Kapitel III

Das Haus in der Winkelgasse

"Ganz schön verstaubt, die Hütte!" Lucy sah das Haus vor ihr skeptisch an.
"Lasst uns doch erst mal reingehen!", sagte Luna optimistisch.
Die Familie Lovegood standen vor einem alten Haus in der Winkelgasse. Es war bereits spät am Abend, nur wenige Zauberer waren noch Unterwegs.

Gemeinsam traten sie über die Schwelle ihres neuen Zuhauses.
Samuel baute ihre Isomatten auf und sie legten sich schlafen, denn die nächsten Tage würde mehr als anstrengend werden.

***

Den ganzen nächsten Tag verbrachten sie mit dem Auspacken von Umzugskartons, Streichen der Zimmer, Aufstellen von Möblstücken und Einrichten aller Habseligkeiten.

Sobald jemand von den Lovegoods Anstalten machte den Ladenraum zu betreten, scheuchte Luna ihn sofort wieder hinaus. Nur ein paar mal durfte Samuel näher treten, wenn er ein Regal oder ähnliches für Luna aufheben musste.

Derweilen erkundeten die Kinder alle Räume. Ihr neues Zuhause bestand aus zwei Teilen; im Erdgeschoss der Laden und im ersten und zweiten Geschoss, inkl. Dachboden, der Wohnbereich. Luna wollte nämlich einen Laden eröffnen, in dem sie alle möglichen Sachen aus verschiedenen Ländern, kuriose magische Dinge verkauft, die sie im Laufe der Zeit gesammelt hatten.

Im ersten Obergeschoss sollten sich das Wohnzimmer, die Küche und ein Gäste-WC befinden. Im Stockwerk darüber wollten sie ihre Schlafzimmer einrichten. Die Geschwister machten unter sich aus, wer was für ein Zimmer bekam. Lucy bezog ein etwas größeres Zimmer, an dessen Wänden sich noch eine Blümchetapete der Vormieter befand und in dem sich außerdem noch ein alter Eichenholzschrank befand. Mary wollte umbedingt das etwas kleinere Zimmer am Ende des Flurs, indem sich der gleiche Schrank wie in Lucy' befand, und so blieb Xenophilius nichts anderes mehr übrig als das Zimmer neben Lucy zu nehmen. Luna und Samuel (eigentlich nur Luna) hatten sich nämlich schon ganz am Anfang ihr Zimmer ausgewählt und auch den Platz für das Badezimmer.

Es gab eine magische Verbindung zwischen den Zimmern von Mary und Lucy. Wenn man durch den einen Holzschrank trat, kam man im anderen wieder hinaus.

An den darauf folgenden Tagen waren sie immer noch mit Einräumen beschäftig, aber sie strichen auch das ganze Haus von außen neu an.

Als Mary eines Nachmittags in ihrem neuen Zimmer saß, pickte plötzlich eine Eule gegen ihr Fenster. Sie lies sie herein und nahm ihr den Brief ab. Er war mit einem roten Siegel verschlossen und auf der Vorderseite stand in grüner Tinte:

Marilla Gerlinde Lovegood
18 Winkelgasse
London

Sie öfnete vorsichtig das Siegel und fing an zu lesen:

Sehr geehrte Miss Lovegood,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Da das Schuljahr am 01. September beginnt, erwarten wir Ihre Eule bis spätestens 31. Juli. Anbei schicken sie falls gewünscht bitte den AG-Zettel.

Mit freundlichen Grüßen,

Mallory J. Wright, Stellvertretende Schulleiterin

Im ersten Jahr benötigen die Schüler:

- Drei Garnituren einfache Arbeitskleidung (schwarz)

- Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für tagsüber

- Ein Paar Schutzhandschuhe (drachenhaut o.Ä.)

- Einen Winterumhang (schwarz, mit silbernen Schnallen)

Bitte beachten Sie, dass alle Kleidungsstücke der Schüler mit Namensettiketten versehen sein müssen.

Alle Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen:

- Bathilda Bagshot: Geschichte der Zauberei

- Tiirunim Zalori: Die Kunst des Zauberns I

- Emeric Wendel: Verwandlung für Anfänger

- Corinde Gernovi: Die fantastische Welt der Pflanzen

- Arsenius Bunsen: Zaubertränke und Zauberbräue

- Luna Lovegood und Samuel Schwammkrug: 1001 Tierwesen auf der ganzen Welt, Teil 1

Ferner werden benötigt:

- 1 Zauberstab

- 1 Kessel (Zinn, Normgröße 2)

- 1 Sortiment Glas- und Krisstallfläschchen

- 1 Teleskop

- 1 Waage aus Messing

Es ist den Schülern zudem freigestellt, ein Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte mitzubringen.
Ebenfalls haben die Schüler der ersten Jahrgangsstufe die Möglichkeit an folgenden AGs teilzunehmen:

Koboldogack:
Leiter: Nermin Goggle - Barbam

Unter der Wasseroberfläche: Meerisch & Nixisch:
Leiter: Todd De Quincey

Gnomisch:
Leiter:

Eintauchen in die Drachenwelt:
Leiter: Hagrid

Die Fantastischen Wesen der verborgenen Welt:
Leiter:

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Name:_________________

Unterschrift eines Erziehungsberechtigten:_____________________________

Hier bitte die gewünschte AG ankreuzen:

☐ Koboldogack

☐ Unter der Wasseroberfläche: Meerisch & Nixisch

☐ Gnomisch

☐ Eintauchen in die Drachenwelt

☐ Die Fantastischen Wesen der verborgenen Welt

DIE ELTERN SEIEN DARAN ERINNERT; DASS ERSTKLÄSSLER KEINEN EIGENEN BESEN BESITZEN DÜRFEN.

Auf einmal öffnete sich die Schranktür von Marys Zimmer und eine missmutige Lucy, ihren Kater im Schlepptau, trampelte in den Raum: "Im Ernst jetzt!? Koboldogack?! Wer will denn das bitte schön lernen?! Hast du das gelesen!? Keinen eigenen Besen im ersten Schuljahr! Sind die bescheuert!?"
"Aha, du hast den Brief also auch bekommen. Also, ich freu mich. Du siehst aber nicht so aus."
"Ich soll mich freuen?!", sagte Lucy ironisch und sah sie mit großen Augen an. "Das war jetzt nicht dein Ernst oder? Du freust dich doch nicht etwa auf diese beschissene Schule?!" Wie um das Ganze nochmal zu unterstreichen fauchte Zeus und bleckte die Zähne.
"Ja, ja... das Herrchen immer mit ihrem Merlinseck..." Mary grinste den Kater an.

Das Merlinseck war eine Zaubererschule in Deutschland. Eigentlich gedachten die Zwillinge immer, auf diese Schule zu gehen. Hätte Luna ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht, zumindest empfand das Lucy so.
Dass Luna gerne einmal in ihrem eigenen Laden arbeiten wollte, war kein Geheimnis, aber es kam doch plötzlich, als sie ihnen eröffnete, dass sie einen Laden in England eröffnen wollte und sie demnach auch dorthin ziehen würden.
Dass Luna ihren Laden gerade jetzt in der Winkelgasse einrichten, kam auch aus dem Grund, dass sie ihre Töchter gerne auf ihrer alten Schule sehen wollte
Lucy hatte sich immer schon darauf gefreut endlich aufs Merlinseck gehen zu dürfen und hatte sich ausgemalt was sie dort erleben könnte. Mary war es im Gegenzug egal auf welche Schule sie gehen würde.

"Ach komm, Lucy! So schlimm wird es schon nicht werden", versuchte diese ihre Schwester aufzumunten, was Lucy nur mit einem Schnauben quittierte.

Die nächsten zwei Stunden verbrachten Mary und Lucy damit, alles, was sie für das erste Jahr in Hogwarts brauchten, zu besorgen.

Am frühen Abend waren auch die letzten Umzugskartons ausgepackt, die Wande gestrichen und alles eingeräumt.

In dieser Nacht schliefen beide nicht so gut; Mary war glücklich, ja sie freute sich auf Hogwarts. Auf der anderen Seite des Schrank lag eine grisgrämige Lucy, die am liebsten sofort ihre Koffer wieder gepackt hätte, um nach Deutschland zurück zu fahren.

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