•Kapitel 7 - Ach ja, Römer. Halt Römer!?

Ich schlief tatsächlich ein, wenn auch nicht sehr lange. Meine Gedanken kreisten nur um Arvid, um Rom, um mein Zuhause.
Ich selbst hatte keine Familie mehr und wäre wohl immer in der Armee geblieben, aber Silvanus nicht.
Ich wusste, dass auf ihn in Rom seine Frau wartete und hofften dass er heile zurückkehrte. Etwas geknickt dachte ich über alles nach. Vielleicht würde er sie nie wieder sehen.
,,Marcius"
Ich drehte mich zu Silvanus.
,,Was ist?"
,,Ich weiß, dass unsere Lage gerade für niemanden leicht ist, aber wir müssen weiter machen. Wir müssen zurück."
,,Damit man uns tötet? Damit wir unsere Retter töten müssen?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Das meinte ich nicht. Ich meine zurück zu unseren Familien."
Ich schwieg. Silvanus hatte genau das ausgesprochen, was ich gedacht hatte.
In diesem Moment betrat Tyr den Raum. Ich merkte, wie Silvanus unruhig wurde.
,,Hier."
Ty reichte uns etwas zu essen.
Dankbar begann ich nicht zu essen. Silvanus rührte nichts an.
,,Du musst etwas essen",sagte Tyr.
,,Wo ist Varrus?", platzte es aus Silvanus heraus.
,,Hatte Arvid euch das nicht schon erzählt?"
,,Nur, dass er ihn gesehen hast", sagte ich. Den Teil, was mit Varrus passiert war, hatte Arvid hartnäckig ausgelassen. Vielleicht, weil er uns nicht verärgern wollte. Ich konnte mir schon denken, was mit Varrus passiert war. Silvanus bestimmt auch. Aber er wollte Gewissheit. Das wusste ich.
,,Nun gut. Aber euch wird nicht gefallen, was mit ihm passiert ist."
,,Wurde er getötet?" ,fragte Silvanus entsetzt.
,,Nein er..."
,,Wurde verletzt" ,sagte ich ruhig.
,,Nein er..
Tyr zögerte.
,,Hat sich ins Schwert gestürzt."
Silvanus riss die Augen auf: ,,Heiliger Mars!"
Ich schluckte.
,,Und mit ihm alle hohen Offiziere"
,,Beim Jupiter", flüsterte Silvanus leise. ,,Das ist eine Tragödie."

Etwas später saßen wir alle zusammen um ein warmes Feuer, als man von draußen Schritte und aufgeregte Stimmen hörte.
,,Was ist denn da draußen los?", wunderte sich Tyr und mit einem ,ich sehe mal nach' stand er auf und ging nach draußen.
Kurz darauf streckte er denn Kopf wieder in den Raum.
,,Da draußen sind Römer!"
,,Römer!?", rief Silvanus überrascht.
,,Was wollen die hier?", fragte Arvid, der sich irgendwann zu uns gesellt hatte.
,,Das werden wir gleich wissen. Komm." Damit gingen Arvid und Tyr aus der Hütte.
Kurz darauf streckte Arvid nochmal den Kopf in den Raum.
,,Ihr zwei verhaltet euch ruhig. Ich will nicht wissen, was passiert wenn man euch hier endeckt."
Kaum war Arvid wieder verschwunden, blickte Silvanus mich auffordernd an.
,,Was?"
,,Du kannst dich doch bewegen, oder?"
,,Halbwegs."
,,Gut. Dann schau, was du sehen kannst."
Ich nickte und humpelte bzw. kroch zu einem kleinem Loch in der Wand. Von dort aus konnte ich sehen, was sich draußen abspielte.

Draußen standen mehrere Römer. Ich konnte sehen, dass viele Germanen den Römern feindselige Blickte zu warfen, einige griffen sogar zu Waffen. Unter dem Römern erkannte ich auch meinen Freund Aulus. Er sah ziemlich geknickt aus, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen.
,,Was wollt ihr hier?" ,fragte eine mir bekannte Stimme.
Es war Lloyd.
Und hatte sein Schwert gezückt.
,,Habt ihr noch immer nicht genug?"
Der Zenturio der Legion, ich kannte ihn nicht, trat vor.
,,Wir bitten um Frieden. Wir haben eine große Niederlage erlitten und viele Leute verloren. Wir wollen euch bitten, die Leichname in Ruhe zu lassen. Bitte lasst ihnen die Würde."
Aufgebrachtes Gemurmel von den Germanen.
Lloyd spuckte vor den Römern auf den Boden.
,,Ihnen ihre Würde lassen? So, sie ihr es auch mit uns gemacht habt? So, wie ihr uns unsere Würde gelassen habt?"
Unruhe brach unter den Römern aus. Der Zenturio versuchte die Lage zu retten.
,,In der Vergangenheit ist einiges Schiefgelaufen."
Er machte eine kurze Pause.
,,Bei Jupiter, wir werden dafür sorgen, dass es sich ändert."
,,Wir werden es ändern", zischte Lloyd. ,,Wir werden es ändern."

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