𝑨𝒔𝒍𝒂𝒏

D/N

Schwer atmend legte ich mich auf den Boden, wobei ein leises Klatsch Geräusch von meinem nassen Fell ertönte. Ich bin von Kopf bis Fuß nass, unvorstellbar schwach und mein Bauch ziert eine Wunde, welche immer noch blutet.

Ich wurde von der weißen Hexe aufgezogen und trainiert, um eines Tages gegen einen anderen Löwen Namens Aslan zu kämpfen. Jedoch habe ich nie wirklich verstanden, wieso ich gegen jemanden Kämpfen soll, der mir nichts getan hat.

Ich kenne diesen Aslan nicht, also wieso soll ich gegen ihn kämpfen und ihn vielleicht sogar töten?

Welchen Grund hätte ich dazu?

Meine Augen wurden immer schwerer und ließen sich nicht offen halten, mein Atem wurde schwächer, was eine Angst in mir auslöste.

Ich möchte noch nicht sterben, nicht jetzt, wo ich doch endlich frei bin.

Aslan

,,Aslan!" Hörte ich die kleine Lucy nach mir rufen, weshalb ich meinen Kopf zu ihr drehte. Sie kam kurz darauf schnell atmend bei mir an, weshalb ich nun ein wenig besorgt war.

,,Ist etwas geschehen?" Fragte ich und sie nickte mit ihrem Kopf.

,,Susan und ich haben einen verletzten Löwen gefunden, unten am See." Antwortete sie mir, woraufhin sich meine Augen ein wenig weiteten, denn ich war immer der Meinung, der einzige Löwe in Narnia zu sein.

,,Führe mich hin." Schnell ließ ich Lucy auf meinen Rücken steigen und rannte in die Richtung des Sees, schon von weitem konnte ich Peter, Edmund, Susan und Oreius sehen.

,,Was ist geschehen?" Fragte ich, als ich bei ihnen zum Halt kam und das Mädchen von meinem Rücken herunter ließ.

,,Wir haben sie gefunden, als wir Wasser holen wollten." Antwortete Susan, worauf ich meinen Blick auf den Löwen legte.

Es war eine Löwin, und eine wunderschöne noch dazu.

Ihr Fell glänzte in der Sonne und sie lag da, als würde sie schlafen. Meine Augen sahen zu ihrer Wunde, der ich mich langsam näherte und meinen Kopf senkte. Vorsichtig hauchte ich den großen Schnitt an, welcher wenig später zu verschwinden begann.

,,Sorgt dafür, dass sie in mein Zelt gebracht wird, sie muss sich schonen." Sagte ich zu Oreius, welcher sofort verstehend nickte. Schnell rannte ich zu meinem Zelt und zog eine Decke aus meinen vielen Kissen heraus, die ich wenige Meter neben meinem Platz ausbreitete. Als mir Oreius, Peter und Edmund die Löwin kurz darauf brachten, zeigte ich ihnen den Platz und sie legten sie darauf, bevor sie verschwanden.

Wer ist sie nur? Und wie kommt es, dass ich sie noch nie in Narnia gesehen habe? Gehört sie vielleicht zur weißen Hexe?  Ich hoffe wirklich, dass sie das nicht tut, es wäre wirklich schön, eine Löwin bei uns zu haben.

D/N

Langsam öffnete ich meine Augen und sah sofort, dass ich mich nicht mehr am Wasserfall befand. Wo bin ich? Und vor allem, wer hat mich gefunden?

,,Du bist wach." Hörte ich eine tiefe Stimme, weshalb ich meinen Kopf hob und zu einem Löwen hinauf sah. Wow, das ist das erste mal, dass ich einen anderen Löwen sehe. Ich weiß gar nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, ich habe noch nie mit einem Löwen gesprochen.

,,Wir haben dich verletzt an einem See gefunden, kannst du mir erzählen, was passiert ist?" Fragte er mich ziemlich höfflich und legte sich mit einem kleinen Abstand vor mich, er ist ganz schön groß.

,,Ich bin..Vor der weißen Hexe geflohen." Antwortete ich ihm, während ich auf meinen Bauch sah und zu meiner Überraschung merkte, dass meine Wunde weg war.

,,Wieso?" Wollte er nun wissen, weshalb ich ihn wieder ansah, wobei mir auffiel, dass er wirklich schöne Augen hat.

,,Sie hat mich großgezogen und ausgebildet, damit ich einen Löwen namens Aslan töte. Ich habe mich aber geweigert, weshalb sie mich nun töten wollte." Erklärte ich in einer Kurzfassung und legte meinen Kopf auf meine Pfoten, was soll ich denn jetzt machen? Wo soll ich hingehen?

,,Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du Aslan nicht töten wolltest?"

,,Ja..Ich kenne ihn nicht." Der Löwe sah mich etwas überrascht an, weshalb ich weiter sprach.

,,Dieser Aslan hat mir niemals etwas angetan, daher sehe ich keinen Grund ihn zu töten. So habe ich es auch der weißen Hexe gesagt..Naja, und dann wurde sie sauer." Der Löwe betrachtete mich eine ganze Weile ohne irgendwas zu sagen, was mich ein wenig nervös machte.

,,Komm mit." Ich hob meinen Kopf und sah wie er zum Eingang des Zeltes lief, schnell stand ich auf und folgte ihm. Draußen sah ich viele Zelte und verschiedene Wesen, viele von ihnen habe ich eingefroren im Schloss der weißen Hexe gesehen. Sie taten mir immer so leid, da man ihnen die Angst ansehen konnte.

Ich wünschte so sehr, ich könnte diesen eingefrorenen Wesen irgendwie helfen.

,,Was bedrückt dich?" Wurde ich plötzlich von einer tiefen Stimme gefragt, weshalb ich den Löwen neben mir ansah.

,,Es ist nur.." Begann ich und senkte seufzend meinen Blick auf den Boden.

,,Mir wird gerade so richtig bewusst, wie böse diese Frau eigentlich ist." Antwortete ich ihm, während wir zu einem Hügel liefen.

,,Wie bist du zur weißen Hexe gekommen?"

,,Sie hat mich gefunden, als ich noch ganz klein war. Ich erinnere mich schon lange nicht mehr daran, aber sie war früher immer so nett zu mir, dass ich nie über die Dinge nachgedacht habe, die sie tat." Wir legten uns auf eine große Wiese, auf der die Sonne auf uns scheinte.

,,Was hat dich zum umdenken gebracht?" Wollte er nun wissen und sah mich gespannt an, ich dachte erst kurz nach, bevor ich ihm antwortete.

,,Da gibt es vieles..Als ich noch klein war habe ich viele ihrere Entscheidungen mitbekommen und sie danach gefragt, sie wurde mich dann aber mit der Antwort, dass ich noch zu jung für soetwas sei, wieder los. Als ich dann älter wurde, ließ sie mich immer mit ihren Wölfen kämpfen, da sie am Anfang noch viel stärker als ich waren." Erzählte ich ihm und stoppte kurz, als ich an den Wendepunkt in meinem Leben dachte.

,,Vor ein paar Tagen habe ich wieder gegen einen Wolf gekämpft, ich kannte ihn schon sehr lange und habe ihn immer wie einen großen Bruder gesehen. Ich hatte gegen ihn gewonnen, worüber wir uns beide freuten, doch kurz darauf, fror die weiße Hexe ihn einfach ein..Sie meinte, sie bräuchte keine schwachen Krieger in ihrer Armee...Am selben Tag wollte sie mich dann irgendwie in die Nähe von diesem Aslan bringen, damit ich ihn angreife. Ich sagte ihr dann das, was ich dir gesagt habe, worauf sie unvorstellbar wütend wurde. Ich bin geflohen, doch sie traf mich dennoch mit einem ihrer Speere, weshalb ich in einen See viel und nicht mehr herauskam. Irgendwann stürzte ich einen Wasserfall hinunter und schaffte es gerade noch so ans Ufer zu gelangen, wo ich mein Bewusstsein verlor.-"

,,Und von uns gefunden wurdest." Ich nickte leicht und ließ ein kleines Seufzen von mir, es ist schön, nicht mehr unter ihrer Gewalt zu stehen. Ich spürte etwas auf meiner Pfote, weshalb ich zu ihr sah und seine Pfote entdeckte, die er auf meine gelegt hatte.

Sie ist so groß und warm.

,,Wir besiegen sie." Sagte er, worauf ich wieder zu ihm hoch sah. In seine wunderschönen Augen.

,,Ich verspreche es dir..Wir besiegen sie."

Ein paar Wochen später..

Lachend rannte ich hinter Aslan her und versuchte ihn zu fangen, doch er war mir immer einen Schritt vorraus. Irgendwann sprang er von einem kleinen Felsen, weshalb ich meine Augen aufriss und schneller wurde. Vor einem großen Teich blieb ich stehen und versuchte Aslan zu finden, doch ich sah ihn einfach nicht.

,,Aslan?" Sagte ich und suchte weiter, wieso taucht er nicht auf?

,,Aslan!" Sagte ich nun lauter und geriet immer mehr in Panick. Wieso taucht er nicht mehr auf! Er müsste doch schon lange wieder oben sein! Plötzlich schoss Aslan aus dem Wasser und legte seine Arme um meinen Hals, bevor er mich mit sich ins Wasser zog.

Schnell kletterte ich aus dem kalten Wasser hinaus und lag wie ein schwer atmender, nasser Sack da, während Aslan mich aus dem Wasser heraus beobachtete und auslachte. Auch, wenn ich sein Lachen immer sehr schön finde, jetzt gerade, hasse ich es. Knurrend stand ich auf und lief klatsch nass davon, wobei ich dennoch hörte, wie auch Aslan nun das Wasser verließ.

Ich war gerade wirklich sauer auf ihn, ich mache mir Sorgen und er zieht mich ins Wasser. Wahrscheinlich hat er noch nicht einmal mitbekommen, dass ich mir Sorgen gemacht habe.

,,Jetzt lauf doch nicht weg." Hörte ich ihn hinter mir, bevor er kurz darauf neben mir lief.

,,Das war doch lustig."

,,War es nicht, ich habe mir Sorgen um dich gemacht und du hast nichts besseres zu tun, als mich ins Wasser zu ziehen." Sagte ich beleidigt und sah in eine andere Richtung, wenig später sprang Aslan jedoch auf mich und riss mich mit zu Boden. Wir rollten ein wenig zur Seite, bis wir endlich liegen bleiben und Aslan über mir lag.

Er lachte mal wieder, weshalb ich meine Augen etwas verdrehte. Dieser Löwe hat aber auch nur Unsinn im Kopf.

Aber ich finde ihn trotzdem toll.

Mit meiner rechten Pfote zog ich seinen Kopf zu mir nach unten, bevor ich Aslan über die Wange leckte, worauf er sofort aufhörte zu lachen.

Aslan sah mich mit großen Augen an, während ich ihn einfach anlächelte.

,,Manchmal hasse ich dich wirklich." Sagte ich immer noch lächelnd und stupste seine Nase mit meiner an, nach ein paar Minuten begann auch Aslan zu lächeln und beugte seinen Kopf zu mir nach unten, bevor er ihn an meinem rieb. Mein Herz klopfte so schnell in diesem Moment, auch wenn ich ihn manchmal für sein kindisches Verhalten hasse, liebe ich Aslan über alles.

Zwei Jahre später...

Lächelnd hob ich meinen Kopf und sah, dass mein Liebster zurück wahr. Aslan senkte seinen Kopf und rieb ihn an meinem, während ihm ein wohliges Seufzen entfloh.

Danach sah ich wieder zu unserem Sohn, welcher gerade langsam aufwachte. Seine kleinen Knopfaugen öffneten sich und suchten nach seinem Vater, den er recht schnell fand, als er sich etwas drehte.

Mit großen Augen bewunderte er seinen Vater und gab ein kleines Schnurren von sich, weshalb ich einfach lächeln musste. Unser Sohn ist unser ganzes Glück. Nachdem wir vor zwei Jahren die weiße Hexe besiegt und die neuen Könige gekrönt haben, sind Aslan und ich durch ganz Narnia gereist und bekamen nun, zwei jahre später unseren Sohn.

,,Mufasa."

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