Keller

Vor Langeweile lässt Lucifer kleine Kreise aus seinem Zigarettenrauch aufsteigen. Den Rücken gegen den splitternden Türrahmen gelehnt sitzt er auf der kleinen Treppe vor ihrem Haus in den Gassen der Stadt und schlägt die Zeit so Tod. Durch die leicht geöffnete Tür ertönt das Poltern der putzenden Ashura,
Keine einzige Person schleicht auch nur durch die dreckigen Gassen Glesterras. Viele der Bewohner gehen schnellstmöglich auf die nächstgelegene Straße, aus Angst vor einen Überfall. In den Gassen außerhalb der Stadtmauern patrouillieren keine Wachen in den Gassen, nur auf den wichtigen Straßen wird man von ihnen geschützt.
Nur die wenigsten haben keine Angst, so auch die grauhaarige Frau vom Marktplatz, die Lucifer am Vortag getroffen hat. Wieder trägt sie dieselben Sachen, während sie an Lucifer vorbeigeht, und zusätzlich noch den Rucksack, den er bei ihr gelassen hatte.
Ein leises Lachen entfleuchte ihm, wie er der Frau hinterher blickt. „Wenn du fertig bist mit dem ‚Einkauf' kannst mir meinen Rucksack wieder bringen.", ruft er ihr mit Ironie hinterher. Ein leichtes Zucken ist unter ihrem Mantel zu erkennen, jedoch marschiert sie schnurstracks weiter in Richtung des Marktplatzes.
Noch während er ihr hinterher blickt, vernimmt er wie Ashura sich nähert. Die halbe Zigarette wirft er vor sich auf den Boden und springt enthusiastisch auf, nur um die zurückschreckende Ashura vor sich zu haben, beim Betreten des Flures.
„Erschreck mich nicht so!" faucht sie ihn an und zuckt dabei mit ihren Ohren. Mit einen verlegenen Lachen entschuldigt Lucifer sich: „Bin wohl zu leise geworden." Ashura atmet einmal kurz durch, sowie er die Tür hinter sich schließt.
„Ich wollte sowieso dich um etwas bitten, Lucifer." Mit interessierten Augen durchlöchert er sie. „Und?"
„Als ich im Keller war, habe ich dieses leise Zischen gehört. Es hieß ja, dass nachts hier merkwürdige Geräusche zu hören sind. Jedenfalls bin ich dem nachgegangen und habe herausgefunden, dass es aus einer Wand kommt. So als würde ein Wind hinter der Wand vorbeiziehen." „Angst davor?" macht er sich etwas über sie Lustig und läuft mit den Händen in den Taschen an ihr vorbei zur Kellertreppe.
„N-nein!" Mit schnellen Schritten folgt sie ihm hinab in den dunklen Raum, der nur von einer an, einem Kabel hängenden Lampe erleuchtet wird. Bis auf die Geländer lose Treppe wird der Raum nur von alten leeren Regalen gefüllt.
Sofort springt Ashura seitlich von der Treppe und stellt sich unter sie. „Hier ist der Ursprung des Geräusches, doch es ist gerade sehr leise."
Einige Sekunden regt sich keiner von beiden unter der Kellertreppe. In der Stille beobachtet Lucifer wie Ashuras Ohren immer wieder leicht Zucken. „Musst du dir einbilden. Da ist nichts zu hören." unterbricht Lucifer die Ruhe und lächelt. „Du musst mir glauben! Ich höre es noch immer, aber nur leise." Mit einem Kopfschütteln holt Lucifer eine Zigarette für sie heraus und sein Feuerzeug. „Rauch mal eine, danach sollte es dir besser gehen.
Langsam nimmt Ashura die Zigarette entgegen und legt sie zwischen ihre schmalen Lippen. „Du denkst ich bilde mir das Geräusch nur ein?" Die Flamme des Feuerzeugs hält Lucifer unter das Ende der kleinen Tabakstange. „Natürlich bildest du dir das...", sowie die Zigarette beginnt zu Rauchen schießt der Qualm gegen die Wand und durch kleine Löscher der Mauer, „Geräusch nicht ein. Das habe ich an deinen Ohren erkannt." Wütende Blicke Ashuras greifen Lucifer an. „Du hast das Geräusch also doch gehört." „Nein. Für Menschen ist es wohl zu leise derzeit."
Den Qualm den Ashura, genervt durch ihn, ausatmet, schickt Lucifer weiter durch die feinen Löscher der Wand. „Kannst du bitte den Wasserdampf zwischen den Mauern gefrieren lassen, Ashura. Hinter der Wand ist ein Hohlraum."
Schlagartig wird es um Lucifer herum eisig. Nach ein paar Sekunden vernimmt man ein schwaches Knistern und ohne Vorwarnung bricht ein Stück aus der Mauer unter der Kellertreppe zusammen.
„Danke, doch es wäre nicht nötig gewesen mich gleichzeitig abzukühlen." lacht Lucifer, hebt seine Hand, auf der sich Eis gebildet hat und klettert über die herausgebrochenen Mauersteine auf das dunkle Loch zu, in das er sich zuerst nur hinein lehnt.
Schlagartig beginnt Lucifer lauthals zu Lachen. „Hätte nicht gedacht so etwas in dieser Stadt zu finden." „W-Was ist da unten?", ist Ashura schlagartig neugierig und ihre Augen weiten sich. „Da unten sind alte U-Bahntunnel! Und die Bahnen fahren noch immer dort unten weiter!" „Ist das überhaupt möglich?" ist das Mädchen hinter ihm verwundert über die Entdeckung. Mit einem Lachen Antwortet Lucifer: „Scheinbar schon. Die Tunnel werden uns gute Dienste am Ende Erweisen."

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