Der Mensch, der nicht weiter weiß, ging zum galaktischen Doktor. "Ich habe solche Sehnsucht", klagte er.
"Menschen kommen oder waren schon immer da, und sie gehen einfach. Ich konnte Fußball spielen, meine Freunde treffen. Alle weg. Die Scheißpandemie wird enden. Aber bis dahin dauert es. Und dann diese Erinnerungen..." Der Doktor legte die Stirn in Falten, oder was immer ein Angehöriger seines fernen Volkes in solchen Situationen tun mag. "Du besitzt einen Verstand, oder?", fragte er dann. Der Mensch bejahte. "Besitzt du die Gabe, dir etwas vorzustellen, etwa, sagen wir, was macht dich denn zum Beispiel glücklich?" Dem Menschen brach der Schweiß aus, was sich denn noch gehöre zuzugeben. Beim Doktor schickt sich Ehrlichkeit, und so brachte er hervor: "Ich habe ihr mal die Hand gehalten und so. Das war schön." Der Doktor hatte schon vieles erlebt, aber bei so vielen Spezies bekam er auch stets Neues zu hören. "Ohh, okay. Kannst du dich noch erinnern, wie es war?" Und wie der Mensch es konnte. "Und warum kannst du dich nicht einfach erinnern und glücklich sein? Und wenn du deine Freunde und deine Spiele nicht siehst - kannst du sie dir nicht einfach denken? So macht es unser Volk, um glücklich zu sein. Ich weiß nicht, wer von uns unglücklich sein soll." Der Mensch hatte wohl gehört, doch fand nicht eben Wohlgefallen an diesen Worten.
"Ich will sie aber sehen! Ich will sie wieder bei mir haben! Ich will in die Sterne blicken und die Kugeln aus dem Kosmos holen, denn sie zeigen sich nicht ganz. Was ich kenne, will ich sehen, will ich spüren." Der fremde Arzt war fassungslos. "Als kleines Kind musste ich mir die guten Dinge noch suchen. Heute habe ich sie schon gefunden. Du weißt doch, wer dich alles lieb hat. Du weißt doch, was du alles gewonnen hast. Wie viel Spaß dein Leben gemacht hat. Stell es dir doch einfach vor." Er machte eine Kunstpause, setzte fort: "Du bist seh-süchtig. Du meinst immer alles spüren zu müssen, anstatt dir alles zu denken. Natürlich ist das nicht gesund."
Unser Mensch ist aber ein Kind geblieben. Noch immer reißt er seine Augen auf, statt sie zum Denken zu schließen. Und so entschloss er sich, in die Sterne zu schreien: "Sehsucht hat mir schon so viel Spaß gemacht!"