Kapitel 24. Gute Neuigkeiten

Als ich aufwachte, lag Taddl nicht mehr neben mir. Verwirrt richtete ich mich auf und schaute mich um. Simon, izzi und Felix schliefen noch. Izzi hatte sich an Felix gekuschelt, welcher seinen Arm um ihn gelegt hatte. Ich musste kichern.

Dann stand ich auf und trat hinaus in die frische Luft. Ich ließ meinen Blick über die Küste schweifen, doch nirgends konnte ich die Brudis erkennen. Ich zog mir Schuhe an und bewegte mich Richtung Wasser. Es war ein kühler Morgen und der Wind umkräuselte mein Haar.
Ich ging in die Hocke und tauchte meine Hand in das klare Wasser. Ich schloss meine Augen und sprach die Frage, welche mir immer im Kopf herum schwirrte, laut aus. 'Werden wir hier jemals wieder weg kommen?' Meine Ärztin hatte immer gesagt, ich solle mich vor den Spiegel stellen und meine Fragen und Probleme laut aussprechen, wenn ich welche hatte. Ich öffnete meine Augen wieder und wiederholte meine Frage. 'Werden wir hier jemals wieder weg kommen?'

'Ich denke schon.', erschallte eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines grinsenden Ardys. Dann runzelte ich die Stirn. 'Wie meinst du das?', fragte ich misstrauisch. Wie immer bekam ich keine Antwort von ihm, da wir unterbrochen wurden.

Taddl kam auf uns zu gerannt. Ihm folgten die drei verschlafenen und müden Jungs, welche gerade noch geschlafen hatten. Betreten traten sie aus der Tür. 'Er rennt nur, wenn es wirklich wichtig ist.', raunte mir Ardy zu, während Taddl endlich bei uns ankam. Benommen starrte ich die Beiden an. 'Was ist den nun los?' 'Wir haben ein Schiff entdeckt.', meldete sich Taddl zu Wort. 'Kleine Schiffe nennt man Boote, mein Lieber.', korrigierte ich ihn. Aber er schüttelte den Kopf. 'Es ist kein Rettungsboot oder so.', erklärte Ardy für ihn. 'Es ist ein Kreuzfahrtschiff.'

Meine Kinnlade klappte runter. Wenn die Beiden mich verarschen wollten, hatten sie es geschafft. 'WAS?!?', rief nun ein völlig wacher und aufgebrachter Felix hinter den Jungs. 'Ihr habt ein Schiff gesehen?' Ardy und Taddl nickten. 'Wo?', fragte nun Simon. In seiner Stimme schwang Hoffnung mit.

Wir rannten Ardy hinterher, Taddl schnaufte neben mir. 'Warum wart ihr so weit weg? Von der Hütte, meine ich?' 'Wir haben Rauch gesehen. Und dachten, der Wald brennt. War dann wohl doch nicht der Fall.', sagte -nein, hechelte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Ardy verlangsamte nach gefühlten Stunden. Die Jungs sagten zwar oft, er sei die Faulheit in Person, aber sportlich war er anscheinend trotzdem, denn sein Atem ging immer noch normal, ebenso wie der von Felix. Ich stützte mich mit meinen Händen auf meine Knie, während Taddl neben mir auf die Erde sackte. 'Na, k.o.?', lautete mein Kommentar, woraufhin er mir seine Zunge hinstreckte.

Dann schaute ich auf, zu der Stelle, wo das Dickicht sich lichtete und mein Grinsen erlosch. Dort, auf dem Wasser in der Ferne, sah auch ich Rauch aufsteigen. Der Ursprung: Ein weißes Schiff. Ich hatte solche schon oft im Urlaub an Häfen gesehen und hatte sie nie wirklich gewert schätzt. Doch nun kam mir die weiße Farbe wie pures Gold vor und der Rauch wie der Sinn des Lebens: Unbeschreiblich.

Nun sackte ich neben Taddl und blickte ihn an, mit Tränen in den Augen. Dann schaute ich auf zum Himmel. 'Danke.', flüsterte ich in einem stillen Gebet.

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Ja. Ich sag einfach mal nichts.

Eure

Lulu

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