Gespräch auf dem Dach
Lucifer blickt gegen den wolkenlosen Morgenhimmel und atmet etwas Rauch aus. Die Dachziegel, auf denen er liegt, drücken ihm nur leicht in den Rücken, jedoch spürt er sie nicht großartig. Unter ihm hört er, wie die munteren Kinder miteinander spielen, während die fünf Mikos ihren täglichen Arbeiten nach gehen.
Noch am Vorabend ist er der Miko mit dem Jungen gefolgt und hat sich leise hinter alle geschlichen und ihnen zugesehen, wie die Mikos ihre Rituale mit den Kindern und Jugendlichen für Owari durchgeführt haben. Bis zum Schluss hatte niemand ihn bemerkt, auch als er sich eine Zigarette im Raum angesteckt hat nicht.
Beim durchblicken der Reihen von den Kindern hat er die unterschiedlichsten Tiere in den Anwesenden erkannt. Das Häufigste davon waren Hunde und Katzen, jedoch hat er auch welche mit Eigenschaften von Skorpionen oder Hundertfüßer, aber alle samt waren sie überrascht, als sie Lucifer erblickten.
Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf seinen Lippen, die die Zigarette halten. Dabei zieht ein leises Ächzen des Daches neben ihm die Aufmerksamkeit auf sich. „Bitte entschuldigen sie, Herr Ghost." entschuldigt sich das Mädchen, das zu ihm auf das Dach geklettert ist. Dabei verneigt sie sich vor ihm, wodurch ihr langes weißes Haar über ihr Gesicht fällt. Am unteren Saum ihrer schwarzen Jacke kommt ein langer, dunkler Schwanz mit vielen kleinen Käferbeinen hervor, an dessen Ende zwei spitze Giftklauen hängen.
„Kopf hoch und setzt dich." lacht Lucifer und blickt wieder gegen den Himmel. „Und nenne mich einfach beim Vornamen, Lucifer." Er merkt ihr an, wie das Mädchen versucht ihre Angst zu verstecken, als sie sich in einem gewissen Abstand neben ihn setzt. Still zitternd sitzt sie neben ihm.
„Eine Frage, die nicht zu persönlich werden soll, doch sind deine Klauen am Schwanz eigentlich giftig?" versucht Lucifer sie zum reden zu bringen und atmet etwas Rauch aus. Eine leicht überraschte Antwortet kommt von ihr zurück: „Ja. Deswegen muss ich immer aufpassen, das ich niemanden damit aus versehen steche. Dürfte ich auch etwas fragen?" „Nur zu." lächelt Lucifer gegen den Himmel. „Wi-Wird es wirklich bald Krieg geben? Ihr habt doch gestern Abend noch mit Haru und den anderen Gesprochen deswegen." Sofort verändert sich Lucifers Gesichtsausdruck zum Nachdenken. „Nja, wenn du es genau nimmst ist schon lange Krieg zwischen dem Land Kasey von Kenjiro Asa und dem Widerstand. Jedoch stehe ich hinter keiner der beiden Parteien. Kenjiro versucht nur seine Macht auszuweiten und der Widerstand sind nur ein paar Typen, die die Unzufriedenheit der Bevölkerung ausnutzt, um selber an die Macht zu kommen. Dabei schrecken beide Seiten nicht zurück, die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zu ziehen. Ich werde das aber auch nicht komplett schaffen, jedoch kann ich die Schäden an Zivilisten so gering wie möglich halten."
Er braucht sie nicht einmal anzusehen, um den Schock von ihr zu bemerken. „Also stimmt es, was die Älteren sagen." Urplötzlich steht sie wieder auf und zittert dabei am ganzen Körper. „B-Bitte last mich an eurer Seite kämpfen."
Ein leises Stöhnen lässt Lucifer ab und blickt zu ihr. „Du bist unzufrieden mit der Situation von nicht menschlichen Wesen. Haru hat mir alles erzählt. Wo er für euch immer das Essen herbekommt. Wo er Kinder wie dich findet. Wieso er euch hilft. All das kann ich nachvollziehen. Doch es ist noch nicht die Zeit für euch zu Kämpfen." „Aber..." „Ihr müsst erst einmal lernen zu Kämpfen. In der Zeit werde ich versuchen weitere Leute zu finden, die uns unterstützen. Erst dann, und wirklich erst dann, werden wir in den Krieg ziehen. Und dies wird noch ein paar Jahre dauern, Tesoro."
Überraschung zeigt sich in ihrem gesamten Körper. „Woher kennen sie meinen..." „Es bleibt nichts vor dem Ghosts von Owari verborgen." spielt er auf Mysteriös. „Außerdem hat mir Haru jeden eurer Namen genannt und wie ich euch erkenne."
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