Kapitel 15 - Befreien? Das klingt gut
Als ich wieder erwachte, war ich an einem Baum gefesselt.
Um mich herum konnte ich nur schemenhaft den Wald erkennen. Es dämmerte und war schon fast dunkel.
Wie blöd waren wir gewesen, als wir Lloyd verfolgt hatten? Das war leichtsinnig gewesen!
Ich blickte mich um. Von Silvanus fehlte jede Spur. Wahrscheinlich war er woanders gefesselt worden.
Ich atmete tief durch und analysierte das, was wir belauscht hatten.
Was war, wenn Lloyd Arvid und Tyr dafür büßen ließ, dass sie uns gerettet hatten?
Dabei hatten sie das doch unabhängig von ihren Stamm getan! Auch wenn Tyr schon darauf hingewiesen hatte, dass sie Verräter sein würden.
Ich versuchte mich loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Dann fiel mir ein, dass ich eine Fibel trug, die meinen Mantel zusammenhielt.
Ich versuchte damit meine Fesseln zu zerschneiden. Das Seil riss nicht mal ansatzweise.
Ich versuchte mich zu bewegen und schaffte es irgendwie auf die andere Seite des Baumes zu kommen. Dort war der Knoten gemacht. Ich öffnete ihn, was nicht sonderlich schwierig war, da er ziemlich locker war und rappelte mich auf.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich war. Denk nach, Macius, ermahnte ich mich. Was würde Silvanus jetzt tun?
Ich überlegte kurz. Silvanus würde versuchen, die Spuren der Germanen zu lesen. Und er würde sich aufregen, dass es hier keine Wege gibt.
Ich versuchte, so gut es im Dunkeln ging, Spuren zu suchen. Tatsächlich entdeckte ich eine Spur im schlammigen Boden.
Ich schnappte mir das Seil, wer weiß vielleicht konnte ich es noch gebrauchen?,und folgte der Spur.
Zu meiner Überraschung führte sie zum Dorf zurück. Ich war nicht weit weg gefesselt worden.
Verblüfft schaute ich mich um. Wieso hatten sie mich nicht mitten im Wald gefesselt, anstatt so dicht im Dorf?
Ich beschloss, Arvid und Tyr zu fragen. Als ich sie fand, saßen sie an einem Lagerfeuer. Als Arvid mich sah, sprang er auf.
,,Macius, wo warst du? Und wo steckt Silvanus?"
Ich war sehr erleichtert, dass Lloyd sie offenbar noch nicht zur Rede gestellt hatte.
Dann erzählte ich, was passiert war. Als ich geendet hatte, runzelte Arvid die Stirn.
,,Das passt nicht zu Lloyd. Normalerweise macht er mit Verrätern kurzen Prozess. Und bei Römern auch. Irgendetwas hat er vor, sonst hätte er dich längst umgebracht."
,,Wieso, Was hat er denn gegen Römer?"
,,Das, Was alle Germanen haben. Ihr Römer nehmt uns unser Land weg und versucht uns zu unterdrücken."
So hatte ich das noch nie gesehen.
,,Es... Ich wusste nicht, wie ihr das seht",begann ich, doch Tyr winkt ab.
,,Wir sollten Silvanus finden und Lloyd stoppen. Das zählt."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top