Der Bergführer
Die Aufgabe, im Reliunterricht ein Gleichnis oder dergleichen zu schreiben, schien wenig reizvoll... bis ich die Idee hatte. Sollten euch holprige Formulierungen auffallen, kann dies stilistisch bedingt sein.
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen von einem winzigen Dorf in den Bergen, in dem kaum noch Menschen lebten – durch heftige Konflikte hatten sie sich gegenseitig fast ausgelöscht.
Es kursierte nun schon seit Längerem die Legende, dass irgendwann ein Bergführer kommen sollte, denn den steilsten Berg hatte bisher niemand erklommen, und dieser Berg sollte Glückseligkeit bringen. Und so, völlig unvermittelt, kam ein Bote und rief alle zusammen. Dann sahen die Menschen - alle waren da - wie ein weißhaariger Greis aus einer kleinen Höhle erschien, ihnen unbekannt. „Wollt ihr mitkommen? Ich bin der Bergführer." Ohne sich umzudrehen, stapfte er los und die Leute folgten ihm. Auf Fragen nach dem Weg antwortete er nur, selbst keine Wunder zu tun. Dies entsetzte die Leute, und einige schickten sich an, auf eigene Verantwortung die Spitze zu ersteigen. Doch während alle von ihnen jämmerlich zu Tode stürzten, hatte der Bergführer schon sein Ziel erreicht: einen gigantischen Höhlengang. Und an dessen Ende war freies, fruchtbareres Feld, als man je gesehen hatte. Und die Bergspitze hatte sich als tragischer Ruhm offenbart, als Falle statt Erlösung.
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