gejagte. Die haben doch keinen Schimmer was wir durchmachen!
Eon Jin wärst du so lieb und machst das Wasser warm?", ein braves "Ja" ertönt und ich schenkte meine Aufmerksamkeit wieder Gyu's Wange. Ich sagte ihm er soll sich auf den Badewannenrand setzten und holte währenddessen ein Wattepad, Desinfektionsmittel und ein Pflaster aus dem kleinen Schrank über dem Waschbecken.
Wer war das?" sagte ich in einem etwas ernsterem Ton während ich mir seine Wange etwas genauer ansah. „Nur so Jungs aus meiner Klasse" nuschelte er, drehte erneut den Kopf weg und sah zu Boden.
Und warum haben sie das gemacht?" frage ich ihn. „Sie... Sie haben sich über meine Schuluniform lustig macht und über meinen Rucksack gelacht und dann..." weiter sprach er nicht. Wahrscheinlich kam jetzt die Stelle wo sie ihn geschlagen haben und ich ehrlich bin wollte ich das auch garnicht hören. Mein Blick ging kurz aus der Badezimmertür in den Flur, wo sein Rucksack, achtlos in die Ecke geschmissen, lag. Ich konnte in Gedanken förmlich sehen wie er den pinken Sternchen Rucksack mit voller Wucht dort hin befördert hatte. „Mach dir nichts draus."
Mit diesen Worten kniete ich mich vor ihn und drehte sein Gesicht mit zwei Fingern wieder nach links.
Warum kann ich nicht auch so einen coolen Rucksack haben wie die anderen Jungs in meiner Klasse?", schmollte er enttäuscht.
Tut mir leid Gyu, aber du weißt wieso
das nicht geht. Wir haben einfach kein Geld für einen Neuen", sagte ich ohne ihn dabei anzusehen. Aber ich konnte seinen enttäuschten Blick trotzdem aus den Augenwinkeln sehen. Das Wattepad tränkte ich mit Desinfektionsmittel und tupfte vorsichtig über die Schrammen an seiner Wange. Er zuckte zusammen und griff mein Shirt um es festzudrücken.
Alles gut, es brennt nur kurz", sagte ich. Ich nahm anschließend das Pflaster und und klebte es über die Wunde.
So fertig", lächelte ich ihn an doch er sah immer noch bedrückt aus.
Ich verspreche dir, dass wenn du in die High school kommst ich dir den coolsten Rucksack den man haben kann kaufe. So das alle deine Klassenkameraden neidisch sein werden!", fügte ich mit einem breiten Grinsen hinzu. Seine Augen begannen zu strahlen „Danke Tae~", rief er glücklich und hüpfe schon wieder in die Küche. Ich räumte die Sachen wieder weg. Als ich den Schrank schloss blieb mein Blick an meinem Spiegelbild hängen. Meine Augen klebten an den Schrammen und blauen Flecken die mein Gesicht zierten. Allerdings waren diese nicht wie bei meinem Bruder von irgendwelchen Idioten aus der Schule... sondern von einer ganz anderen Person.
Warum? Warum wir?! Ich kniff die Augen zusammen.
Plötzlich hörte ich ein Quietschen und Brodeln aus den Rohren. Mit einem mal sprang der Wasserhahn auf und Wasser strömte heraus.
NEIN! schrie ich innerlich.
Nervös atmete ich einmal aus und versuchte mich zu konzentrieren.
Es funktionierte!
Die Rohre verstummten.
Auch das Wasser wurde weniger und ich schlug den Wasserhahn letztendlich ganz zu.
Ich drehte mich weg und ging auch in die Küche.
Das Wasser kochte bereits, also ging ich zum Schrank. Als ich allerdings die Schranktür öffnete standen dort nur noch drei Packungen Ramen.
Ich nahm zwei heraus und stellt sie vor meinen Geschwistern auf den Tisch, ging zum Herd und nahm das Wasser um sie aufzugießen.
„Willst du nichts essen?" fragte mich meine Schwester etwas verwirrt. „Nein, ich hatte schon nach der Schule etwas", log ich und versucht es mit einem gespielten Lächeln zu überdecken.
Sie zuckte mit den Schulter und wand sich ihrem Ramen zu.

Zeitsprung

23:24
Pov. Tae's Mum

Endlich stand ich vor der Wohnung. Ich war komplett geschafft.
Es war ein sehr anstrengender Tag gewesen und ich wollte einfach nur noch schlafen, denn morgen musst ich schon wieder um 5.30 Uhr raus. Ich schloss die Tür auf und trat in die Wohnung. Alles war dunkel und Kwang (Vater) war wie erwartet nicht zuhause...
Nur aus der Küche kam noch Licht, also zog ich meine Schuhe aus und stellt sie zu den Anderen. Meine Füße schmerzten von den Absätzen, aber als Kellnerin muss ich sie nun mal tragen. Auf meinen roten, leicht angeschwollenen Füßen schlich ich so leise wie nur möglich ich die Küche.
Der Anblick der sich mir dort bot zerriss mir fast das Herz...
Taehyung lag mit dem Kopf auf den Armen am Tisch und war eingeschlafen, vor ihm auf der anderen Seite der Tischen stand ein Tablett mit einer Ramen und Stäbchen daneben, die er für mich hergerichtet hatte.
Er muss extra auf mich gewartet haben
Mir kamen fast die Tränen.
Ich ging auf ihn zu, streichelt ihm leicht über das silbrige Haar und gab ihm noch einen kurzen Kuss auf die Stirn.
Ich hab dich lieb" flüsterte ich.
Er öffnete seine Augen „Eomma!" sagte er und sah mich leicht erschrocken an.
Ich bin jetzt da. Du kannst also schlafen gehen", sagte ich mit einer ruhigen Stimme und legte meine Hand auf seine Wange.
Mach ich" erwiderte er. Dann stand er auf und ging in Richtung Schlafzimmer.

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Dieses Kapitel hat echt lang gebraucht wir hatten eine kleine Blockade und kamen null weiter.
Aber jetzt ist es ja da
Wir hoffen es gefällt euch:)

PS. Im nächsten Kapitel taucht eine neue Person auf. Wer wird es wohl sein??

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