Holdens PoV (parallel zu Laurens PoV)

Etwa zwanzig Minuten, nachdem Lauren gegangen war, machten wir uns auf den Weg zu Walker. Nick und Dylan waren bereits da. Meredith, Brian, Jaime und ich wurden freudig begrüßt, denn erstens hatten die drei uns etwas länger nicht gesehen und zweitens freuen wir uns immer, uns zu sehen. Wir begrüßen uns immer mit Umarmungen, egal wo wir sind und wie lange wir uns nicht gesehen haben. Nachdem er uns alle mindestens doppelt umarmt hatte, stutzte Dylan.

"Wo sind Lauren und Joey?", fragte er. Er muss an unseren Gesichtern gesehen haben, dass etwas nicht stimmt, denn er fragte noch einmal nach. "Was ist mit ihnen? Ist etwas passiert?"

Ich zuckte entschuldigend mit einer Schulter. "Wir erklären es später. Bitte geduldet euch noch einen Moment, ja?"

Er nickte. Wenn auch mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck, aber er nickte.

Wir machten es uns im Wohnzimmer gemütlich und redeten einfach nur so. Richtig konzentrieren konnte ich mich nicht. Dafür gab es zwei Gründe. Erstens natürlich Joey. Und zweitens Meredith. Mere saß gegenüber von mir. Direkt gegenüber. Und sie sah bezaubernd aus. Sie lacht immer viel und heute auch wieder. Sie hat ein wundervolles Lachen, so ansteckend. Und ihre Augen strahlen so sehr. Ihre wunderschönen braunen Augen. Ich konnte mich in ihnen verlieren, ich könnte endlos in ihre Augen starren und nicht müde werden. Sie ist der hübscheste und netteste Mensch, dem ich je begegnet bin. Wirklich alles an ihr ist hübsch. Ich glaube, ich verliebe mich in Mere. Langsam, aber sicher. Später, Brian. Jetzt hörst du erstmal auf, Meredith anzustarren.

"Bri, ist alles in Ordnung?", fragte sie mich.

Wie aus einem Tagtraum erwachend, starrte ich sie weiterhin an, diesmal jedoch, weil ich nicht direkt wusste, was ich antworten sollte. "Ähm... ja, mir geht es gut"

Sie sah nicht so aus, als würde sie mir das abkaufen, doch sie fragte nicht weiter nach. In den nächsten Minuten warf sie mir aber ab und zu einen besorgten Blick zu.

Etwa eine halbe Stunde später klingelte es erneut. Das musste Lauren sein. Ich sprang auf, um ihr die Tür zu öffnen.

"Hi" Ich umarmte auch sie. "Wir haben es ihnen noch nicht gesagt"

Sie verstand anscheinend, was ich meinte. Aus irgendeinem Grund wollte ich es umgehen zu sagen, was "es" ist.

"Na dann, lasst es uns hinter uns bringen", und wir gingen zu den Anderen zurück.

"Hi Lo, schön dich zu sehen", begrüßten die Anderen Lauren und umarmten sie kurz.
"Was ist denn los?", fragte Joe besorgt.

Bevor sie etwas sagte, setzte sie sich neben Jaime, dann seufzte sie. "Joey hatte einen Unfall"

Joe, Nick und Dylan starrten sie still an, dann sahen sie uns an, so als ob sie sichergehen wollten, dass das wirklich wahr war.

"Was?", fragte Nick langsam. "Wann? Wie? Warum? Wie geht's ihm?"

"Joey ist gestern von einem Auto angefahren worden", half Jaime nach. "Er stand an der falschen Stelle auf dem Fußweg und ein Auto ist wegen des Glatteises von der Straße abgekommen. Er ist noch bewusstlos"

"Und das sagt ihr uns erst jetzt?", rief Joe aufgebracht. "Wir sitzen hier seit über einer halben Stunde und ihr habt kein Wort davon gesagt!"

"Ich glaube, wir wollten auf Lauren warten"

"Wo warst du überhaupt?"

"Bei Joey", antwortete Lauren leise.

Dylan sagte gar nichts. Dylan saß einfach nur da. Dylan sah so aus, als wüsste er nicht so wirklich, was er tun sollte. Dylan war verwirrt.

Schließlich sagte er: "Und was ist nun mit ihm? Können wir irgendetwas tun?"

"Im Moment sieht es nicht so aus. Wir müssen warten, bis er wach ist und dann sehen wir weiter"

Für eine Weile saßen wir alle schweigend da. Für eine lange Weile. Joe hatte die Stirn auf die Hände gestützt und sah auf den Fußboden. Dylan und Nick starrten an unterschiedliche Wände und blinzelten ab und zu. Wir Anderen schwiegen nur so, wir hatten das ganze schon gestern mehr oder weniger verarbeitet, deshalb wussten wir, dass das seine Zeit braucht.

Der Rest des Nachmittags verlief eher betrübt. Wir versuchten zwar, fröhlich zu sein, doch so richtig gelang uns das nicht. Ich erwischte mich mehrmals dabei, dass ich Meredith anstarrte. Sie sah einfach so hübsch aus, auch wenn sie traurig war. Ohne dass ich es merkte, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Verliebte ich mich wirklich gerade? Konnte ich das? War das möglich? Vorhin hatte ich das einfach so hingenommen, aber jetzt war ich mir unsicher. Was war Mere für mich? Eine meiner besten Freunde, wenn nicht meine beste Freundin, ja. Aber war da wirklich mehr, was ich für sie empfand, oder war ich gerade nur durch den Wind? Immer diese blöden Gefühle, über die man sich Gedanken machen muss...

Am Abend gingen alle zurück in ihre Wohnungen und blieben nicht wieder bei mir. So hatte ich genug Zeit zum Nachdenken, ohne dass ich immer von Meredith abgelenkt war. Aber so richtig brachte mir das Nichts. Ich konnte nur weiterhin vermuten, dass ich dabei war, mich in Meredith zu verlieben. Aber sicher war ich mir immer noch nicht, obwohl ich mir bei jedem Mal, wenn ich über die Sache nachdachte, sicherer wurde. Und im Nachhinein bildete ich mir sogar ein, dass sie am Nachmittag öfters zu mir rüber geguckt hat. War das normal, wenn man jemanden liebte? Ich wusste es nicht, ich war vorher noch nie wirklich verliebt gewesen. Streng genommen wusste ich ja nicht mal, ob ich verliebt war. Aber ich konnte es annehmen und damit war ich für den Moment zufrieden. Ich bräuchte jemanden, der mit mir meine Gefühle analysiert. Mit Joey hätte ich es sehr gerne gemacht, nur aus bekannten Gründen ging das zur Zeit nicht. Brian vielleicht. Ich sah auf die Uhr. 22:42 Uhr. Nein, ich würde bis zum nächsten Tag damit warten. Jetzt war ich zu müde. Das letzte Bild, das ich vor dem Einschlafen vor dem inneren Auge hatte, war Meredith' lachendes Gesicht.

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Ich wachte dadurch auf, dass mein Handy klingelte. Ich war mir sicher, dass ich erst einige Minuten geschlafen hatte, doch während ich nach meinem Handy griff, warf ich einen Blick auf die Uhr, die auf meinem Nachttisch stand. 5:13 Uhr. Immerhin hatte ich 6 ½ Stunden geschlafen. Ohne auf die Nummer zu gucken, nahm ich den Anruf an.

"Hallo?", fragte ich verschlafen und rieb mir die Augen.

"Brian? Er ist aufgewacht", hörte ich Lauren aufgeregt sagen.

"Wer? Joey?"

"Natürlich! Wer kennen wir sonst noch, der aufwachen sollte?"

"Zu dieser Uhrzeit wahrscheinlich so ziemlich jeder", antwortete ich, während ich schon dabei war, mir etwas Anderes anzuziehen. "Können wir zu ihm? Weißt du irgendwas? Wem hast du sonst noch schon Bescheid gesagt?"

"Ja, wir können zu ihm. Ich hab bis jetzt nur dich und Rosenthal angerufen. Könntest du die Anderen anrufen? Bitte?"

"Ja, klar. Fahr du ruhig schon los. Und fahr vor allem vorsichtig. Die Straßen sind immer noch glatt und du bist wahrscheinlich aufgeregt. Sei vorsichtig!"

"Ja, Brian. Ich werde vorsichtig sein. Ihr aber auch"

"Wir sehen uns" Und damit beendete ich den Anruf.

Ich hatte mich inzwischen warm genug angezogen, um raus zu gehen.

Ich wählte schnell Meredith Kontakt und rief an.

"Bitte, Mere, bitte wach auf. Das ist wichtig", murmelte ich vor mich hin, weil es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis Meredith den Anruf annahm.

"Brian? Weißt du, wie spät es ist? Was gibt es so Wichtiges?"

"Mere! Joey ist aufgewacht!" Mehr sagte ich nicht und schon hörte ich, dass Meredith aus dem Bett kletterte.

"Wirklich!? Und was nun?"

"Lo ist schon auf dem Weg zu ihm, wir sollen den Anderen Bescheid sagen. Wir dürfen zu ihm" Ich bin jetzt genauso aufgeregt wie Lauren es war, als sie mir davon erzählte.

"Großartig! Du rufst Brian an, ich Jaime, dann geht das schneller"

"Lauren hat Brian schon angerufen. Ich ruf Dylan an" Dann legte ich auf. 



Sooooo, ich hoffe, dass euch das Lesen einigermaßen Spaß macht. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, die Geschichte zu schreiben, besonders dieses Kapitel. Heute war ein wenig mehr Breredith dabei :)

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