Fragen zur Schwangerschaft 3

Gewidmet an @Ecilaette

Haben sich deine Essgewohnheiten verändert?

Es gibt anscheinend schwangere Frauen, die die seltsamsten Kombinationen an Essen entdecken und mögen. Da ging es bei mir eher normal zu. Bei Noah hatte ich die ganze Schwangerschaft über immer Heisshunger: auf Gurken, Essiggurken (ja, das Klischee...), Knoblauchbrot, Pommes, eine bestimmte Sorte Lebkuchen, Tortilla-Chips mit Sauce und Wassermelone.
Interessant dabei war, dass ich Lebkuchen und Tortilla-Chips ansonsten eigentlich nicht besonders mag. Seltsame Kombinationen habe ich nicht gegessen - kann mich zumindest nicht daran erinnern. Aber Chips zum Frühstück hingegen waren kein Problem, Essiggurken um 2h nachts ebenso wenig. Wenn ich Hunger hatte, hatte ich eben Hunger, und wenn ich Appetit hatte, ass ich eben was ich wollte.
In dieser Schwangerschaft ist es weniger schlimm, oder viel mehr das Gegenteil. Wenn mein Mann mich fragt, ob er ein heissgeliebtes Essen von mir kochen soll, kann es gut sein, dass ich mich angewidert wegdrehe. Auch Knoblauchbrot zieht mich gar nicht an. Dafür gibt es einzelne Tage, an denen es auf einmal unbedingt Bratwurst mit Bratensauce und Kartoffelstock sein muss. Oder ein Menu mit Reblochon. Pommes gehen übrigens auch in dieser Schwangerschaft immer - gerne auch zum Frühstück.

Aber wilde Kombinationen existieren tatsächlich nicht nur auf Social Media um Klicks zu generieren: Meine Mutter ass in ihrer ersten Schwangerschaft täglich eine Packung Chips und trank einen Joghurt-Drink dazu. :)

Weiteres zu meiner Schwangerschaft

Ich habe euch in den vorangegangenen Kapiteln erzählt, dass die Schwangschaftsbeschwerden in der zweiten Schwangerschaft weitgehend ausgeblieben sind. Und natürlich eine Sache vergessen (wie paradox): die Demenz!
In der Schwangerschaft wird anscheinend das ganze Gehirn umgebaut. Das ist neben der Pubertät die grösste Umstrukturierung des Gehirns - und ruft Stimmungsschwankungen, offensichtlich aber auch eine Schwangerschaftsdemenz hervor. Was ich nicht wusste: Stilldemenz existiert auch. Jetzt habe ich beides gepaart und was anfangs noch ganz witzig war, verunsichert mich manchmal richtig. Ich gehe ohne Rucksack aus dem Haus, vergesse meine Schuhe anzuziehen, weiss nicht, wohin ich mein Handy verlegt habe. Ich möchte mit meinen Kopfhörern die Tür aufschliessen, Seife auf die Zahnbürste drücken oder bin überzeugt davon, Nachrichten beantwortet zu haben, die ich noch nicht einmal gelesen habe.
Ehrlich, es grenzt an ein Wunder, dass ich bisher immer pünktlich zur Arbeit gekommen bin und vor allem auch am richtigen Ort aus dem Zug ausstieg.

Ultraschallbilder

Mein Arzt nimmt von den Routineuntersuchungen, die alle vier bis fünf Wochen stattfinden, stets ein Video auf, das er mir auf einem Stick mitgibt. Bei den Untersuchungen schaut er, ob das Baby alle Gliedmassen besitzt, die Fruchtwassermenge stimmt und wie die Plazenta aussieht (diese kann ich euch auf den Fotos aber nicht zeigen, da ich sie selber nie erkenne). Vor allem aber geht es um die Grösse des Babys und seinen Herzschlag. Er misst die Distanz der Schläfen, den Bauchumfang und die Länge des Oberschenkels. Auf einer Kurve wird dann gemessen, ob das Baby erwartungsgemäss wächst. Ausserdem lässt sich anhand der Daten das geschätzte Gewicht errechnen.

Bei dieser Untersuchung war ich in der dreizehnten Woche schwanger. Erkennt ihr etwas? Das Schwarze ist die Fruchtblase mit dem Fruchtwasser. Oben am Bild seht ihr den Rücken, links ist das nach unten schauende Köpfchen. Oben am Köpfchen sieht man das Gehirn. Auf der rechten Seite erkennt man ein Beinchen, ob das unter dem Bauch das Ärmchen oder die Nabelschnur ist, weiss ich selber nicht.

Dieses sowie alle weiteren Bilder stammen aus der siebzehnten Woche, sind also noch recht aktuell. Auf der rechten Seite oben könnt ihr das Köpfchen im Profil sehen, es schaut nach links. Weiter unten, quer liegend ist der Bauch. Der weisse Fleck vor der Nase des Babys ist seine Hand. Auf dem nächsten Bild werdet ihr diese besser sehen.

Hier hat der Arzt die Herztöne gemessen. Das ist ein wirklich schönes Geräusch. Solltet ihr einmal schwanger werden oder eine schwangere Frau zu ihrer Untersuchung begleiten, werdet ihr wissen, wovon ich rede. Das Herz schlägt bei ungeborenen Babys sehr schnell, etwa doppelt so schnell wie bei ihrer Mutter. Bei dieser Aufnahme sind es 147 Schläge pro Minute (das müsst ihr euch mal anhören, mit einem Metronom oder so). Erst im Alter von sechs Jahren haben Kinder einen mit Erwachsenen vergleichbaren Herzschlag.

Zum Schluss noch ein Fuss. Der Arzt sagte, ich hätte Glück, eine so scharfe Aufnahme sehen zu können, das sei ziemlich selten. Er hat den Fuss dann auch gemessen und wie auch schon Noah scheint das Baby Riesenfüsse zu haben. Der Fuss misst jetzt schon 24.1mm!

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