Joeys PoV
A/N: So, dieses Kapitel ist etwas kürzer als das letzte und die, die noch folgen werden, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem... Ich habe keine Ahnung, ob ich die Ereignisse gut/richtig beschrieben habe, ich habe zum Glück keine Ahnung davon.
Ich war noch etwas verwirrt wegen des Zwischenfalls eben, doch ich wollte nicht mehr Gedanken daran verschwenden. Wir hüllten uns wieder in die vielen Kleidungsschichten ein, in denen wir gekommen waren. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, doch kaum waren wir vor die Tür getreten, musste ich feststellen, dass ich meinen Schal im Café liegengelassen hatte. Ich seufzte einmal kurz und leise, doch die Anderen hörten es dennoch.
"Was ist los?", fragte Jaime.
"Nichts Schlimmes, ich hab nur meinen Schal liegengelassen. Ihr könnt schon mal vorgehen, ich komme gleich nach"
Sie nickten. "Ist gut"
Sie machten sich auf den Weg, ich kehrte ins Café zurück und fand meinen Schal sehr schnell. Es war nicht schwer, ihn zu finden, er lag einfach auf meiner Stuhllehne. Wieder ging ich raus. Ich war gerade ein paar Schritte gegangen, als ich mein Handy piepen hörte. Ich fischte es aus meiner Hosentasche. Ich dachte, dass die Anderen vielleicht irgendwo hineingegangen waren und mir deshalb Bescheid gesagt haben, doch als ich sah, wer es in Wirklichkeit war, wollte ich eigentlich schnell wieder mein Handy wegstecken. Jedoch hatte ich nun schon gesehen, wer es war, deshalb konnte ich auch genauso gut lesen, was sie geschrieben hat. Ich blieb stehen und las.
Jessica: Hi! Schade, dass du mich nicht magst. Aber egal. Ich verdiene sowieso jemanden Besseren. Wenn du lieber mit den Losern, die du Freunde nennst, abhängen willst, mach das. Aber im Ernst: Harry Potter Musicals? Wie alt seid ihr? 12? Keiner in unserem Alter mag noch Harry Potter. Das ist für Kinder. Such dir einen anständigen Beruf. Ohne diese Menschen. Leb auch du wohl!
Ich starrte auf den Bildschirm. Wenn sie mich beleidigte, konnte ich damit leben, doch nicht meine Freunde. Meine Freunde sind keine Verlierer, wir sind Gewinner, weil wir das machen, was uns Spaß macht. Und wir sind Gewinner, weil wir das mit unseren Freunden machen. Ich blickte vom Handy auf und sah am Ende der Straße die Anderen. Sie kamen schon wieder zurück. Meredith winkte einmal kurz und ich zurück. Dann geschah alles ganz schnell.
In der Ferne hörte ich durch den kalten Wind jemanden schreien. Es war jemand von den Anderen, wer, konnte ich nicht sagen. Es hätte jeder sein können, vielleicht auch alle. Ich wusste nicht, warum. Noch nicht.
Ich hörte ein Rumoren hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um und sah ein rotes Auto, das direkt auf mich zufuhr. Ich war wie versteinert. Ich konnte mich nicht bewegen und noch bevor ich mich wieder fassen konnte, spürte ich einen mächtigen Aufprall gegen meinen Bauch. Durch den Ruck landete ich auf der Motorhaube und dadurch, dass das Auto bremste, knallte ich wieder runter. Es schmerzte. Okay, was hatte ich erwartet? Von links näherte sich jemand. Jemand rief meinen Namen, ich wollte antworten, ging nur nicht. Rosenthal kniete sich neben mich.
"Joey! Hey, Joey, Junge. Bleib bei mir. Guck mir in die Augen" Er schrie mich fast an. Ich tat mein Bestes. Brian wählte eine Nummer, höchstwahrscheinlich ein Rettungswagen. Mein Kopf schmerzte, mein ganzer Körper schmerzte. Wo waren die Anderen? Meine Augenlider fingen an zu flattern, sie wollten sich schließen. Ich kämpfte mit aller Kraft dagegen an. Brian beugte sich über mich.
"Joey. Hörst du mich? Der Rettungswagen ist unterwegs. Die helfen dir gleich. Bitte bleib bei mir! Lass die Augen offen, ich weiß, dass du das kannst. Du bist stark. Du kannst das. Schau mir in die Augen. Ja, genau hier" Er zeigte mit Zeige- und Mittelfinger auf seine eigenen Augen. Ich starrte in sie. Jemand anderes kam von der anderen Seite, ich konnte zuerst nicht sehen, wer es war, weil ich so in Brians Augen starrte, doch irgendwann merkte ich, dass es Jaime war. Sie legte mir eine Rettungsdecke um, gegen eine mögliche Unterkühlung. Sie legte ihre Jacke unter meinen Kopf. Ich merkte, dass ich nicht mehr lange die Augen offenhalten konnte.
"Brian, ich kann nicht"
"Doch Joey, du kannst", sagte er energisch. "Du kannst, ich weiß das. Du bekommst das, was du willst. Und du willst bei uns bleiben. Bei mir. Bei Jaime und Brian. Und bei Meredith und Lauren. Deine besten Freunde. Du willst sie um nichts in der Welt aufgeben, das hast du selber gesagt. Stehe zu deinem Wort, Joey. Gib deine besten Freunde nicht auf, nur weil deine verdammten Augen sich schließen wollen"
'Ja, meine besten Freunde', dachte ich. 'Ich will bei ihnen bleiben. Aber ich kann nicht. Außerdem heißt es ja nicht, dass ich sie aufgebe, nur weil ich jetzt die Augen zumache. Oder heißt es das?' Plötzlich bekam ich Panik, sodass ich meine Augen wieder ganz weit aufmachte.
"Ja, Joey, genau das willst du. Augen auf, schau mir in die Augen"
Es half tatsächlich, Brian in die Augen zu sehen. Bald hörte ich Sirenen. Bald war der Rettungswagen da. Bald musste Brian meine Seite verlassen. Bald verlor das Brian-in-die- Augen-sehen seine Wirkung. Bald verlor ich doch das Bewusstsein.
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