Tag 16: Enthüllung 1.1

Szene 1: Ibis, Jimin
~Vogelturm~

Auf der Suche nach der Liebe

Ib: Ibis ließ sich seufzend auf ihr Bett fallen. Sie hatte zwar den meisten Ärger von der Schulleiterin entgehen können, aber trotzdem war es letzte Nacht zu viel für sie gewesen. Sie hatte ihre Kräfte viel zu oft eingesetzt. Wie es wohl den anderen Gestaltwandlern ging? Ob sie auch so ausgepowert waren?

J: Summend spazierte Jimin durch die Gänge des Vogelturms. Ihm war langweilig und er wollte so viel Abstand von seinem Hyung halten wie es ging. Aufs geratewohl klopfte er einfach an eine Tür.

Ib: Ibis hörte ein Klopfen und stand auf. Sie öffnete verwundert die Tür. Wer da wohl war? Als die Tür offen war, sah sie sich direkt gegenüber von Jimin. ,,Hi! Was führt dich denn hier her?", fragte Ibis verwirrt.

J: Er jedoch starrte sie beinahe ausdruckslos an und seufzte. ,,Entschuldige, ich wollte nicht stören", murmelte er schon tonlos und wollte sich zum Gehen wenden. Warum ließ ihn so vieles kalt? Er dachte, wenn er Ibis sehen würde, hätte er wieder dieses glückliche Gefühl, doch dies war anscheinend nicht der Fall.

Ib: Ibis wollte sich am liebsten selbst ohrfeigen. ,,Hey, warte! So war das nicht gemeint! Ich freue mich immer, wenn du da bist, Jimin, aber ich war halt verwirrt, da du kein Vogelwandler bist", rief sie ihm hinterher. Sie wollte Jimin nicht verletzen.

J: Zögernd drehte der Rosahaarige sich um und sah Ibis mit einem traurigen Lächeln an. Er hatte nicht nur das Liebesgefühl mit Yoongi verloren, nein, er konnte nicht einmal mehr die Treue und fürsorgliche Seite der Freundschaft wahrnehmen. Das einzige, was ihn behrrschte, war komplette Leere. ,,Ich sollte wirklich gehen..."

Ib: Ibis sah Jimin forschend an. Irgendwas bedrückte ihn...
,,Jimin, dir geht es offensichtlich nicht gut. Ich kann nicht verlangen, dass du mir erzählst, was dich bedrückt, aber ich möchte sagen, dass ich für dich da bin, wenn du reden möchtest", sagte sie.

J: ,,Mir kann man nicht helfen", sagte er nur und sah sie verzweifelt an. ,,Diese Fürstin hat mir das Wichtigste genommen..."

Ib: Ibis sah ihn etwas verwirrt an. Was konnte ihm diese Fürstin nur genommen haben? ,,Oh, das tut mir Leid für dich. Kann man das Gestohlene denn nicht ersetzen?", fragte sie ein wenig naiv.

J: ,,Ich... weiß es nicht...", seufzte er leise und nun drehte Jimin sich sogar vollständig um. ,,Kann ich... reinkommen?", fragte er vorsichtig, denn irgendwie fühlte er sich so allein und hilflos auf dem Flur.

Ib: ,,Klar", sagte Ibis und ließ Jimin rein.

J: Kurz zögerte der Rosahaarige noch, ehe er sich einen Ruck gab und verlegen lächelnd ihr Zimmer betrat. Interessiert sah er sich um.

Ib: ,,Okay, wie kann ich dir helfen?", fragte Ibis lächelnd.

J: Erst setzte Jimin sich auf Ibis' Bett und sah, auf den Lippen kauend zu Boden, bis er schließlich leicht den Kopf hob. ,,Ich... weiß es selber nicht so genau... ich spüre nur, das etwas fehlt, was mir am Anfang mehr als wichtig war...", murmelte er und seufzte frustriert.

Ib: Ibis überlegte. Jimin musste irgendeinen seelischen Schlag bekommen haben. Aber woher? Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen. ,,Hat es etwas mit Fürstin Lorana zu tun?", fragte sie mitfühlend.

J: Er nickte stumm und spielte mit dem Bettlaken herum. ,,Ich vermute. Seit ich aufgewacht bin, habe ich dieses Gefühl der Leere in mir..."

Ib: Ibis seufzte. Dieser bescheuerte, schmerzsüchtige Geist! Jetzt verletzte er sogar im Nachhinein noch Leute. ,,Lass dir von dieser blöden Fürstin nicht alles kaputt machen. Sie ist es nicht wert", sagte sie nach einem kurzen Schweigen.

J: ,,Sie hat längst alles zerstört!", rief der Rosahaarige aufgebracht. ,,I-Ich glaube, ich habe meine Liebe gegenüber... Naja... ich kann denjenigen nicht mehr lieben, den ich eins geliebt habe", versuchte er zu erklären und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. ,,Ich bin so verwirrt..."

Ib: ,,Jimin, deine Verwirrtheit kann ich nachvollziehen, aber wenn du ihn wirklich liebst, werdet ihr wieder zusammenfinden. Da glaube ich fest dran", sagte Ibis und lächelte ihn aufmunternd an.

J: ,,Ich ... Liebe ihn aber nicht mehr... immer wenn ich in seiner Nähe bin, habe ich einfach nicht mehr dieses berauschende und kribbelnde Gefühl. Es fühlt sich einfach so normal an", wisperte er leise und ballte die Hände zu Fäuste.

Ib: Ibis nickte. ,,Ich schätze, ein Teil von dir liebt ihn immer noch. Die Entscheidung, ob du ihn liebst, liegt bei dir, Jimin. Das entscheidet kein bescheuerter Geist", sagte sie lächelnd.

J: ,,Wenn es nur so einfach wäre...", hauchte Jimin leise. ,,Aber meinst du wirklich, es gibt noch einen Funken Liebe in mir? Ich meine, ich war eiskalt zu ihm", murmelte er.

Ib: ,,Ich glaube daran, dass ihr wieder zusammen kommt. Wenn er dich wirklich liebt, wird er dir auch verzeihen, dass du kalt zu ihm warst", sagte sie lächelnd.

J: ,,Er vergibt mir, aber ich verletze ihn mit meiner kalten Seite", erzählte der Rosahaarige. Aber irgendwie hatte Ibis schon ein wenig Recht. Irgendwo in seinem Herzen musste immer noch ein Teil existieren, der Yoongi liebte.

Ib: ,,Liebe kann schon manchmal verletzen. Aber trotzdem! Nur weil du manchmal einen schlechten Tag hast, heißt das doch nicht, dass du nicht mit ihm zusammen sein kannst!", sagte Ibis aufmunternd lächelnd. Ibis und Liebesberatung... Das das noch mal passierte...

J: ,,Naja... Ich kann versuchen mit ihm einen Neustart zu wagen...", murmelte Jimin verlegen und fuhr sich durchs rosa Haar. Und irgendwie hatten Ibis' Worte ihm ein wenig Mut gegeben. Er sollte wirklich noch einmal mit ihm reden, einen Neustart wagen. ,,Du hast Recht... Ich sollte es versuchen, ich sollte die Liebe zwischen uns wieder aufbauen", sagte er nun entschlossener und lächelte Ibis nun glücklich an. ,,Danke dir~"

Ib: Ibis lächelte verlegen. ,,Ach, wofür sind Freunde denn da?", sagte sie. Ihr war es schon Dank genug, Jimin geholfen haben zu können. Sie glaubte fest daran, dass die beiden wieder zusammenfanden.

J: Er neigte nochmal seinen Kopf. ,,Entschuldige noch einmal für die Störung", murmelte er leise. ,,I-Ich will dich jetzt auch nicht weiter stören... Und... Ich sollte wirklich mit ihm reden." Ein warmes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. ,,Danke für alles", sagte er noch und verließ das Zimmer.

Ib: ,,Bitte sehr", murmelte Ibis noch  als Jimin schon weg war. Die Beiden würden schon wieder zueinanderfinden. Da war sie sich ganz sicher. Sie lächelte und schnappte sich ihr Buch, was sie gerade las.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top