twenty eight
Gelassen lehnte sich Viper an die Wand des Gebäudes, während er sich eine Zigarette zündete. Seine kühlen braunen Augen sahen sich ein wenig um und er blies ruhig den Rauch aus seinem Mund. Die kalte Nacht machte den Rauch nur ein wenig deutlich, als Licht darauf kam. Aber der Mann hatte sich extra so angelehnt, in den Schatten, damit man ihn nicht sofort erkennen konnte.
Als er merkte, wie sich die Tür des Gebäudes gegenüber öffnete, sah er mit neugierigen Blicken auf und warf danach seine Zigarette auf den Boden. Die Funken konnte man ganz kurz erkennen, bevor sie aber ganz erloschen, als hätte die Dunkelheit das Licht davon verschluckt.
Der Mann, der aus dem Gebäude kam, blickte erst mal die Straße entlang, während er sich auf die andere Seite machte, wo Viper sich befand. In der kühlen Luft konnte man ab und zu den Atem erkennen. „Ich dachte, wir sollten uns nicht in der Öffentlichkeit treffen", hörte er den Mann sagen und die Mundwinkel von Viper zuckten ein wenig. „Es gab eine kleine Änderung in unseren Plan", erwiderte er knapp und seine braunen Augen huschten kurz durch die Straßen. Die beiden standen eher in einer Gasse, die, auch wenn sie in New York waren, komischerweise nicht so voll war. Es liefen kaum Menschen vorbei.
„Hast du das Mittel?" Der Mann mit den roten schimmernden Haaren richtete kurz seine Brille, bevor er Viper ansah. „Das wollte ich eigentlich noch mitteilen", fing der Mann vorsichtig an und fischte kurz in seiner Aktentasche herum. „Ich habe versucht die Formel herzustellen, wie du es mir gegeben hast, aber ohne das eigentliche Blut oder einen Vergleich davon, wird es nicht so wie verlangt."
Viper zog seine Augenbrauen ein wenig in die Höhe und der Mann wurde ein wenig nervös. Er wusste, dass er ihn Angst machte.
„Es geht aber nicht anders. Hast du alles getan wie auf den Notizen?" Der Mann nickte zögernd und hielt die kleine Flasche hoch, die kurz auf glänzte, als Licht darauf fiel. „Ich kann aber nicht versprechen, dass es wirkt, wie es sollte", fügte der Mann noch hinzu und Viper betrachtete kurz die Flüssigkeit, in der kleinen Flasche die er in der Hand hielt. „Dann finden wir es doch heraus."
Bevor der Mann reagieren konnte, öffnete Viper die Flasche und kippte sich die Flüssigkeit in den Mund. Er fuhr kurz mit seinen Handrücken über seine Lippen und der Wissenschaftler vor ihm, sah ihn geschockt an.
„Das könnte grausame Nebeneffekte haben, weil die Formel nicht ganz war", rutschte es dem Mann heraus und sofort hielt Viper inne.
Seine ganze Körpersprache änderte sich schlagartig. Er spannte seinen Kiefer an und etwas Gefährliches blitzte in seinen Augen auf. „Die Formel war nicht ganz?", hakte er ruhig nach. Seine Stimme klang zu ruhig und das machte den Wissenschaftler nur noch nervöser als zuvor. „E-Ein Kollege hat aus Versehen etwas auf das Papier, welches du mir gegeben hast, geschüttet. Ein Teil war nicht mehr lesbar, und-", der Mann konnte seinen Satz nicht beenden, als Viper das Fläschchen auf den Boden warf und den Mann am Hals packte und ruckartig gegen die kalten Backsteine presste.
Sein Blick wirkte finster und der Wissenschaftler zitterte und keuchte ein wenig auf, um Luft zu kriegen. „Ihr habt die Formel verändert?" Seine Stimme bebte ein wenig und der junge Wissenschaftler ließ seine Aktentasche fallen. Seine Brille hing ein wenig schief auf seiner Nase und Viper spürte, wie viel Angst der Mann hatte.
„Nur den Kurzen", der Mann keuchte erneut auf, aber Viper lockerte seinen Griff trotzdem nicht. „Mittleren Teil", beendete der Mann seinen Satz und krallte seine Hand in den Arm von ihm. Der Wissenschaftler wollte sich verteidigen, dennoch konnte er es nicht. Er hatte nicht die Kraft dazu.
„Di-Die Wirkung ist trotzdem gleich", japste er und griff stärker nach dem Arm. Nach seinen Worten formte sich ein schreckliches Lächeln auf die Lippen von Viper und der dunkelblonde Mann, konnte nicht anders als kurz locker zu lassen. Er ließ den Wissenschaftler kurz atmen, als dieser auch danach kurz das Husten anfing. „Wenn das so ist", fing Viper langsam an und zeigte kurz seine weißen Zähne. „Probieren wir es doch aus." Seine braunen Augen blitzen kurz giftgrün auf, bevor er den Mann wieder packte.
Seine eine Hand hatte wieder den Hals gepackt, während die andere an der Seite seines Gesichts blieb. Der Wissenschaftler öffnete seinen Mund, aber nichts kam heraus. Seine Haut wurde blasser, als er versuchte sich zu befreien. Viper konnte nicht anders als weiterhin zu grinsen, ihn zu zeigen, wie sehr es ihm Spaß machte, ihn leiden zu sehen.
Zu zeigen, wie stark Viper ist.
Die Brille des Wissenschaftlers fiel zu Boden und kurz konnte man hören, wie das Glas darin zerbrach. Der Mann wurde immer blasser und langsam bildeten sich grüne Adern, die eigentlich blau sein sollten. Man meinte, dass der Mann abnahm, aber so war das nicht. Viper zog ihm wortwörtlich das Leben aus seinem Körper. Alles, was den Wissenschaftler jung gemacht hatte, zog Viper einfach heraus. Dabei wurde sein Grinsen nur noch breiter und irgendwann war der Mann, nur noch Haut und Knochen.
Er lockerte seinen Griff, sein einer Mundwinkel zuckte nach oben. „Danke für die nächsten paar Jahre", murmelte er und mit einer schnellen Handbewegung, brach er dem Wissenschaftler sein Genick.
Das Knacksen hallte kurz in der kleinen Gasse und Viper entfernte sofort seine Hände. Der Mann fiel einfach zu Boden, wie ein Sack, und er leckte sich kurz über seine Lippen. Viper fuhr sich durch seine Haare, die ein wenig nach vorne hingen und ein Seufzer fuhr über seine Lippen. Er schloss kurz seine Augen, als er die neue Energie in ihm spürte, wie ein neu entfachtes Feuer, was nur darauf wartete, sich zu verbreiten.
Seine Augen blitzen nur kurz wieder grün auf, bevor er sich von der Gasse entfernte. Er hatte noch viel zu tun.
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„Vielleicht sollte James richtig mit ihr sprechen? Oder Peter?", schlug die Rothaarige vor, während sie mit verschränkten Armen vor der Scheibe stand. Das Mädchen hatte immer noch kein Wort gesagt, und langsam ging die Geduld aus. Ihr Blick war auf Veronica gerichtet, die so tat, als würde sie schlafen, aber Natasha wusste das, dem nicht so war. Das Mädchen hatte Augenringe, die immer dunkler wurden. Aber sie kannte das Gefühl, die Angst in dem jungen alter, was passieren könnte, die Taten, die man machen musste, die einen langsam den Schlaf raubten.
„Wie wäre es mit keinen von beiden?", meinte Tony ein wenig sarkastisch und Natasha drehte sich nun zu ihm. Sie neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und warf ihn einen ernsten Blick zu. „Tony", sagte sie ein wenig warnend und genervt wandte er seinen Blick auf das Mädchen. „Was macht dich so sicher, das sie auf den Winter Soldier reagiert?"
Natasha presste ihre Lippen fest aufeinander und ihr Blick huschte ebenfalls wieder zu dem Mädchen.
„Er kennt sich mit Hydra am besten aus. Mit den Methoden, vielleicht kann er irgendwie zu ihr durchdringen. Man hat schließlich mit ihm das Gleiche gemacht wie mit ihr", sagte die Rothaarige ehrlich, wich ihren Blick aber nicht von dem Mädchen ab, auch als Tony sie genau anblickte. Sie hatte ja irgendwie recht, das wusste Stark, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Aber dann schickte er lieber den Soldaten rein, als Peter, wenn etwas schief gehen würde.
Tony Stark wusste immer noch nicht, was er von dem Mädchen halten sollte und mit einem kurzen Blick wandte er sich zum Gehen.
Er hielt kurz inne, als er die Tür öffnete, aber Natasha blieb immer noch vor der Scheibe stehen. „Ist es komisch das ich ihr helfen möchte, aber irgendwie auch nicht?" Die Frage überraschte die rothaarige und diesmal drehte sie sich zu ihm um. Ihre Lippen hatte sie zu einer geraden Linie zusammengepresst. Als Romanoff aber darauf nicht antwortete, leckte Tony sich kurz über seine trockenen Lippen. Diese Frage kreiste schon seit ein paar Tagen in seinem Kopf herum.
„Versteh mich nicht falsch, ich möchte ihr helfen, sie leidet und hat geglitten", sprach er weiter und löste seine Hand von der Tür. „Aber jedes Mal wenn ich sie sehe, kriege ich ein merkwürdiges Gefühl, das etwas Schlimmes auf uns zukommt und-", er stockte, und wich den besorgten Augen von Natasha ab. „Und du weißt, nicht ob du das überhaupt schaffst, nach all den Sachen, die passiert sind", beendete Romanoff seinen Satz und er sah wieder auf. Sie wusste, dass Tony sich eigentlich nicht gerne öffnete und Natasha war eine der wenigen, die er sich anvertraut hatte.
„Ich weiß, wie du dich fühlst", gab Natasha schließlich zu und Tony gab ein stilles Nicken von sich. Er war froh, dass er nicht der Einzige war, der sich gegenüber von dem Mädchen so fühlte. „Aber auch das wirst du nicht allein durchstehen", fügte sie noch hinzu und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Seine Mundwinkel zuckten, aber sein Herz fühlte sich so schwer an. Er drehte sich zur Tür, und als er sie öffnete, hielt er nur ganz kurz inne.
„Sag James er, darf mit ihr reden."
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