16. Der doppelköpfige Greif

Angespannt öffneten sie die schmale Tür aus Eisen. Tobias leuchtete mit seinem Strahler umher. Erstaunlicherweise war auf dem Flur weder etwas zu sehen noch zu hören.
Aber wie das Audimax jetzt aussah! Das ganze Gebäude war nun in der bizarren Metallform. Der Fußboden hatte immer noch seine schachbrettartige Anordnung, nur mit der abstrusen Änderung, dass das Muster nicht durch Farben hervorgebracht wurde, sondern dadurch, dass ein quadratisches Stück Eisenboden sich mit einem quadratischen Loch abwechselte.
"Na, das wird ja ein toller Spaziergang hier raus", grummelte Tobias in die Runde.

Plötzlich bebte alles um sie herum erneut. Auch spürten sie wieder dieses Fallen.
"Oh nein, was soll das?!", stöhnte Anne.
Sie schafften es, sich auf den Beinen halten, denn das Ereignis war sogleich vorüber.
"Die Otherworld", meinte Jonathan Hayden erregt, "sie bricht auf! Nimmt schlimmere Formen an!"

Kaum hatte er das gesagt, schrillte das kleine Radio in Annes Hosentasche los. Im gleichen Moment hörten sie ein ekliges Klackern von oben her. Als die drei nach oben sahen, blieb ihnen fast das Herz stehen. An der Decke des Flurs saßen mehrere übergroße Monster, die an der Wand herunter krabbelten. Sie hatten zehn oder zwölf dicke gelenkige Beine, die von einem großen Buckel abgingen. Auf dem Buckel befanden sich unzählige Glubschaugen, die wild vor sich hin starrten.

"Weg hier!", rief Anne. Tobias und der Professor ließen sich das nicht zweimal sagen, vergaßen jegliche Vorsicht und sprangen zügig über die schachbrettartig angeordneten Löcher hinweg. Anne tat es ihnen sofort gleich. Alle drei wollten nur noch hier raus.
Während sie darauf achteten, nicht in eines der Löcher zu fallen, hörten sie das nervenaufreibende Klackern der  spinnenartigen Monster, das durch das Anschlagen ihrer Klauen an den Wänden verursacht wurde.

Zügig sprangen sie über den gefährlich angeordneten Fußboden. Der Professor war schon am Ende des Musters angelangt, in der Mitte des Flurs. Anne und Tobias lagen ungefähr gleich auf etwas zurück.

Mit einem Mal wackelte es wieder ziemlich doll und das Klackern der Monster setzte kurz aus. Im nächsten Moment schrie Tobias auf, denn er hing in einem der Löcher. Anne reagierte sofort. "Tobi!", rief sie, sprang möglichst schnell zwei Felder zu ihm rüber und beugte sich sogleich zu Tobias runter, der sich geradeso über dem Rand halten konnte.

Angstvoll konnte Professor Hayden nur von seiner Position aus zugucken. Es wäre unsinnig, wenn er auch zurückgehen würde, da es nicht viel Platz zum Stehen für sie alle gab. Zum Glück schien es dort, wo er jetzt stand, keine Monster zu geben. Vorerst.
Anne schaffte es auch ohne zweite Hilfe. Sie packte Tobias an der Jacke und an einer seiner Hände und hievte ihn stöhnend hoch.

Sobald Tobias mit seinem Oberkörper etwas Luft hatte, stemmte er sich mit seinen Ellenbogen aufs Metall und kam schließlich aus dem Loch frei. "Danke", meinte Tobias, leicht außer Atem. Anne winkte nur ab, denn sie mussten schnell weiter. Sie hörte, wie die Monster am Ende des Flurs den Boden erreicht hatten und jetzt über das mit Löchern gepflasterte Schachbrettfeld die Verfolgung aufnahmen.

"Thanks god, Toby!", rief der Professor erleichtert zu ihnen rüber. "Doch kommen Sie jetzt schnell!"
Die Beiden nickten nur und arbeiteten sich dann zügig über den mit Löchern übersäten Boden bis zum Prof vor. Der hatte sich mittlerweile kurz umgesehen.

Kaum standen Anne und Tobias vor ihm, sagte Jonathan Hayden eilig: "Wie es aussieht, kommen wir nur durch die Haupttür raus."
Er zeigte hinter sich und dann konnten auch die beiden Studierenden das große Eisengitter ausmachen, das den Rest des Flurs absperrte. Sie kamen also nicht da raus, von wo sie rein gekommen waren. Allerdings war das ganz gut so, denn hinter dem Eisengitter sah man einen der Riesen umher stapfen, die Tobias von seinem Abenteuer aus der Bibliothek kannte.

Hinter ihnen waren die spinnenartigen Monster schon fast über den Löchern hinweg. "Okay, dann durch den Haupteingang", sagte Tobias schnell. Die Anderen brauchten nicht lange, um damit einverstanden zu sein.
Kurz darauf rannten sie die kurze Treppe zum Haupteingang herunter. Es polterte metallisch, als  sie mit den Absätzen ihrer Schuhe die wenigen Stufen hinunter sausten. Anne registrierte erleichtert, wie das Schrillen des Radios leiser wurde.

Seltsamerweise fehlten dem Haupteingang seine beiden markanten Flügeltüren. Komplett in eisernem Rahmen gehalten, stand der Eingang weit offen. 'Als sollten wir hier durch', ging es Tobias unruhig durch den Kopf. 

Draußen bemerkten sie plötzlich ein lauter werdendes Klappern. "Was ist das?", fragte Tobias. Das Geräusch war schnell wiederkehrend und nervend. Doch auch der Professor schien keine Antwort zu wissen.
"Klingt wie zu laute Generatoren, oder sowas", vermutete Anne.
"God heavens, das ist doch egal - nur weg hier!", rief der Professor erregt und rannte sogleich nach rechts. Er wollte um das Gebäude herum.
Doch weit kam er nicht. Sie hörten Jonathan Hayden fluchen, als er abrupt vor dem Abgrund der Rubenowstraße zum Stehen kam. Offenbar sah er ihn zum ersten Mal.

Anne und Tobias waren sogleich bei ihm. Tobias versuchte ihn zu beruhigen. "Der war vorhin auch schon da", rief er. "Der geht leider um die Ecke herum, bis zur Einfahrt."
Jonathan Hayden schnaufte. Also kamen sie hier nicht zum Historischen Institut. Er sah um die Ecke herum zum Campus und bemerkte den rötlichen Lichtschimmer. Der von dem brennenden Siegel. Vielleicht war es ganz gut, dass sie dort nicht lang mussten.

"Dann gehen wir auf die andere Seite herum", meinte Anne sogleich. Alle drei wandten sich um und rannten angespannt auf das andere Ende des Audimax zu. Das seltsame Klappern war mittlerweile sehr laut zu hören. Es klang, als wären ein paar übergroße Ventilatoren am Durchdrehen. Oder irgendwelche riesigen Generatoren. Das Geräusch beanspruchte die Nerven und setzte die Drei unter zusätzlichem Druck.

Allerdings gab es keine Verschnaufpause. An der Kreuzung angekommen, erkannten sie rechts und links neben sich weitere Abgründe. "Verdammt!", rief Anne, "die Domstraße ist weg!"

Tobias leuchtete vor sich. "Da gehts weiter!", rief er dann und zeigte auf die einzige Möglichkeit, wo man hin gehen konnte: eine schmale schräge Metallbrücke führte über den Abgrund hinweg auf den Rubenow-Platz.
Kaum hatten seine Begleiter das gesehen, liefen sie über die Eisenbrücke auf den Platz. Doch dann meinte Anne: "Moment mal - das ist eine Sackgasse!"
Jetzt sahen auch die anderen Beiden, dass der Platz aus einer eisernen Plattform bestand, die ungefähr 20 Meter lang und breit war und rundherum von Abgründen umgeben war.

Doch das war nicht das einzige Seltsame. "Was ist das dort?", fragte Tobias und zeigte auf einen seltsamen großen Kloß, der auf dem bizarr aussehenden Rubenow-Denkmal hockte.

Im nächsten Moment bebte die Erde erneut, diesmal deutlich stärker. Sie warfen sich auf den Boden, teils unfreiwillig, teils aus Schutz. Dann hörten sie ein lautes metallenes Knatschen.
"Die Brücke!", rief der Professor ungläubig. Anne und Tobias blickten hinter sich und sahen, während alles um sie herum rüttelte, wie der metallene Übergang zum Rubenow-Platz sich ablöste und mit beinahe dramatischer Langsamkeit in den Abgrund stürzte.

Tobias stöhnte ungläubig auf. Ihr Rückweg war weg! Der Übergang hatte einen Abgang gemacht.
Gleich darauf hörte das Beben auf. Doch was wollten sie jetzt machen? Sie saßen auf dieser quadratischen Plattform fest.

Aufgeregt rappelten sie sich alle auf, blickten umher. Dann hörten sie das tiefe Atmen.
Alle drei hoben nun langsam den Blick zu dem seltsamen Kloß, den Tobias ihnen hatte zeigen wollen. Das seltsame Klappern war fort, dafür hörte man aber ein bedenklich mächtiges Atmen. Und ein gefährlich lautes Schrillen des Radios.

Langsam ließ Tobias das Licht seines Strahlers zu dem Rubenow-Denkmal hinauf gleiten. Auf dem sonst schönen Denkmal mit filigran ausgearbeiteten Figuren, das jetzt aber nichts weiter war, als ein verbrannter Metall-Obelisk in Pyramidenform, hockte irgendein großes Etwas. Es war nicht genau zu erkennen, weil die Form so dunkel war.
Aber sie bewegte sich hin und her. Weil sie atmete - lebte.

Langsam traten die Drei rückwärts Richtung Abgrund zurück. Dabei fielen ihnen die pulsierenden Linien in Dunkelrot auf, die über dem Körper des Dings verliefen.
"Oh no", murmelte Jonathan Hayden nahezu flüsternd. Es war fast, als wollte er nicht, dass das Ding ihn hörte.

Aber das Wesen hatte sie scheinbar längst bemerkt. Urplötzlich wurden die pulsierenden Linien immer heller und die Umrisse des Wesens wurden nach und nach deutlicher.
Noch immer konnten sie es nicht vollständig begreifen, was sie da vor sich hatten, als das Ding eine Bewegung machte. Es war, als würde es sich irgendwie öffnen, dann begriffen sie, dass sie gerade zwei große Flügel sahen, die ausgebreitet wurden.

Jetzt waren die Linien in einem blendenden hellen Rot und jetzt, wo das Vieh seine Flügel geöffnet hatte, richtete es sich mit seinen Pfoten auf dem Denkmal stehend zu ganzer Größe auf.
Mit klopfendem Herzen erkannten alle drei nun auch die zwei Adlerköpfe auf dem Rumpf des mächtigen Tieres, die sie erbost anzustarren schienen. 

Die drei unfreiwillig Festsitzenden standen angespannt mit dem Abgrund zum Rücken da und begriffen entsetzt, was sie da vor sich hatten: es war der doppelköpfige Greif, das zweiköpfige Ungeheuer aus der Geschichte, die sie gerade im Audimax entdeckt hatten.
"Oh nein", brachte Anne zwar mit leiser, aber deutlich panischer Stimme hervor. Tobias brummte angespannt. Irgendeine wichtige Verbindung wollte sich in seinem Kopf herstellen, doch er war zu aufgeregt, als dass er so richtig darauf kommen konnte.

Der Greif flatterte nun mit seinen Flügeln und hob ein Stück in die Luft ab. Er schien es zu genießen, jetzt die volle Aufmerksamkeit der Ankömmlinge zu haben. Er verharrte über dem Denkmal flatternd in der Luft und brachte ein gefährliches Fauchen von sich, das unter die Haut ging, weil es von beiden Köpfen zugleich kam.
Diese Köpfe wirkten ziemlich gruselig: sie hatten beide einen eigenen kurzen Hals und waren schräg voneinander abgewandt am Körper des Greifen verbunden, so dass der linke Kopf etwa 45 Grad nach links versetzt blickte und der rechte 45 Grad nach rechts versetzt.

Während die drei entsetzten Menschen einfach nur da stehen konnten, verharrte das Untier einen Moment noch schwebend über dem Denkmal. Das Ungeheuer leuchtete jetzt ebenfalls hellrot, wie die vielen pulsierenden Linien, die überall quer über seinen Körper verliefen und sich in unendliche Zweige verästelten. 
'Das sind seine Adern!', kam es Tobias in den Sinn. Und er hätte schwören können, dass ihr Farbton der gleiche war, wie der des brennenden Siegels auf dem Campus.

Der Greif fauchte noch einmal zweifach, dann flog er plötzlich ohne Vorwarnung mit seinen beiden ausgestreckten Vorderkrallen auf die am Abgrund stehenden Menschen zu.
'Es hat begonnen', dachte Tobias und rief: "Los, da rüber!" Er rannte schnell nach rechts und gestikulierte den anderen Beiden dabei wild, ihm zu folgen. 

Das wirkte. Auch Anne und Jonathan Hayden eilten von einer Sekunde auf die andere nach rechts, zum anderen Rand der Plattform.
Der Greif verfehlte die Gruppe, seine langen und großen Vorderkrallen griffen ins Leere.
Die Köpfe schnaubten wütend und das Tier wendete sogleich in der Luft wieder. Der nächste Angriff würde nicht lange auf sich warten.

Tobias, der sich jetzt in einem ähnlich angespannten Modus befand, wie beim Kampf gegen den Zentauren, schätzte die Situation ab und rief: "Hinters Denkmal!"
Professor Hayden und Anne waren sofort damit einverstanden. Das Denkmal mochte bizarr verändert aussehen, hatte aber immer noch dieselbe Breite und Höhe. Man konnte sich prima dahinter verbergen.

Sie rannten alle zugleich hinter den metallenen Klotz, auf der dem Greifen abgewandten Seite des Denkmals. Das Ungeheuer konnte sie nun unmöglich direkt im Flug angreifen.
Doch der Greif schien fast damit gerechnet zu haben. Langsam schwebte er etwas an das Denkmal heran und flog dann leicht seitlich zu dem Gebilde, so dass sein rechter Kopf, der eine auffallend hellere Farbe als der Körper besaß, ihnen direkt zugewandt war.

Plötzlich und ohne Vorwarnung schnaubte dieser Kopf eine Feuersbrunst aus. Tobias erschrak und duckte sich, Anne wimmerte und machte sich so klein wie möglich, der Professor sprang vor Schreck fast aus der Deckung, hielt sich aber gekonnt unten.

Der mächtige Feuerstrahl des Greifen loderte links und rechts am Denkmal vorbei, traf die Verborgenen nicht. Doch der metallene Obelisk wurde plötzlich warm, leuchtete nach und nach immer mehr rot auf und war dann plötzlich regelrecht heiß.

"Autsch!", rief Tobias und sprang rückwärts vom glühenden Metallblock weg.
"Damn!", schimpfte auch Professor Hayden und wich geschockt zurück.
Der Greif hörte zum Glück endlich auf, Feuer zu spucken.

Jetzt war es Anne zuviel. Von einer unerklärlichen Tatkraft gepackt, rannte sie  nach rechts aus der Deckung des Denkmals heraus, ganz weit bis zum nächsten Rand der Plattform, so dass sie nun fast seitlich zu dem fliegenden Greifen stand. Dann nahm sie ihren Bogen von der Schulter.

"Anne, nein!", schrie Tobias angsterfüllt, als er sah, wie nah und schutzlos sie sich an das Ungeheuer heran gewagt hatte.
Doch Anne hörte ihn scheinbar gar nicht. Sie war jetzt selbst in eine Art Kampfmodus verfallen. Sie zielte auf den ihr am nächsten Flügel des Untieres, wartete einen Moment und schoss den Pfeil ab. Es surrte kurz, dann prallte der Pfeil von der Innenseite des großen Flügels einfach ab.

Anne erschrak, hatte sie doch gedacht, dass der Pfeil den Flügel zu durchbohren vermochte.
Der Greif flatterte derweil langsam seitlich an sie heran, bis er fast genau über sie war. Dann spuckte plötzlich der linke Kopf des Ungeheuers etwas aus.
Intuitiv rannte Anne sofort los, zurück zu den Anderen. Sie hörte ein Zischen, dann qualmten plötzlich ihre untersten Haarspitzen und auch am Köcher merkte sie etwas Scheußliches, das darauf getropft war.

Noch während sie rannte, purzelten auf einmal alle Pfeile aus dem Köcher. Denn der hatte plötzlich an der Unterseite ein Loch. Anne seufzte erschrocken auf, rannte aber unbeirrt weiter.
Tobias staunte nur, doch der Professor erkannte, was passiert war. Ihm fielen sogleich die kleinen dampfenden Löcher auf, die an genau der Stelle entstanden waren, wo Anne eben gestanden hatte.
"God heavens, das ist Säure! The other head spuckt Säure!" Jonathan Hayden war so aufgeregt, dass er ungewollt zwischen seiner Muttersprache und dem Deutschen hin und her switchte.

Rasch rannte Anne zu den anderen Beiden zurück. Sie hatte genug gehört und gefühlt.
Auch Tobias verschlug es die Sprache. Dieser Greif war ein viel schlimmerer Gegner, als bisher angenommen.

Das Untier ließ den Drei allerdings keine Gelegenheit, sich von diesem neuen Schock zu erholen. Es flatterte erst ein wenig nach vorne, bis es am Rand auf Höhe des Denkmals war und die drei Verunsicherten mit seinem rechten Kopf beäugen konnte. Langsam rutschten Anne, Tobias und der Prof nach links um das inzwischen nur noch warme Denkmal herum, um sich erneut zu verstecken.

Doch plötzlich beschleunigte der Greif sein Tempo, flog eilig auf das Denkmal zu, während der rechte Kopf erneut begann, Feuer zu spucken. 
Sofort sprangen die Drei nach links aus der Deckung heraus, rannten lieber aus dem Schutz des eisernen Denkmals, als sich von dem breit gefächerten Feuerhauch in Brand setzen zu lassen.

Das Untier sauste immer noch Feuer pustend am Denkmal vorbei, erhob sich dann rasch in die Höhe und drehte außerhalb der Plattform eine Runde, um sich von vorn auf seine Feinde zu stürzen. Anscheinend kam das Vieh gerade erst so richtig in Fahrt. Anscheinend war sein Jagdtrieb jetzt erst richtig geweckt worden.

Anne und Tobias rannten rechterhand wieder in den Schutz des Denkmals zurück. 
Jonathan Hayden wollte dies auch tun, schlug aber plötzlich der Länge nach hin.
"Aargh!", stöhnte er und blieb kurzerhand liegen.
Gleichzeitig wendete der Greif. Mit Schrecken sahen Anne und Tobias, wie das hell rot leuchtende Ungeheuer auf Höhe der Theologischen Fakultät einen Halbkreis flog und Richtung Rubenowplatz zurückkam.

"Professor Hayden, kommen Sie!", rief Tobias am Denkmal stehend. Er bedeutete ihm eilig, dort weg zu kommen. 
Fauchend näherte sich der Greif und flog mit ausgestreckten Vorderkrallen auf die Plattform zu.
Der Professor kam auf die Beine, stand aber schutzlos wie auf dem Präsentierteller da und sah das fliegende Ungeheuer mit ungeheurem Tempo auf sich zu kommen.

Anne schloss die Augen, wollte nicht sehen, was gleich passieren würde.
Tobias starrte den Professor an, wollte nicht glauben, dass ihm nichts mehr einfiel.
Doch Jonathan Hayden hatte einen Einfall. Seitlich weglaufen würde nichts bringen, darauf war das Ding sicherlich eingestellt. Also rannte er plötzlich einfach nach vorn auf das Tier zu.

Tobias sog erschrocken die Luft ein, als er sah, wie der Prof urplötzlich nach vorn sprintete und sich dann mit einem Sprung auf den Boden warf. Das Timing war perfekt. Der Greif wollte gerade seine Höhe verringern, um den Prof mit voller Wucht mitzureißen, als dieser unter ihm hindurch tauchte. 

Wütend fauchten die beiden Köpfe, weil sie derart überlistet wurden. Dem Ungeheuer blieb nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge weiter zu fliegen.
"Wahnsinn!", rief Tobias aus. Daraufhin traute sich Anne, ebenfalls wieder hinzusehen. "Wow!" meinte sie, "das war knapp."

Tobias nickte dem Prof anerkennend zu und zeigte einen Daumen hoch. Jonathan Hayden hatte die Schwachstelle des Monsters entdeckt: Der Greif konnte sich scheinbar nicht um sich selbst drehen. Gelang es einem, ihm auszuweichen, während er von vorne auf einen zukam, musste das Untier erst eine Runde drehen, um wieder anzugreifen.

Genau das geschah jetzt auch gerade. Wegen seines hohen Tempos hatte der Greif die Plattform erneut hinter sich gelassen und war nun nahe des Dachfirstes des Uni-Hauptgebäudes. Dort drehte er eine neue Wende und kam zurück.

Tobias und Anne umrundeten erneut das Denkmal, um in Deckung zu sein, wenn das Ungeheuer zurückkam. Erstaunlicherweise blieb der Prof schutzlos auf der Plattform stehen.
"Professor Hayden, kommen Sie doch!", winkte Anne ihn zu sich. Doch Jonathan Hayden schüttelte kurz den Kopf, den Blick weiter starr auf das zurückkehrende Ungeheuer gerichtet.

"Was ist nur mit ihm?", fragte Anne. Tobias zuckte mit den Schultern. "Offensichtlich hat ihn der Übermut gepackt", schätzte er.

Der Greif kam in raschem Tempo auf die Plattform zu. Er schien Anne und Tobias gar nicht zu bemerken, preschte erneut zielgerichtet auf Professor Hayden zu.
Dieser täuschte zunächst einen Sprint an, ließ sich dann plötzlich aber zu Boden fallen, so dass der Greif wiederum knapp über ihn vorbei sauste.

Doch diesmal spuckte der rechte Kopf des Greifen während des Überfliegens mehrfach. Der Professor ahnte mehr, als dass er es gesehen hatte, was passiert war.
Schnell rollte er sich auf dem Boden zur Seite, Richtung Anne und Tobias. Im nächsten Augenblick hörte man es zischen und es war zu sehen, wie im Metallboden dampfende Löcher entstanden. Der rechte Greifenkopf hatte also tatsächlich Säure gespuckt, weil er das Abducken des Professors diesmal voraus geahnt hatte.

Jonathan Hayden rappelte sich auf, zum Glück unversehrt. "Ich wusste es!", sagte er zu Tobias und Anne. Die Beiden begriffen nicht, was er meinte. Während sie sahen, wie das leuchtende Ungeheuer zur nächsten Runde ansetzte, sagte der Professor: "Dieses Ding ist nur hinter mir her! Vielleicht können wir das nutzen. Vielleicht finden Sie beide einen Weg, es zu verletzen, während ich es ablenke."

Für eine Antwort darauf blieb keine Zeit, denn der Greif schwebte schon wieder über der Plattform ein. Diesmal war der linke Kopf des Greifen erneut auffällig hell. Kaum hatten sie das bemerkt, ließ das Untier eine weitere Feuersbrunst aus dem linken Kopf entweichen.
Die drei Gejagten eilten noch rechtzeitig hinters Denkmal und warfen sich zu Boden.

Der Greif drehte, immer noch Feuer spuckend, eine enge Runde nahe des Denkmals, dann war der gewaltige Körper des Monsters auch schon wieder vorüber geflogen.
Zum Glück war niemand ernsthaft getroffen worden, doch gab es an ihren Körpern keine Stelle mehr, die nicht vor Hitze schwitzte.

"So kann das nicht weitergehen", meinte Anne erschöpft. "Das Ding speit abwechselnd Feuer oder Säure aus. Irgendwann wird es einen von uns treffen."
Sie blieben noch kurz am Boden liegen, gönnten sich einen Moment zum Durchschnaufen.

Als sich Tobias zur Seite wälzte, um nach dem Greifen zu schauen, bemerkte er etwas Hartes in seiner linken Hosentasche. Erst wunderte er sich, dann fiel es ihm wieder ein: der Opal.
Einem Instinkt folgend griff er in die Tasche und holte das steinere Herz des Zentauren hervor.
Im gleichen Moment wendete der Greif am Uni-Hauptgebäude.

Tobias staunte nicht schlecht: der Opal leuchtete in einem seltsam hellen Smaragdgrün. Fast so wie ein... !
"Professor Hayden!", rief er und zeigte ihm den Wunderstein. Dabei stand er schnell vom Boden auf.

Anne und der Prof standen schon und blickten zum Greifen. Als Tobias den Professor rief, blickten auch sie erstaunt das leuchtende Etwas an.
"Toby, was ist das?!", wunderte sich Jonathan Hayden, während der Greif sich umgewendet hatte.

Da es keine Zeit für Erklärungen gab, hielt Tobias dem Professor den Stein hin und meinte: "Die Geschichte, die wir gelesen haben! Sie sind der König, ich der Ritter!" Er zeigte ihm den Speer, den er die ganze Zeit in der anderen Hand mit sich herum trug. 

Der Professor brauchte nicht lange, um die Anspielung zu verstehen. Doch jetzt war der Greif schon wieder da. Fauchend flog er auf die versammelten Menschen zu.
Anne zeigte den beiden Männern ein schnell verständliches Handzeichen. Daraufhin stieben alle drei urplötzlich in völlig verschiedenen Richtungen auseinander. 

Der Greif war davon überfordert, sauste fauchend an allen vorbei. Zwar spuckte er erneut Säure, doch zum Glück konnte der Kopf nicht wirklich weit spucken.
Das Untier änderte jetzt seine Taktik, bremste seinen schnellen Flug ab und wendete in einer engen Kurve noch über dem Rand der Plattform. Dann flatterte er langsam auf den Professor zu, der wieder auf der rechten Seite der Plattform ungeschützt dastand.

Doch Jonathan Hayden hatte jetzt keine Angst mehr. Er hielt den Opal in seinen Händen. Der Greif flatterte langsam in einer Höhe von drei Metern auf ihn zu. Professor Hayden hob den Opal langsam empor. Das Ungeheuer wurde noch langsamer, hielt jetzt einen gewissen Abstand zum Prof.

Anne und Tobias schlichen sich an das Denkmal und beobachteten halb verdeckt, wie sich Mensch und Ungeheuer respektvoll abschätzten. Die Szene hatte etwas Rituelles: der Professor stand mit hoch erhobenen Händen da und hielt dem Tier den leuchtenden Opal hin, der Greif verharrte flatternd ein paar Meter vor dem Professor, seine Köpfe schienen den smaragdgrünen Stein fasziniert zu bewundern.

Vorsichtig ging Jonathan Hayden in die Hocke, setzte den Opal auf den Boden und kullerte ihn ein Stück weit in Richtung des Ungeheuers. Danach ging er langsam rückwärts von der Stelle weg.

Nervös beobachteten Anne und Tobias, wie das Untier langsam vorwärts flatterte. Jetzt kam es drauf an. Würde der Greif den Opal nehmen oder würde er den Professor angreifen?
Doch das fliegende Ungeheuer schien den Professor vergessen zu haben, obwohl dieser immer noch ungedeckt nicht weit vor ihm stand. Langsam schwebte der Greif nach unten und umfasste fast schon liebevoll mit seinen Hinterbeinen und den Vorderkrallen den besonderen Stein. Dieser Vorgang verlief nicht ohne eine gewisse Mühe.

Der Professor nickte unwillkürlich zu Tobias. Dieser betrachtete das Untier. Tatsächlich schien es an der Unterseite, auf der es Löwenfell besaß, verletzlicher zu sein.
Er wartete noch bis das Tier den Opal umfasst hatte und anfing, sich damit zu erheben. "Jetzt oder nie", murmelte er dann Anne zu, kam eilig mit dem Speer hinter dem Denkmal hervor und lief seitlich auf den Greifen zu.

Das Ungeheuer hatte sich mit seiner Beute bereits ein Stück in die Luft erhoben, gewann aber nur langsam an Höhe.
Noch bevor der Greif Tobias richtig bemerken konnte, stand dieser plötzlich neben ihm und stach den mit beiden Händen umklammerten Speer tief in die rechte Bauchdecke des Monsters ein.

Kaum hatte er das getan, geschah etwas Seltsames: der Speer, der ziemlich tief in dem Untier steckte, flutschte plötzlich völlig in den Greifen hinein. Gleich darauf trat aus der Wunde ein helles blendendes Licht aus. Erschrocken sprang Tobias rückwärts und knallte auf seinen Hosenboden. Die Greifenköpfe heulten zugleich laut schmerzvoll auf.

Das Licht erfasste jetzt den Opal, der ebenfalls immer heller und heller strahlte. Auch Anne und der Professor warfen sich auf den Boden und hielten sich die Hände vor die Augen.
Im nächsten Moment hörten alle das Aufheulen von Sirenen. Alles um sie herum wurde immer heller und sie fühlten sich irgendwie benommen.

Als das Licht schon sehr hell war und die Sirenen sehr laut, sahen sie, wie der Greif den Opal losließ und aufhörte zu flattern. Der Opal schien zu bersten beim Aufprall und erzeugte einen hellen Lichtkegel nach oben, in den das Ungeheuer hinein fiel.

Ganz zum Schluss hörten sie alle, wie der Greif einen weiteren markerschütternden Schrei von sich gab, und konnten geradeso noch erkennen, wie das Untier in der Luft nach hinten kippte und auf dem Rücken in den Lichtkegel des Opals stürzte.
Dann war alles um sie herum in hellstes Weiß getaucht und sie mussten ihre Augen zukneifen, so stark war all das Blenden. 

Doch urplötzlich ließ das Licht wieder nach und auch die Sirenen wurden erst leiser, dann waren sie verstummt.
Langsam öffnete Tobias seine Augen. Was er sah, konnte er fast gar nicht glauben. Als erstes fiel ihm das hellere Tageslicht auf. 

"Was zum..?", hörte er Anne sagen. Dann bemerkte er es auch: sie waren immer noch beim Rubenow-Denkmal, doch jetzt sah der Platz wieder völlig normal aus. Aus der metallenen Plattform waren wieder die festen Steine geworden und anstelle der Abgründe waren um den Platz herum wieder die freundlichen Rasenflächen in herrlichem Grün zu sehen.

Anne und Tobias rappelten sich auf, blickten um sich. Man konnte nicht weit sehen wegen des Nebels, doch nicht nur die Anordnung des Rubenowplatzes, sondern auch aller anderen Häuser ringsum schien wieder normal zu sein. Auf der anderen Straßenseite der Domstraße konnte man sogar das hellblaue schöne Hauptgebäude der Uni ausmachen.
Sie sahen sich an. "Wir sind wieder zurück", meinte Anne, "zurück in der Nebelwelt!" Tobias nickte, dann lächelte er sogar.

Jonathan Hayden trat zu ihnen. Er schien von dem plötzlichen Wechsel der Umgebung gar nicht so überrascht zu sein. Er sah Anne und Tobias nacheinander an, dann meinte er: "Ich kann mir denken, dass Sie sind überrascht, aber dass wir nun sind in dieser Version der Otherworld ist eine gute Sache."

Tobias fragte: "Hat das was damit zu tun, dass wir den Greifen besiegt haben?"
"Oh yes!", meinte Jonathan Hayden und ergänzte: "Good work, by the way!" Er schlug Tobias freundschaftlich auf die Schulter.

Anne hatte derweil etwas entdeckt. An der Stelle, wo der Greif tödlich zu Boden gestürzt war, lag etwas Helles auf den Steinen. Langsam ging Anne darauf zu.

Der Professor und Tobias, die sich noch über ihre Rolle als "König" und "Ritter" unterhielten, hörten plötzlich Anne rufen: "Tobias, guck dir das an!"
Die beiden Männer traten zu ihr. Anne hielt etwas kleines Rundes zwischen ihren Fingern.
"Das glaubst du nicht", sagte sie in seltsamen Tonfall und hielt Tobias eine Art silberne Münze hin.

Tobias nahm es ihr ab und schaute es sich an. Dann erschrak er. Auf dem silbernen runden Gegenstand sah man einen Greif mit zwei Köpfen eingraviert. Das war gar keine Münze, dafür war es auch etwas zu dick. "Das ist das Wappen!", rief Tobias erstaunt.
Auch der Prof lugte neugierig von der Seite auf Tobi's Hand. "Interessant", meinte er nur.

Anne schluckte, dann meinte sie mit belegter Stimme: "Ja, das ist es. Aber sieh dir mal das Tier darauf genau an."
Tobias verstand die Bemerkung erst nicht, untersuchte dann die Gravur erneut mit seinen Augen.

Dann sah er, was Anne meinte: Der dargestellte Greif hatte eine kleine Bauchwunde auf seiner rechten Seite und zwar genau dort, wo Tobias das Ungeheuer von eben getroffen hatte. Die Wunde war zwar recht klein hier zu sehen, doch war die Darstellung detailliert genug, um sie als solche wieder zu erkennen.
Tobias ging ein gruseliger Schauer über den Rücken. Dann fiel ihm auch die Verbindung ein, die er vorhin in seinem Kopf nicht richtig herstellen konnte: als sie den Greifen erblickt hatten, dachten alle sofort an die Geschichte, die sie kurz vorher gelesen hatten. Er und Anne hatten aber völlig vergessen, dass auch das Wappen, das sie für das Institut brauchten, genau diese Figur zeigte. Und jetzt hatten sie dieses Tier leibhaftig kennengelernt und bezwungen. 

"Was ist das eigentlich?", fragte nun Professor Hayden. 
Anne und Tobias sahen sich kurz an, dann übernahm Anne die Erklärung: "Wir haben beim Historischen Institut eine Art Schloss gefunden. Eine runde Vertiefung, in der genau dieses Bild eingraviert war."

Tobias hielt dem Professor die Medaille hin und fuhr fort: "Wie es aussieht, ist das hier das Wappen, was wir gesucht hatten. Damit kommen wir jetzt also in das verschlossene Institut rein."

Jonathan Haydens Miene hellte sich auf. Er nahm das Wappen bedächtig in seine Hand und meinte: "God heavens, dann hatte dieses Ungeheuer ja eine viel tiefere Bedeutung, als es zu erahnen war."
Grinsend steckte er sich die runde Medaille in die Tasche seiner Weste und meinte: "Dann lassen Sie uns jetzt zum Institut gehen. Wie Sie sehen, ist die Otherworld zurückgedrängt worden. Wir haben dadurch Zeit gewonnen, so dass ich Ihnen nun kann alles erklären, was hier vorgeht und was Silent Hill damit zu tun hat."

Anne und Tobias nickten ihm verständig zu. Zwar hatten sie ihre Waffen verloren, denn neben Tobi's Speer, war seltsamerweise auch Annes Bogen samt Köcher verschwunden, doch sie hatten das Gefühl wieder die Oberhand gewonnen zu haben.
Der Professor merkte schließlich noch an: "Und ich kann Ihnen in Ruhe erzählen von the ritual of Metatron. Das ist das Wichtigste, denn damit können wir all das hier aufhalten. Also, kommen Sie!"

Jonathan Hayden begann Richtung Uni-Hauptgebäude loszutraben und bedeutete Anne und Tobias, mitzukommen. 
Kurz darauf gingen die Drei auf der anderen Straßenseite auf die Campus-Einfahrt zu, die nun wieder völlig normal aussah, anders als bei Annes und Tobi's Ankunft vor gar nicht so langer Zeit.

Der Professor ging inmitten der Beiden, hielt sie sanft an den Schultern umarmt. Mit entschlossenen Schritten näherten sie sich dem Institut. Dort würden Anne und Tobias endlich noch alles Offene erfahren und würden damit beginnen, ihre Rückkehr vorzubereiten.

___________________________________________________

Ihr lieben Leserinnen und Leser,

mit diesem zweiten großen "Bosskampf" gegen den Greifen beginnt nun der Auftakt zum Finale!

Ein paar Kapitelchen stehen euch aber noch bevor ;)
Die Protagonisten haben sich nun erstmal eine Verschnaufspause erarbeitet. Daher wird es in den nächsten beiden Kapiteln etwas ruhiger zugehen. Der Professor wird unseren Studis endlich einmal alles über Silent Hill und den Talisman erklären. Ebenso wird natürlich das Ritual von Metatron erklärt werden.

Nach diesen Kapiteln wird es im finalen Teil der Geschichte dann darum gehen, dieses Ritual in die Tat umzusetzen. Wer die Silent-Hill-Spiele kennt, wird sich denken können, dass Anne und Tobias bestimmte Aufgaben erfüllen müssen, damit das Ritual aktiviert werden kann. Mehr sei dazu aber nicht verraten ;)

Eine Sache möchte ich aber noch anschneiden: Wer ist eigentlich die ominöse Person, die im Hintergrund für Aktionen wie das Entflammen des Siegels verantwortlich ist?
Tja, da rätselt mal schön ;)
Ich spreche das nur an, um darauf hinzuweisen, dass im verbleibenden Teil der Geschichte noch ein weiterer Charakter auftauchen wird. Man darf gespannt sein ;)

Ich hoffe, euch gefällt die Story und ihre Entwicklung bis hierhin.
Die nächsten Updates werden jetzt wieder etwas dauern, dafür arbeite ich aber an meinen One Shots weiter und werde endlich mein neues Fantasy-Projekt starten.

Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß beim Lesen und Gruseln!
Euer H. G.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top