23. Tian (Der Dämon Prinz 2)
Jan
Das ist der beschissenste Tag in meinem Leben!
Warum? Warum ausgerechnet Samstag? Hätte es nicht Freitag oder Sonntag sein können? Warum Samstag?
„Was ist den mit dir los? Du machst uns ja noch ganz wuschig!“, fragt Diana. Sie und Laura sitzen gerade bei mir im Zimmer, da wir noch etwas über die Dämonensache reden wollten.
„Samstag ist los!“, sage ich aufgeregt und laufe weiter auf und ab. „Was soll mit Samstag sein? Du hast ein Date mit Tim. Das ist doch toll!“, sagt Laura verwirrt.
„Ja. Und es ist in 4 Tagen!“, versuche ich weiter zu erklären. „Ja und?“, fragt Diana. Auch Laura sieht nicht schlauer aus. „Was ist noch in vier Tagen?“, frage ich weiter. „Naja, dass Date von Dina und Alex. Wochenende und… oh.“, zählt Laura auf und am Ende geht ihr ein Licht auf. Auch Diana scheint zu verstehen und sieht mich mit großen Augen an.
„Richtig! Es ist Neumond! Wie soll ich Gisela unterdrücken? Spätestens wenn die Nacht herein bricht, will sie raus und wüten!“, rufe ich verzweifelt. „Du könntest Tim doch erzählen das du ein Dämon bist.“, schlägt Diana vor. Laura zieht die Luft ein und schüttelt den Kopf. „Keine gute Idee!“, sagt sie, „Er hat zwar gesagt das Dämonen interessant sind, doch er nie im Leben einen begegnen will.“
Ich seufze und lasse mich auf mein Bett fallen. „Hey. Ist doch nicht so schlimm.“, versucht Laura mich zu beruhigen. „Doch!“, murmle ich ins Kissen und vergrabe mein Gesicht noch tiefer darin. „Und was ist, wenn du mit Tim nur bis zum Nachmittag in Hogsmead bleibst? Dann hättest du genug Zeit um in den Verbotenen Wald zu gehen, damit Gisela wüten kann.“, schlägt Diana vor.
Ich überlege. Das wäre eine Möglichkeit. Eine sehr gute Möglichkeit sogar! Ich springe auf und umarme Diana stürmisch. „Du bist die beste Didi!“, rufe ich. Sie lacht und umarmt mich zurück.
„Na dann stellt sich ja nur noch die Frage: Was zieht ihr beiden für eure Dates an?“, grinst Laura und steht auf, um in meinem Schrank zu wühlen. Das kann ja heiter werden.
Es ist soweit. Heute ist Samstag. Nervös laufe ich im Gemeinschaftsraum auf und ab. Was wenn ich Tim nicht gefalle? Diana kommt in einem Knielangen Kleid die Treppe zu den Mädchenschlafsälen herunter. Bis zur Hüfte ist es weiß und mit Spitze bedeckt. Der Rock ist schwarz.
Zusammen laufen wir aus den Gemeinschaftsraum und treffen dort direkt auf Laura. Sie sieht mich an und seufzt entnervt. „Du siehst toll aus! Jetzt hör auf dir Gedanken zu machen! Du bist ja genauso schlimm, wie Tim!“, sagt sie genervt. Ich zupfe mein grünes Hemd nochmal zurecht und streiche meine schwarze, lange Hose zurecht.
„Wieso bin ich so wie Tim?“, frage ich verwirrt. „Was glaubst du, wer Modeberatung für Alex und Tim spielen durfte und den beiden gefühlte 100 Mal versichern musste, dass sie gut aussehen?“, fragt Laura genervt. Diana und ich müssen loslachen und Didi sagt: „Du Arme!“
Laura muss nun auch schmunzeln und verdreht die Augen. „Das war die größte Portion Mitleid die ich je bekommen habe.“, meint sie sarkastisch, harkt sich bei uns unter und zieht uns in Richtung Eingangshalle.
Dort treffen wir auf Serafina, Alex und Tim. Serafina und Laura laufen sofort los, während Didi und Alex sich kurz begrüßen und den beiden dann folgen. Ich lächle Tim an, was er erwidert.
„Hey. Du siehst gut aus.“, lächelt Tim. Ich werde leicht rot und sage: „Das Kompliment kann ich nur zurück geben.“ „Wollen wir los?“, fragt Tim und hält mir seine Hand hin. Ich nicke und lege meine Hand in seine. Zögerlich verkreuzen wir unsere Finger und laufen dann in Richtung Hogsmead.
Der Tag verläuft super. Tim und ich schlendern durch die Stadt und bleiben mal hier und mal da stehen. Gegen 17 Uhr frage ich, ob wir nicht schon zurück gehen könnten, da ich noch was zu tun hätte. Nur widerwillig stimmt Tim zu, besteht allerdings darauf mich bis zum Gemeinschaftsraum zu bringen. Dort stehen wir uns gegenüber und schweigen uns an.
„Also dann… ähm danke für den wunderschönen Tag.“, lächle ich. Tim nickt zustimmend, kommt auf mich zu und umarmt mich nochmal. „Es war wirklich schön. Das müssen wir mal wiederholen!“, sagt er und sieht mir tief in die Augen. Ich erwidere den Blick und strecke mich leicht zu ihm hoch. Er kommt mir ebenfalls entgegen und schon treffen unsere Lippen aufeinander. Wir bewegen sich leicht und sanft gegeneinander.
Als wir uns lösen haucht Tim noch, ehe er verschwindet: „Das sollten wir definitiv auch nochmal wiederholen.“ Ich bilcke ihm hinterher und fasse mir an die Lippen. Tim und ich haben uns geküsst. Ich habe meinen Schwarm geküsst!
Bevor ich mich richtig freuen kann, fällt mir Gisela ein und ich laufe mit schnellen Schritten in den Verbotenen Wald, darauf bedacht, dass mich niemand sieht.
Kaum das die Sonne untergegangen ist, drängt mein Dämon sich hervor und ich stehe mit schwarzer Haut, roten Augen und Flügeln auf den Rücken da. Ich schüttle mich einmal, um die leichten Verwandlungsschmezen los zu werden, ehe ich beginne meine Runde zu fliegen.
Zuerst lande ich im Zentauernlager. Dort begrüße ich alle, lasse mich auf den neusten Stand bezüglich der Sterne bringen und verabschiede mich schließlich wieder. Weiter geht’s zu den Einhörner, danach sind die Hippogreife und Spinnen dran und zu guter letzt, im tiefsten Wald die Drachen.
Dämonen verstehen sich mit jedem Tier und wenn der Gegenüber das will, können sie sogar mit ihm kommunizieren.
Bei den Drachen angekommen erwarten mich nicht nur diese, denn ein Dementor ist warum auch immer bei ihnen. Die Dämonen und Dementoren sind entfernt miteinander verwandt. Sehr entfernt miteinander verwandt. Man könnte sie quasi als fiesen Großcousins sehen, denn während Dementoren nur die Kälte und das Böse bringen, sind wir Dämonen warmherzig, zu denen die es verdienen, und heilen. Wir können sogar einen Kuss des Dementor so heilen, dass zumindest die Seele wieder im Menschen ist. Allerdings haben wir das noch nie gemacht, weil wir dann sterben würden. Außerdem hat bis jetzt noch keiner, der geküsst wurde, es verdient seine Seele zurückzubekommen. Normalerweise gehen wir Dämonen und die Dementoren uns gegenseitig aus den Weg. Wenn wir dann aber aufeinander stoßen sind wir freundlich zueinander, soweit Dementoren das können, und akzeptieren die bitten des anderen.
„Hey. Entschuldige die Störung, aber würdest du bitte die Drachen in Ruhe lassen und zurück nach Askaban fliegen? Das wäre sehr nett.“, spreche ich den Dementoren an, welcher sich umdreht, mich ansieht und schließlich langsam und leise davon schwebt. Ich lächle der schwarzen Kreatur hinterher und drehe mich zu den Drachen um.
Diese streiche ich und sage schließlich: „Ich muss los, wenn ich es pünktlich zurück schaffen will. Ich komme euch wieder besuchen!“ Und so fliege ich zu meinen Ausgangspunkt zurück und warte dort auf meine Rückverwandlung, während ich mit den kleinen Spinnen spiele, die sich bis hier vor getraut haben.
So ist es bis jetzt jedes Mal abgelaufen. Jedes Mal reibungslos, so wie heute. Naja, der Dementor war heute das erste Mal da, aber ansonsten ist alles gleich gewesen.
Nachdem ich auch die Rückverwandlung hinter mich gebracht habe, laufe ich schnellen Schrittes zum Schloss. Gerade als ich die Eingangshalle durchquere, höre ich eine altbekannte Stimme.
„Hey Jan! Was hast du so früh schon draußen gemacht?“, fragt Tim, welcher mit seinem kleinen in die Eingangshalle tritt. „Ich habe… einen Spaziergang gemacht.“, lache ich nervös. „Willst du nochmal mit raus? Henry und ich wollten gerade eine Runde drehen.“, lächelt Tim mich an. Ich überlege kurz und nicke schließlich. So kommt es das Tim und ich zusammen über die Ländereien von Hogwarts laufen.
Plötzlich nimmt Tim meine Hand und verschränkt unsere Finger. Ich starre glücklich lächelnd auf unsere Hände und kann es kaum fassen. Als wir kurz vor dem Verbotenen Wald sind bleibt Tim stehen. Durch unsere verschränkt en Hände bleibe ich mit stehen.
„Weißt du, ich wollte dir eigentlich gestern schon sagen, dass… ich dich sehr mag. Und dich schon seit längerem beobachte.“, sagt Tim und dreht sein Gesicht von mir weg. Allerdings kann ich trotzdem sehen, dass er leicht rot wird.
Ich muss schmunzeln und sage: „Ich mag dich auch, Tim! Sehr. Und beobachten tue ich dich auch schon länger.“ Er dreht sein Gesicht wieder zu mir und beginnt zu lächeln. Wie gestern Nachmittag nähern sich unsere Gesichter, bis unsere Lippen aufeinander liegen. Der Kuss ist genau wie gestern, sanft und liebevoll.
„Willst du mit mir zusammen sein?“, fragt Tim, als wir uns lösen. Ich nicke wild und küsse ihn sofort wieder. „Ja!“, lächle ich glücklich. Auch er lächelt glücklich und das ändert sich auch nicht, während wir zum Essen laufen. Dort trennen wir uns schweren Herzens.
„Bis dann.“, haucht Tim mir ins Ohr und gibt mir noch einen Kuss, ehe er zum Hufflepufftisch läuft. Mein Lächeln wird zum Dauergrinsen, während ich zu meinem Tisch laufe.
Dort werde ich direkt von Diana erwartet. Sie sieht mich mit dem Blick an der zeigt, dass sie alles wissen will. Allerdings ignoriere ich diesen.
Das klappt auch ganz gut bis Laura sich mir gegenüber an den Tisch setzt und direkt anfängt zu reden: „OK, was ist passiert? Wann ist es passiert und warum hast du nichts gesagt?“ Ich verdrehte die Augen und beginne zu erzählen.
Als ich bei dem Kuss angekommen bin, quietschen die beiden Mädchen auf. Auf der anderen Seite der Halle wird kurz darauf auch gequitscht. Serafina und Alex sitzen bei Tim und quetschen anscheinend diesen aus.
Plötzlich weht ein starker Wind in der Halle. Der Wind wird immer stärker bis er sich in der Mitte zu einem schwarzen Ball aus Nebelschwaden verbindet. Einer schreit: „Ein Dämon!“ Sofort bricht Panik aus, welche nicht gestoppt wird, als die Kugel beginnt zu zischen.
Von wegen sie würden sich freuen, wenn wir uns zeigen!
Dieser Ball dient der Kommunikation zur Dämonen Welt. Alle Worte kommen hier als Zischlaute an, die nur ein Dämon versteht. Alle versuchen so weit wie möglich von dem Ball wegzukommen, während Laura, Diana und ich ganz ruhig sitzen bleiben. Ein lautes Brüllen ist zu hören, weshalb ich sofort auf springe und zu dem Ball laufe.
„Jan geh da weg!“, höre ich Tim panisch rufen, doch ignoriere das.
Gisela drängt sich nach oben, weshalb ich plötzlich in meiner Dämonen Gestalt da stehe und Gisela schreit: „– Ja ja du Arsch! Das nächste Mal bitte wenn ich alleine bin du Blödmann! –“ Sofort hüllt mich der Nebel ein und ich höre nur noch Tim, Diana, Laura, Serafina und Alex ein ‚Jan!‘ schreien.
Gleich darauf stehe ich im Thronsaal meiner Familie und sehe meine Eltern auf mich zu eilen. „– Jan Gisela! Du Arsch bist endlich da! Komm dein bescheuerter Kopf wird jetzt schon als König gebraucht! –“, sagt mein Vater in der üblichen Dämonen Ausdrucksweise.
Was? Ich soll jetzt schon König werden?
„– Du bist bereit Blödmann! –“, sagt meine Mutter aufmunternd und schiebt mich in den Thronsaal. Vorher werde ich noch schnell in einen Anzug gestopft, damit ich gut aussehe. Danach werde ich zum Beamten gebracht, damit ich zum König gemacht werden kann.
Als die Krönung vorbei ist setze ich mich zu meiner Mama und frage: „Mama? Warum muss ich jetzt schon König sein?“ „Du hast es noch nicht ganz rausbekommen auf Knopfdruck die Ausdrucksweise zu ändern, oder?“, schmunzelt meine Mama in der Magiersprache. Ich nicke peinlich beruhigt. Sie lächelt und antwortet auf meine Frage: „Du bist zu spät auf die Welt gekommen. Es gibt eine bestimmte Zeit in der ein König herrschen darf. Ist diese Zeit abgelaufen muss sofort der Sohn oder die Tochter übernehmen. Deshalb musst du die Schule abbrechen.“
Ich erstarre. „H-heißt das… heißt das ich kann Tim nie wieder sehen?“, frage ich geschockt. „Wer ist Tim?“, fragt meine Mutter grinsend. „Ähm… mein Freund?“, antworte ich, allerdings klingt es mehr nach einer Frage. „Ach ist ja interessant!“, grinst Mama.
Danach wird sie wieder ernst und meint besorgt: „Tut mir leid, aber wenn du und Tim nicht verbunden seid dann darfst du ihn nie wieder sehen.“ Ich nicke und versuche meine Tränen zurück zu halten.
„Jan Gisela. Komm her.“, meint Mama traurig. „– Lass mich in Ruhe du Arsch! Ich will dich jetzt nicht sehen! –“, schreie ich und verschwinde schnellen Schrittes aus dem Raum.
In meinem Zimmer angekommen lasse ich mich auf meiner steinernen Fensterbank nieder. Ich starre nach draußen, während die Tränen anfangen zu laufen.
Ich werde Tim nie wieder sehen.
Nie wieder!
So! An der Stelle ist Schluss😊
Weiter habe ich nicht gedacht. Von Anfang an. 🙃
OK ich bin fies ich weiß 😅
Wie immer eine gute Nacht, Leute. Der nächste OS ist schon in Planung, aber ich muss mich erstmal auf Schule konzentrieren. Immerhin geht es am Monat bei mir los😅
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