Fremdes Mädchen
Zwei Gerüche fluten aus der Eingangstür des Gasthauses beim Öffnen: Alkohol und Essen. Wie jeden Abend sind die Tische prall gefüllt durch die Bewohner des Dorfes. Doch auch viele Abenteuerlustige auf der Durchreise hat es hier her verschlagen. Immer wieder sieht Lucifer wie die Drillingstöchter des Wirtes in ihren kurzen Kleider und hohen Stiefeln zu den Tischen hin und zum Tresen zurück flitzen, während die Frau hinter dem Tresen die Bierkrüge füllt und der Wirt mit seinem Sohn in der Küche steht.
Nariko, die zweite Tochter des Wirtes huscht mit ihren braunen hüftlangen Pferdeschwanz und grasgrünem Kleid an Lucifer vorbei und grüßt ihn. „Dritter Tisch links vom Tresen." sagt sie lachend zu ihm und sofort weiß Lucifer, das Kishi und Reiko dort sitzen.
Immer wenn Lucifer an einem Tisch mit Dorfbewohnern vorbeigeht wird er gegrüßt, sobald es aber ein Tisch mit komplett Fremden ist, kassiert Lucifer einen begutachteten Blick wegen seines Aussehens. Gerade als er sich in die Mitte des Raumes durchgekämpft hat, rennt ein Mädchen in einer schwarzen Jacke fast gegen ihn. Die Kapuze der Jacke hat sie sich über den Kopf und tief ins Gesicht gestülpt. Aus den Ärmeln kommen schwarze Handschuhe, die vier Bierkrüge umklammern, während sie untenherum eine dunkle Hose und Stiefel mit hohem Absatz trägt, wodurch sie gerade mal bis zu seinem Kinn reicht.
„Entschuldigung." kommt es zärtlich von ihr, wobei sie Lucifers verwunderten Blick ausweicht und sich an ihm vorbei schiebt. Er hingegen schaut ihr noch einmal kurz hinterher, bevor er weiter seines Weges geht.
Beim Tresen ruft die Frau des Wirtes Lucifer zu: „Wir müssten mal wieder unsere Messer schleifen lassen!" „Sende morgen früh Haruto zu mir und ich mach euch die. Dafür geht das Essen von mir aber auf euch." „Ist ok." lacht die Frau zurück und füllt aus einem Zapfhahn das nächste Bier in einen der Holzkrüge.
Da der ihm beschriebene Tisch in einer der wenigen an einer Wand ist, bemerken Kishi und Reiko erst spät das Lucifer bei ihnen ist. Kishi, der Sohn des Metzgers, trägt wie immer sein weißes Shirt und braune Hose, die er nach der Arbeit sich anzieht. Bei genauem hinsehen erkennt man in seinem schwarzem Haar ein paar stellen mit getrocknetem Blut.
Ihm gegenüber spitzt Reiko, der Sohn des Fischers. Auf seinem Kopf hängt noch immer seine Sonnenbrille, die er zum Angeln immer benutzt. Er ist einer der wenigen Bewohner des Dorfes, die noch ein T-Shirt besetzten mit einem Spruch drauf: Keep Calm and go fisching.
Lucifer setzt sich auf die Bank, die an der Wand befestigt ist, nachdem er die beiden gegrüßt hat. „Wie geht's wie steht's, Lucifer." grüßt Reiko zurück. „Nja, hier nen Auftrag und da nen Auftrag. Das Gute daran ist immer der Termin wann die fertig sein sollen." lacht er. „Sei Froh, das du mit Metall arbeitest und nicht mit gammelnden Fleisch," lacht Kishi und blickt grinsend zu Reiko, „und mit Reikos mini Hechten, die er immer an uns verkauft." „Hey, irgendwo muss doch auch ich meine gammeligen Fische los werden. Meine niedrige Qualität gehört nur zu euch." kommt es von Reiko zurück und nimmt sich einen Schluck aus seinem halb vollen Krug Bier. „Ach ja." stöhnt Lucifer. „Wie immer ist die beste Harmonie zwischen euch beiden. Wenn ihr Schwerter braucht um euch zu ermorden, meldet euch bei mir und ich mache euch beiden welche. Der Gewinner darf dann für beide zahlen." wirft Lucifer seinen Scherz ein.
Tokiko kommt zu den dreien herüber geeilt und stemmt ihre Hände in die Hüfte ihres blauen Kleides. „Wie geht's, Lucifer. Das Übliche?" „Klar, sag deinem Vater heute aber nicht wieder so viel wie beim letzten Mal." „Und ich nehme noch einen Krug." fordert Reiko lächelnd und blickt auf Tokikos Rocksaum. „Also einmal Schweinshachse und Bier für Lucifer, für den Perversen noch nen Krug und..." sie schaut fragend zum lachenden Kishi, „du willst immer noch nichts?" „Nein." „Ok." sind ihre letzten Worte, bevor sie mit schnellen Schritten verschwindet.
„Tokiko hat schon ein gutes Hinterteil." flüstert Reiko zu den anderen beiden, die nur den Kopf schütteln.
„Was wolltet ihr beide eigentlich jetzt von mir?" versucht Lucifer den Grund des eigentlichen Treffens herauszufinden. „Nichts wichtiges eigentlich." gibt Kishi die Antwort. „Wollten eigentlich nur wissen, ob wir dir in drei Tagen helfen sollen, deine Bestellung bei den Fahrenden Händlern in deinen Keller zu bringen und ob du deinen Achtzehnten in vier Tagen feiern willst." Mit einem Lächeln schüttelt Lucifer den Kopf. „Ihr wisst selber, das wir wie letztes Jahr meinen Geburtstag an dem Tag feiern, wo die Händler ihren ersten Tag bei uns verbringen." „Ja das wissen wir, doch es ist dein Achtzehnter!" Reikos Freude für Lucifer ist sichtlich zu erkennen. „Du bist der erste seit vier Jahren der achtzehn wird. Und zudem der einzige der im Frühling Geburtstag hat."
„Und zudem bist du der erste Dorfvorsteher, der seit seinem sechzehnten Lebensjahr das Dorf leitet." Yoko, die dritte der Schwestern bringt ihnen ihr Bier. „Dein Bier, Lucifer." sie beugt sich in ihrem sonnenfarbenen Kleid über den Tisch um ihm seine Bier zu reichen. „und für dich mit grüßen von Tokiko." sie stellt den Krug mit einem Lächeln vor Reiko ab, der ihn sich sofort greift und ansetzt.
Yoko verschwindet auch schon wieder, als Reiko den Krug wieder absetzt und verwundet hineinblickt. „Da ist nichts drin." Lucifer verkneift sich ein lachen, während Kishi ihn belächelt: „Du hast ja nur nen Krug bestellt." Ein peinliches Lächeln breite sich auf Reikos Gesicht aus. „Ich sollte ihnen wohl besser zuhören." „Oder weniger Klotzen." meldet sich Lucifer.
Während Kishi drüber Lacht und Reiko über sich selber nachdenkt, bemerkt Lucifer wie in dem Gasthaus die lauten Gespräche langsam verstummen. Seinen Blick lässt er durch die Tische fallen, wobei er erst die Ursache entdeckt als es fast zu spät ist.
Grob in der Mitte steht ein älterer Abenteurer, von dessen Lederjacke Bier herunter tropft. Mit seinem Händen hat er das Mädchen am Kragen der Jacke gepackt. Ohne groß zu zögern steht Lucifer auf und geht mit schnellen Schritten zu dem Auslöser der Unruhe. Kishi und Reiko blicken ihm erst verwundert hinterher, bis sie den Grund für Lucifers handeln erblicken und ihm folge.
„Du kleines Miststück, dafür wirst du..." faucht der Abenteurer, das leise winselnde Mädchen fest im Griff, bevor Lucifer dazwischen schreitet. „Was ist hier das Problem." Ohne hinzusehen, bemerkt Lucifer wie alle Blicke der Dorfbewohner sich auf ihn richten. Auch der wütende Blick des Abenteurers richtet sich auf Lucifer. „Was willst du Grünschnabel!?" „Nur wissen was das Problem ist." „Das geht dich nichts an! Nur mich und diese Schlampe hier." Freundlich, aber mit einem drohenden Unterton bleibt Lucifer beharrlich: „Ich bin hier der Dorfvorsteher und ich dulde hier keine Angriffe auf die Frauen und Mädchen unseres Dorfes oder anderer Dörfer." Wütend wirft der Abenteurer das Mädchen auf den Boden und wendet sich Lucifer zu. „Das ich nicht Lache. So ein Jungspund wie du behauptet ein Dorfvorsteher in diesem Land zu sein." Lucifer lacht leise auf. „Auch wenn es schon seit dreihundert Jahren keine Länder mehr gibt kann ich behaupten das ich der Dorfvorsteher hier bin." Erneut ertönt ein dunkles Lachen, dieses mal aber von dem Abenteurer als er Lucifer am Kragen packt.
Ohne den Blick von dem Abenteurer abzuwenden, spricht Lucifer auf japanisch zu den anderen Dorfbewohner: „Räumt die Tische und Stühle etwas auseinander, das wird hier gleich ausarten." Der Blick des Abenteuers wendet sich in alle Richtungen, als die Dorfbewohner die Tische in die Seiten schieben. Zudem weiß Lucifer sofort, das der Abenteurer zwar Deutsch versteht, aber nicht Japanisch, so wie alle Dorfbewohner.
„Ich bitte dich jetzt nur ein mal mich herunter zu lassen, das Mädchen in Ruhe zu lassen und dies alles hier ist nie passiert." bestreitet Lucifer das Angebot, was aber von der Gegenpartei mit Füßen getreten wird. „Ich scheiß darauf was du Grünschnabel mir sagst. Ich bin wesentlich erfahrener als du also gebe ich hier den Ton an."
Lucifer stöhnt einmal lang und tief. „Dann halt nicht."
Im Bruchteil weniger Sekunden schlägt Lucifer mit der Rechten in die Ellbeuge des Abenteurers um sich zu befreien, packt die Lederjacke am Rücken und zieht den Abenteurer an sich vorbei und über sein ausgestecktes Bein. Nur schwer kann sich Lucifers Gegner auf den Beinen halten. Schnell dreht er sich um, nur um dann in Lucifers gelb-graue Augen zu blicken und die Faust in der Magengrube zu spüren. Durch den Schmerz sich vorbeugend bekommt der Abenteurer das Knie von Lucifer an der selben Stelle erneut zu spüren, gefolgt von einem starken Schlag auf den Hinterkopf, wodurch er zu Boden geht.
Lucifer Kniet sich neben den Abenteurer und packt ihn an den Haaren, um seinen Kopf ein wenig hoch zu halten. „Mein letztes Angebot: du packst jetzt deine Sachen und verschwindest aus dem Dorf, andernfalls sorge ich dafür, das du nie wieder irgendwo hin gehst." „Verstanden." „Und das Zimmer zahlst du auch?" „Natürlich." „Guter Junge und jetzt ab."
Blitzschnell holt der Abenteurer einen Beutel aus der Tasche, wirft ihn zu Lucifer und rennt zu den Zimmern des Gasthauses, um seine Sachen zu holen.
Staunend starren alle Lucifer an, der fragend in Richtung des Tresens blickt. „Was ist?" stellt er die Frage in den Raum. „Wenn das Bier noch nicht aus ist: weiter saufen!" ruft er aus und bekommt dafür Gelächter ab, worauf hin die Tische wieder zurückgeschobene werden und die lauten Gespräche geraten wieder in Fahrt.
Nariko kommt eilig mit einem Lächeln zu Lucifer, der gemächlich zu seinem Tisch zurück marschiert. „Und wie immer musst du dich mit unseren Problem herumschlagen." lacht sie und beide blicken in Richtung der Treppe zu den Gästezimmern. „Wortwörtlich." lacht Lucifer. „Ich bin es ja aber nicht anders gewöhnt. Euer Geld." überreicht er ihr den Münzbeutel, in den sie sofort hineinblickt und drei goldene Münzen herausholt und sie Lucifer gibt. „Das sollte reichen für deine Tat. Das Mädchen hingegen macht uns nur Probleme." Ein schiefes Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus, als sie den Tisch der drei wieder erreichen. „Wo ist die kleine gerade?" fragt Lucifer nach. Sie hat sich deinen Kampf angeschaut und ist danach in die Küche mit unserer Mutter verschwunden. Vermutlich bekommt sie gerade eine Standpauke über ihre Tollpatschigkeit ab und wird dann morgen früh von meinem Vater aus dem Gasthaus geworfen."
Lucifers Interesse wurde sichtlich geweckt. „Seit wann ist sie denn bei euch? Habe sie bisher nie zuvor gesehen." Ein vorsichtiges Lächeln breitet sich auf Narikos feinem Geischt aus: „Seit gerade mal drei Tagen. Sie kam mit einem Rucksack in dem nur ein paar Sachen waren und einem gewaltigen Hunger. Mein Vater bot ihr an solange hier zu wohnen wie sie auch arbeite. Naja, seit dem bereitet sie uns nur Probleme." „Drei Tage und nur Probleme mit einem Mädchen! Da macht ihr aber was gewaltig falsch!" lacht Reiko lauthals vom Tisch. „Immerhin glotzt sie nicht auf uns bei der Arbeit oder will uns begrapschen." faucht Nariko zurück. „Ihr könnt mich doch ignorieren." versucht Reiko sich zu verteidigen und löst somit einen Streit aus, den Lucifer ausnutzt und in Richtung des Tresens geht und die Tür zur Küche benutzt.
Mehrerer Reihen mit Herdplatten, Arbeitsfläche und mehrere große Öfen befinden sich mittig im Raum. Auch gibt es ein paar altmodische Feuerstellen, über denen der Wirt und sein Sohn häufig Eintöpfe zubereiten. Ein paar weitere Türen führen zu den Kühlräumen in denen die ganzen verderblichen Lebensmittel gelagert werden. Schnell zwischen den einzelnen Töpfen und Pfannen hin und her springend versucht Haruto, der Sohn des Wirts die Speisen nicht anbrennen zu lassen, während sich der Wirt und die Wirtin mit dem Mädchen beschäftigen.
„Du hast uns mittlerweile zu viele Probleme gemacht, wir können dich nicht mehr hier behalten." erklärt der bullige Wirt, die Arme vor seiner Kochschürze verschränkt. Seine Frau steht dabei neben ihn und das Mädchen kniet vor den beiden, die Hände flehend zu den beiden hoch haltend. „Bitte, ich habe nichts. Ich brauche essen und ein Ort zum Schlafen." heult sie. Lucifer erkennt die Tränen unter ihrer Kapuze herauskullern. „Du kannst bis morgen noch hier schlafen und morgen Frühstücken, danach musst du dir aber eine andere Bleibe suchen." riecht die Wirtin ihr die Hand. „Bitte behaltet mich hier. Ich möchte nicht erneut mir jemanden andern suchen. Man wird mich dort nur rausschmeißen."
Lucifer stellt sich mit einem schiefen Lächeln neben die beiden Gasthausbetreiber. „Lucifer, was machst du hier." sind die beiden verwundert. „Nariko hat mir einiges erzählt." erklärt er und sofort wissen beide, das es um das Mädchen geht.
Lucifer blickt zu ihr herab und ohne zu zögern befiehlt er ihr: „Pack deine Sachen." Ein geschockter Gesichtsausdruck breitet sich auf den Gesicht der beiden Wirte aus. „Nein, ich kann auch alles machen was ihr von mir wollt, behaltet mich nur hier und lasst mich Rester Essen." versucht das Mädchen weinerlich die drei zu überreden. „Du willst sie doch nicht aus dem Dorf schmeißen Lucifer. Das wird sich schnell rumsprechen und dann haben wir..." gibt der Mann seine bedenken an Lucifer, der nur den Kopf schüttelt. „Wo denkt ihr hin." beruhigt Lucifer die beiden. „Als Dorfvorsteher kann ich es aber nicht verantworten das so etwas noch einmal hier passiert. Euer Gasthaus ist der Präsentationsort unseres Dorfes."
Lucifer blickt zu den Mädchen herab, dessen Augen er zum ersten mal erkennt. Während die linke Iris blau strahlt, leuchtet die rechte gelblich, nur durch die Tränen auf ihren schmalen, leicht schmutzigen Wangen ihren Glanz verlierend. „Ich habe auf meinem Dachboden noch eine Matratze und in irgendeinen Schrank noch eine Decke. Kissen kannst du dir von meiner Couch nehmen. Morgen wirst du mir im Gegenzug für das was ich für dich getan habe, bei meinen Arbeiten helfen und dann sehen wir weiter. Und jetzt geh und pack deine Sachen." Ungläubig schaut das Mädchen Lucifer an, wobei ihr weitere Tränen über das Gesicht fallen. Auch blicken die beiden Wirte ungläubig drein. Nur der Sohn beginnt aus seiner Ecke zu lachen.
„Danke, ich kann ihnen nicht genug danken." beginnt das Mädchen auf einmal vor Lucifer rauf die Knie zu fallen. „Jetzt geh und hole deine Sachen." „Jawohl." schnell springt das Mädchen mit gesenktem Blick auf und verschwindet aus der Küche.
„Lucifer, du willst es dir wirklich antun mit ihr?" kommt es von dem Wirt besorgt. „Klar, ich muss mir doch ein eigenes Bild von ihr erschaffen um für sie den passenden Beruf bei uns zu finden. Es wird sich dann auch herumsprechen, wenn wir solchen Leuten helfen ein ordentliches Leben aufzubauen." Lacht Lucifer. „Glück stehe dir bei, das es bei dir besser funktioniert." versucht die Frau zu lächeln. „Du bist nicht wie dein Vater, der alte Geizkragen." beginnt der Wirt zu auch zu Lachen. „Dein Vater hätte das Mädchen einfach aus dem Dorf geworfen, auch wenn er nie Dorfvorsteher war." „Da können wir ja froh sein, das er schon seit vier Jahren Tot ist." versucht Lucifer vergeblich zu scherzen, wechselt aber schnell den Punkt.
„Könnt ihr mir mein Essen und die Messer, die ihr heute nicht mehr Braucht einpacken? Dann kann ich zu Hause schnell Essen und vielleicht schon mit dem Schleifen beginnen." „Sicher doch." meint der Wirt und dreht sich zu seinem Sohn um. „Haruto!" „Wenn du dich um die Speisen kümmerst!" „Stimmt ja!" erinnert sich der Wirt an seine Arbeit und flitzt zu seinem Sohn. „Ich wünsch dir viel Glück mit der Kleien, du wirst es brauchen." wendet sich die Wirtin an Lucifer und geht auch zurück an ihre Arbeit, damit ihre Töchter nicht alles alleine machen müssen.
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