Vater
Das Haarband wieder abgezogen, wehte der Wind kühl durch meine offenen Haare. „Du bist abgelenkt" stellte Latika fest. „Ich habe kardeş gestern getroffen. Abla ist in Sorge wegen dem Konflikt" ließ ich den Kopf sinken. „Welchen Konflikt meinst du eigentlich genau? Den Konflikt hier oder den Konflikt in der Ersten Welt?" hakte sie nach.
„Der Konflikt mit Kodokuna hat erstmal Pause. Er ist hier in Ninjago, aber hierher verbannt. Trotzdem haben wir dringendere Probleme, der Schlangenkonflikt spitzt sich zu. Abla hofft auf Verhandlungen, ansonsten kann es für mich kritisch werden, sollten die Serpentinen verlieren" fasste ich zusammen. „Dir bleibt keine Wahl, habe ich recht?"
Schließlich kam ich an der Lichtung an. Aus meinen Erinnerungen drang die Melodie des ehrenvollsten Tanzes, der Tanz der Chan. Jahrhundertelang bereiteten sich Tänzer darauf vor, ihn irgendwann vor der Chan aufführen zu dürfen. Der Tanz war eine Wohltat, ihn zu tanzen. Latika trottete derweil wieder zurück zum Kloster.
Da war es für mich auch nichts neues, dass ich erst nach Stunden zurückkehrte, ausgepowert und verschwitzt. So stieg ich erst in den Fluss zum Baden. Es erinnerte mich an früher. Nach der Schule Hausaufgaben, dann zum Tanzunterricht. Anschließend in den Badesee, wir kamen nie vor der ersten Sirene heim. Manchmal kamen die Chronos nächtelang nicht nach Hause. Oder Umgekehrt. So genoss ich das Wasser noch ein wenig, bevor mein Weg zum Kloster hoch führte.
Zufrieden mit meiner Kleidung, war es bereits Nachmittag. Also ging ich in die Küche, die Feuerstelle noch kalt von gestern Abend. Feuer entzünden, Wasser aufkochen, die Sanduhr für den Tee nicht vergessen, schließlich war das Essen fertig. Einen Teil der Nudeln isolierte ich für später. Wo stecken eigentlich Chen und Garmadon? Regungslos verharrte ich und lauschte. Das Stöhnen war mehr als verräterisch.
Lautlos schlich ich zu Chens Zimmer. Die Tür nur angelehnt, sah ich beide. Nackt auf Chens Matte. Chen oben, vögelte er Garmadon und spielte gleichzeitig an ihm herum. Der Halbblüter genoss es, bat sogar um mehr.
Ich wandte mich nur ab und trank meinen Tee. Dabei las ich mir auch den Brief durch, den kardeş mir gegeben hatte. Ein Anzug lag auch dabei, Abla hatte ihn für unsere Šehzāde Chan genäht. Ein Bild fiel aus dem Umschlag.
Kardeş hatte sein Zeichentalent anscheinend nicht verloren. Ein Mädchen, neugeboren. Die Äugelein noch zu, die Haare ein brauner Flaum. Die Züge waren nicht so sanft wie bei den meisten Mädchen. Doch die Hauptsache war, dass sie und Abla die Geburt überlebt hatten. Allerdings war das Mädchen nun eine Verschollene.
Schließlich war auch das letzte Teil meiner Kleidung sauber, ich hängte die Wäsche zu trocken auf. Die untergehende Sonne färbte den Himmel blutrot, heute war Neumond. Auf dem Zimmer verging die Zeit relativ schnell. „Wills du dir keine Kerse ansünden?" riss Garmadon mich aus meinen Gedanken. Der wohlbekannte Gestank von Alkohol schlug mir entgegen. Ich saß auf meiner Matte und ordnete meine Sachen. Die blaue Stunde wich gerade der Finsternis.
„Ich bin an Dunkelheit gewöhnt" gab ich nur zurück und legte die übrige Kleidung zurück in den Schrank. Bis auf das Kleid. Dafür zog ich das Buch aus dem Schrank.
Ablas Worte waren eindeutige gewesen. Ich sollte nicht aufhören, einen Weg nach Hause zu finden. Sie hätte mich lieber aus der Schusslinie als auf dem Schlachtfeld, wo Kodokuna in dieser Welt war. Kurz musterte ich Garmadon. Er lag inzwischen auf seiner Matte, seine Haare sahen zerzaust aus, die Hose verkehrt herum und stank nach Sex und Alkohol. „Du solltest dich waschen gehen" merkte ich an.
„Wosu? Chen ist so geil! Ich bin nur ein wenig slapp und brauche eine Pause, das ist alles" stöhnte er, schon ein wenig lallend. Die wollten also noch weitermachen. „Du kennst das Problem ja nicht, du kannst es ja noch nicht mal alleine machen. Wie kommt man eigentlich auf so eine beseuerte Idee, den Schlüssel absugeben? Oder überhaupt darauf, einen Schlüssel su benötigen?" Die übliche Diskussion, sobald zwei Kulturen aufeinandertrafen.
„Es ist der Beweis an die novia, ihr treu zu bleiben und ein Zeichen des Vertrauens, ihr den Schlüssel zu geben. Ich erwarte natürlich nicht, dass du so etwas verstehst" erklärte ich ihm, die Decke meines Bettes richtend. „Pff. Wenn eine Frau ernshaft glaubt, ich würde mich ihretwegen surückhalten, ist sie selbst suld. Ein Kapitän braucht auch eine Ersasmannsaft" wank er nur ab. „Schlampe" schüttelte ich nur den Kopf und verschwand mit dem Kleid hinter dem Sichtschutz.
„Schwuchsel!" machte er sich über mich lustig, als ich im Kleid hervortrat. Was gab diesem ***** eigentlich das Recht... Ohne zu zögern stürzte ich mich auf ihn. Dieses Mal drückte ich seine Kehle zu und trat ihm geradewegs in den geschundensten Bereich.
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Hi!
Gut, es ist Montag und ich habe mir bis zum Klick auf "Veröffentlichen" Gedanken über den Titel gemacht. Aber da das letzte Kapitel eh nicht angenommen wurde und sowieso alle beschäftigt sind, macht das ja nix. Ab jetzt gilt übrigens wieder der Schul-Upload-Plan: Samstag oder Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr. Immerhin zuverlässiger als ein gewisser Paketlieferant, die hätten das Kapitel einfach in ein anderes Buch gesteckt.
Trotzdem begrüße ich Emi_wolfie_123 ganz herzlich hier im Buch und weise Unununium_04 darauf hin, dass die Fehler bei dem, was Garmy so von sich gibt, Absicht sind. Ach, und Garmy überlebt das Kapitel übrigens.
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Bis dann
Eure Brom
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