•Kapitel 14 - Spionieren? Das geht schief!
,,Verräter"
Ich schluckte.
Aulus war einer meiner Kameraden gewesen, bis wir in unterschiedliche Kohorten eingeteilt worden waren. Und jetzt bezeichnete er uns als Verräter. Dabei hatte Aulus ein Riesenglück gehabt, dass ihm diese Schlacht erspart geblieben war. Seine Kohorte war in einem Lager hier in der Nähe am Rhein.
Silvanus, der neben mir saß, war ebenso geknickt wie ich.
,,Nun bezeichnen uns unsere eigenen Kameraden als Verräter. So tief sind wir also gesunken."
,,Das ist doch nur, weil..."
In diesem Moment ging Lloyd an uns vorbei. Er würdigte uns keines Blickes, sondern ging Schnurstracks auf den Ausgang des Dorfes zu. Silvanus und ich verständigten uns mit Blicken, dann folgten wir ihm.
Zum Glück ging Lloyd nicht besonders schnell, sonst hätte Silvanus wohl nicht mithalten können.
Er schien sich sehr sicher zu fühlen, denn er sah sich nicht ein einziges mal um und sah nach, ob er verfolgt wurde.
Ich dachte nach. Wo, zum Jupiter nochmal, wollte er hin?
Wir verfolgten Lloyd eine ganze Weile lang. Dabei mussten wir aufpassen, damit wir nicht über Wurzeln stolperten. Dann blieb Lloyd auf einer Lichtung stehen. Silvanus und ich blieben hinter einem Baum stehen und beobachteten ihn.
Lloyd nahm ein Horn und bließ hinein. Kurz darauf kamen aus unterschiedlichen Ecken der Lichtung weitere Männer und gingen auf Lloyd zu.
,,Ihr seid gekommen", sagte dieser.
,,Warum nicht?", sagte einer der Männer: ,,Schießlich geht es um Arminus, diesen Verräter."
Ich stutzte. Warum war Arminius in Augen dieser Germanen ein Verräter?
,,Was schlägst du vor, Lloyd?"
,,Arminus ist der Feind" ,sagte Lloyd: ,,Er ist unter Römern aufgewachsen. Er wird uns Germanen nie Respektieren! Darum schlage ich vor, dass wir ihn töten."
,,Töten?", sagte ein anderer Mann.
,,Du hast Richtig gehört. Töten."
Lloyd blickte sich um.
,,Wo steckt Darwin? Er hat es sich wohl nicht anders überlegt?"
,,Ich bin hier", sagte eine tiefe Stimme hinter uns. ,,Und ich habe Spione mitgebracht."
Verdammt.
Ehe Silvanus und ich überhaupt regestriert hatten, was hier Vorging, hatte ubd Darwin am Kragen gepackt und schleifte uns auf die Lichtung. Genau vor Lloyds Füßen ließ er uns fallen.
,,So so. Die Beiden, die Arvid gerettet hat. Wusste ich dich, dass mich jemand verfolgt."
Ich funkelte Lloyd an. ,,Wir wissen, was du vorhast. Wir haben alles gehört."
Silvanus schüttelte den Kopf. Zu spät verstand ich seine Botschaft. Sei still.
Lloyd musterte erst ihn und dann mich eindringlich. Dann begannen seine Augen zu funkeln.
,,Ich wusste es. Ihr zwei seid bei der Schlacht gewesen. Ihr zwei seid keine Germanen. Auch keine römischen Germanen. Ihr seid Römer."
,,Du kennst die beiden von der Schlacht?", fragte einer der Germanen.
Lloyd knurrte.
,,Das tut nichts zur Sache!", brüllte er los. ,,Arvid und Tyr haben Römer gerettet! Die beiden sind Hochverräter! Sie haben unseren ganzen Stamm verraten!"
,,Das stimmt nicht!", rief ich.
,,Sie haben nur versucht uns zu retten. Das alles hatte nichts mit eurem Stamm zu tun!"
,,Ach ja?", Lloyd funkelte mich an.
Kurz darauf erhielt ich einen Schlag auf den Kopf und es wurde schwarz um mich herum.
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