Meredith PoV (Wiederholung von Joeys PoV)
Als wir um die nächste Kurve der Straße bogen, mussten wir feststellen, dass die Straße dort endete. Eine Baustelle, die keinen Weg daran vorbei bot.
"Sieht so aus, als müssten wir umkehren. Nein, Brian", rief ich, als ich sah, dass er tatsächlich versuchte, über die Absperrung zu klettern. "Du benimmst dich wie ein kleines Kind"
"Ich bin ein kleines Kind", antwortete er mit klagender Stimme, als ich ihn vom Zaun herunterzog.
"Ja, stimmt Brian, wir wissen das. Aber gerade den kleinen Kindern muss gesagt werden, was sie besser nicht machen sollten", sagte ich und wuschelte ihm durch das Haar. Er trug aus mir unerklärlichen Gründen keine Mütze.
"Ihr seid beide kleine Kinder", rief Lauren. "Brian, bist du dir eigentlich bewusst, dass du der älteste von uns bist?"
"Was?", hörte ich Rosenthal antworten. "Ich bin fast jünger als Joey"
"Oh Brian, natürlich! Ihr beiden, unsere kleinen Babys, wie können wir das immer vergessen?"
"Brian ist schuld", antwortete Rosenthal darauf. "Wir können uns noch so sehr wie Kinder aufführen, Brian ist immer noch schlimmer"
"Was ist daran schlimm?", fragte Brian.
"Nichts, nichts. Unser großes Baby darf Spaß haben", sagte ich und drückte ihn an mich. Und er drückte mich an sich.
"Ihr beiden seid süß zusammen, wisst ihr das?", hörte ich Jaime sagen. Sofort ließ ich Brian los und er mich auch.
"Was meinst du?", fragte ich, mein Gesicht war etwas rot geworden - sicher von der Kälte.
"Oh, ihr wisst schon. Ihr beide-" Sie verstummte und zeigte mit einem Finger zwischen Brian und mir hin und her.
"Ohh, nein", sagten wir beide gleichzeitig, sahen uns dann an und lachten.
"Aber jetzt mal im Ernst", wechselte Brian das Thema wieder zurück. "Ihr habt ja keine Ahnung, wie das ist, so als Ältester"
"Nope, in der Tat nicht", sagte Rosenthal und wir lachten.
"Dieses Privileg ist dir vorbehalten", lachte Lauren.
"Haha, danke"
Wir waren wieder an der Straßenecke angekommen.
"Ist das Joey dahinten?", fragte Jaime.
"Ja, worauf starrt er?"
"Sieht aus wie sein Handy"
Plötzlich sah er hoch und ich winkte ihm, damit ihm klar wird, dass wir es sind, falls es das nicht schon war. Er winkte zurück.
Viel ist auf der Straße nicht los, deshalb fällt es schon auf, dass da ein rotes Auto langfährt. Und es fährt nicht mal auf der richtigen Spur. Was ist falsch mit dem? Hat der Fahrer die Kontrolle verloren? Die Reaktion der anderen ist schneller als meine eigene.
"Joey!! Pass auf!! Weg da!!" und ähnliche Schreie höre ich von ihnen kommen, doch ich bezweifelte, dass die Worte ihre Wege durch den kalten Wind zu Joey machten. Dann drehte er sich um und war dem Auto direkt gegenüber, nur noch einige wenige Meter trennten sie voneinander. Sogar über diese Entfernung von uns zu Joey konnte ich den Schock auf Joeys Gesicht sehen.
Was folgte, war vermutlich das Schlimmste, was ich jemals mit meinen eigenen Augen gesehen habe, und ich hätte gut ohne leben können. Joey wurde frontal von dem Auto gepackt und dann wieder zurück auf den Bürgersteig geschleudert. Ich ließ unwillkürlich einen Schrei raus und ich glaube, die anderen taten genau das Gleiche. In den nächsten Minuten tat ich einige Dinge: Vor Schock konnte ich zunächst keinen klaren Gedanken fassen, danach bewunderte ich die anderen für ihre schnellen Reaktionen.
Jaime war, sobald sie sich gefasst hatte, so schnell es bei möglicher Glätte ging zu dem Autofahrer gerannt und hat sich mit ihm, der körperlich unversehrt war, um die Sicherung der Straße gekümmert. Rosenthal ist sofort, wirklich sofort, wahrscheinlich noch bevor er sich gefasst hatte, geradewegs zu Joey gelaufen und hat auf ihn eingeredet. Brian, Lauren und ich sind auch etwas nähergekommen, doch wir wussten nicht wirklich, was wir machen könnten. Wir hielten es für effektiver, wenn nur einer mit Joey spricht und nicht vier Stimmen unterschiedliche Sachen sagen, die ihn möglicherweise nur verwirren würden. Und alle Aufgaben, die mir einfielen, waren schon erledigt oder vergeben.
"Brian?", fragte Lauren. Ich sah Brian an. Er sah Joey mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an und hatte je einen Arm um meine und Laurens Schultern gelegt.
"Geht's dir gut?", fragte ich.
Langsam nickte er, doch dann sagte er: "Nein, eigentlich nicht, aber ich denke das sind wir alle nicht."
Rosenthal schrie Joey gerade noch mal an, er solle bei ihm bleiben.
"Bitte, bitte, Joey. Wir brauchen dich, wir haben noch so viel mit dir vor", murmelte Lauren vor sich hin und mir war eigentlich auch danach zu Mute.
Als schließlich der Rettungswagen ankam, war ich so erleichtert wie noch nie. Rosenthal übergab seine Aufgabe den Fachmännern und stolperte zu uns dreien zurück, Jaime folgte kurz darauf. Brian lehnte sich gegen Brian, der versuchte, ihn etwas zu beruhigen, denn Rosenthal war doch etwas durcheinander. Ich zog Jaime in eine Seitenumarmung, die sie zu genießen schien. Die Notärzte fuhren mit Joey weg, jedoch nicht bevor sie uns gesagt hatten, wo sie Joey hinbringen. Wir mussten noch bleiben, denn wir mussten noch der Polizei, die noch kommen musste, alles erzählen, was wir gesehen haben. Doch alles, was wir wollten, war zu Joey zu kommen.
Die Polizei kam glücklicherweise kurz danach. Wir erzählten ihnen alles, was wir wussten, so ruhig wie möglich.
Sobald wir konnten, gingen wir alle zusammen so schnell wir konnten zum Krankenhaus.
Ach ja, was machen die nur für Sachen... Ich hoffe, es gefällt euch soweit. Soweit es einem eben gefallen kann, wenn sowas passiert... Ich freue mich zu sehen, dass tatsächlich welche diese Geschichte lesen, ein großes Dankeschön!
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