Kapitel VI

The treasure chest

Sehr geehrte Miss Potter

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Da das Schuljahr am 01. September beginnt, erwarten wir Ihre Eule bis spätestens 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen,

Mallory J. Wright Stellvertretende Schulleiterin

Lily las sich den Brief zum fünfte Mal durch. Sie konnte es einfach nicht glauben. Endlich ist er da! Wie viele Jahre hatte sie auf diesen Moment gewartet...

"Na endlich, wurde auch Zeit! Unser kleines Lilylein kommt nach Hogwarts!" James riss sie abrupt aus ihren Gedanken, als er grinsend über ihre Schulter lugte.
Lily nahm ein Kissen und schleuderte es in Richtung ihres Bruders. Dies war der Startschuss für eine wilde Kissenschlacht.

***

In Mitten des Gewimmels der Winkelgasse bahnte sich eine fünfköpfige Familie den Weg zu Olivanders – Zauberstäbe seit 382 v. Chr.. Sie betraten den Laden des alten Zauberstabmachers und Lily blickte sich ehrfürchtig um: Hunderte Zauberstabschachteln stapelten sich in den Regalen an den Wänden.

"Wir suchen einen Zauberstab für unsere Tochter", wendete sich Harry an Mr. Olivander.
"Ja, ja... die Familie Potter... Das wird wohl das letzte Mal sein, dass sie mich besuchen."
"Aber..."
"Nein, nein, ist schon gut. Ein alter Mann wie ich... Das Leben ist nicht ewig. Irgendwann ist es soweit..."

Währenddessen zischte ein Maßband um Lily herum, maß hier und da, umrundete Lily und rollte sich wieder surrend auf dem Tisch zusammen. Garrik Olivander zog einen Stapel Zauberstabschachteln aus einem Regal und stellt sie auf seinem Tisch ab.

Eine halbe Stunde später verließen die Potters den Laden inklusive einer zufriedenen Lily, die stolz ihren Zauberstab aus Stechpalme, 13 Zoll, Augureyfeder, präsentierte. Damit konnte sie auch diesen Punkt auf ihrer Liste durchstreichen.

Die Zaubererfamilie verschwand daraufhin in Madam Malkins - Anzüge für alle Gelegenheiten. Dort besorgten sie noch eine Hogwarts-Uniform für Lily und eine neue für Albus, dessen alte ihm mal wieder zu klein geworden war.

Danach zerstreute sich die Familie: Ginny, Harry und Albus zogen los, um noch ein paar Dinge für Albus zu kaufen und Lily und James bummelten einzelnd durch die Geschäfte.
"Wir treffen uns dann in einer Stunde vor Weasleys Zauberhafte Zauberscherze!", rief Ginny ihnen noch nach.

Lily schlenderte gemächlich durch die enge Gasse und machte so manchen Zwischenstopp in Läden wie Qualität für Quiddich und Eeylops Eulenkaufhaus, um Eulenkekse zu kaufen, als ihr plötzlich ein kleiner verstaubter Landen auffiel, den sie hier noch nie gesehen hatte. Neugierig trat sie näher. Im Schaufenster sah sie venizianische Masken, Geisterflöten, seltsamen Brillen und allerhand weitere schöne Dinge. Über der schweren Holztür befand sich eine goldene Aufschrift:

THE TREASURE CHEST

Vorsichtig öffnete Lily die Ladentür. Mit dem Öffnen, erklang eine kleine Melodie. Lily sah sich staunend um: Der Laden war bis oben hin vollgestopft, die Regale reichten bis an die Decke, sodass man nicht erahnen konnte wie groß der Laden war, und Lily erkannte allerlei wundersames Zeug. Von verkorkten Ampullen mit schillernden Flüssigkeiten, bis hin zu antiken Vasen, aus denen eine Schlange ab und zu zischelnd den Kopf herausstreckte.

Lily ging tiefer in den Laden hinein und entdeckte etwas, das ihre Aufmerksamkeit besonders erregte. An einem Regal lehnte ein alter kunstvoll verzierter Besen, der ab schon ein bisschen in die Jahre gekommen schien.

"Du kannst in ruhig mal anfassen!", ertönte die sanfte Stimmen einer Frau hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. Vor ihr stand eine Frau mit langen wasserstoffblondem Haar und großen, blauen Glubschaugen, die sie freundlich anlächelte. Sie schien etwa so alt wie ihr Vater sein.

Just in diesem Moment ertönte wieder die leise Melodie. Die aufgebrachte Stimme ihrer Mutter, schalte durch den ganzen Laden: "Lily, da bist du ja! Wir haben dich überall gesucht. Wo hast du denn so lange gesteckt?!"

Erst jetzt bemerkte Ginny, hinter der übrigens der Rest der Potters stand, die blonde Frau.
"Luna?"
"Ginny?"
"Bist du es wirklich?"
Jetzt trat auch Harry nach vorne. Nach dem er Luna stürmisch umarmt hatte, drückte auch Ginny sie.

Verwundert sahen die Potterkinder dem Specktakel zu.
"Hä?", durchbrach Albus das glückliche Wiedersehen.
"Lily, Albus, James das ist Luna. Luna Lovegood, eine alte Schulfreundin"

Gerade wollte James etwas erwidern, als jemand die Treppe herunter gepoltert kam.
"Was ist denn hier los?"
Zwei Mädchen, in etwa im Alter von Lily, erschienen auf dem Treppenabsatz. Beide hatten Lunas Haarfarben, das eine hatte schulterlanges welliges Haar, während dem anderen das glatte Haar bis zur Hüfte reichte. Ersteres war etwas kleiner, als das andere, dennoch erkannt man, dass sie Zwillinge sein mussten.

"Harry, Ginny das sind meine beiden Töchter Lucia und Marilla. Mary, Lucy dies ist die Familie Potter..."
"Ich bin Harry. Das sind meine Frau Ginny, Lily, Albus und James."
"Möchtet ihr vielleicht eine Tasse Tee mit uns trinken? Kommt doch mit nach oben."

Luna führte ihre Gäste eine schmale Wendeltreppe hinauf.
"Samuel, guck mal wer da ist!"

"Und, kommst du dieses Jahr auch nach Hogwarts?" Mary schaute Lily interessiert an.
"Ja, ihr auch?"
"Kein Kommentar", knurrte Lucy, die vor den beiden stapfte und dem Gespräch gefolgt war. Ihre Haarspitzen verfärbten sich leicht rot.
"Aber...?!"
"Ach, stör' dich nicht an Lucy..."
"Nein, nein, das meinte ich nicht", unterbrach sie Lily. "Ihr seid doch nicht etwa Metamorphmagie?"
"Woher..?"
"Mein Cousin Ted ist auch einer." Diese Mary scheint doch ganz nett zu sein.
"Ah...", sagte Mary verschwörerisch. Und wie zum Beweis, änderte sie ihre Augenfarbe von blaugrün zu dunkellila. Lily kicherte, während Lucy ihrer Schwester nur einen verächtlichen Blick zuwarf. Was für eine Kichertussi! Wieso vertraut Mary immer gleich allen Leuten und freundete sich mit allen an?! Lucy kniff die Augen zusammen.

Alle setzten sich um einen großen Tisch der bereits gedeckt war. Er stand in der Mitte eines vollgestopften aber gemütlichen Raumes. Die Tapete war kaum noch zu sehen, da die Wände über und über mit Fotos bestückt war. Mal zeigten sie Luna mit einem großen blonden Mann, mal die beiden Zwillinge mit einem kleinen blonden Jungen und mal alle zusammen, immer in verschiedenen Kulissen.

"Will jemand Tee?" Der kleine blonde Junge aus den Fotos betrat das Zimmer gerade mit einer großen dampfenden Kanne. Er mochte vielleicht sechs oder sieben Jahre alt sein. Hinter ihm lief der große Mann mit den blonden Locken, der Lunas Mann sein musste. Die beiden setzten sich.
Ein leises miauen ertönte und ein noch recht junger schwarzer Kater kam ins Zimmer gehuscht. Mit einem Satz sprang er auf Lucys Schulter und rieb seinen Kopf an ihrer Wange, wobei seine grünen Augen Lily aufmerksam musterten.

"Wollt ihr ein Stück Kuchen? Ach übrigens ich bin Samuel Lovegood Lunas Mann", stellte sich der Zauberer den Kindern vor.

Es wurde fröhlich gesessen und die Erwachsenen hatten sich viel zu erzählen.
Als Lily mit dem zweiten Stück Knallbonbontorte fertig war, sah Mary sie fragend an. "Willst du mit nach oben kommen, ich kann dir mein Zimmer zeigen?!"
Lily nickte dem Zwilling zu und folgte ihm die Treppe nach oben.

Marilla Lovegoods Zimmer war in einem sanften gelb gestrichen. Über den Boden erstreckt sich ein bunter Plüschteppich und rechts an der Wand, über dem altmodischen Bett, hang ein Bücherregal, das bis oben hin mit, wie sollte es auch anders sein, Büchern vollgestopft war. Das Zimmer war eigentlich ziemlich normal eingerichtet, Schreibtisch, Regale, ein, zwei Poster, Bilder der Familie, aber was Lily gleich in Auge stach war ein altmodischer Eichenholzkleiderschrank, der hier mit seiner ganzen Art einfach nicht hineinpasste.

Mary folgte ihrem Blick und bedeutete ihr ihr zu folgen. Gemeinsam schlüpften sie in den Schrank, bahnten sich den Weg durch einen Haufen Kleider, die an einer Leiste hangen, und kamen in einem Zimmer, das an den Wänden voll mit Postern bepflastert war, sodass man nur an wenigen Stellen die Blümchentapete zu Gesicht bekam, heraus.

"Oh", machte Lily verblüfft. "Ist das Lucys Zimmer?"
Mary nickte. "Wäre allerdings am besten, wenn wir wieder zurückgehen. Meine Schwester mag es nicht so gerne, wenn fremde Leute in ihrem Zimmer rumschnüffeln", grinste sie dann.

Die beiden schlüpften wieder durch den Schrank und kamen gerade noch rechtzeitig auf der anderen Seite an, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und Xenphilius, gefolgt von einer sehr missmutig blickenden Lucy stürmte herein: "Hey! Dad hat vorgeschlagen, dass wir zusammen ein Eis essen gehen könnten! Was haltet ihr davon, wenn wir zu Salomos Eisrestaurant gehen?"
"Ja, klar. Wir kommen mit. Oder Lily?"
Lily nickte und folgte den anderen zur Tür hinaus, wobei sie Lucy versehentlich anrempelte.
"Oh. Entschuldigung! Das war keine Absicht!", entschuldigte sie sich sofort.
Lucia Lovegood kniff nur die Augen zusammen und sagte kühl: "Nur, weil meine Schwester dich anbetet, muss ich das nicht auch gleich tun. Vergiss das nicht." Dann stampfte sie weiter.

Lily seufzte. Na das konnte ja noch heiter werden!

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A/N: Ich wollte euch das hier nicht vorenthalten:

köstlich... xD (Man bedenke, wir hatten die Liste mit dem, was man benötigt, noch drinne...)
~M (darkm0de)

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