fourty six
Veronica roch das Blut bevor ihre Krallen überhaupt den Hals erreichten, sie spürte wie das Tier in ihr danach lechzte und sich über den kommenden Blutrausch freute als kenne es nichts anderes als den Tod. Und gerade als die Spitze ihrer Krallen die doch so dünne Haut endlich trafen, erwachte sie mit einem Ruck.
Ihr Herz pochte wie verrückt und das Mädchen wusste im ersten Moment nicht wo sie war. Es hatte sich so real angefühlt und mit einer ansteigenden Angst in ihren Knochen musste sie erkennen, dass es real war. Doch noch nie hatte das töten sie so verfolgt wie jetzt, wahrscheinlich deshalb, weil etwas anderes in ihr, etwas Menschliches, erkannte das es falsch gewesen war. Es war falsch gewesen es zu genießen als sie der blonden Frau die Kehle ausgerissen hatte. Es war falsch gewesen sich auf den Geruch des Blutes zu freuen der den Boden und auch sie danach ein wenig bedeckte.
Ihr Brustkorb hob und senkte sich zu rapide, ihre Finger krallten sich in den Stoff unter ihren Fingern in der Hoffnung vielleicht doch ein wenig halt zu finden.
Plötzlich fand sanft eine Hand ihre Schulter und augenblicklich zuckte Veronica zusammen als sie versuchte wegzurutschen, spürte dabei wie ihr ein Knurren aus ihrer Kehle entwich. „Ich bin's nur", hörte sie jemanden sagen und sie öffnete erneut ihre Augen. „Peter", fügte er hinzu und ihre braunen Augen blieben kurz an seiner Hand hängen, die noch in der Luft schwebte.
Veronica entspannte sich aber nur ein wenig nach seinen Worten und jetzt bemerkte sie auch wie nur leicht die Sonnenstrahlen durch das Fenster schienen. „Ich wollte dich nicht erschrecken."
Nach seinem Satz ließ er schließlich seine Hand sinken und seine Augen bemerkten wie Veronica dennoch fast schon verzweifelt sich in die Bettdecke festkrallte. Als ob die Decke das einzige wäre ihr zu versichern, dass sie den halt an der Realität noch hatte. „Schlimmer Alptraum?" hakte Peter vorsichtig nach und sah ihr diesmal in die Augen, die ihn musterten. „Schlimme Erinnerung", verbesserte Veronica ihn und spürte wie trocken doch ihre Kehle war. Sie fühlte sich ausgelaugt, als wäre sie seit Tagen nur gerannt.
Ihr Körper schmerzte nicht mehr so stark wie vorher und sie glaubte, dass ihr Serum sie ein wenig heilte. Genauso wie Viper es immer wollte. Als sein Name ihre Gedanken kreuzte, überlief ihr ein Schaudern über den Rücken.
Sie wollte nicht einmal ahnen wie wütend er wohl sein wird, wenn er realisierte, dass sie nicht mehr da ist. Dass, sie niemals zu ihrem Versteck zurückgekehrt war. „Ich hab dir ein wenig was zu essen mitgebracht", riss Parker sie aus ihren Gedanken und ihre braunen Augen fanden die seine als er ein Tablett vor ihr hinstellte welches voll mit essen und trinken war. Der Hunger war ihr nach dem Alptraum vergangen. Dennoch verzog sich ein, auch wenn nur kleines Lächeln über ihre Lippen. „Danke", sagte sie und zog das Tablett nur ein wenig in ihre Richtung, berührte das Essen aber nicht.
Zaghaft umklammerte sie das Glas Wasser, welches er daneben hingestellt hatte und nahm ein paar Schlücke davon. „Also", fing Peter nun vorsichtig an und lehnte sich ein wenig zurück damit er sich an die Wand lehnen konnte. „Ich habe nachgedacht", gab er zu und erinnerte sich an den leichten Schlaf, den er gehabt hatte.
Tausende Gedanken waren ihm durch den Kopf geschwirrt wie Bienen in einem Nest.
Als er schließlich den Blick von Veronica auf ihn spürte, räusperte er sich kurz bevor er weitersprach. „Ich glaube, wir sollten zu den Avengers gehen. Mit ihnen reden, damit du ihnen mehr über Viper sagen kannst." Veronica zuckte bei der Erwähnung von seinen Namen fast ein wenig zusammen. Angst machte sich in ihr breit mit nur den Gedanken was Viper ihr antun würde, wenn er wüsste, wo sie war und wem sie was erzählt hatte.
Er würde sie leiden lassen und das junge Mädchen war sich mehr als sicher, dass sie danach zerbrechen würde. Allein schon bei diesen Gedanken wurde ihr schlecht. „Nein", war das einzige, was sie herausbrachte, bevor sie ihren Kopf schüttelte. „Das geht nicht", fügte sie heiser hinzu und verwirrt zog Peter seine Augenbrauen ein wenig zusammen. „Warum nicht?" Sie schluckte schwer. „Wenn er das herausfindet dann-", Veronica stockte während ihres Satzes und ließ die Worte in der Luft hängen. Sie traute sich nicht es laut auszusprechen. „Du weißt nicht was er dann tun würde, ich schon", sagte sie stattdessen und sie verschränkte ihre Arme.
Veronica Woods traute sich nicht einmal ihn in die Augen zu sehen, selbst als er sie nur mitfühlend ansah. Mit Vorsicht zuckten Peters Finger ein wenig nach vorn, er wollte sie berühren aber der Gedanke das er sie nicht erschrecken wollte, ließ ihn kurz innehalten.
Doch der Junge überwand seine Gedanken und langsam legte er seine Hand auf ihren Arm bis sich ihre Blicke erneut trafen. „Bitte", hauchte er und suchte in ihren dunklen Augen nach einem Anzeichen, das sie vielleicht endlich seine Hilfe annahm. „Wir wollen dir doch nur helfen", meinte er sanft und sie spürte wie ihre Lippen anfingen leicht zu beben. „Ich will dir doch nur helfen."
Ihr wäre fast ein schluchzten entkommen, aber sie hielt sich zurück.
Es war so viel Liebe in seinen Blick, so viel Güte das Veronica seinen Augen nicht standhalten konnte.
Es war einfach zu viel.
„Ich kann nicht schon wieder unschuldige Menschen mit hereinziehen Peter", flüsterte sie sanft und erinnerte sich an all diese schlimmen Taten, die sie vollbracht hatte. Diese Last die Viper ihr aufgesetzte hatte mit so jungen Jahren. „Das wirst du nicht. Die Avenger haben schon schlimmere Gegner besiegt. Bitte lass mich dir helfen und zu ihnen bringen."
Das Mädchen schwieg.
Sie wusste nicht genau was sie sagen sollte. Veronica wollte niemanden in dieses Chaos hineinziehen dennoch brauchte sie Hilfe, um Viper zu stoppen, wenn das möglich war. Die Welt mit Viper war eine viel zu gefährliche und er würde nie aufhören unschuldige in seinen Plan mit hereinzuziehen.
Und genau dieser Gedanke brachte ihre Entscheidung.
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Das Tony Stark nicht gerade glücklich war, das Veronica Woods erneut im Tower stand war eher eine Untertreibung. Aber, das Peter Parker sie hierher gebracht hatte, war nur ein kleiner Teil des großen Eisberges. Tony hatte sich mit seinen Worten zügeln müssen als er zuerst klarmachte, dass er sie nicht hier haben wollte, doch Parker hatte ihn fast angefleht.
Damit das Veronica nichts Böses möchte und sie der Schlüssel sei um Viper zu erledigen. Also saß er nun gegenüber den beiden Jugendlichen, während Natasha ihm netterweise Gesellschaft leistete.
Wilson und Barnes blieben noch im Krankenhaus für alle Fälle.
„Und du bist dir sicher, dass sie der Schlüssel ist?", fragte Romanoff interessiert und neigte ihren Kopf nur ein wenig zur Seite als sie, die beiden musterte. Doch bevor Peter darauf antworten konnte, meldete sich Tony zu Wort. „Bist du dir überhaupt sicher das man ihr vertrauen kann? Ich meine die letzten paar Male ist das wirklich nicht so grandios gelaufen und sie hat uns genau an der Nase herumgeführt." Jedes Wort aus seinem Mund war bissig und die Wut die Stark eigentlich unter Kontrolle haben wollte schien langsam Risse zu kriegen.
Veronica wandte nach seinen Worten kurz ihren Blick ab. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand das sagte und sie wusste, dass es auch zu Recht war.
Dennoch tat es nicht weniger weh. „Sie war nicht sie selbst Mr. Stark", fing Peter an Veronica zu verteidigen. „Viper hat sie kontrolliert und-" „Woher wissen wir das es nicht schon wieder so ist? Ich finde es sehr merkwürdig, dass du so plötzlich nach dem Kampf bei Parker aufgetaucht bist. Wie lange hast du gebraucht ihn davon zu überzeugen, dass du unschuldig bist?" „Mr. Stark", fing Peter erneut an und er war ein wenig schockiert die Worte aus seinem Mund zu hören. „Tony", zischte diesmal Natasha und warf dem Iron Man einen warnenden Blick zu.
Schließlich erwiderte Veronica den Blick von Tony und hielt ihn so gut wie es nur ging stand. „Ich bin nicht unschuldig", sprach sie endlich und spürte die Blicke der anderen auf ihr. „Das war ich schon lange nicht mehr, das gebe ich zu. Ich bin das, was Viper aus mir gemacht hat, ein Monster ja, aber denkt niemals das ich all das aus freien Stücken getan habe. Dass ich mich an all die Gesichter erinnere, deren leben ich genommen habe ist eine Strafe die ich jeden Tag und jeden Abend bezahle", fuhr sie fort, selbst als ihre Stimme zitterte. „Wenn Viper mich in diesen Moment kontrollieren würde, dann würden wir hier nicht sitzen."
Sie presste ihren Kiefer fest aufeinander, um ihre Emotionen im Griff zu haben, auch wenn es nur teilweise half.
„Peter hat vorhin erwähnt das Viper dich kontrolliert hat, wie meinte er das?"
Diesmal kam die Frage von Romanoff, die diese sanft aussprach, bevor Tony irgendetwas darauf antworten konnte was er danach vielleicht bereuen würde.
Veronica zögerte einen Moment.
„Er kontrolliert mich, mit Wörtern, Sätzen wie beim Winter Soldier. Wörter, die das Tier in mir entfesseln und ich die Kontrolle verliere."
„Die anderen auch?" Veronica schüttelte mit ihrem Kopf. „Nur mich. Die anderen-", sie stockte mitten in ihrem Satz, nicht wissend wie sie es am besten erklären sollte. „Es ist eine etwas längere Geschichte", meinte sie schließlich und schluckte schwer.
Doch was sie nicht ganz erwartet hatte, war wie Tony sich nun ein wenig nach vorne lehnte, die Neugier Blitze, auch wenn nur kurz in seinen dunklen Augen auf.
„Na gut, wenn er dich nicht kontrolliert dann erzähl uns alles, was du weißt. Und dann sage ich dir ob wir dir trauen oder nicht."
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