Teil 2.1

Pov. Levi:

"Verfickte Scheiße!!!" Brüllte der schwarzhaarige Undercutträger. Er steckte in voller Montur in diesem verschissenen Fahrstuhl fest. Und das alles nur, er weil ein verdammtes Gör retten wollte. "Hanji, verdammt nochmal tu irgendwas." Brüllte er erneut in sein Headset und hielt das Kind fest an sich gedrückt. Die Angesprochene schnaufte leise. "Ja ich mach ja schon, bewegt euch nicht so viel da drin. Ich weiß nicht, wie lange der Aufzug noch hält. Und so wie es aussieht... reg dich jetzt bitte nicht auf. Du machst sicher dem Kind bei dir Angst, die automatischen Bremsen sind deaktiviert. Das heißt, ihr werdet wie ein Stein zu Boden rauschen. Ich hab die Baupläne gerade gecheckt. Sieh nach oben, da muss eine Klappe sein." Dieses verschissene Vierauge hatte echt Nerven. Ihm in so einer Situation solche Infos auf die Nase zu reiben! Wenn er das hier lebend überstand, würde er Hanji den Hals umdrehen. "JA, verdammt nochmal. Da ist ne Klappe. Willst du etwa, dass wir da drüber den Fahrstuhl verlassen?!" Antwortete er ihr und sah auf das kleine Mädchen, welches sich zitternd an ihn klammerte. "Ich kanns versuchen...." Murmelte er leise und ging dann in die Hocke. "Hey, Kleines... sieh mich an, wenn ich mit dir spreche. Ich weiß du hast Angst, aber du musst jetzt tapfer sein. Ich werde dir jetzt dieses Seil umlegen und dich an mir festbinden. Du hälst dich an mir fest, hast du das verstanden?" Fragte er sie, zeigte ihr während er sprach das Band, welches er in ruhigen Bewegungen um sie band. Der große Karabinerhaken klickte er sich an seiner Arbeitskleidung ein. Jetzt hatte er trotzdem das Problem mit der Klappe? Wie sollte er nur da rankommen? Er selbst war mit seinen 1,60 m leider nicht der Größte. "Ich werde dich hochheben. Versuch mal die Klappe dort zu öffnen. Hier... nimm das hier." Meinte er nur und drückte dem ca. achtjährigen Mädchen seine Axt in die zarten Hände. Tatsächlich schaffte sie es die Klappe mit der Axt aufzudrücken. "Hanji... die Klappe ist auf. Ich werde das Mädchen da hochschaffen. Kann sie von außen jemand holen?" Fragte Levi in das Headset. "Was sollen denn diese Töne, Shorty? Du bewegst gefälligst selbst deinen Arsch da hoch. Du bleibst nicht da drin!" Brüllte zum ersten Mal seine bebrillte Freundin ihn an. "Denk gefälligst an Eren... und an unser Haustier! Du hast heute so gestrahlt, als du nach Hause kamst. Wag es dich also, hier zu sterben!" Das ließ Levi schlucken. Fuck... Eren. Sein Blick ging auf die Uhr, die er bei sich trug. Eigentlich hätte er vor zwei Stunden in der Tierarztpraxis sein sollen. Was er wohl nun von ihm dachte? Völlig in Gedanken, hob er das Mädchen hoch. Sie stand nun auf seinen Schultern. Er öffnete den Karabinerhaken und so konnte sie erfolgreich aus dem Fahrstuhl nach oben klettern. Doch wenn sie niemand von dort da holen würde, stürzte sie dann wohl doch mit ihm zusammen in den Tod.

"Levi... er ruft gerade bei uns an... soll ich ihn durch stellen?" Ertönte Hanjis erstickte Stimme. Was hatte er zu verlieren? "... ja... stell ihn durch... und dann leg auf Hanji...Ich liebe dich..." Levi hörte ein knacken in seinem Ohr. Hanji hatte aufgelegt.

"Levi? LEVI!!! Hörst du mich? Hier ist Eren!" Ertönte nun die Stimme dieses jungen Mannes und Augenblicklich sah er die wunderschönen grünen Seelenspiegel wieder vor seinem inneren Augen. "Ja, ich bin hier, Eren... Stecke in einem beschissenen Fahrstuhl fest, der jeden Moment in die Tiefe stürzen kann..." Das ließ den Braunhaarigen am Telefon keuchen. "Schön, das ich deine Stimme hören kann. Hier wird es immer heißer und die Luft schlechter." Levi ließ sich an der Wand zu Boden gleiten. Wenn kein Wunder geschehen würde, wars das.

"Das... das darf einfach nicht passieren!" Erens tränenerstickte Stimme drang in sein Ohr. "Levi, gib dich nicht auf! Als ich dich kennengelernt habe, war mein erster Gedanken... Wow, der Typ ist stark... bitte beweise mir, das ich mich nicht geirrt habe. Überlebe... und komm zu mir zurück. Zu mir und deinem Kätzchen. Hast du dir denn schon einen Namen überlegt?" Er hörte Erens Tränen und konnte sich sein Gesicht beinah bildlich vorstellen. Wie Tränen über seine Wangen liefen. "Izzy, von Isabell..." Murmelte der Schwarzhaarige. Nun klang auch seine Stimme erstickt. Fuck, er wollte nicht sterben. Nicht hier und ganz bestimmt nicht jetzt! "Eren, du meintest doch, das du No Name magst. Welches Lied war denn dein Lieblingslied?" Fragte er einfach einer Idee folgend. "Levi?! Wie ... wie kommst du verdammt nochmal jetzt darauf?" Stotterte Eren nun mit seiner tränenerstickten Stimme. "Eren... bitte verrat mir dein Lieblingslied." Fragte Levi dann noch einmal einfühlsamer. "Masked Bitch... aber... ich weiß nicht warum das ausgerechnet jetzt so wichtig ist...Levi, ich will dich nicht verlieren!"

Stille...

Levi begann eine ihm bekannte Melodie zu summen und dann begann er zu singen...



Ahh, es irritiert mich wirklich

Die Routine zu brechen, gibt mir ein Schwindelgefühl

Dieser Ausdruck, diese Stimme, dieser Blick-

alles so widerwärtig

Ich hasse es so sehr

Schicksal? Ein Wunder? Nein, das kann nicht sein

Ich habe keinerlei Erwartungen mehr

Es ist nicht schlimm, wenn es nicht das Beste ist, denn alles ist gut

Halt mich einfach fest!

Ich brauche nicht so etwas wie Liebe,

Ich kann es nicht mehr aushalten!

Mach einfach schonungslos weiter

Schließe deine Augen und suche meinen Atem

Selbst wenn es der Traum eines anderen ist, träume ihn weiter!

Es ist langweilig, sich an Gefühlen wie Verlorenheit festzuhalten

Egal wohin, nimm mich mit dir

Nun, bitte hauche deine Bewunderung aus

Lass mich dich fühlen, bis es wehtut!

Ah, es ist wirklich problematisch

Eine Welt voll von verzerrter Realität

Mit meinen langen Fingern auf deinem starken Rücken

Du musst nicht Mein werden

Lust? Neid? Nein, dass kann nicht sein

Ich werde nicht wie ein Kind sein!

Ich verstehe diese Art von Dingen

Also sieh mich nicht so an!

Ich brauche so etwas wie Liebe nicht, kann dem nicht standhalten!

Mach es so weit auf, wie du es brauchst

Schließe deine Augen und hör auf zu atmen

Selbst, wenn es der Traum eines anderen ist, träume weiter!

Ich kenne so etwas wie Schuldgefühle nicht

Egal wohin, nimm mich mit dir

Nun, bitte hauche deine Bewunderung aus

Lass mich dich fühlen, bis ich verdorben bin!

Ich brauche nicht so etwas wie Liebe,

Ich kann es nicht mehr aushalten!

Schließe deine Augen und suche meinen Atem

Selbst wenn es der Traum eines anderen ist, träume ihn weiter!

Mache weiter und halte an deiner Einsamkeit fest!

Du hast dich abgewandt, aber ich gebe dir nicht die Schuld

Fasse mich überall an, bis du mich komplett getäuscht hast

Wache niemals mehr aus diesem Traum aus, OK?



Ein rumpeln und dann verstummte er.

Was mochte nun im Kopf des Braunhaarigen vor sich gehen? Hatte er diesen Wink verstanden?

"Levi? LEVI!? ... Das ist doch nicht möglich... Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Du bist L? Warum erzählst du mir das jetzt? Scheiße... jetzt heule ich nur noch mehr..."

Levi hörte dem Braunhaarigen beim weinen zu. Er seufzte leise. "Ja, Eren... ich bin L. Hanji ist H und Mike, der Besitzer der Bar von neulich, ist M." Erklärte er und zuckte bei dem metallischen Kreischen heftig zusammen. Würde es jetzt passieren? Waren das die letzten Worte, die sie wechseln würde? "Eren.... fuck.... ich hab mich in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe und ich will verdammt noch mal jetzt nicht drauf gehen..." Nun war auch Levi den Tränen nah, weinte nur nicht so hemmungslos, wie es Eren mittlerweile tat.

Entschlossen kämpfte sich der Schwarzhaarige wieder auf die Beine. Alles in ihm schrie danach. Er wollte verdammt noch mal leben! "Eren... ich lege jetzt auf. Egal was gleich geschieht...ich will nicht das du es am Telefon mitbekommst." Doch noch ehe Eren irgendwas erwidern konnte, hatte Levi das Telefonat auch schon beendet.

"Hey Mädchen! Gibt es ne Möglichkeit irgendwo ein Seil zu befestigen?" Rief der Undercutträger zu der offenen Klappe hoch. "Weiß nicht, ich denke schon..." Antwortete sie und schluchzte leise. Noch immer stand sie auf dem Dach des Aufzuges und blickte mit verweinten Augen zu Levi herunter. Seinem Instinkt folgend, griff er nach dem Seil, welches noch immer Teil seines Gürtels war. Er streifte einige Meter ab und warf das Ende zu dem Mädchen. Mit zittrigen Fingern fing sie es und verschwand aus seinem Blickfeld. "Ich habe fünf Knoten reingemacht." Meinte sie nur und Levi zog mit seinem vollen Gewicht an dem Seil. Und tatsächlich wurde er davon auch gehalten. "Ich komme jetzt rauf zu dir. Gleich verschwinden wir von hier..." Rief er zu dem Mädchen hoch und begann an dem Seil hinaufzuklettern. Nur noch ein beherzter Griff und Levi konnte sich beinah ohne Probleme hochziehen. "Hier, setz die auf. Die Luft wird immer schlechter." Meinte er und drückte ihr kurzerhand seine Atemschutzmaske ins Gesicht. Nachdem sie diese aufgesetzt hatte, befestigte er ihren Karabinahaken wieder an seinem Gürtel. "Los komm, wir werden jetzt von hier verschwinden. Ich hoffe nur du bist schwindelfrei..." Der Schwarzhaarige ließ seinen Blick schweifen und schnitt noch schnell das Seil von seinem Gürtel. Die Beleuchtung ließ hier echt zu wünschen übrig. Er hatte kaum die Möglichkeit irgendwas richtig zu erkennen. Außerdem kratzte die schlechte Luft in seinem Hals und ließ seine Augen tränen. Dazu hatte er das Gefühl, das es von Sekunde zu Sekunde immer heißer wurde. Ihnen blieb nur eine Möglichkeit. Sie mussten nach oben klettern. Weg von diesem Fahrstuhl, der jeden Moment abstürzen konnte. Mit einem Knopfdruck rief er seine treue und beste Freundin an. "Levi!!! " Meldete sie sich sofort. "Keine Zeit für lange Erklärungen. Wie weit ist das Feuer fortgeschritten? Und auf welcher Etage befinden wir uns?" Fragte Levi und zog währenddessen das Mädchen zu sich. Diese klammerte sich an ihm fest. "Ihr seid im 13ten Stockwerk und wenn du das vorhast, was ich ahne, dann musst du drei Stockwerke klettern. Dort könntest du die Aufzugtür öffnen und von da aus aufs Dach gehen. Ich schicke einen Hubschrauber los!" Plapperte sie mit brüchiger Stimme. "Drei Stockwerke also. Dann mal los. Kleines, jetzt musst du ganz ruhig bleiben. Halt dich an mir fest, runterfallen kannst du nicht, dank dem Seil hier." Erklärte er ihr und zog sanft an dem Seil, welches die Beiden miteinander verband. Das Mädchen nickte nur und begann sich festzuhalten. Wieder war ein unangenehmes Knacken zu hören und plötzlich sackte der Fahrstuhl an einer Seite ab. Das hätte Levi beinah sein Gleichgewicht gekostet. Doch nun setzte er sich in Bewegung. Angespannt und durch das ganze Adrenalin in seinem Körper, sprintete er in drei Schritten die leichte Schräge hoch und bekam eine Kante zu greifen. Das passierte gerade im richtigen Moment, denn kaum das er die Kante zu greifen bekommen hatte, verabschiedete sich der Fahrstuhl und fiel weitere Stockwerke in die tiefe. Da hatten sie ja noch einmal Glück gehabt.

Pov. Eren:

Er hatte tatsächlich aufgelegt! Verdammt. Wie konnte er nur? Voller Verzweiflung brach der Braunhaarige zusammen. Er konnte seine Tränen schon lange nicht mehr zurückhalten. Als ihm klar geworden war, wer Levi wirklich war und schon allein, bei seinem Geständnis, waren alle Dämme gebrochen. Auch Eren hatte sich verliebt, zu blöd, das er in diesem Moment es nicht zu stande gebracht hatte, Levi auch von seinen Gefühlen zu erzählen. Nein, stattdessen hatte er nur in das Telefon geheult. Warum war er nur so armselig? Jean der alles mitbekommen hatte, war neben Eren an der Wand zu Boden gerutscht und hielt ihn im Arm. "Was willst du jetzt machen? Willst du dorthin gehen?" Fragte sein Kumpel mitfühlend. Ja, was sollte er nur tun? Eren konnte und wollte nicht tatenlos hier herumsitzen. Er wollte zu Levi und jede Faser seines Herzens schrie nach ihm. Diese Begegnung war pures Schicksal gewesen und dieses kostbare Geschenk durfte er nicht verlieren. Also rappelte er sich auf. "So wie ich Levi kennengelernt habe, wird er nichts unversucht lassen. Ich muss einfach daran glauben, das er einen Weg findet!" Somit zog sich Eren seinen Kittel aus und warf diesen über die Theke. "Komm mit Jean. Ich.... wenn... also..." Stammelte er leise. "Schon gut, du musst es nicht aussprechen. Ich begleite dich und stehe dir bei."

Somit machten sich die beiden Freunde auf den Weg. Auf den Straßen war ein heilloses Chaos. Überall standen Menschen, an jeder Ecke, je näher sie dem Einkaufscenter kamen, sahen sie mehr Blaulichter. Das was sich hier abspielte, war keiner dieser beschissenen Hollywoodfilme. Nein, das hier war bittere Realität. Terror, war ein wirklich heikles Thema. Terror, Krieg und Zerstörung. Das Hochhaus, welches auch eines der größten Einkaufscentren der Stadt war, brannte. Immer wieder hörte man das Splittern, der zerbrochenen Glasscheiben und Eren konnte beobachten, wie sich die Flammen immer weiter nach oben arbeiteten. Wie war dieses Feuer eigentlich ausgebrochen? Warum gab es dieses Feuer, welches ihn von demjenigen trennte, den er Liebte?!

"Eren?" Eine fremde und doch vertraute Stimme hatte seinen Namen gerufen. Tatsächlich erkannte er den blonden Mann. Das war Mike, der Besitzer vom The Wall und gleichzeitig der ehemalige Schlagzeuger von der Band No Name. "Eren, weißt du was hier vorgeht?" Fragte er und schüffelte einmal kurz an ihm und Jean. Etwas was einem wohl merkwürdig erscheinen würde, wenn diese Situation nicht komplett aus dem Ruder gelaufen wäre. Eren ignorierte den Tick von Levis Freund und brachte ihn soweit es ihm möglich war, auf den neuesten Stand. "Und dann bin ich direkt hierher gekommen..." Beendete der Braunhaarige seine Erklärung und sah zu dem Blonden auf. "Bitte sag mir, das Levi das durchsteht!" Ohne dem Braunhaarigen eine Antwort zu geben, zog er sein Handy aus der Tasche. Eren beobachtete, wie er einen Kontakt wählte und sein Handy ans Ohr nahm. "H, wo zur Hölle bist du? Ich hab Eren bei mir." Scheinbar Antwortete ihm Hanji gerade, denn mit der anderen schnappte er sich den Arm des jungen Tierarztes. "JA, ich bringe ihn mit." Dann legte er auf und das Handy verschwand wieder in seiner Hosentasche. "Wo... wo gehen wir denn hin?" Fragte Eren schon relativ desorientiert. Jean hatten sie mittlerweile in der Menschenmenge verloren und so bewegten sich die beiden Männer voran. "Wir gehen zu Hanji. Die letzte Explosion war wohl der Fahrstuhl gewesen." Das ließ Eren vor Schreck mit weit aufgerissenen Augen stehen bleiben. War es etwa der Fahrstuhl in dem Levi sich befunden hatte? "Levi ist bisher nichts passiert... jetzt komm, Kleiner." Meinte er nur und zog Eren einfach mit sich weiter.

Das Absperrband hinderte sie daran weiter zu kommen, als eine Brünette junge Frau mit schief sitzender Brille die umstehenden Polizisten anbrüllte, die Beiden durchzulassen. "Immer wieder das gleiche Problem mit diesen möchtegern Korrekten...Da seid ihr ja.. Kommt mit. Ich bringe euch auf Stand." Somit wurden sie nun doch durchgelassen und Eren folgte den Beiden. Hanji hatte ein Tablet in den Händen und tippte wie eine Irre darauf herum. "Shorty... noch ungefähr zwei Meter höher. Da müsstest du die Fahrstuhltür ertasten können. Alter... mach jetzt bloß nicht schlapp..."

Eren hatte das Gefühl den Boden unter seinen Füßen zu verlieren. Kletterte Levi etwa gerade tatsächlich in einem Fahrstuhlschacht nach oben? Hatte ihn ihr Gespräch so sehr motiviert? "Warum auch immer wird gerade die Verbindung schlechter..." Meinte die bebrillte Brünette und Eren spürte plötzlich einen Arm um sich. Er zuckte leicht zusammen, weil er damit nicht gerechnet hatte. Mike hatte ihm seinen Arm umgelegt und stützte ihn. "Besser du setzt dich mal hin. Dein Gesicht ist weißer als eine Kalkwand." Mit einem leichten Nicken, da er einfach zu mehr nicht in der Lage war, antwortete er dem Größeren und setzte sich auf eine der hier stehenden Kisten. Schweigsam beobachtete er das Geschehen und drückte so sehr die Daumen. "Er muss es einfach schaffen..." Murmelte der junge Braunhaarige vor sich hin. Wieder eine Hand die ihn ohne sein Einverständnis berührte. Denn er spürte plötzlich Mikes große Hand auf seiner Schulter. "Das hoffe ich auch. Da hat er scheinbar endlich den Richtigen gefunden und dann sowas. Glaub mir, Levi ist zäh. Er stirbt nicht so schnell."

Pov. Levi:

So eine verdammte Scheiße! Er hing hier in diesem verschissenen Fahrstuhlschacht und bekam einfach diese verfickte Dreckstür nicht geöffnet! "Hanji... verflucht... ich bekomme diese scheiß Tür nicht geöffnet." Meckerte er in das Headset und versuchte sich weiterhin mit einem Arm irgendwie festzuhalten und mit dem anderen diese Tür aufzudrücken. Warum auch immer wurde sie wohl blockiert. "Ich kann da nichts machen. Scheinbar ist sie von der anderen Seite verriegelt, schaffst du es noch eine Etage hochzuklettern? Ich weiß es ist viel, aber ich kann da nichts machen. Das Einkaufscenter hat nicht den Computerstandard, das alles miteinander vernetzt ist. Wenn du es also nicht geöffnet bekommst, geht es also nicht." Erklärte sie ihm und er wurde hellhörig, als er in ihrem Hintergrund eine ihm sehr bekannte Stimme hörte. "Ist.... ist er bei dir? Ist Eren da?" Fragte er und hatte es aufgegeben die Tür öffnen zu wollen. Nein stattdessen bewegte er sich weiter. Mühsam kletterte er weiter. Spürte hier und da das reißen seiner Haut, da er die dicken Handschuhe ausziehen hatte müssen. Er brauchte Gefühl in den Händen und ohne Handschuhe ging das eindeutig besser. Sein Körper fühlte sich von Minute zu Minute immer schwerer an. Auch ließen langsam seine Kräfte nach. Auch wenn er wirklich alles mobilisierte was möglich war. Aber noch immer griff er so gut es eben ging nach Rohrleitungen, Ecken und Kanten.

"Ja... Mike ist auch hier. Sie sind gerade hier aufgetaucht." Meinte Hanji nur, aber er wusste, das sie sich gerade eher darauf konzentrierte ihn aus dieser Scheiße zu ziehen. "Ich bin jetzt an der Tür. Ich versuche sie jetzt zu öffnen." Erklärte er und mit einem metallischen Kreischen, als er versuchte seine Finger zwischen die Türen zu pressen, öffnete sie sich tatsächlich. Zwar erst einmal nur ein kleines Stück, woraus er neuen Mut schöpfte. Das Adrenalin in seinem Körper rauschte unaufhörlich. "... ich... ich hab es geschafft... die Tür ist offen!" Keuchte er leise und drückte die Tür noch ein Stückchen weiter auf. "Kleines... kletter an mir hoch. Dann hast du es fast geschafft!" Sprach er nun allerdings zu dem Mädchen, welches noch immer an seinem Rücken klebte. "Ich... ich trau mich nicht... ich kann das nicht..." Jammerte sie, was Levi die Augen rollen ließ. "Gut, dann halte dich weiter fest." Unter aufbringung des letzten Restes seiner Kraft hievte er sich hoch und blieb einen Moment reglos auf dem Bauch liegen. "Wir... sind aus diesem verschissenen Schacht raus... Vierauge... wo müssen wir jetzt lang?"

"SIE HABEN ES AUS DEM SCHACHT GESCHAFFT!!!!!" Brüllte sie unkontrolliert und Levis Mundwinkel zuckten selbst einen kleinen Moment. Hanji und einige andere Anwesende begannen zu jubeln. "Verdammt Vierauge... HANJI VERDAMMT NOCH MAL!" Brüllte nun auch Levi, dabei war das leichte zucken seiner Mundwinkel verschwunden und ein genervter und verkniffener Ausdruck war wieder auf sein Gesicht getreten. "Oh.. ja, Sorry, aber ich musste es den anderen mitteilen. Nun ist der Weg nicht mehr weit bis zum Dach. Links von euch ist das Treppenhaus. Es sind noch zwei Etagen und der Heli ist auf dem Weg. Beeilt euch."

Damit verstummte Hanji wieder und Levi rappelte sich endlich auf. Durch den Rauch, welchen er die ganze Zeit eingeatmet hatte und das klettern, ging es ihm wirklich alles andere als gut. Trotzdem richtete er sich auf und nahm das junge Mädchen an die Hand. "Komm mit... wir werden auf dem Dach erwartet."

Hand in Hand liefen sie los. Das Treppenhaus war nachdem, was sie bisher geschafft hatten, wirklich kein Problem mehr. Das Einzige was dem Undercutträger wirklich zu schaffen machte, war die Tatsache, das er wirklich immer schlechter Luft bekam.

Endlich oben angekommen, öffnete er mit einigen gezielten Schlägen seiner Axt, die Tür und Beide traten sie aus dem verqualmten Treppenhaus. "Jetzt heißt es warten... Komm mit..." Es war bereits mitten in der Nacht und vom Dach dieses Hauses konnte man verflucht weit sehen. Und wenn er sich überlegte, wie tief es dort runter ging, hätte ihm durchaus schlecht werden können. Denn er ließ das Geschehene revue passieren. Noch vor wenigen Momenten hatte er in einem Schacht gehangen und wäre wohl beinah in die Tiefe gestürzt. Der schwarze Schacht war dabei nicht das Problem gewesen. Er hätte schließlich nicht gesehen, wie weit es nach unten ging. Nur sein Verstand hatte ihm gesagt, das es ziemlich tief herunter ging. Doch es jetzt hier zu sehen, ließ seine Knie erzittern.

"Schau mal da.... ist das der Hubschrauber, der uns holt?" Fragte die junge Mädchenstimme, während sie an seiner Hand zottelte. "Es scheint wohl so..." Meinte er nur und ging einen Moment in die Knie. Scheinbar würde er hier und heute wohl doch nicht ins Gras beißen. Der Helikopter landete und zwei Feuerwehrmänner stiegen aus. Schnell hatten sie die Beiden gefunden. "Herr Ackermann, Sie sehen gar nicht gut aus. Gib ihm Sauerstoff!" Meinte einer der Beiden und half ihm aufzustehen. Müde nahm der Schwarzhaarige die Maske mit dem Sauerstoff an und er war sehr froh, das er sich auf seine Kollegen stützen konnte. Tatsächlich hätte er es nun wohl nicht mehr aus eigener Kraft zum rettenden Fahrzeug geschafft. Der Kollege, der ihm am nächsten Stand hielt ihn ohne Probleme fest. Der andere hatte das junge Mädchen auf den Arm genommen. So waren sie eingestiegen und nachdem alle saßen und angeschnallt waren, hob der Helikopter auch schon wieder ab.

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