Getane Arbeit
Schlagartig beginnt das Wasser zu verdampfen, als Lucifer den neu geschmiedeten Kopf der Hacke in den Wasserbehälter hält. Einige Sekunden lang lässt er so das Metall abkühlen, bevor er es wieder mit der Zange heraus holt und gegen das Licht der Lampe in seiner Werkstatt hält zur Begutachtung. Keine Unebenheiten ist mehr zu erkennen.
Mit seiner Arbeit zufrieden legt Lucifer den Kopf auf den Ambos, der vor der großen Esse steht. Links von der Esse steht ein Becken gefüllt mit Öl zum Abschrecken von speziellen Werkstücken aus Stahl. Das Wasserbecken auf der rechten Seite nutzt Lucifer lediglich für Werkzeuge aus einfachen Eisen.
Den Schmiedehammer hängt Lucifer an die Holzwand, die vor Jahren der Schreiner aus einem der umliegenden Dörfern gebaut hat. Die gesamte Schmiede, die Lucifer besitzt ist ein Anbau aus Holz, das an seinem eigenen Haus aus dem Jahr 2000 ist, so wie jedes andere Haus in dem Dorf noch steht.
Von der Wand nimmt Lucifer noch einen Schraubenzieher und aus eine der Schubladen an der Werkbank eine neue Schraube, um den Stiel der Hacke wieder ordentlich zu befestigen.
Der Schweiß tropft an seinem Körper herunter, weshalb er sich ein Handtuch auf einem Stuhl in seiner Werkstatt schnappt und seinen Körper abtrocknet. Wie so häufig hat er kein Shirt während der Arbeit angezogen.
Neben dem großen Doppeltor, das in seine Werkstatt führt, hat er noch eine weitere Haustür, die zu seinem Wohnbereich führt, wo er sich ein Shirt holt.
Sein Haus besteht lediglich aus ein paar Räumen, in denen er wohnt. Sowohl der Haupteingang, als auch der Einfang in die Werkstatt führen direkt ins dreckige Wohnzimmer. Lediglich ein paar Schränke, eine Couch und ein Esstisch mit ein paar Stühlen haben es in den großen Raum hinein geschafft, wodurch es zudem ziemlich leer wirkt. Neben der Werkstatt befindet sich eine weitere Tür, hinter der sich die Treppe in den Keller befindet, in dem er alte Werkzeug und andere Materialien zum einschmelzen lagert. Auch befinden sich dort unten schon fertiggestellte Werkzeuge und auch Waffen separiert lagert. Im Keller hat er zudem noch einen zweiten Raum, in dem er noch eine alte, funktionstüchtige Yamaha YZF R1M.
Seit Generationen wird das Motorrad weitervererbt und in Stand gehalten. Den Treibstoff und das Motoröl haben sie sich jeher von den Fahrenden Händlern mitbringen lassen, weshalb ein großer Treibstofftanks daneben steht. Ersatzteile dafür haben sie zudem auch immer selber gegossen und geschmiedet, egal wie teuer es wurde.
Das Shirt aus dem Schlafzimmer, in dem eine einzelne Glühbirne von der Decke hängt, holt er Schicht aus dem Kleiderschrank neben dem Bett. Die Küche ist der einzige volle Raum mit seinem ganzen Schränken, auf denen die Arbeitsplatten sind. Gegenüber vom Kühlschrank befindet sich der Ofen.
Auch hat Lucifer seine Waschmaschine hier stehen, welche vor dem alten und kaputten Geschirrspüler steht. Dreckiges Geschirr säubert er immer per Hand.
Es gibt noch einen weiteren, komplett leeren Raum, in dem Lucifer angefangen hat die fertigen Waffen und Werkzeuge umzulagern, doch ihm fehlt dazu etwas der Elan. Zudem war dieses das ehemalige Schlafzimmer seiner Eltern, die verstorben sind als er Vierzehn war.
Gerade als Lucifer gerade einen Blick auf die Uhr wirft, welche kurz nach Fünf Uhr abends anzeigt, klopft jemand an der Haustür. „Komme!" ruft er und dreht auf dem Absatz um.
Erst als er die Tür öffnet bemerkt er, das er noch immer seine fingerlosen schwarzen Handschuhe trägt, die er immer für die Arbeit benutzt.
„Deine Hacke ist fertig." beginnt Lucifer direkt, als er den Bauern vom Mittag vor sich sieht. „Danke, Lucifer. Ich weiß nicht was wir ohne dich machen würden." Er folgt Lucifer kurz in die Schmiede, und begutachtet sein Werkzeug, während er die ausgeliehene Hacke an die Wand lehnt und die Bezahlung heraus holt. „Bevor ich es noch vergesse," wendet sich der Mann noch einmal an Lucifer bevor er geht, „Kishi und Reiko wollten dich später im Gasthof sehen." „Danke für die Nachricht. Man sieht sich." verabschiedet sich Lucifer und begibt sich in seinen Keller.
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