„Was willst du hier?" Die Stimme von Natasha klang ein wenig genervt, als Tony erneut vor ihrer Hoteltür stand. Ein kleiner Seufzer fuhr über seine Lippen und eigentlich nahm er ihre Reaktion auch nicht übel. Das letzte Mal sind beide nicht wirklich gut auseinandergegangen, aber im Moment war sie wirklich noch seine einzige Hoffnung. Natasha Romanoff war trotzdem noch die einzige Person, die Tony vertrauten konnte.

„Hör zu, das letzte Mal sind wir wirklich nicht gut auseinandergegangen und das war auch meine Schuld", fing Tony an, während die rothaarige ihn mit verschränkten Armen betrachtete.

„Aber wir brauchen deine Hilfe, ich brauche deine Hilfe und ich vertraue auch niemand anderen", beendete er seinen Satz und leckte sich kurz über seine plötzlichen trockenen Lippen. Romanoff lehnte sich an die Tür und betrachtete Stark ganz genau. „Ich weiß nicht-", „Bitte Natasha. Ich brauch deine Hilfe bei dieser Sache."

Tony Stark hoffte, das Natasha Informationen aus dem Mädchen holen konnte, wie sie es einst bei Loki gemacht hatte, ohne das er mitbekam.

„Was soll ich tun?", fragte sie schließlich und Tonys Blick huschte kurz durch den Gang. „Du musst jemanden ein paar Fragen stellen, mehr kann ich hier nicht sagen. Also?" Die Black Widow biss sich kurz auf ihre Unterlippe. Die ganze Situation lag ihr noch schwer auf dem Herzen. „Na gut", meinte sie schließlich und schnappte sich ihre Schlüssel, bevor sie ihre Tür hinter sich schloss. Stark atmete erleichtert aus, als er ihre Antwort hörte.

„Ich kann aber nicht versichern das ich alles rausbekomme."

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Marcel atmete einmal tief ein und aus, während er versuchte in Ruhe zu meditieren. Das war die einzige Zeit, wo er sich entspannen konnte und seinen Fähigkeiten freien Lauf geben konnte. Ohne das ihm jemand etwas vorschrieb oder er vorsichtig sein musste mit seinen Kräften. Er schloss kurz seine Augen und sein Körper entspannte sich sofort.

Die Stille im Zimmer war für ihn beruhigend und am liebsten würde er immer so bleiben.

Doch nichts ist für die Ewigkeit.

Ein leises Klopfen ertönte und Marcel öffnete ein wenig genervt seine Augen. „Herein", rief er, ohne wirklich zu wissen, wer auf der anderen Seite stand. Phoenix bereute seine Antwort sofort, als er sah, wie Viper ins Zimmer trat. Sofort spannte sich jeder Muskel bei Marcel an und seine blauen Augen starrten kühl den Mann vor ihm an.

„Insanis meinte, du wärst hier", fing Viper an, während er das Zimmer genauer unter die Lupe nahm. Seine dunkelblonden Haare fielen erneut ein wenig in sein Gesicht.

Marcel schluckte ein wenig schwer, er antwortete Viper nicht und wartete drauf zu erfahren, warum er überhaupt hier war. Die Stille war ein wenig erdrückend, aber Phoenix betrachtete genau jede Bewegung von ihm. „Wie geht es deiner Wunde?" Die Frage überforderte, Marcel ein wenig, denn eigentlich war Lupus das Einzige, was Viper so richtig faszinierte oder er sich sorgen um sie machte. „Besser", beantwortet der Blauäugige die Frage und stellte sich langsam auf.

Viper sah sich noch einmal im Zimmer um, bevor sie an Marcel hängen blieben. „Sind Sie wegen etwas bestimmten hier?", fragte Phoenix nach und Vipers Blick schwenkte zu Boden, während ein böses Grinsen sich auf seine Lippen schlich.

„Ja, ich habe Mission für dich."

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Die rothaarige Black Widow betrachtete das Mädchen, welches ihr gegenüber saß genau. Sie neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite, aber Veronica schien nichts davon zu irritieren. „Was hast du hier gemacht?", stellte Natasha die Frage, aber das Mädchen blickte nicht einmal hoch.

„Wolltest du etwas Klauen?"

Veronica sah immer noch auf den Boden, ihre langen Haare fielen ein wenig ins Gesicht, verdeckte aber nicht ganz so viel wie vorher. Natasha verschränkte ihre Arme und lehnte sich an den Tisch. Tony hatte ihr nicht all zu viel gesagt, nur das Video kurz gezeigt, womit sie nicht viel anfangen konnte.

„Wie heißt du?" Diesmal kniff Veronica ihre Augen wieder zusammen, der pochende Schmerz in ihrem Kopf erschien wieder und sie wandte ihren Blick ganz ab.

Neugierig lehnte sich Black Widow mehr nach vorn, natürlich hatte das Mädchen nichts gesagt, aber ihre Reaktion auf die Frage war definitiv etwas. „Weißt du, Namen werden immer ein wenig überbewertet. Meinen Namen, den ich jetzt trage, ist nicht mein eigentlicher Name." Veronica wandte ihren Blick langsam zu der rothaarigen Frau vor ihr. Ihre langen Haare fielen mit ein paar Wellen über ihre Schulter. Natasha neigte ihren Kopf ein wenig, das Mädchen vor ihr erinnerte sie ein wenig an sich selbst. Kontrolliert von bösen Leuten, die ihre Unschuld genommen haben, damit sie eine Killerin werden kann.

Eine Waffe.

„Ihr eigentlicher Name ist Natalia Alianova Romanova.", die Worte rutschten Veronica einfach heraus. Sie und die anderen mussten zuerst die ganzen Akten der Avengers  durchlesen. Schon fast studieren, damit sie immer etwas gegen sie in der Hand hatten. Selbst die restlichen Helden, die sich nun versteckten, gehörten zu den Listen.

Dafür hatte Viper schon gesorgt.

Natasha zog ihre Augenbrauen kurz in die Höhe, als sie hörte wie das Mädchen vor ihr, ihren vollen Namen aussprach. Wobei es einerseits auch nicht überraschend für sie war, das Hydra sich richtig vorbereitet hatte. „Und dein Name ist was? Lupus?", hakte die Rothaarige weiter nach und Veronica sah mit ihren braunen Augen auf.

Unsicherheit Blitze in ihren Augen hervor, und das Mädchen wandte ihren Blick wieder ab.

„Ja-", sie stockte. „Nein", fügte sie hinzu, bevor sie verwirrt ihren Kopf schüttelte. „Ich weiß es nicht." Den letzten Satz hauchte Veronica fast, die Kopfschmerzen breiteten sich erneut aus und am liebsten würde sie einfach nur schlafen. Es fühlte sich alles wie ein schlechter Traum an.

Romanoff kräuselte ihre Lippen und lehnte sich nach hinten, als sie versuchte keinen Seufzer über ihre Lippen zu lassen. Sie nickte nur kurz, ihre roten Haare wippten bei der Bewegung mit, während sie von ihrem Stuhl aufstand. Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Tony traf ihren Blick und er verschränkte seine Arme, als er auf eine Antwort wartete. „Ich kann nicht wirklich weiterhelfen Tony", fing Natasha an und nahm mehrere Schritte auf Tony zu.

Peter und Vision hatte er in die Küche geschickt, da er nicht wollte, dass Peter erneut hier war. Vision sollte nur auf den Jungen aufpassen.

„Aber-", „Kein aber Tony. Du hast mich geholt damit ich Informationen aus ihr herausbekommen oder nicht?", fragte sie Stern nach und der berühmte Iron Man nickte. Mit ihrer Hand zeigte sie zu dem Mädchen, welche man durch die Scheibe immer noch perfekt erkennen konnte. „Ich kann keine Informationen holen, wenn sie durcheinander ist und nicht einmal selber weiß, was stimmt. Für so etwas braucht ihr jemand ganz  anderen."

Stark fuhr sich kurz über sein Gesicht, bevor er wieder aufsah.

„Super, das heißt, sie weiß selber nicht, was real ist oder nicht?" Die Black Widow leckte sich kurz über ihre trockenen Lippen und verschränkte ebenfalls ihre Arme. „Es sieht so aus", erwiderte sie und ihr Blick huschte kurz zu dem Mädchen. „Man bräuchte jemanden, der in ihren Kopf eindringen kann, ohne sie zu verletzten."

„Du meinst wie Wanda?"

Natasha biss sich auf ihre Unterlippe. „So in etwa, ja." Ein Seufzer entfuhr Tony und er drehte sich kurz, seine Hände fuhren durch seine Haare. „Ich kann Wanda nicht holen. Wir wissen nicht, wo sie ist und ich möchte auch nicht unbedingt Ross auf sie lenken."

Romanoff senkte ihren Blick, nachdenklich. Natürlich lief das letzte Mal, als Tony sie fragte, ob sie wisse, wo Steve war, nicht so gut aus, trotzdem wollte sie ihn irgendwie helfen. Beide hatten sie Entscheidung getroffen den Sokovia Vertrag zu unterschreiben, auch mit dem Wissen, das nicht alle einer Meinung sein würden. „Verdammt alles wird nur noch komplizierter als es eigentlich schon ist", fluchte Tony ein wenig vor sich hin und Natasha lehnte sich an die Wand neben ihr, als sich plötzlich eine Idee in ihren Kopf formte.

„Vielleicht bräuchten wir nicht unbedingt Wanda."