Dächer

Das Blut der Soldaten tropft glänzend im Mondlicht von Lucifers Bandagen an den Armen. In den Straßen unter ihm hört man die schweren Fußstapfen der Soldaten, die zum Ort des Geschehens rennen. Genüsslich schlendert er über die schrägen Dächer der Stadt, nur kurz rennend um über eine Straße auf das nächste Dach zu springen.
In der Ferne glühen die Laternen der Straßen, die bergauf führen. Nur schwer sind die Soldaten auf den Mauern der Ringe zu erkennen, wie sie ihre Patrouille durchführen und von den Geschehnissen noch nichts wissen.
Unter seinen Stiefeln klappern die Dachziegel leise im Takt. Nur auf die Symphonie der Umgebungsgeräusche achtend sucht er sich seinen Heimweg.
Gerade als er Anlauf nehmen will um über die nächste Gasse zu springen entsteht hinter ihm eine weitere Tonfolge. Ohne zu zögern unterbricht er sein Vorhaben und zieht im drehen seine Messer aus dem Gürtel.
Nur wenige Schritte von ihm entfernt steht ein junger Mann in einer dunklen Kutte mit Kapuze, welche er jedoch nicht auf dem Kopf trägt. Stattdessen hat er sein Gesicht mit einer Schädelmaske verdeckt und das pechschwarze Haar unversteckt gelassen. Durch einen Gürtel an der Hüfte wird die Kutte etwas an seinen Körper gedrückt. Zusätzlich hängt dort ein Tomahawk für den Kampf.
Unter der Schädelmaske hervor ertönt die ernste, raue Stimme des Mannes hervor: „Jack?" „Und dein Name?" stellt Lucifer im selben Tonfall die Gegenfrage unter seiner Maske. „Nenne mich vorerst Skull. Die Waffen können weg."
Misstrauisch durchlöchert er den Unbekannten, steckt die Messer aber langsam weg.
„Warum hast du mich gesucht!?" fordert er sofort zu Wissen. „Die Taten von Jack the Ripper haben sich schnell in alle Richtungen verbreitet. So sind sie auch bis zu uns gekommen." Schnell ahnt Lucifer woher Skull kommt und lacht leise in seine Maske hinein. Unbeeindruckt von dem Lachen fährt seiner Gegenüber fort: „Der Widerstand möchte dir ein Angebot machen." Aus einer Tasche im inneren der Kutte holt der Schädelmann einen versiegelten Brief hervor und hält ihn auf Kopfhöhe hin. „Ich höre." lächelt der Mörder erfreut und begutachtet das Siegel auf dem Brief, welches die Form eines Kleeblatts mit vier Blättern hat.
„Der Widerstand hätte gerne das du weiterhin die Nerven der Soldaten strapazierst, jedoch in der Hafenstadt Chrono." „Dir ist schon klar, das ich meiner eigenen Sache diene, nicht der von anderen nur weil sie mich darum beten." „Dem ist sich der Widerstand schon im klaren. Sobald wir haben, was wir wollen, werden wir dich bei deiner Sache unterstützen. Dies wird man dir versichern." Lucifer wirft aus den Aufgeschlitzten heraus einen finsteren Blick.
„Ich scheiß auf eure Versicherung dafür, da man mich schon zu häufig verraten hat. Ich will wissen welcher Sache ihr dient!" Skull atmet einmal kurz durch, wobei er die roten Augen schließt. „Wir dienen dem Glück aller. Auch wenn das für uns heißt zuerst Unglück zu verbreiten. Dafür Stellen wir uns gegen das Land Kasey und jenen Wesen die das Unglück von Natur aus verbreiten."
„Ach." stöhnt Lucifer und schmiert ein wenig Blut an seine Maske, als er sich an die Stirn fasst, gefolgt von seiner Feststellung, „Ihr wollt also Lupo, Chimäre und etc. ausrotten." „Wirst du uns unterstützen bei der Verbesserung der Welt?" „Mein eigenes Ziel ist es meine Rache an Kenjiro Asa zu und Sota Owens zu bekommen, wobei ich nur letzteren ermorden will. Und..." „Wir können dich dabei problemlos unterstützen." fällt Skull sofort ins Wort.
Genervt fährt Lucifer den Widerstandskämpfer an: „Ich war noch nicht fertig!" Er legt eine kurze Pause ein, um Skull die Möglichkeit zu geben sich zu entschuldigen, jedoch kommt nichts. „Ein weiteres Ziel von mir ist es einen Platz für nicht menschliche Wesen in dieser Welt zu schaffen. Und dort beißen sich unserer Ziele. Ihr wollt sie genau wie Kasey vernichten. Ich will ihnen eine Zukunft mit Perspektive schaffen."
Skull steckt den Brief wieder in die Kutte. „Ich akzeptiere deine Entscheidung." stößt Lucifer auf Einsicht von Skull. „Solltest du jedoch irgendwann dein Glück finden wollen, wirst du beim Widerstand mit offenen Armen empfangen." lächelt Skull zu Lucifer und geht ein paar Schritte zurück und das Dach aufwärts.
„Jack, ich mache dir aber noch ein kleines Geschenk, damit du zumindest etwas glücklicher werden kannst." Lachend breitet Lucifer die Arme aus und verneigt sich vor Skull in einer lächerlichen Pose: „Ich nehme dankend an."
„Als ich auf der Suche nach dir war, in dieser Nacht, bin ich zufällig auf einen schwer bewaffneten Soldatentrupp gestoßen. Die schienen mir auf der Jagt nach einem Lupo Rudel zu sein im östlichen Teil der Stadt."
Schnell realisiert Lucifer die Information, die er erhalten hat. „Einen schönen Abend noch." lacht Skull und verschwindet hinter der obersten Dachkante. Zeitgleich beginnt Lucifer sich umzudrehen und über die Gasse zu springen, sein Tempo nicht mehr drosselnd.

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