33. Tian (Er ist eine Schlange!)

Jan

Heute ist es soweit. Mein großer Tag ist da. Heute werde ich heiraten.

Philipp hat mir vor 3 Monaten einen Antrag gemacht, welchen ich freudestrahlend angenommen habe. Kennen gelernt habe ich Philipp vor 2 Jahren in einem Club. Vor 1 ½ Jahren sind wir dann zusammen gekommen und seit dem glücklich. Tim hat zwar komisch auf Philipp reagiert und mag ihn auch nicht wirklich, aber er hat uns nie im Weg gestanden.

Eigentlich sollte er heute hier sein. Als mein Trauzeuge. Nervös versuche ich Tim zum 10 Mal anzurufen, doch wie immer geht er nicht ran.

Wo ist er nur? Hat er sich was getan? Ist irgendwas schlimmes passiert? Oder kommt er einfach immer noch nicht mit Philipp klar?

Die Tür geht auf und Sebastian und Rezo treten ein. „Tim ist immer noch nicht da, oder?", fragt Rezo mitfühlend, als er mich im Zimmer auf und ab gehen sieht. „Nein. Wo steckt er nur?", antworte ich und versuche ein weiteres Mal in anzurufen. Es tutet 3 mal, ehe er mich wegedrückt. Ich nehme mein Handy von meinem Ohr und blicke drauf.

„Er... hat mich weggedrückt...", sage ich ungläubig und schaue die anderen beiden YouTuber an. „Das... hat sicher einen Grund. Da bin ich mir sicher!", sagt Sebastian nervös. „Ruf ihn nochmal an.", meint Rezo und lächelt aufmunternd. Ich mache das was er gesagt hat, doch dieses Mal tutet es nicht einmal. Dieses Mal geht gleich die Mailbox dran.

„Das reicht! Erst drückt er mich weg und dann schaltet er sein Handy aus! Ich dachte er wäre mein bester Freund, doch da habe ich mich wohl getäuscht. – Dieses Arschloch! – Rewi? Bist du bitte mein Trauzeuge, damit die Hochzeit endlich beginnen kann?", frage ich und sehe den blonden bitten an. Dieser sieht zu Rezo und sagt dann: „Wie wäre es, wenn wir noch 10 Minuten warten und wenn Tim dann immer noch nicht da ist, bin ich dein Trauzeuge. Okay?", schlägt Rewi vor. Ich seufzte und sage: „Na gut. – Gott sei Dank muss ich den Spakko da draußen noch nicht gleich heiraten! –"

„Wir sagen den anderen Bescheid.", meint noch Rezo und die beiden sind wieder aus dem Zimmer verschwunden. Hab ich mir das nur eingebildet oder haben die zwei nervös gewirkt?

Rewi

„Was sollen wir den jetzt machen?", fragt Rezo, während wir uns ganz langsam von dem Zimmer entfernen, in dem Jan ist.

„Ich weiß es nicht. Wir müssen einfach hoffen, dass Lucas sich beeilt!", antworte ich. „Oder wir sagen Jan, was Sache ist!", meint Rezo und will schon zurück gehen, als ich ihn aufhalte. „Spinnst du? Am Ende macht die Schlange noch seine Drohung wahr! Willst du das Tim ins Reich der Toten wechselt?", frage ich entsetzt. Rezo seufzt und schüttelt den Kopf.

„Na siehste! So, du gehst den anderen jetzt Bescheid sagen und ich ruf Lucas an.", sage ich und hole mein Handy raus, während er zu den anderen Gästen verschwindet.

Es tutet 5 Mal, ehe sich Lucas meldet: „Ja?" „Alter Junge, wie lange brauchst du? Jan will in 10 Minuten diese Zeremonie haben, mit oder ohne Tim!", antworte ich. „Alter, weißt du wie schwer es ist an diesen Schlüssel zu kommen? Und sei leise, sonst hört man mich!", flüstert Lucas ins Handy. „Lös einen Alam aus und breche dann diese scheiß Tür auf! Hauptsache ihr kommt noch rechtzeitig!", flüstere ich und lege auf.

Gerade als ich mein Handy wegstecke, kommt Jan auf mich zu. „Wir fangen jetzt an! Ich habe keine Lust mehr auf Tim zu warten!", sagt er zu mir, wirft seinen Kopf tic bedingt hin und her, ehe er mich mit sich zieht.

Hoffentlich gewinnen Lucas und Tim den Wettlauf gegen die Zeit!

Jan

Ich ziehe Sebastian bis vor die Tür zu den Raum, wo die Hochzeit stattfinden soll und lächle meine Mama an. „Ist Tim gekommen?", fragt sie, doch ich schüttle den Kopf.

„Ich gehe dann mal an meinen Platz.", sagt Sebastian leise und öffnet die Tür. „Denk dran, dass du mein Trauzeuge bist! – Du Katzenspaßt! –", rufe ich ihm noch hinterher, ehe er verschwunden ist. „Wie Sebastian ist dein Trauzeuge?", fragt Mama nach. „Tim hat anscheinend kein Bock. Ich habe ihn gefühlte 100 Mal angerufen und er hat mich ignoriert. Beim vorletzten Mal hat er mich weggedrückt und danach sein Handy ausgeschaltet. Das ist für mich eindeutig! – Hitler! –", antworte ich und schaue auf die Tür neben Mama.

Wenn ich da gleich reingehe, werde ich mit Philipp als mein Mann raus kommen. Ein schöner Gedanke. Allerdings spinnt mein Kopf die komplette Szene mit Tim durch und nicht mit Philipp. Aber Tim und ich sind doch bloß gute Freunde und mehr nicht! Oder?

Ach was, ich habe Philipp und Tim wird noch eine Frau finden!

Aber was sagt Mama eigentlich dazu? Immerhin hat sie immer gesagt, dass sie sich Tim als Schwiegersohn sehr gut vorstellen kann.

„Du Mama?", frage ich. Sie dreht ihren Kopf zu mir und lächelt mich an. „Ist es für dich eigentlich okay das ich Philipp heirate? Ich mein du wolltest ja eigentlich Tim als Schwiegersohn, auch wenn wir nur Freunde sind. – Unsere Freundschaft ist rein kommerziell! –", frage ich sie.

„Soll ich ehrlich sein?", fragt Mama und ich nicke. Sie seufzt und antwortet: „Eigentlich mag ich Philipp nicht wirklich. Er hat etwas an sich, wo ich der Meinung bin das es dir nicht gut tut, aber es ist deine Entscheidung. Wenn du glücklich bist, bin ich glücklich. Auch wenn keiner an Tim ran kommt."

„Aber wir sind nur beste Freunde.", antworte ich und irgendwie stimmt mich das traurig. „Ach seid ihr das? Seid ihr nur beste Freunde?", fragt meine Mama und verwirrt mich somit ziemlich. Doch bevor ich antworten kann, beginnt die Musik und Mama öffnet die Tür damit ich durchtreten kann.

Was meint sie damit? Tim und ich sind nur beste Freunde. Mehr nicht.

„Komm schon.", sagt meine Mama und zieht mich mit in den Raum, um mich nach vorne bringen zu können. Mein Blick fällt auf Philipp. Der Anzug steht ihm, aber irgendwie tut sich nichts mehr. Warum tut sich in meinem Inneren nichts mehr? Bin ich krank?

„– Du siehst ja noch beschissener aus als der Tim! Und ich dachte das geht nicht! –", ruft Gisela und ich sehe wie Wut in Philipps Blick aufblitzt. Aber er hat doch gesagt, dass er mit Gisela klarkommt. Warum ist er da jetzt wütend? Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Mama und ich sind vorne angekommen. Sie drückt nochmal kurz meine Hand, ehe Mama auf ihren Platz geht. Philipp lächelt mich an und gibt mir einen Kuss. Doch der Kuss ist anders. Es breitet sich kein Kribbeln in meinem Körper aus. Er will eher diesen Kuss beenden.

Als Philipp sich löst drehen wir uns zu dem Standesbeamten. Dieser beginnt die Zeremonie, doch ich bekomme nichts davon mit. Viel zu sehr hängen meine Gedanken bei Tim und ob das hier die richtige Entscheidung war.

Plötzlich bittet uns der Mann vor uns aufzustehen, was wir beide auch tun. Er stellt Philipp die Frage von wegen Zukunft und so. Philipp antwortet mit ja und lächelt mich kurz an. Nun bin ich an der Reihe.

„Jan Zimmermann. Sind Sie bereit den hier anwesenden Philipp Lantos zu heiraten? Mit ihm durch gute und schlechte Zeiten zu gehen und ihm bis das der Tod euch scheidet zu lieben? So antworten Sie mit Ja.", leiert der Standesbeamten seinen Text runter und sieht mich an.

„Ich... ich...", stottere ich und drehe mich zu Philipp. Dieser sieht mich fragend an. „Worauf wartest du?", fragt er verwirrt. „Ich...", sage ich nur wieder.

Mein Blick schweift zu meinen Verwandten und Freunden die mich mit Hoffnung in den Augen ansehen. Was wollen die bitte schön?

Mein Blick wandert weiter zu Philipps Verwandten, die mich verwirrt ansehen.

„Jan? Was ist jetzt?", fragt Philipp mich wieder und reißt mich somit aus meinen Gedanken. „Ich... ich weiß nicht...", stottere ich und sehe wieder in seine grauen Augen.

Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und ein abgehetzter Lucas stürmt herein. Dicht gefolgt von einem ebenfalls abgehätzten Tim mit mehreren Schürfwunden und einer Platzwunde an der Stirn und auf der Lippe.

Lucas bleibt stehen und schaut hoffnungsvoll zu uns, während Tim drei Schritte weiter läuft und laut ruft: „Jan nicht! Sag nicht ja! Er ist eine Schlange!" „Tim? Was... was machst du plötzlich hier? – Und warum siehst du so scheiße aus? –", frage ich verwirrt und will auf ihn zu gehen, doch Philipp hält mich am Arm fest.

„Jan! Sag erst ja!", fordert er. „Tu es nicht, Jan! Bitte!", sagt Tim sofort. „Halt dein scheiß Maul und verpiss dich!", knurrt Philipp neben mir und ich weiche zurück.

Tim beeindruckt das weniger, denn er läuft weitere 2 Schritte vor und sagt: „Jan, er ist eine Schlange! Philipp ist verrückt! Er hat mich entführt und eingesperrt, damit ich dich nicht davon abhalten kann ihn zu heiraten! Der Typ ist krank!" Das... das kann nicht sein!

„Philipp?", frage ich nach. „Das stimmt nicht! Dieses Arschloch will uns auseinander bringen!", sagt dieser sofort. Hat er gerade Tim beleidigt? In mir steigt Wut auf und schlagartig wird mir etwas klar! Immer wenn ich an Philipp gedacht habe, hat mein Herz an Tim gedacht. Ich liebe nicht Philipp, sondern Tim. Der der immer für mich da ist und nie jemanden meiner Freunde beleidigen würde.

„Philipp, ich... ich glaub mir ist etwas klar geworden!", sage ich und sehe ihn ernst an. „Ja, dass du jetzt endlich ja sagen solltest.", sagt er leicht aggressiv und zeigt auf den Standesbeamten, der das alles nur stumm mitverfolgt hat. „ – Nein du Arschloch! Du bist ein scheiß Typ und ich lieb dich nicht! – Da hat Gisela recht. Ausnahmsweise!", nimmt mir Gisela die Erklärung ab.

„Du... Was?", fragt Philipp verwirrt nach, während Rewi neben mir erleichtert beginnt zu lächeln. „Mir ist klar geworden, dass du nicht der richtige bist. Sondern jemand anderes.", beim letzten Satz sehe ich Tim vielsagen an, der beginnt glücklich zu lächeln und mir zunickt. „Und wer soll das sein?", fragt Philipp wütend.

„Er steht im Raum.", lächle ich und steige die 2 Treppenstufen runter, ehe ich schnellen Schrittes auf Tim zu gehe. Bei ihm angekommen ziehe ich seinen Kopf zu mir runter und presse meine Lippen auf seine. Er erwidert und zieht mich an der Hüfte noch näher. Ich höre, wie auf der rechten Seite Applaus ausbricht.

Grinsend lösen wir uns und ich hauche: „Ich liebe dich Tim!" „Ich liebe dich auch!", flüstert er zurück.

Plötzlich rauscht Philipp an uns vorbei und ruft: „Das wird ein Nachspiel geben, Lehmann!" „Hey! Ich will mein Handy wieder haben!", ruft Tim noch, doch Philipp ignoriert ihn. Er läuft unbeirrt weiter auf die Tür zu. Und schon ist er verschwunden. Seine Verwandten tun es ihm gleich, weshalb kurze Zeit später nur noch meine Familie, meine Freunde, der Standesbeamte, Tim und ich im Raum sind.

Besorgt sehe ich zur Tür. Was Philipp wohl meinte? „Mach dir um den keine Sorgen!", haucht Tim in mein Ohr und küsst mich.

Philipp

Böse grinsend Blicke ich nochmal auf den Zettel in meiner Hand. Es sind 2 Wochen seit der Desaster-Hochzeit vergangen. Ich werde den Zettel in den Briefkasten und wiederhole leise die Worte des Zettels, während ich nach oben sehe: „Wenn wir uns das nächste Mal sehen, Lehmann, bist du tot!"

Ich heule!
4 Neue Follower alleine über gestern Nacht? Was ist den mit euch allen falsch gelaufen das ihr mir folgt? 😭

Ihr seid die besten! Für mich waren, als ich angefangen habe, die 10 Follower schon ein unerreichbar Ziel und jetzt bin ich bei 75😭😭❤️❤️

Aber jetzt genug geheult. Macht mit dem Ende was ihr wollt. Spinnt es weiter und wenn mir was gefällt schreibe ich das vielleicht und mache ein extra Update😉

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