Ein stiller Abend legte sich über das königliche Schloss von Arendelle, als Prinzessin Anna durch die eleganten Gänge flanierte. Das leise Murmeln der Kronleuchter und der sanfte Klang ihrer Schritte begleiteten sie auf ihrem abendlichen Spaziergang.

Unbemerkt von Anna hatte Olaf, der verspielte Schneemann, sich geschickt hinter einem Gemälde versteckt. Seine freudige Erwartung sprühte förmlich aus seinen Karottenaugen, als er darauf lauerte, mit einem lauten "Boo!" aus seinem Versteck hervorzuspringen.

In dem Moment, als Anna an dem Gemälde vorbeiging, entfachte Olaf sein fröhliches "Boo!" Doch diesmal verlief alles anders als erwartet – Anna erschrak so heftig, dass sie nach hinten taumelte und mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden landete. Ein schmerzerfüllter Schrei entfuhr ihr, und Tränen stiegen in ihre Augen.

"Olaf! Was fällt dir ein?" schimpfte Anna, während sie sich die verletzte Hand hielt. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte eine Mischung aus Schmerz und Ärger wider.

Olaf, der vorher vor Freude gestrahlt hatte, senkte traurig seine Äste. "Oh nein, Anna, das war nicht beabsichtigt! Hast du dir wehgetan?"

Anna, die ihre gebrochene Hand schmerzhaft stützte, nickte leicht. "Ja, das hast du geschafft. Das war überhaupt nicht lustig, Olaf! Du musst wirklich vorsichtiger sein."

Olaf blickte traurig zu Boden. "Es tut mir so leid, Anna. Ich wollte doch nur für ein wenig Spaß sorgen, nicht dass du dich so verletzt."

In diesem Moment betrat Elsa den Flur, von dem Lärm angezogen. Ihr Blick fiel besorgt auf Anna, die auf dem Boden saß und die verletzte Hand hielt. "Was ist passiert?"

Olaf erklärte kleinlaut: "Ich habe versucht, Anna zu erschrecken, aber es ist schiefgegangen. Jetzt hat sie sich die Hand gebrochen, und es tut mir so leid."

Elsa seufzte mit einem sanften Lächeln, während sie sich zu Anna hinunterbeugte. "Oh Anna, es tut mir leid, dass das passiert ist. Lass mich das anschauen." Elsa untersuchte behutsam die gebrochene Hand.

Während Elsa sich um Anna kümmerte, versuchte Olaf seine Reue auszudrücken. "Ich wollte nur, dass wir alle gemeinsam lachen. Es sollte doch nur ein Spaß sein."

Anna, die den Schmerz langsam vergaß, sah zu Olaf und seufzte. "Nächstes Mal müssen wir wirklich vorsichtiger sein, okay? Manchmal sind Streiche eben nicht so harmlos."

Elsa nickte zustimmend und half Anna beim Aufstehen. Die drei setzten ihren Weg fort, diesmal mit einer gewissen Vorsicht. In Arendelle wurde deutlich, dass selbst die fröhlichsten Absichten manchmal in unerwartete Richtungen führen konnten und dass Verständnis und Achtsamkeit grundlegende Säulen für eine harmonische Gemeinschaft waren.

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Geschichte 2